Bewertet: "Playback"

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48%
5/5 überragend
16
30%
 
Abstimmungen insgesamt : 54

Oskar Werner und Peter Falk...

Beitragvon WalterJörgLangbein » Mo, 20.08.2007 18:48


Peter Falk und Oskar Werner sind ein unschlagbares Duo! Daher 5 Punkte von mir!

Walter
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Beitragvon martha » Mo, 20.08.2007 23:26


Just_One_More_Thing hat geschrieben: Wenn man mal nachzählt, stellt man fest, dass in der überwältigenden Mehrheit der Fälle, in denen eine Schusswaffe benutzt wird, der Täter mit nur einem Schuss tödlich trifft, und zwar praktisch immer per Brustschuss.



Okay, wenn du nachgezählt hast, ist es natürlich hieb-und stichfest.
(Hast du darüber 'ne Statistik angefertigt? :wink: )

Ich war halt nur skeptisch, weil mir spontan 3 Folgen in Erinnerung waren, wo die "Ein-Schuss-Methode" nicht angewendet wurde.
Aber dann waren das wohl die Ausnahmen von der Regel.

Hier hatte ja schon mal jemand ausgerechnet, dass in Columbo-Folgen exakt 38 :!: Personen erschossen wurden. Aber über die Anzahl der Schüsse war mir bisher nix bekannt.

Was die Blutarmut in Columbo-Filmen angeht, bin ich ganz deiner Meinung.
Ich bin mir nicht ganz sicher, wie es in der Folge "Tödliche Tricks" ist.
Wird dort nicht gezeigt, wie das Blut des geköpften Opfers von der Decke in der Etage darunter tropft?
Muss ich noch mal reinschauen, dann könnte man diese Episode sicher zur blutrünstigsten küren. :wink:
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Beitragvon OnkelDonald » Fr, 19.10.2007 08:30


Ja, das glaube ich auch- Zitat Columbo: "Sie bleiben besser draußen" :lol: !

Okay, Playback ist eine gute Folge. Ich finde, van Wyck gibt sich viel zu selbstsicher und gibt nicht den Betroffenen.
Die Atmosphäre in dieser Folge war klasse, eiskalter Schauer.
Leider nur war die Story etwas zu dünn. Columbo verfolgt gerade mal 3 kleine Spuren, wobei er eine davon schon wieder gleich aufgibt (Einbrecher, der aus dem Fenster springt). In diesem Fall fand ich die Episode tatsächlich zu KURZ! Man hätte sie vielleicht noch ein bisschen ausbauen können.
Trotzdem aber sehr spannend und mitreißend, 4 Punkte.
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Beitragvon Tobi-Wan_Kenobi » Mi, 19.12.2007 19:36


"Playback" ist sicherlich eine der besten Folgen überhaupt. Das hat mehrere Gründe:

Der Mörder wird minimalistisch dargestellt und genau darin liegt seine Stärke.
Er wirkt ausgesprochen glaubwürdig und realitätsnah. Er wird im Lauf des Falles immer nervöser bis er am Ende total durchdreht. Das ist mal was ganz anderes als die anderen Mörder, die sich immer gelassen ihrem Schicksal (Todeszelle) ergeben. Das kann aber umgekehrt auch daran liegen, dass die meisten Mörder eine Verurteilung vor Gericht gar nicht fürchten müssen, weil Columbo sie sowieso nur mit gefälschten Beweisen oder schwachen Indizien überführt.
Das bringt mich auch gleich zum nächsten Punkt.
4.5/5

Die Überführung. Selten ist eine Überführung so lückenlos und realistisch wie diese. Keine Falle, keine Ansammlung von Indizien, sondern ein lückenloser Beweis. Besser hat mir nur noch die Überführung in "Mord nach Termin" (was für ein dummer Fehler des ansonsten so genialen Mörders) und in "Tödlicher Jackpot" gefallen.
5/5

Der Mord selbst ist gut durchdacht, aber gleichzeitig riskant (aus genannten Gründen). Aber bei einem "guten" Mord ist immer ein Risiko mit dabei. Es wäre aber tatsächlich risikoärmer gegangen, wenn van Wyck einfach eine Kamera ohne Ton genommen hätte. Er macht den dummen Fehler, dass er nicht bedenkt, dass bei einem Schuss die Tür aufgehen könnte. Das alleine ist aber als Beweis (da ja nur ein Indiz) einfach zu schwach und daher zu vernachlässigen. Das Motiv ist für mich nicht nachvollziehbar, ist aber auch nicht konstruiert. Gibt genug Leute, die aus Habgier morden.
4/5

Columbo-Mörder-Verhältnis:
Funktioniert gut. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt. Schön, wie Columbo ihm wieder auf die Nerven geht. Auch van Wyck macht aber den Fehler, sich auf dieses Spiel einzulassen und alle Fragen zu beantworten, obwohl ihn das gar nicht interessieren müsste. Dass er am Ende sauer ist und Columbo loswerden will, ist für mich menschlich gut nachvollziehbar.
4.5/5

Humor, Spannung, Sonstiges:
Kommt nicht zu kurz. Der Witz in der Kunstgalerie ist allerdings zu vorhersehbar und hätte verkürzt werden können. Spannend ist die Geschichte allemal, weil van Wyck bis auf die Einladungskarte keine Spuren hinterlassen hat und auch sonst keine nennenswerten Indizien außer dem plötzlichen Öffnen der Tür liefert.
Genau richtig für 70 Minuten. Auf 90 Minuten gedehnt wäre diese Folge vielleicht zu langatmig geworden.
4.5/5

Punkte: 22.5/25
Note: 1,5
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Beitragvon Wikinger81 » Sa, 15.03.2008 00:40


Also ich gebe der Folge 4 Punkte, weil ich finde, der Mörder hat es Columbo viel zu leicht gemacht. Diesen Mörder hätte ja ein blinder mit einem Krückstock noch gefasst. Allein schon dieses Einsteigen durch das Fenster aber keinen Dreck im Waschraum zu hinterlassen würde jeden irritieren.


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Beitragvon dille » Mo, 13.10.2008 23:14


In Playback gefällt mir besonders das gekonnt in Szene gesetzte Atmosphärenspiel, das zwischen der dunklen Kühle des perfekt durchtechnisierten Hauses und der hellen Freundlichkeit der Gartenanlagen mit dem satten Gründ perfekt geschnittener Büsche hin und her 'switched'. Mitunter strahlt die Szenerie im Haus den Hauch von Edgar Wallace aus, das Ganze ist für mich irgendwie recht nah am Trash, nicht zuletzt auch aufgrund des für diese Zeit unwirklich anmutenden Hightec und trotz des Eindrucks einer aufwändigen Inszenierung. Aber Trash ist hier durchaus positiv gemeint; zum Trashfaktor kommt ein Lord-like chargierender Oskar Werner, dem man anmerkt, dass er lieber auf einer Bühne wäre, und ein Columbo, der nie wieder so einen schmutzigen Mantel anhatte. Stutzig macht mich, wie dilettantisch van Wyck in einem Punkt vorging: Als er die Erdspuren als Einbruchspuren an die Hauswand schmierte, hätte ihm einleuchten müssen, dass es dieselben Erdspuren dann ja auch im Haus geben muss. Ein Fehler, der nicht passieren darf und eigentlich auch nicht kann, zumindest, wenn man ja selber schon auf dem richtigen Gedanken war, überhaupt erst Erspuren zu legen. Trotzdem hat die Episode Spaß gemacht, aber dennoch ziehe ich ihr das Quasiremake 16 Jahre später vor: Bedient sich ungleich einfacherer Mittel, ist ungleich anspruchloser in der (neben-)darstellerischen Umsetzung, lässt aber auch ungleich mehr Spielfreude herüberkommen.

Für Playback gibt's 3/5.
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Beitragvon Martin. » Mo, 13.10.2008 23:37


Von welche "Quasiremake" ist denn da die Rede?
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Beitragvon dille » Di, 14.10.2008 20:18


Martin. hat geschrieben:Von welche "Quasiremake" ist denn da die Rede?


"Der erste und der letzte Mord" ist von der Grundidee her gleich. In beiden sind es jeweils manipulierte Überwachungsvideos, die dem Mörder als Alibi dienen sollen, dann aber zum Verhängnis werden - allerdings mit dem Unterschied, dass in "Der erste und der letzte Mord" das Video zusammengeschnitten wurde, der Mord ein anderer war (vergiftete Nikotinzigaretten vs. Erschießen) und außerdem nichts davon auf dem Band zu sehen ist. Gleich, und das ist das Markante, ist wiederum, dass die Entlarvung des Mörders vom Stil her in ähnlicher Weise geschieht (Vergleich zweier Videos in beiden Episoden; logischer Schnitzer als Pointe und damit als Überführungsmerkmal: ungeschnittener Busch in "Der erste ..." / Einladungskarten im Zimmer der Angetrauten in "Playback"). Jeweils eine in die Länge gezogene Zwischenhandlung, die wie ein kleiner Sketch inszeniert ist (Hundesalon / Kunstgalerie, obgleich beide völlig unnötig), akzentuieren den Ideenklau. Ist ja nicht schlimm und kann ja auch nicht als Remake deklariert werden, da nur die Idee übernommen wurde - daher war ich mal so frei, es als 'Quasiremake' zu bezeichnen. :-)
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Beitragvon martha » Mi, 15.10.2008 19:26


dille hat geschrieben: Jeweils eine in die Länge gezogene Zwischenhandlung, die wie ein kleiner Sketch inszeniert ist (Hundesalon / Kunstgalerie, obgleich beide völlig unnötig),


Kunstgalerie ist zweifellos unnötig.
Viel zu viel zeitlicher Aufwand für 'nen kurzen Schmunzler.

Der Hundesalon ist doch aber wohl handlungsrelevant, weil Columbo doch hier auf das entscheidende Indiz mit den Hunde-Krallen kommt.

Und noch was zum Ideenklau.
Da hat "Playback" doch auch ordentlich bei "Mord in Pastell" gestohlen:
Kunstausstellung als Alibi, häufiges Gucken auf die Uhr, anschließende Befragung der Ausstellungsleiterin...
Vielleicht noch 'n "Quasi-Remake"? :wink:
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Beitragvon dille » Mi, 15.10.2008 20:05


martha hat geschrieben:Der Hundesalon ist doch aber wohl handlungsrelevant, weil Columbo doch hier auf das entscheidende Indiz mit den Hunde-Krallen kommt.


Stimmt, du hast Recht, ich vergaß die Kratzspuren an der Wagentür;... streichen wir in diesem Fall das 'unnötig'. :)
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Beitragvon Martin. » Do, 16.10.2008 23:28


Ich fand auch die Szene in der Kunstgalerie witzig und gelungen...aber jedem das seine. :wink:

Wobei...

Seit wann herrscht hier Meinungsfreiheit? Die Folge (Playback) ist super und alle haben sie auch super zu finden!!!

:wink:
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Philipp025 » Mo, 16.03.2009 01:10


Hmm, ich glaube, bei der Folge schwimme ich gegen den Meinungsstrom. :wink:

Ich finde "Playback" eine eher langatmige Columbo-Episode, wo nicht viel passiert. Das ganze dümpelt so vor sich hin. Auch der Mörder ist merkwürdig. Ich sehe es wie martha, man kann gar nicht einschätzen, ob man den Täter für sympathisch oder unfreundlich halten soll. Dafür hat man sich aber sehr um seinen Stil bemüht, stets hat er feine und eng ansitzende Sachen an. Seine Frau fand ich sehr lieb, aber am Ende tat sie mir echt leid, erst hat sie ihre Mutter verloren und dann stellt sich noch heraus, dass ihr Ehemann der Mörder ihrer Mutter war.
Die Stelle mit der Kunstgalerie war auch sehr gut, klar, aber sie wurde in die Länge gezogen. Man hätte mehr von der Elektronik-Firma zeigen könnnen.
Was mir sehr gut gefallen hat, war der putizge Auftritt von Hund. :D

Wenn ich mich nicht irre, hatten hier drei Charaktere den gleichen Sprecher! Der Sergant, der eine Polizist und der Kunde in der Bar. Da hat wohl Onkel Dagbobert die Synchronastion geleitet. :wink:

3 Punkte gebe ich diesmal.

Edit: Was aber auch noch interessant war, dass der Mörder noch am Ende versuchte, schnell eine Kompilzin zu bekommen, doch seine Frau ist eine ehrlich Person und hat ihm kein Alibi gegeben. ^^ Genial war das Gespräch so mehr am Ende hin, es lief ungefähr so ab:
Columbo: "Das ist aber auch das letze Mal, dass ich Sie störe!"
Van (Hab den Namen vergessen ?-/ ): "Ich nehme Sie beim Wort!"
Tja, wenn er wüsste. :wink:
Columbo: "Ich glaube an den lieben Gott und der war's bestimmt nicht!"

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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon gubanov » Mi, 08.04.2009 23:26


Philipp025 hat geschrieben:Wenn ich mich nicht irre, hatten hier drei Charaktere den gleichen Sprecher! Der Sergant, der eine Polizist und der Kunde in der Bar. Da hat wohl Onkel Dagbobert die Synchronastion geleitet. :wink:

Das sollte tatsächlich stimmen, ist mir auch aufgefallen - nämlich aus dem Grund, dass es sich bei jener omnipräsenten Stimme um die von Carl aus den "Simpsons" handelt... :mrgreen:
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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon Philipp025 » Fr, 10.04.2009 18:52


@gubanov: Stimmt, jetzt weiß ich woher ich die Stimme kannte! Hab immer überlegt, die kenne ich doch aus einer anderen Serie. :wink:
Columbo: "Ich glaube an den lieben Gott und der war's bestimmt nicht!"

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Re: Bewertet: "Playback"

Beitragvon black_trenchcoat » Di, 14.07.2009 15:07


Klaus hat geschrieben:Am Anfang der Folge fingiert Harold van Wyck einen Einbruch, wodurch man nach dem Mord zwingend zu dem Schluss kommen muss, dass er selbigen bereits geplant hatte. Zu diesem Zeitpunkt weiß er aber noch nicht, dass seine Schwiegermutter ihn von jetzt auf gleich aus der Firma schmeissen will.

Oder hatte er den Mord ohnehin genau für diesen Abend geplant, um den Besuch in der Kunstausstellung als Alibi zu nutzen? Aber konnte er auch davon ausgehen, dass seine Schwiegermama ausgerechnet an diesem Abend zu Besuch kommen würde??? Fragen über Fragen...


Also sie hat ihm zumindest angekündigt, dass er seinen Posten räumen müsse, wenn die Zahlen nicht einen entsprechenden Verlauf aufweisen. D.h. er wusste bereits was ihm bevorsteht, und da er zuvor die nötigen Vorbereitungen getroffen hat, kann man wohl davon ausgehen, dass er auch über den Zeitpunkt der Zusammenkunft informiert war.

martha hat geschrieben:Dagegen trifft der Humoranteil der Folge weniger meinen Geschmack.
Die Szene in der Gallerie ist im Verhältnis zur recht dünnen Pointe zu lang geraten.
Im Grunde hätte es genügt, wenn Columbo einen kurzen Blick auf die modernen Kunstwerke geworfen und dann gesagt hätte:"Oh, in unserem Viertel wurde der Sperrmüll schon letzte Woche abgeholt."


Dito! Da fand ich die Inszenierung von "Hund" wesentlich amüsanter! Die Verwechslung der Belüftungsabdeckung mit einem Kunstwerk, wirkte unecht und verkrampft. Humor sollte spontan und locker inszeniert sein; da gefällt mir dein Verbesserungsvorschlag erheblich besser! Jedenfalls, wenn die Szene nicht aufgrund der Einladung relevant gewesen wäre, so hätte man sie von mir aus auch ganz raus lassen können.

Unfreiwillig komisch fand ich dagegen van Wyck's extravagante Digital-Uhr.
Heutzutage findet man eine solche Uhr wohl schon in jedem "Ein-Euro-Shop". Bei "Playback" wird dieser Zeitmesser jedoch fast wie das achte Weltwunder bestaunt.
Da sieht man mal, wie sich die Zeiten ändern.


Da kamen bei mir ähnliche Gedanken auf. Immerhin war Harolds Modell zumindest verchromt und mit Lederarmband versehen, dadurch wirkte die Uhr, im Gegensatz zu den meisten gegenwärtig erhältlichen Billig-Produkten, geradezu wie Edelkitsch. Aber das ist eine von vielen Facetten, warum ich die Serie so liebe, nicht weil ich auf Kitsch steh, sondern weil damit der Wandel der Technik sehr gut dokumentiert wird.

Ansonsten, was das atmosphärische angeht, kann ich "dille" nur beipflichten. Die Story schmiegt sich nahtlos in das Anwesen ein, gewiss eine der schönsten Schauplätze in der Serie. Mal ist’s im Dunkeln gut munkeln, mal geht’s im Grünen zur Bühne: da lacht das Auge!

Die Darstellung von Harolds Frau Elisabeth war allerdings fern von aller Würde! Dafür kann man auch gut die saure Gurke schwenken! Sie wird von ihrem Gatten als zu dumm dargestellt, den Firmenvorsitz zu übernehmen, obwohl sie steht’s Anzeichen von Intellekt vermittelt, und gibt sich im Beisein ihres Mannes als naives unbeholfenes Geschöpf, anderseits fordert sie von Columbo auf der Terrasse das Gegenteil ein.

Weiters, Harold hat doch das Band präpariert, oder -sollte ihn da nicht eine Schnittstelle entlarven? Und überhaupt schien mir das mit den ausgezogenen Schuhen irgendwie merkwürdig. Sollte da nicht beim Ausziehen zumindest etwas Torf abfallen?
Und dann so Sachen wie, der Mörder wusste genau welchen Bewegungsradius er einzuhalten hatte; das sind einfach Tatsachen die trüben den Erlebniswert schon etwas.
Also ich weiß nicht, bis auf den Schluss hat mich dieser Fall kriminalistisch nicht so recht überzeugen können. Dennoch exzellente Überführung, daher starke 3 Punkte!
Zuletzt geändert von black_trenchcoat am Di, 14.07.2009 21:16, insgesamt 1-mal geändert.
"Dem gehörte das Ganze hier."
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