Bewertet: "Tod am Strand"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie gefällt euch "Tod am Strand"?

1/5 schlecht
2
4%
2/5 passabel
11
23%
3/5 gut
6
13%
4/5 sehr gut
19
40%
5/5 überragend
9
19%
 
Abstimmungen insgesamt : 47

Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 17:22


Die Folge fehlte hier noch und da sie im Rahmen der neulich erschienenen Season 5 erhältlich ist, hab ich sie kürzlich gesehen und was dazu geschrieben:

Der plot ist zu verwirrend, um ihn in aller Kürze wiederzugeben, weshalb ich das einfach mal sein lasse. Jedenfalls hat Columbo es diesmal mit der CIA zu tun und die haben wiederum einen zweifachen Mörder in ihren Reihen... da ist es natürlich nicht gerade einfach, diesen zu überführen...

Ein Witz ist das vermeintliche Überführungsdetail, das der Lt. am Ende herauskramt... denn es beweist kaum etwas und so wurde eine bis dahin trotz zuweilen fehlender Plausibilität sehr unterhaltsame Episode doch noch etwas abgewertet.

Aber zum Positiven: wieder spielt Patrick McGoohan den Widersacher Columbos und er tut dies hervorragend... wenn die Chemie zwischen Falk und seinem Leinwandpartner stimmt, ist das schon mehr als die halbe Miete. Dazu wurden hier aber noch einige hochamüsante Szenen kreiert, die locker das Zeug zu den Magic Moments der Reihe haben.

Etwa wenn Columbo an der Tanke erstmal für 2 Dollar tanken lässt... dann in seiner Manteltasche nach Münzen kramt und nach und nach fündig wird... "2,25... 2,30... 2,40... " - herrlich!

Oder als er einen Landsmann interviewt, der ihm zum Abschied mit reichlich Obst beschenken möchte... muss man einfach gesehen haben!!!

Überhaupt ist die Folge für eine mit längerer Laufzeit sehr kurzweilig ausgefallen; Lückenfüller sind nicht vorhanden oder wurden von mir als solche nicht erkannt. Schön auch die vielen Location-Wechsel und dass mit dem Jahrmarkt auch mal ein ganz neue Ortschaft in eine Episode eingebunden wurde.

Insgesamt also ein guter Beitrag zur Serie, der nur durch das schwache Ende geringfügig getrübt wird.
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Beitragvon Columbo-Freak » Mo, 21.08.2006 11:57


Eine gute, solide Episode, die viel von Patrick McGoohan profitiert, der den Mörder hier in gewohnter Weise herrlich verkörpert! Das führt auch zu einem tollen "Columbo-Mörder-Spiel" in der ganzen Episode.
Humorvolle Szenen sind auch genügend vorhanden. Allein die an der Tankstelle ist schon hervorragend. Auch sonst gibt es genügend gute Sprüche.

Nun aber zum eigentlichen Stoff: Das Mordmotiv kommt für mich nicht klar genug raus. Geronimo erwähnt einmal die Sache mit dem Doppelagenten, aber wo erpresst er ihn? Kann aber auch sein, dass ich die Stelle überhört habe... :oops: . Die Ausgangslage für Brenner nach dem Mord ist natürlich hervorragend: Er kann nur schwer mit dem Opfer in Verbindung gebracht werden und darüber hinaus kann keiner ihm ein Motiv nachweisen. Noch dazu darf er im Notfall den Inspektor fröhlich belügen und kann all das dann hinterher mit seiner Mitgliedschaft bei der CIA rechtfertigen. So geschieht es dann auch. Umso höher muss man Columbos Ermittlungsarbeit einschätzen, denn es gelingt ihm durch viel Arbeit und viele kleine Schritte schließlich doch, Brenner zu überführen. Es wird jedoch lediglich Brenners Alibi zerstört, das würde aber vor Gericht niemals ausreichen - wie so oft bei Columbo. Das wunderschöne Indiz mit der Absage der Chinesen bei der Olympiade wiegt dieses Manko aber zumindest teilweise wieder auf.

Was für mich noch unklar ist: Warum deponiert Steimetz (also Brenner) den Sprengstoff in der Tür des Wagens, um Melville nur zu verletzen :?: Wo liegt der Sinn in dieser Aktion?

Alles in allem bekommt die Folge von mir 4 Punkte!
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Beitragvon PC Booster » Mo, 21.08.2006 13:41


Ich fande die Folge auch sehr gut. Endlich mal wieder eine alte Folge!!

Habt ihr auch gesehen wo Columbo mit Patrick McGoohan aus dem Bürohochhaus kam und die Leute hinter den Scheiben die Dreharbeiten zu der Folge beobachteten? :lol: :lol:

Auch auf dem Rummelplatz drehten sich die Leute um!!
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Beitragvon martha » Sa, 26.08.2006 23:50


Columbo-Freak hat geschrieben:
Was für mich noch unklar ist: Warum deponiert Steimetz (also Brenner) den Sprengstoff in der Tür des Wagens, um Melville nur zu verletzen :?: Wo liegt der Sinn in dieser Aktion?



Da ich 'n paar Tage weg war hab ich die Folge am Sonntag leider nicht gesehen, versuche aber mal diese offene Frage hier zu beantworten(wenn mich meine Erinnerung nicht trübt :wink: ):

Dieser "Steinmetz" ist ja 'ne Person, die Brenner nur erfunden hat.
Da Columbo aber immer misstrauischer gegenüber Brenner wird, und die Existenz von "Steinmetz" offenbar anzweifelt, hat Brenner den Plan, "Steinmetz" lebendig werden zu lassen. Deshalb braucht er natürlich jemanden, der Steinmetz gesehen hat. Und dieser "Jemand" ist Melville.
Brenner spekuliert darauf, dass Melville den Bombenanschlag überlebt und anschliessend eine Beschreibung von "Steinmetz" geben kann.
Worin hätte der Sinn für Brenner liegen sollen, Melville zu ermorden?
Für Brenner ging es ja nur darum, den vermeintlichen Auftraggeber("Steinmetz"), der für das Treffen zwischen Geronimo und Melville verantwortlich war, zu präsentieren.

Is' halt Spionage, und die ist immer 'n bisschen kompliziert, vor allem wenn Doppelagenten im Spiel sind.

Trotzdem ist das für mich wohl auch 'ne 4 Punkte-Folge, aber ich werd sie mir irgendwann erst noch mal komplett ansehen müssen; bin heute abend nur mal im Schnelldurchlauf ein paar Szenen durchgegangen.
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Beitragvon martha » Sa, 01.09.2007 01:09


Puh, am Ende war ich ja doch heilfroh,dass sich die Folge noch erfolgreich in's Ziel gerettet hat.
Bei Columbos Besuch in Nelson Brenners Haus kurz vor Schluss hatte ich nämlich schon die Befürchtung, die Beteiligten würden sich im weitläufigen Labyrinth der Belanglosigkeiten verlaufen:
Ausgiebig den Klängen von "Madame Butterfly" lauschen, ein paar Gesellschaftsspiele begutachten, 'n Häppchen essen, Gemälde bewundern...
Das ist für Columbo doch ein unverhältnismäßig großer Umweg, um schließlich auf einem Wandfoto zu erblicken, dass Brenner früher 'ne Stirnglatze hatte.
Bei aller Liebe für Gemütlichkeit, aber so auffällig darf man sich dann doch nicht anmerken lassen, dass man eine Folge auf 90 Minuten strecken muss.
Außerdem wirkt Patrick McGoohan im letzten Abschnitt des Films dann doch eine Spur zu gleichgültig.
Sein emotionsloser Umgang mit dem Inspector ist fast schon aufreizend lässig, und selbst beim Knacken des Alibis mimt er den Fatalisten.
Seine Kapitulation in "Des Teufels Corporal" ist da wesentlich schlüssiger: Sie ist charakterbezogen, wirkt wie das Eingeständnis einer militärischen Niederlage.
Im Gegensatz dazu muss ich ehrlich gestehen, dass ich aus McGoohans überheblich-lustlosem Spiel vornehmlich im letzten Drittel von "Tod am Strand" nicht recht schlau werde. :?

Ansonsten aber hat mir die Story im Agenten-Milieu recht gut gefallen, insbesondere die skurrilen Schauplätze, die für die Geheimtreffen ausgewählt wurden: Ein belebter Rummelplatz und später eine ausrangierte Lok in einem Vergnügungspark, wo die CIA den ahnungslosen Inspector über das Doppelleben von Brenner aufklärt.

Trotzdem fällt natürlich auf, dass diese Episode verdammt indizienarm ist.
Lediglich die ausgezogene Jacke des Opfers, und die Tatsache, dass der erste Schlag des Mörders von vorne kam...Das ist zweifelsohne nicht gerade üppig.
Und somit liegt das gelungene Highlight der Ermittlungsarbeit diesmal eher darin, überhaupt erstmal auf die Spur des Täters zu kommen.
Leute mit Doppelleben sind halt schwer zu finden. Aber offenbar hat Schurke Brenner ein derartiges Sicherheitsbedürfnis, dass er sich vorsichtshalber noch ein Alibi zulegt.
Ganz so abgezockt wie Joe Devlin in "Waffen des Bösen", der gänzlich ohne "doppelten Boden" mordet, ist er dann doch nicht.
Aber Brenner wird zum Verhängnis, dass er morgens im Radio Nachrichten gehört hat. Für mich ist das allemal akzeptabler, als sich nachmittags im Fernsehen Talk-Shows anzusehen. Allerdings sieht man mal, wie schnell man im Knast landen kann, wenn man sich nur mal kurz über das aktuelle Tagesgeschehen informieren möchte. :wink:
Brenners Versuch, die Zeit der Tonbandaufnahme zu vertuschen, ist natürlich ziemlich einfältig.
Dass die Zeiger einer Uhr verstellbar sind, war für mich einer der ersten Wissensstoffe, die ich in der "Sesamstraße" gelernt habe.
Diesen Trick hätte doch wohl selbst 'ne Blondine durchschaut...sofern sie keine Digitaluhr trägt. :wink:
Gut, diese dilettantische Finesse von Brenner spielt ja ohnehin keine große Rolle, da Columbo sowieso den besseren Trumpf aus dem Ärmel schüttelt. Und der ist wirklich sehr gut.

Insgesamt imponiert mir der unaufgeregte Erzählstil, der allenfalls vom etwas nervösen Charakter des CIA-Chefs durchbrochen wird.
Man muss natürlich aufpassen, dass man diese Tempodrosselung nicht ausufern lässt.
Wenn Columbo sich etwa zu Beginn von den Blicken einer "schüchternen" Tänzerin betören lässt und die Ermittlungsarbeit in der Bar quasi Sergeant Kramer überlässt, dann ist das noch legitim und erfrischend abwechslungsreich.
Columbo ist ja schließlich auch ein Mann mit Gefühlen.
Die eingangs von mir angesprochene Szene von Columbos Visite in Brenners Haus ist dann jedoch ein Beispiel dafür, wie man den Bogen überspannt.
Und wohin es führen kann, wenn Langatmigkeit eine komplette Folge in Beschlag nimmt, sieht man dann ja bei "Der alte Mann und der Tod". 8O

Alles in allem aber doch eine schöne Folge, stellenweise sogar spaßig, die von mir aufgrund einiger Defizite aber doch auf schwache 4 Punkte gedrückt werden muss.
:) :) :? :)
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Beitragvon OnkelDonald » Mi, 21.05.2008 17:46


Zuallererst: Ohne Patrick McGoohan hätte die Folge sicher nicht so gut funktioniert, aber der gibt ein gewohnt gutes Bild ab und macht die Folge zum Spaß. Trotzdem fehlt mir hier leider ein bisschen die Spannung, insbesondere in der Mordszene, die viel zu früh passiert. In den älteren Episoden sah man immer noch die Vorbereitungen und Columbo tauchte wirklich erst nach 20 Minuten auf. In der ganzen 5. Staffel ist das nicht so (bisher), und somit zieht sich die Ermittlungsarbeit immer in die Länge.
Trotzdem macht es Spaß zu sehen, wie Columbo als Klette an Brenner/Steinmetz dranhängt, bis der dann verzweifelt einen Grund sucht, ihn abzuschütteln. Genial dann die Szene mit den CIA-Ausweisen unterm Tisch und mit dem "Direktor" im Zug. Gefallen hat mir auch die Szene zwischen Melvil (so heißt auch der Hausmeister von Maria Stuart) und Steinmetz ("Hallou hier is Stainmätz. Drrei Meilen nördlick des klainen Ladens am Topeka Canyon" :lol: ). Überhaupt keinen Sinn sah ich erst in der Szene, wo Columbo und Brenner sich in dessen Wohnung treffen, bis sie sich dann im Büro wiedertrafen und plötzlich fiel der Groschen bei mir und das ist es, was ich an Columbo liebe. Der Clou, den Columbo mit den Haaren bringt und mit dem Zeichner -- und dann die Blicke zwischen Brenner und Columbo bis der mit der Nachricht rausrückt - mir gings so wie Brenner ..... aaaaaaahh.... da war die Nachricht im Auto....!! Geniale Auflösung.
Deshalb 4 von 5 Punkten!
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Beitragvon Martin. » So, 09.11.2008 04:37


Kann mir einer hier die Auflösung dieser Folge erklären? Irgendwie hab ich das nicht ganz kapiert...
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Beitragvon martha » Fr, 21.11.2008 00:49


Martin. hat geschrieben:Kann mir einer hier die Auflösung dieser Folge erklären? Irgendwie hab ich das nicht ganz kapiert...


Meinst du die Sache mit den Chinesen und der Absage der Olympischen Spiele???

Columbo knackt ja das Alibi von Brenner, indem er beweist, dass der Mörder die Rede nicht am Abend der Tat auf Band gesprochen haben kann.
Brenner spricht dort nämlich darüber, dass die Chinesen die Spiele abgesagt haben.
Das hätte er zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht wissen dürfen, weil die Absage erst am folgenden Tag erfolgte.
Brenner hatte das mit dem Olympia-Verzicht ja zu Beginn der Folge im Auto-Radio gehört und anschließend dann gedankenverloren in die Rede eingebaut.
Ein fataler Fehler!
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Brenners Alibi ist also geplatzt!

Beitragvon WalterJörgLangbein » Fr, 21.11.2008 20:05


Brenners Alibi war somit geplatzt. Sicher, ich fand die Überführung des Täters auch nicht überwältigend... Dennoch gefällt mir diese Episode ganz besonders. Das liegt wohl auch daran, daß ich McGoohan sehr schätze. Er und Peter Falk spielen herrlich miteinander. Die Blicke die sie manchmal austauschen - wie ja auch in der Episode Aschenpuuzle - einfach himmlisch.

Hervorragende Schauspielkunst überwiegt, meine Bedenken wegen der Beweisführung Columbos hindern mich nicht daran, der Episode 5 Punkte/ Sterne zu geben...

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Re: Brenners Alibi ist also geplatzt!

Beitragvon Venus » Fr, 21.11.2008 20:11


WalterJörgLangbein hat geschrieben:Brenners Alibi war somit geplatzt. Sicher, ich fand die Überführung des Täters auch nicht überwältigend... Dennoch gefällt mir diese Episode ganz besonders. Das liegt wohl auch daran, daß ich McGoohan sehr schätze. Er und Peter Falk spielen herrlich miteinander. Die Blicke die sie manchmal austauschen - wie ja auch in der Episode Aschenpuuzle - einfach himmlisch.

Hervorragende Schauspielkunst überwiegt, meine Bedenken wegen der Beweisführung Columbos hindern mich nicht daran, der Episode 5 Punkte/ Sterne zu geben...

Walter


@Walter: Am Sonntag kommt diese Folge, die ich mit 4 Punkten bewertet habe wieder mal im TV, worauf ich mich sehr freue. Sie bildet für mich die "zweite Reihe" der besten Columbo- Folgen, also die, die ich mit 4 Punkten bewertet habe. Ein Schmankerl für mich war, dass Heinz Drache in dieser Folge McGoohan synchronisiert hat. Ich habe diese Folge als eine meiner ersten in Erinnerung und es ist eine, die ich immer wieder ansehen kann!
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Stephan1810 » Mo, 17.08.2009 22:56


"Tod am Strand" hat mir sehr gut gefallen. Im Grunde genommen eine 5 Punkte-Folge. Wäre da nicht die bereits angesprochene Kombination aus Motiv, Indizien und Überführung, die - wie von euch schon erwähnt wurde - leider hier etwas schwächer ausfällt. Wenn man (so wie ich) vorab die kleine Erläuterung in der Fernsehzeitung seines Vertrauens gelesen hat, erfährt man vom Motiv Doppelagent und nimmt es an der entsprechenden Stelle auch zur Kenntnis. Sofern man das aber nicht weiß, wird es nur beiläufig erwähnt und man muss genauer darauf achten. Das hätte man ruhig weiter ausbauen können. Die Indizien (Jacke, Opfer muss Täter gekannt haben, Brenner konnte das alles arrangieren, da er im Stande war, sich als Steinmetz auszugeben) sind leider etwas dünn und auch die Tatsache, dass lediglich Brenners Alibi geknackt wurde ist freilich nicht das perfekte Finale (obwohl der Zeitpunkt der Rede super widerlegt worden ist). Da es jedoch so einige Columbo-Folgen gibt, in denen das der Fall ist und ansonsten alles stimmt, möchte ich insgesamt nur einen Punkt abziehen.

4/5
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon dille » Sa, 22.08.2009 23:32


Venus hat geschrieben:Heinz Drache


Ah, mir kam die Stimme gleich so bekannt vor, ich konnte sie aber nicht zuordnen. Ich bin auch eher sein Timbre der 60er gewohnt.

Zur Motiventschlüsselung wollte ich noch was sagen:
Die Folge schneidet hier ja gar nicht mal so schlecht ab, dabei fängt sie denkbar ungünstig an. Viel Gemauschel, viel Gerede, viel Geheimniskrämerei und falsche Fährten, zunächst mal nichts Eindeutiges. Wer schon nach 2 Minuten Klarheit möchte, greift zur Programmzeitschrift. Außerdem ein Leslie Nielsen, der auch 15 Jahre später keine Falte älter aussieht. Das Motiv muss - zack - sofort auf den Tisch. Am besten in Form einer kommunikationsgestörten Aussprache. Er: "Ich habe was." Der: "Nun?" Er: "Tja." Der: "Pf." (Der erschießt/ersticht/enthauptet/vergiftet/verbrennt/erschlägt Er). So drömmelt uns die Folge am Anfang in genau derselben Geschwindigkeit entgegen, mit der sie uns am Ende wieder verlässt. "Tod am Strand" bietet für mich eine der eher uninteressanten Anfangssequenzen. Sie wird eigentlich nur noch von "Der alte Mann und der Tod" übertroffen, aber weniger als nichts passieren geht ja auch nicht.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon martha » So, 23.08.2009 00:44


Möglicherweise auch 'n generelles Problem von Agenten-Geplauder.
Ich hab mir auch diesmal wieder keine Hoffnungen gemacht, dass ich das Gespräch zwischen Brenner und Geronimo auf dem Rummelplatz durchgehend verstehen werde.
Etwa wenn Brenner erklärt, dass bei der bevorstehenden Operation der La-Paz-Trick angewendet werden soll:"Klickedi-Klick...Klickedi-Klick."
Das sind Sätze, auf die ich nicht unbedingt mit "Jau, alles klar" reagiere.
Lässt sich wohl nicht auf Anhieb entschlüsseln.
Allerdings fand ich die Idee schon recht brauchbar, 'n doch eher vertrauliches Gespräch mit leicht diffusen Inhalten auf 'nen belebten Rummelplatz zu verlegen.
Dazu dann das männliche Kräftemessen am Schießstand, zwischen ernsthaften Planungen mal kurz 'n dickes Stofftier abschleppen...
Ich muss sagen, dass mich der Beginn eigentlich weniger enttäuscht hat als das Finale.
Der ganz große Wurf ist die Folge aber auch für mich nicht.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon Stephan1810 » So, 23.08.2009 17:03


Aber der "La-Paz-Trick" wird doch etwas später gleich sehr anschaulich verwendet :wink: Das ist dann gleich ein gewisser, wenn auch kleiner Aha-Effekt, der mir bei einem Columbo immer gut gefällt.
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Re: Bewertet: "Tod am Strand"

Beitragvon H-Scorpio » So, 23.08.2009 17:17


Die Folge kommt bei mir überraschend gut weg, wenn man bedenkt, dass mir so manches nicht gefiel. Angefangen vom wirren Agenten-Gerede, über den verträumten Columbo in der Bar (sollte wohl lustig sein, ich fands nur bescheuert), die langgezogene Szene in Brenners Haus bis zur Auflösung, bei der sich der Mörder fast kampflos ergibt, wo er doch vorher noch Columbo so sehr drohte, ihn ja nicht zu belästigen. Das Überführungsdetail gefällt mir aber, auch wenn "nur" das Alibi zerstört wird.
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