zimtspinne hat geschrieben:Drehbücher als Arbeitsgrundlage für einen Film haben immer eine bestimmte vorgegebene Struktur... habe mich mal vor einiger Zeit in einem anderen Zusammenhang damit beschäftigt und damals auch in eins hineingeschaut.
Drehbücher arbeiten eher stichpunktartig, nicht mit ausschweifigen Erklärungen, damit sichergestellt wird, dasss das Drehbuch auch von allen Stationen, die es durchläuft verstanden wird und nicht jeder etwas anderes hineininterpretiert.
Gedanken, Empfindungen und Absichten der Figuren haben in einem Drehbuch nichts zu suchen. Es ist Sache der Darsteller, den Figuren Leben einzuhauchen.
Das Drehbuch gibt nur die Bilder, den Ton, die Hintergrundgeräusche, drinnen oder draußen, hell oder dunkel usw. vor. Aufgabe des Regisseurs ist es dann, durch Dialoge und Handlungen die Absichten der Figuren erkennen zu lassen. Dabei haben die Schauspieler mehr oder weniger große Spielräume für Improvisation und künstlerische Umsetzung ihrer Figur.
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Hallo Zimtspinne,
das stimmt so absolut nicht.
Es ist alles möglich. Andreas Drehsen reicht bei der Filmförerung gerne ein loses DIN A4 Blatt ein. Kann er sich auch erlauben, da er Erfolg garantiert.
Zu einem soliden Drehbuch gehören absolut exakte Angaben.
Die Schauspieler bekommen nicht nur ein Drehbuch, sondern auch ein Textbuch. Sie bekommen einen richtigen Lebenslauf der Figur, die sie darstellen sollen, in die Hand gedrückt. Gedanken und Empfindungen gehören dazu!
Auch wenn die Figur keinen Namen hat und und die Handlung innerhalb einer Woche stattfindet, erfährt der Schauspieler aus dem Lebenslauf, wann sein Filmcharakter geboren wurde, wie er in der Schule war, was er gerne ißt, welche sexuellen Vorlieben er hat, usw.
Möglichst genau, damit er die Figur glaubhaft darstellen kann.
Es gibt natürlich immer Produktionen , die anders laufen: Im Autorenkino, sind ja Regisseur und Drehbuchautor eine Person. Dort arbeitet man famliär. Da wird man direkt kommunizieren.
Allerdings hat der Produzent viel mitzureden. Und wenn der sagt, wir machen das so (die Hauptdarstellerin soll große Brüste haben), damit die Leute ins Kino gehen, wird alles umgeworfen.
Das zum Spielfilm. Ist nicht vollständig.
Columbo ist eine Serie. Hier gelten andere Regeln.
Columbo als Figur ist hervoragend ausgedacht.
(Ich bin mir sicher, dass Peter Falk Columbus Vornamen kannte)
Die eine oder andere Schlampigkeit hat man sich da leider geleistet.
ch habe auch gelesen, dass sich die Autoren irgendwann von der Serie zurückgezogen haben. In den ersten Folgen haben sie noch das Controlling gemacht,
Es gibt immer die Stoffentwickler und die Autoren der Folgen. Verschiedene Jobs.
Und es gibt Autoren, die nur für die Dialoge zuständig sind.
Ich habe das Fach im Nebenfach studiert und arbeite auf dem Gebiet.
Mein Hauptstudium war Kunst. Mich haben Drehbücher aber immer schon wahnsinnig interessiert.
Ich kriege fast eine Krise, wenn ich mir überlege, wie toll Columbo hätte sein können, wenn man da mehr Zeit zum Feilen gehabt hätte.
Grüße
Topi
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.