Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Lösegeld für einen Toten"?

1/5 schlecht
0
Keine Stimmen
2/5 passabel/ "na ja"
4
8%
3/5 gut
15
29%
4/5 sehr gut
20
39%
5/5 überragend
12
24%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 23.10.2010 10:23


Wie der 1. Pilot erhält auch der zweite 4 Punkte. Columbo ist
noch etwas ungehobelt, aber er ist hier auch noch einwandfreier
Ermittler ohne viel Drumherumgetue wie es ja später ( besonders
in der 2. Ära ) zur Regel wurde. Mir gefällt dieser Columbo der ersten
Stunde sehr gut. Allein seine Einführung ist absolut perfekt inszeniert.
Wie er da zwischen all den rumwerkelnden FBI Typen umherschlendert,
sich alles ansieht und überall seine Nase reinsteckt ist riesig.
Lee Grant gibt eine absolut erstklassige Mörderin mit ihrer kalten
gefühllosen Art. Respekt. Ähnlich wie Dr. Fleming analysiert auch sie
den Inspektor noch ein bißchen näher um ihn und seine Art sowie seine
kleinen Marotten, die es auch hier schon gibt, dem Zuschauer näherzubringen.
Man hätte vielleicht ein bißchen straffen können. Das mit Columbo und
Leslie beim Fliegen muß man nicht haben, und auch die Stieftochter
hat meiner Meinung nach etwas viel Präsenz. Das Finale am Flughafen und
die Idee mit dem Geld dass sie als Erpresserin und Mörderin entlarvt ist
ein super Finale. Etwas langatmig, aber ansonsten alles sehr gut.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon columbolution » Sa, 06.11.2010 20:53


Weiter mit meiner bewertung:

1. Mord:
Das ganze als Entführung zu tarnen war eine klasse Idee. Der Anruf des vermeintlich entführten in gegenwart der polizei ist wirklich sehr clever und hätte vielen schon überzeugt Mrs williams ist schuldlos, auch der brief passt in das bild. Was mich stört ist die Fluggeschichte, weil so klar ist dass jemand der die familie kennt und weiß dass die mörderin fliegt der täter sein muss. Der Anruf mit dem Stichwort Tennis wäre mir auch zu gefährlich gewesen. Was wäre wenn Pet mehr gesagt hätte oder unpünktlich oder gar nicht angerufen hätte.
Insgesamt aber stark und deshalb
4 von 5 Punkten

2. Indizien:
Indizien satt: Der Urlaub der Haushälterin. die Reaktion beim Anruf des Opfers, die zurückgebliebene Tasche, die Ohnmacht, keine Frage nach wo und wie des Todes, Das Kaliber, der einschusskanal, der verdacht der tochter, der autositz, die schlüssel usw.
Echt grandios was Columbo findet eine pure freude
5 von 5 Punkten

3. Zusammenspiel Columbo-Mörder:
Das Zusammenspiel klappt gut, diesmal eine Frau als besonderer reiz. Columbo mag sie nicht aber weiß dass sie gut ist zunächst sehr geduldig aber mit der zeit immer genervtre, die Flugszene ist ein klasse Zusammenspiel die Mörderin weiß sie muss Columbo zurückhalten
4 von 5 Punkten

4. Humor:
Viele witzige Stellen: der verlorene Stift, dann mal kein Stift zum schreiben, die Flugsangst von Columbo gleich 2 mal, das Nichtzahlen trotz des vollen Koffers
4 von 5 Punkten

5. Überführung:
Wieder ein Trick aber glaubwürdiger als zuvor in Folge 1. Mrs Williams hat kein Gewissen so Columbo und damit hat er recht. Ich fand die Idee klasse und die Überführung überzeugt und fügt sich in die kleinigkeiten ein
4 von 5 Punkten

Sonstiges:
Martha hat ja schonmal angesprochen dass sich die Tochter zu wichtig macht das nervt teilweise da sie enorm unsympathsich wirkt die ganze Folge
Schön ist die billiardszene und das Chilliessen
Das Motiv erscheint sehr glaubwürdig
Mich stört ein wenig die aggressivität von Columbo gegenüber der Tochter als sie das beweismittel fälschen wollte und ich verstehe nicht warum er sich wundert dass der anwalt für die mörderin als faru arbeiten kann

insgesamt aber, ich weiß ich stehe da allein da, für mich allein schon wegen der Indizien eine überragende Folge. ich mochte die Folge beim ersten mal sehen auch nicht sooo, aber ich denke sie ist klasse aufgebaut und in sich stimmig und das zählt letztlich
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon martha » Mo, 08.11.2010 22:01


Schön, dass du hier nach langer Zeit mal wieder das Bewertungsmuster ausgepackt hast, lution.
Ich glaube, dass ich es auch nur für die Folge "Lösegeld für einen Toten" verwendet habe.
Es zwängt einen zwar etwas ein, aber letztlich wird man angehalten, sich zu allen wesentlichen Bewertungskriterien zu äußern.

Danke. Hat mir gefallen!
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon columbolution » Mo, 08.11.2010 22:15


Danke Martha.
Bisher habe ich mich ja allgemein um die Bewertungen rumgemoogelt, aber mir nun gedacht, dass auch ich mal anfangen muss.
Und ich denke gerade für einen Laien wie mich das bewertungsmuster doch hilfreich ist. So kann ich wie Du sagst nix vergessen. Und den rest packe ich unter sonstiges ein.
ich denke ich werde es auch bei den kommenden Bewertungen verwenden
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon columboNo. 2 » Mi, 19.01.2011 19:54


Auch hier alles nach und nach:

Spannung: viel
Mord: sehr gut
Auflösung: gut
Columbo-Mörderin-Spiel: gut
Columbo selbst: sehr gut
Mörderin: sehr gut
Guest Stars und Nebendarsteller: sehr gut

Weniger zu berücksichtigen:

Humor: durchschnitt
Filmmusik: sehr gut
Atmosphäre: gut
Die Folge gefällt mir: gut

Also insgesamt ein "gut" mit Tendenz zu sehr gut und somit 4 Punkte.
Viele Grüße, columboNo. 2!
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon Devlin » Di, 15.05.2012 11:33


Wie schon den Ersten, finde ich auch den 2. Pilot sehr gut.

Der Mord: Die Idee mit der vorgetäuschten Entführung ist hier noch frisch und sehr originell umgesetzt. Auch das Motiv ist gut nachvollziehbar.
Spannung: ist die ganze Episode über viel vorhanden. Die Szene mit der Übergabe des Lösegeld und Columbo im Polizeihubschrauber ist toll umgesetzt. Da sind Spannung und Humor vereint und mit einem super Sound begleitet.
Auch die Dialoge sind auf einem hohen Niveau und besitzen eine gute aussagekraft zu den Menschen Columbo und Williams. Zudem enthalten sie auch viel Witz.
Die Indizien und die Logik der Geschichte stimmen ebenfalls.
Die Überführung in der Idee und Ausführung brillant. Beim ersten Mal wirklich sehr überraschend.
Die Mörderin: Lee Grant als Leslie Williams absolut überzeugend!
Auch eine Episode die ich immer wieder gerne gucke.
Ich habe die Episode schon vor längerer Zeit bewertet. 5 Punkte
So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon Tiktaalik » Mo, 10.09.2012 18:11


Die Folge beginnt Schlag auf Schlag: Wir sehen ein Erpresserschreiben und hören ein Tonband mit einer Lösegeldforderung. Kurz darauf erschießt Leslie Williams ihren Mann Paul Williams und auch die Leiche wird noch vor Ablauf der ersten fünf Minuten beseitigt. Die Idee, eine Entführung vorzutäuschen, gefält mir sehr gut. Leider erfahren wir lange Zeit nichts über das Motiv. Es wird erst sehr spät durch die Stieftochter Margaret Williams nachgeliefert.

Die Indizien sind sehr gut: Leslie Williams fragte den Erpresser nicht, wie es ihrem Mann geht und später fragt sie weder wo die Leiche gefunden wurde noch wie ihr Mann ermordet wurde. Dazu findet Columbo die leere Tasche am Ort der Geldübergabe. Außerdem wurde der Sitz des Autos nach vorne gezogen, was bedeutet, dass eine kleinere Person ihn zuletzt fuhr. Der Schlussbeweis ist zwar einleuchtend, aber es gab schon bessere. Wie Columbo zu diesem gelangt, ist mir viel zu umständlich. Außerdem nimmt Margaret Williams dadurch viel zu viel Platz ein. Dadurch leidet auch das Columbo-Mörder-Spiel ein wenig. Die Dialoge zwischen den beiden sind zwar sehr gut, aber leider gibt es von ihnen zu wenige, weshalb ich für das Columbo-Mörder-Spiel nur 3 Punkte vergebe.

Lee Grant spielt die eiskalte und gewissenlose Mörderin sehr gut. Auch Patricia Mattick gibt als Margaret Williams eine gute Figur ab. Leider gefällt mir ihr Charakter überhaupt nicht. Abgesehen davon, dass sie im Endteil viel zu oft zu sehen ist, gefällt mir ihre impulsive Art nicht. Dass sie sogar Columbo schlagen will und ihre Stiefmutter mit einer Waffe bedroht, geht viel zu weit.

Humor ist in dieser Folge fast gar keiner zu sehen: Zu Beginn sucht Columbo seinen Kugelschreiber. Dazu gibt es noch die Szene mit der Mörderin im Flieger.

Ich vergebe hier 3/5 Punkte.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon tina_82 » Fr, 14.09.2012 12:53


Die Folge erhält von mir 4 Punkte.
Zunächst der von Kevin erwähnte Humor: Ich finde schon einige Stellen, die ich amüsant finde. Kleine Stellen bringen mich nicht zum lauten Lachen, aber ein typisches Tina-Grinsen ist drin. Unter anderen bei Columbos Äußerung zu dem Assistenten von Mrs. Williams, wie man nur für eine Frau arbeiten kann, wie er beim Billard spielen lässig alle Kugeln versenkt, aber laut eigener Aussage gar nicht bei der Sache ist, wie er daraufhin Chili bestellt und natürlich das Ende mit dem Koffer voll Geld, aber die Getränke nicht bezahlen können.
Die Szene im Flugzeug soll vielleicht lustig sein, ist es aber nicht. Dort habe ich nur Mitleid mit Columbo. Gut ist aber wieder nach der Landung seine Äußerungen über seinen Cousin Ralph, der so perfekt ist, dass er ihn manchmal am liebsten umbringen würde. Diese kurze Pause danach, der Blick zwischen ihm und Mrs. Williams und ihre Sprachlosigkeit.

Die Stieftochter find ich auch gar nicht so nervig. Ich glaub, vieles macht ihre Optik schon kaputt – z.B. durch diese Streberbrille. Die Szenen mit ihr und Columbo (auf dem Friedhof, beim Chili essen, im Haus) find ich sogar ganz gut und im Original ist ihre Stimme nicht auffällig nervig. Gut nachher dreht sie etwas auf, aber sie muss schließlich auch das Geld aus ihrer Stiefmutter herauspressen. Jedoch mag ich die Atmo in dem Haus nicht besonders.

Was ich mag: -den aufwendigen Mord-Entführungs-Lösegeldübergabeplan
- das Columbo bereits am Anfang Kleinigkeiten an Mrs. Williams auffallen, die ihn stutzen lassen
- wie Columbo dem umwickelten FBI-Mann klar macht, dass Mord in seinem Bereich fällt
- die Schnitte mit den Standbildern

Tja, das einzige was ich kritisiere ist, dass zwischen Mrs. Williams und Columbo nicht die erwarteten tollen Dialoge entstehen. Der Funke springt nicht so recht über. Ich meine, sie ist erfolgreiche, schlagfertige Anwältin, die nicht mal zuhören muss, um Einspruch einlegen zu können. Da kann man doch wirklich mehr erwarten. Stattdessen wirkt sie manchmal im Gespräch mit Columbo gelangweilt und kurz angebunden. Bin mir daher auch unsicher, ob ich Lee Grant toll finden soll. Irgendwie ist mir das schon zu kühl rübergebracht. Da bleibt der letzte Bewertungspunkt eben liegen.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon sagittarius » Fr, 12.10.2012 13:25


Auffällig ist die Einteilung in zwei Hälften. Die erste Hälfte befasst sich mit der angeblichen Entführung des Opfers. Wir sehen Columbo als Zuschauer. Tragende Rolle hat das FBI. Stark ist der Auftritt von Mr. Carlson, der die Situation (vermeintlich) beherrscht und unverblümt seine Sympathien für Mrs. Williams bekundet. Columbo zeigt beim Erscheinen zum ersten Mal, was in ihm steckt. Er sucht nach seinem Kugelschreiber, bewundert die Seife im Hause Williams und beobachtet vor allem genau, was da vor sich geht.

Die zweite Hälfte ist ein kleines Familiendrama. Stiefmutter und Stieftochter hassen und bekämpfen sich. Das hätte man uns ersparen oder wenigstens kürzen sollen. Die Stieftochter spielt eine zu große Rolle. Darunter leidet das Columbo-Mörder-Spiel. Die Qualität des Columbos fällt ab. Der Columbo wirkt dadurch etwas unharmonisch.

Lee Grant brilliert als eiskalte, habgierige und skrupellose Anwältin. Weitere Eigenschaften besitzt sie jedoch nicht. Es stellt sich aber die Frage, warum diese intelligente Frau das einbehaltene und registrierte Lösegeld verwendet, um Margaret loszuwerden.

Kriminalistisch hinkt dieser Columbo seinem Vorgänger "Mord nach Rezept" hinterher. Das Motiv ist geringwertiger (allenfalls Geldgier), das Opfer lernt man gar nicht erst kennen, verwertbare Indizien sind kaum vorhanden, die Überführung ist unglaubhaft.

Dennoch ist der Mord gut durchdacht. Mit einfachen Mitteln schafft es Mrs. Williams, das FBI hereinzulegen. Nur Columbo fallen Kleinigkeiten auf, die nicht zu Mrs. Williams' Charakter zu passen scheinen, etwa ihr angeblicher Ohnmachtsanfall. Zudem besitzt sie eine erschreckende anwaltliche Kompetenz, wodurch Columbo keinen leichten Stand hat. Er braucht einen handfesten Beweis, um Mrs. Williams zu überführen.

Immerhin ist dieser Columbo rasanter inszeniert als der Vorgänger. Die angebliche Entführungsstory ist spannend und kurzweilig inszeniert, obwohl der Zuschauer ja bescheid weiß. Die Beerdigungsszene ist jedoch der Knackpunkt.

Der Schluss ist witzig und Columbo-like.
Da fragt Columbo die gerade überführte Mörderin: "Möchten Sie noch Ihren Cherry austrinken?"
Dann haben wir die Szene, in der Columbo nach seinem Kleingeld sucht, obwohl er einen Koffer voller Banknoten bei sich hat.
Der Inspektor hat sich in seine Rolle eingefunden, er muss seinen Vetter Ralph nicht mehr umbringen. :D

Heute würde ich 4 Punkte geben.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon MrGrady » Mi, 26.12.2012 19:41


Wie schon mehrfach erwähnt, beginnt die Folge stark und lässt dann deutlich nach. Das hat mich ein wenig an den Piloten der zweiten Staffel, "Etüde in Schwarz", erinnert. In beiden Fällen trägt das Drehbuch meines Erachtens nicht über 90 Minuten. Bei "Lösegeld für einen Toten" wäre ich zwischendurch fast eingeschlafen, etwa bei den langweiligen Szenen im Flugzeug. Hier hätte man deutlich straffen können. Auch der Streit der Mörderin mit der Stieftochter dauert zu lange und ist darüber hinaus mit kitschigen Thrillerelementen angereichert, die nicht so richtig zu Columbo passen. Im Gegensatz dazu wirkt der erste Pilot, "Mord nach Rezept", auf mich deutlich runder und spannender. Er funktioniert als eigenständiger Fernsehfilm und hat nicht die Nachteile eines künstlich aufgeblasenen Serien-Pilotfilms.

Nun möchte ich die Episode allerdings auch nicht übermäßig kritisieren, denn es gibt durchaus gute Momente. Die ersten 40 oder 50 Minuten fand ich sehr spannend. Die Tarnung des Mords als Entführung hat mir gut gefallen, das war wirklich raffiniert. Lee Grant ist eine würdige Gegenspielerin für Columbo und überzeugt mich deutlich mehr als die meisten anderen weiblichen Mörder in der Reihe. Der Inspektor ist als Charakter bereits wesentlich näher am kultigen Kauz der späteren Episoden als in "Mord nach Rezept". Die Auflösung mit dem Lösegeld ist für meinen Geschmack allerdings eher ein bisschen zu langweilig geraten und nicht vergleichbar mit dem finalen Knalleffekt anderer Episoden. Aber zumindest ist die Überführung logisch und stichhaltig.

Zu meiner Lieblingsrubrik "deutsche und englische Titel" gibt es dieses Mal nicht viel zu sagen. "Ransom for a Dead Man" wurde wörtlich übersetzt und trifft in mehrfacher Hinsicht den Kern der Geschichte. Die Mörderin sackt sich ja nicht nur das Lösegeld für ihren bereits toten Mann ein, sondern versucht gegen Ende ihrerseits, sich frei zu kaufen. Das wird mit der Titelzeile gelungen transportiert.

Alles in allem gebe ich der Folge 3 Punkte.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon Tiktaalik » Do, 21.11.2013 19:39


Eine Frage beschäftigt mich schon seit einigen Tagen und hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen. Sie betrifft die Episode "Lösegeld für einen Toten". Mrs. Williams wird überführt, weil sie das Lösegeld ausgibt.

Soweit, so gut, aber: Wenn Columbo seine Falle nicht gestellt hätte, wäre Mrs. Williams nicht iwann trotzdem zwangsweise überführt worden? Iwann muss sie das Geld ja ausgeben oder was hatte sie sonst damit vor?^^

Diese Frage lässt mir schon seit Tagen keine Ruhe :(
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon martha » Do, 21.11.2013 20:45


Ich könnte jetzt noch das Wort "Geldwäsche" anbieten.

Erst im letzten Monat wurde ja Thomas Drach entlassen, der in den 90er-Jahren den Reemtsma-Erben entführt und um die 15 Millionen erpresst hatte.
Er ist nach der Entführung in Südamerika untergetaucht, genauer in Uruguay und hat dort einige Zeit luxuriös gelebt und das Lösegeld "gewaschen".
Vielleicht gibt es hier einen Experten, der weiß, was es damit genau auf sich hat.
Hört sich aber immer gut an, weil Schurken danach wohl erstmal im reinen sind.
Drach wurde dann aber doch geschnappt.
Der weitaus größte Teil des Lösegeldes ist aber noch nicht aufgetaucht.
Jetzt hat Drach nach seiner Entlassung natürlich die Verfolger auf seinen Fersen.
Interessantes Thema.
Vielleicht hatte Mrs.Williams was ähnliches in Bezug auf Geldwäsche vor.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon MrGrady » So, 24.11.2013 13:03


Tiktaalik hat geschrieben:Eine Frage beschäftigt mich schon seit einigen Tagen und hoffe, ihr könnt mir da weiterhelfen. Sie betrifft die Episode "Lösegeld für einen Toten". Mrs. Williams wird überführt, weil sie das Lösegeld ausgibt.

Soweit, so gut, aber: Wenn Columbo seine Falle nicht gestellt hätte, wäre Mrs. Williams nicht iwann trotzdem zwangsweise überführt worden? Iwann muss sie das Geld ja ausgeben oder was hatte sie sonst damit vor?^^

Diese Frage lässt mir schon seit Tagen keine Ruhe :(


Registriertes Lösegeld wieder in Umlauf zu bringen, ist für einen unter Beobachtung stehenden Tatverdächtigen sicher sehr schwierig. Ich denke, Mrs. Williams hätte versuchen müssen, das Geld ins Ausland zu schaffen und in kleineren (unauffälligen) Summen gegen eine fremde Währung zu tauschen. Wenn es ihr dann noch gelungen wäre, die Fremdwährung wieder in Dollar zu wechseln, wäre das Geld gewaschen. Aber so lange sie selbst unter dringendem Tatverdacht steht, hätte sie dafür sicher einen Komplizen gebraucht.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon Tiktaalik » So, 24.11.2013 17:44


Wurde denn so ein Plan angedeutet? Ich habe die Episode nicht mehr aktuell im Kopf. Ich werde sie leider auch erst im Januar das nächste mal sehen.
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Re: Bewertet: "Lösegeld für einen Toten"

Beitragvon MrGrady » So, 24.11.2013 21:52


Tiktaalik hat geschrieben:Wurde denn so ein Plan angedeutet? Ich habe die Episode nicht mehr aktuell im Kopf. Ich werde sie leider auch erst im Januar das nächste mal sehen.


Ist bei mir leider auch schon ein Jahr, dass ich die Folge gesehen habe. Ich erinnere mich allerdings nicht daran, dass ein solcher Plan thematisiert wurde.

Wie das Geldwäscheverfahren üblicherweise läuft, weiß ich aus anderen Filmen und Dokus. Da wird die Kohle meistens in ein Land gebracht, in dem man die Herkunft der Scheine durch Korruption verschleiern kann. In den Vereinigten Staaten dürfte das Geld ungewaschen kaum in Umlauf zu bringen sein.
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