Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

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6
12%
4/5 sehr gut
19
38%
5/5 überragend
23
46%
 
Abstimmungen insgesamt : 50

Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon Yves » Sa, 11.02.2006 22:41


Eine Folge, von der ich hier im Forum noch gar nix gelesen habe ist "Ein gründlich motivierter Tod". Das soll soll sich hiermit ändern:

Wie findet ihr diesen interessanten Columbo-Fall?

Stimmt ab und schreibt eine kleine Rezention.

YvEs
"Es wäre doch bequemer für Sie, wenn Sie gleich in eines unserer Gästezimmer einziehen, Inspektor."

http://www.koenigspythons.hux.de/
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Beitragvon DrömmarnasStig » Do, 16.02.2006 16:12


Punkte: 4/5
Mord: gut
Auflösung: gut
Kojotenfaktor: 7/10

Ein rundum gelungener Columbo. Folgen wie diese sind es, die das "bewährte Rezept" definieren, mit dem Columbo uns seit 30 Jahren erfreut.
Gemütliche Theater-Atmosphäre, sehr überzeugender Mörder.
Sein zweiter Mord lässt ihn zwar nicht sympathisch erscheinen und somit fehlt dieses gewisse, "ich hoffe, daß er davon kommt"-Gefühl, ist aber alles kein Problem durch die ausgezeichnete Darstellung.

Mir persönlich ist es immer ausserordentlich wichtig, daß ich dem Mörder auf den ersten Blick einen hohen Intellekt abkaufen kann.
Das ist mal wieder der Fall.

Die Auflösung würde ich als gelungen bezeichnen.
Ich sah diese Folge zum ersten Mal vor mehr als 10 Jahren (vermutlich weit mehr).
Letzte Woche sah ich sie erneut. Ich erinnerte mich sofort an die Auflösung. Das ist nicht immer der Fall nach so langer Zeit.
Bei vielen Folgen bin ich immer wieder aufs Neue überrascht.
Dass ich mich in diesem Fall meilenweit im Voraus an die Auflösung entsinne spricht für die Originalität.

Da jedoch mal wieder mit Formfehlern und unlauteren Methoden (seitens Columbo) geschludert wurde, nur ein "gut" für die Auflösung.
Ich denke, im realen Leben würde der Mörder davon kommen durch die merkwürdige Auslegung Columbos des Rechts.
Kojotenfaktor: Bezieht sich auf "Roadrunner"-cartoons, in denen der Bösewicht Kojote sympathischer war als der Held. Ein hoher Kojotenfaktor bei Columbo steht für einen sympathischen Mörder (Motiv + Darstellung)
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Beitragvon Hollister » Fr, 17.02.2006 19:52


4 Punkte.

Ein gelungener Columbo, getragen vom herrlichen Zusammenspiel zwischen Culp und Falk. Ausserdem gefällt mir in dieser Folge die Souveränität Columbos z.B. als er die Frau des Opfers mit einer sympathischen Bemerkung als Verdächtige ausschliesst. Die Geschichte an sich ist mal was anderes und bringt Abwechslung herein. Als einziger Makel ist dieser Folge höchstens die Vorgehensweise des Mörders bei den Morden vorzuwerfen. Auf der einen Seite genial, dann aber auch schlampig; irgendwie widersprüchlich.
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Beitragvon Toddie » Mi, 28.06.2006 16:54


Eine der vielen sehr guten Folgen aus der früheren Zeit, die Columbo über so viele Jahre über die schlechte bis durchschnittliche TV-Krimikost erhebt.

Culp ist mal wieder toll als fies-arroganter Gegner des Inspektors! Nicht zuletzt ihm verdankt die Episode mein "sehr gut".

Fazit: eine Folge, die man trotz Erinnerung an die Auflösung immer mal wieder mit Vergnügen anschauen kann.
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Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 17:56


Das ist mit Sicherheit eines der besten Bücher, die jemals für einen COLUMBO geschrieben worden sind. Die Idee mit den sublimen Bildern, die am Ende ja auch den Mörder überführen werden überzeugt auch heute noch durch ihre Originalität. Der Schluss lässt auch den Zuschauer zunächst im Dunkeln tappen, bis es ein großes Aha-Erlebnis gibt und ordentlich mit der Zunge geschnalzt werden darf.

Diese Episode besticht aber nicht nur durch ihren tollen plot, sondern auch durch den dritten (!) Auftritt Robert Culps als Mörder. Wie immer überzeugt er auf ganzer Linie und hat es geschafft, in drei COLUMBOS völlig verschiedene Charaktere zu verkörpern: der Mann wird unterschätzt und hat ihm Filmbusiness leider nie richtig Fuß gefasst.

Dann aber doch nochmal zurück zum Drehbuch, das in Sachen Qualität der Dialoge an den ersten Piloten heranreicht: wie dort kommt es auch hier zu furiosen Verbalduellen, bei denen zwischen den Zeilen ganz deutlich durchschimmert, dass beide - Ermittler und Mörder - wissen, was der andere weiß. Wirklich großartig; vor allem, wie der coole Culp gegen Ende der Laufzeit immer entnervter wird, dies aber geschickt zu kaschieren weiß und zum Schluss mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird, wofür er seinem Gegner dann auch gratulieren muss.

Diesen COLUMBO habe ich schon oft gesehen und auch Dank seiner kompakten Inszenierung (keine unnötigen Ausschweifungen, Laufzeit von 70 Minuten) unterhält er immer wieder blendend. Da fällt es auch nicht sonderlich ins Gewicht, dass der Humor hier nicht ganz so zum Tragen kommt, wie sonst.
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Beitragvon ChryZ » Mi, 24.01.2007 10:03


Auch von mir 4 von 5 Punkten.

Insgesamt ein Columbo, wie man ihn kennt. Lange glaubt man, dass er ihm nie und nimmer drauf kommt, am Ende schafft er es sogar ihn mit seinen eigenen Mitteln zu schlagen. Ein rundum gelungerer Columbo.
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Tanya ???

Beitragvon Steven Bochko » Do, 26.04.2007 14:54


Bin ich eigentlich blind, oder ist das ein Fehler:

Im Abspann wird die Rolle "Tanya Baker" aufgeführt, gespielt von Arlene Martell ("Gloria West" in "Blumen des Bösen"). Soweit, so gut, die Dame wird während des Filmes öfter erwähnt, aber ich kann mich nicht entsinnen, daß man sie auch zu sehen bekommt. Hab ich beim Schauen nicht aufgepaßt, ist das ein Fehler, oder ist die DVD geschnitten?

Gruß
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Re: Tanya ???

Beitragvon martha » Do, 26.04.2007 21:08


Steven Bochko hat geschrieben:Bin ich eigentlich blind, oder ist das ein Fehler:



Ich denke mal, die Blindheit kann ich ausschliessen, weil ich diese ominöse Tanya auch nicht entdecken konnte.
Auch bei der Inhaltsangabe und den Bildern des Episoden-Guides gibt es keinerlei Hinweise auf ihre darstellerische Existenz, obwohl sie auch dort in der Liste der Schauspieler erwähnt wird.
Ich fand das immer einen winzigen Schwachpunkt dieser Folge, dass Tanya ein Phantom bleibt, weil sie ja für die Motiv-Findung für den Mord keine unerhebliche Rolle spielt.
Aber wo hätte sie auftreten sollen?
Wie Columbo erwähnt, befand sich Tanya wohl die ganze Zeit in Lissabon.
Auf dem Golfplatz sagt er ja auch, dass er mit ihr nur telefonischen Kontakt hatte. Und danach geht die Folge schon in den Endspurt.

Ich hab' auch noch nirgendwo gelesen, dass die Folge länger als exakt 70 Minuten sein könnte. Aber da wissen vielleicht diejenigen mehr, die die Episode mal auf ORF gesehen haben.
Na ja, vielleicht taucht Tanya demnächst schon bei Super RTL auf. Die Folge wird ja dort in wenigen Wochen ausgestrahlt.
Ich bin auf jeden Fall gespannt. :wink:
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Beitragvon martha » Mo, 21.05.2007 19:38


Natürlich ist es nicht genau definiert, was eigentlich ein "origineller Mord" ist, von dem im Zusammenhang mit dieser Folge vielfach gesprochen wird. Was sind die Kriterien, um einen Mord als originell zu bezeichnen?
In erster Linie muss er wohl von der Norm abweichen, ein wenig komplexer sein als gewöhnliche Morde, und schlussendlich sollte man als Zuschauer geneigt sein, dem Mörder eine Prise Genialität zu unterstellen.
Aber ist ein origineller Mord zwangsläufig auch immer ein interessanter Mord???
Ich komme auf diese Frage, weil ich in der letzten Woche im ZDF-Freitagskrimi "Der letzte Zeuge" einen Mord gesehen habe, der auf den ersten Blick alle Kriterien der Originalität erfüllte: Dort wurde das weibliche Opfer durch ein vergiftetes Sex-Toy im Vaginalbereich ermordet, nachdem dieses lustbringende Teil durch einen Handy-Anruf aktiviert wurde. Alles klar????? 8O :o
Ich will's mal so sagen: Krampfhafte Versuche von Krimi-Autoren, mit aller unmoralischen Gewalt bis dato nie dagewesene Mordmethoden auf die Mattscheibe zu bringen, fallen dann wohl eher in die Rubrik "peinliche Originalität".

Aber von diesem Vorwurf ist der erste Mord von Dr. Bart Kepple in "Ein gründlich motivierter Tod" fraglos meilenweit entfernt.
Es ist mal wieder einer der von mir so geliebten Morde mit Bezug zur Profession des Mörders(wie z.B. auch in "Ein Denkmal für die Ewigkeit").
Der Motivationsforscher Kepple fischt im Tümpel seiner psychologischen Studien und angelt sich eine scheinbar perfekte Mordmethode.
Allein das ist schon mehr als originell.
Kepple mordet mit der Präzision einer Maschine. Er ist während der Tat noch nicht mal überrascht, dass sein Plan so hervorragend funktioniert. Denn schliesslich liegen die Chancen ja wohl nicht gerade bei 100%, dass das Opfer Vic Norris tatsächlich den Vorführsaal verlässt und zum Wasserspender geht. Kepple aber spult sein Programm minutiös und emotionslos runter, als wäre es für ihn die reinste Routine.
Der Mann ist wirklich nicht aus der Fassung zu bringen, es sei denn, man spricht ihn mit "Mr. Kepple" statt mit "Dr. Kepple" an. Tja. Ehre, wem Ehre gebührt.
Columbo ist da ja ganz anders gepolt. Er lässt es sogar über sich ergehen, wenn er in einer Folge mal als "Inspector Kolumbus" angesprochen wird. Jeder setzt halt andere Prioritäten, und obwohl Dr. Kepple bisweilen als eingebildeter Fatzke durch die Episode marschiert, setzt Columbo seine gespielte Unterwürfigkeit wieder sehr dosiert und gezielt ein. Wirklich ein gelungenes Paradebeispiel Columbo'scher Taktik.
Das Duo Falk/Culp, das hier ja bereits seinen dritten Einsatz hat, überzeugt auch diesmal wieder.
Auch wenn ich nicht der Meinung von Howie Munson bin, dass Robert Culp in den drei Columbo-Folgen gänzlich unterschiedliche Charaktere verkörpert, erscheint er mir diesmal nicht ganz so verbissen wie etwa noch im "Eismann".
In der Supermarkt-Szene wirkt er sogar wie ein lockerer Playboy, der gerne schon mal mit einer Überwachungskamera flirtet, nachdem er sie nach seinen Vorstellungen ausgerichtet hat. Der Mann will einfach nichts dem Zufall überlassen. Eine echt harte Nuss für Columbo.

Eine ungeknackte Nuss für den Zuschauer bleibt jedoch diese ominöse Tanya. Sie ist auch bei der gestrigen Ausstrahlung nicht aufgetaucht, und ich konnte mir wieder kein Bild davon machen, ob sie tatsächlich ein guter Köder ist, um notgeile Männer zu erpressen.
Aber das Motiv für den Mord scheint sie ja zu sein. Das wird erwähnt. Das ist akzeptabel. Ich will dann auch nicht weiter drauf rumreiten. :wink:

Nicht ganz so nachsichtig bin ich aber beim zweiten Mord von Kepple(Sorry- Dr.Kepple natürlich): Eine plumpe Erpressung und ein ebenso plumper Mord.
Erinnerte mich ein wenig and die Folge "Tödliche Trennung", nur dass ich diesmal den Tod des Erpressers nicht gerechtfertigt fand. :wink:
Prinzipiell bin ich kein Fan von Zweitmorden bei Columbo, und ich kenne auch fast keinen Fall, wo der zweite Mord in irgendeiner Form inspirierend für den Fortgang der Handlung war (ausser bei "Momentaufnahme für die Ewigkeit").
Ansonsten geht es doch immer nur um dümmlich-naive Erpresser, die vom Erpressten dann kaltgestellt werden, bei der abschliessenden Überführung des Mörders aber keine Rolle mehr spielen.
Meine Faustregel lautet: Genialer Mord plus stimmigem "Columbo-Mörder-Spiel" braucht keinen Erpresser mehr.
Das führt sonst nur zu unnötigen Verwässerungen und ist zudem hochgradig unoriginell. Und das will ich dieser Folge doch weiß Gott nicht unterstellen.

Insgesamt ist "Ein gründlich motivierter Tod" für mich noch eine sehr gute Episode, und falls das meine letzte Bewertung hier im Forum gewesen sein sollte, bin ich nach dem Verriss der letzten Woche umso glücklicher, hier noch mal 4 Punkte vergeben zu dürfen.
:) :) :) :)
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Beitragvon Red Shadow » Di, 22.05.2007 23:41


martha hat geschrieben:Insgesamt ist "Ein gründlich motivierter Tod" für mich noch eine sehr gute Episode, und falls das meine letzte Bewertung hier im Forum gewesen sein sollte, bin ich nach dem Verriss der letzten Woche umso glücklicher, hier noch mal 4 Punkte vergeben zu dürfen.
:) :) :) :)


Wieso deine letzte Bewertung :? :?:? Ich hoffe, dass ist blanke Theorie und spiegelt nicht die Realität wider 8O .
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Beitragvon martha » Do, 24.05.2007 20:54


red shadow hat geschrieben:
martha hat geschrieben:Insgesamt ist "Ein gründlich motivierter Tod" für mich noch eine sehr gute Episode, und falls das meine letzte Bewertung hier im Forum gewesen sein sollte, bin ich nach dem Verriss der letzten Woche umso glücklicher, hier noch mal 4 Punkte vergeben zu dürfen.
:) :) :) :)


Wieso deine letzte Bewertung :? :?:? Ich hoffe, dass ist blanke Theorie und spiegelt nicht die Realität wider 8O .


War vielleicht wirklich 'ne fahrlässig dahingeworfene Bemerkung von mir.
Man soll ja nie nie sagen. :wink: Aber der Ausgangspunkt meiner Bewertungen war ja meistens die sonntägliche Ausstrahlung auf Super RTL. Das hat sich ja nun erledigt.
Ich glaub, es gibt ohnehin nur noch 'n knappes Dutzend Folgen, die ich noch nicht bewertet habe. Mal gucken, ob ich die bei Gelegenheit und in unregelmäßigen Abständen hier dann noch reinstreu.

Allerdings war ich aufgrund der Beitragsflaute der letzten Wochen hier im Forum auch nicht mehr "gründlich motiviert". :wink:
Umso schöner, dass man mal wieder was von dir lesen konnte, "red shadow".
Zu deiner "Weinkritik" kann ich auf jeden Fall keinen Widerspruch anmelden. :)

PS.: Wo ist eigentlich "Columbo-Freak"? Ich hoffe nicht, dass du auch noch hier aufgehört hast. Wäre mehr als schade. :!:
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Re: Tanya ???

Beitragvon Klaus » Fr, 25.05.2007 11:59


martha hat geschrieben:
Steven Bochko hat geschrieben:Bin ich eigentlich blind, oder ist das ein Fehler:



Ich denke mal, die Blindheit kann ich ausschliessen, weil ich diese ominöse Tanya auch nicht entdecken konnte.
Auch bei der Inhaltsangabe und den Bildern des Episoden-Guides gibt es keinerlei Hinweise auf ihre darstellerische Existenz, obwohl sie auch dort in der Liste der Schauspieler erwähnt wird.
Ich fand das immer einen winzigen Schwachpunkt dieser Folge, dass Tanya ein Phantom bleibt, weil sie ja für die Motiv-Findung für den Mord keine unerhebliche Rolle spielt.
Aber wo hätte sie auftreten sollen?
Wie Columbo erwähnt, befand sich Tanya wohl die ganze Zeit in Lissabon.
Auf dem Golfplatz sagt er ja auch, dass er mit ihr nur telefonischen Kontakt hatte. Und danach geht die Folge schon in den Endspurt.

Ich hab' auch noch nirgendwo gelesen, dass die Folge länger als exakt 70 Minuten sein könnte. Aber da wissen vielleicht diejenigen mehr, die die Episode mal auf ORF gesehen haben.
Na ja, vielleicht taucht Tanya demnächst schon bei Super RTL auf. Die Folge wird ja dort in wenigen Wochen ausgestrahlt.
Ich bin auf jeden Fall gespannt. :wink:


Die nachstehende Vermutung zur obigen Thematik stammt aus dem Synchron-Forum und klingt für mich durchaus plausibel:

"Das Problem "Tanya Baker" hat wahrscheinlich folgende Ursache: Im Abspann wird die Dame aufgeführt, gespielt von Arlene Martell. Anscheinend wurde eine mit ihr gedrehte Szene aus der endgültigen Fassung geschnitten, dabei jedoch übersehen, ihren Namen aus dem Abspann zu entfernen. Auf der (deutschen) DVD ist die Dame jedenfalls auch nicht drauf, daß muß allerdings aufgrund der deutschen Master (siehe "A-Team") nichts bedeuten."

Ansonsten gebe ich dieser Folge "nur" 4 Punkte, da mich folgendes gestört hat:

1. Dr. Kepple erschießt Norris ohne Schalldämpfer. Den Schuss hätten die Zuschauer im Vorführsaal nebenan trotz Kepples Tonbandstimme hören müssen und so schnell hätte er sich dann nicht mehr aus dem Staub machen können.

2. Dass man bei einer Waffe mit Adapter nicht mehr feststellen kann, dass aus dieser kurz vorher geschossen wurde, kann ich einfach nicht glauben.

3. Kepple spielt gegenüber Columbo den Obercoolen, den nichts aus der Fassung zu bringen scheint und der auf jede Frage eine passende Antwort hat. Er hat mehrere Bücher geschrieben und die Methode der unbewussten Wahrnehmung (oder so ähnlich) entwickelt, kurz gesagt, er hält sich selbst für eins der letzten großen Genies auf Erden. Und dieser Mann ist so blöd und lässt den Adapter, der ihn letztendlich überführt, in der Lampe stecken, obwohl er diesen längst ganz einfach hätte entsorgen können??? So viel Dämlichkeit auf einen Schlag musste ja bestraft werden... :mauer:

Dafür ist Columbos Überführung in diesem Fall geradezu genial (natürlich nur, wenn man Kepples Methode als glaubhaft voraussetzt, aber nur so konnte er ja schließlich den ersten Mord begehen). :wink:

Ansonsten haben meine wie immer geschätzten Vorredner alles Wichtige zu dieser Folge gesagt. Schade, dass es die letzte Episode auf S-RTL war, so bleiben auch mir die restlichen Folgen aus den 70ern vorenthalten (zumal mir die Staffel-Boxen einfach zu teuer sind :evil: ).

Gruß
Klaus
Zuletzt geändert von Klaus am Fr, 16.05.2008 19:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Tanya ???

Beitragvon martha » Sa, 26.05.2007 12:50


Klaus hat geschrieben:
3. Kepple spielt gegenüber Columbo den Obercoolen, den nichts aus der Fassung zu bringen scheint und der auf jede Frage eine passende Antwort hat. Er hat mehrere Bücher geschrieben und die Methode der unbewussten Wahrnehmung (oder so ähnlich) entwickelt, kurz gesagt, er hält sich selbst für eins der letzten großen Genies auf Erden. Und dieser Mann ist so blöd und lässt den Adapter, der ihn letztendlich überführt, in der Lampe stecken, obwohl er diesen längst ganz einfach hätte entsorgen können??? So viel Dämlichkeit auf einen Schlag musste ja bestraft werden... :mauer:



Das hab ich mir zunächst auch gedacht, aber ich schätze mal, dass sich Dr. Kepple für so genial hält, dass er sich denkt:Dieses Super-Versteck findet eh keiner.
Und ohne Columbo's Trick mit den "unbewussten Bildern" wäre seine Rechnung ja auch aufgegangen, und die Lampe wäre ein Versteck für die Ewigkeit geworden.
Die Schluss-Szene wird ja auch so dargestellt, dass Kepple fast dem Wahnsinn entgegenstrebt und eher ein Fall für die Psychiatrie wird.
So waren zumindest meine letzten Eindrücke. Er gerät ja schier ausser Kontrolle, nachdem er sich seiner Genialität nochmals bewusst wurde.

Vielleicht könnte man auch sagen, dass Größenwahn keine Vorsicht mehr kennt.
Das beste Beispiel dafür ist ja General Hollister, der in "Mord unter 6 Augen" die Mordwaffe sogar öffentlich ausstellt.
Gegenüber dieser Art von Überheblichkeit ist Kepple's Selbstüberschätzung ja fast noch harmlos.
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Beitragvon OnkelDonald » Mo, 11.06.2007 22:04


martha hat geschrieben:dass Tanya ein Phantom bleibt, weil sie ja für die Motiv-Findung für den Mord keine unerhebliche Rolle spielt.


Doch Tanya taucht einmal auf. Und zwar in diesem Verkaufs-Film:
Sprecherzitat sinngemäß: "Das verkauft sich..." - Es ist anzunehmen dass es sich bei der Person wirklich um Tanya handelt.

Diese Folge ist eine sehr gute Folge.
Allerdings war mir lange unverständlich, wieso nur Norris rausging - bis es um den Kaviar ging, der so salzig war. Zuerst dachte ich, Kepple wolle den Verdacht auf den Diener Jimmy lenken, der den Kaviar brachte- und dann kommt es doch wieder ganz anders - tolle Überraschungen!

Auch die Thematik ist interessant da ich ja selber auch Filme schneide - und mit Robert Culp wurde wieder ein super Mörder gefunden, auch wenn sich seine Schmierigkeit genau wie in seinen ersten zwei Fällen leider wiederholt.

Zwischendurch fand ich den Film etwas langweilig, u.a. weil White den Mord ja quasi schon geklärt hatte, was mich dazu veranlasste auf Englisch umzuschalten. Dadurch entdeckte ich jedoch einen sehr tollen Gag:
Als Columbo angerufen wird, dass White tot ist, sagt die Sekretärin: "The Call is on Line 2!"
Columbo fragt: "Where's your Line 2??" - und die Sekretärin antwortet entrüstet: "The second one!" :lol:

Zuerst fand ich, dass Kepple viel zu offensiv gegenüber Columbo wurde und war auch der Meinung, dass sich Columbo zu schnell an Kepple geheftet hatte (was ja bei Columbo oft vorkommt)- aber durch das Gespräch auf dem Golfplatz, als Kepple Columbo klar macht, dass er keinerlei Beweise hat, wurde ich getröstet.

Das Ende befinde ich als eines der Allerbesten (bisher): Columbo schlägt Kepple (sehr mutig) mit seinen eigenen Waffen- und Kepple beginnt zu weinen.
Doch was mich am Anfang wunderte- und zwar warum er (Kepple) den Lampenschirm dauernd begutachtete war so überraschend, dass ich wirklich total erfreut war.

Gut fand ich auch den Trick, als Columbo zum Tatort des Mordes von Mr.White gefahren wird- doch Kepple fragt: "Wo soll ich hinfahren, Sie haben mir nicht gesagt wo der Mord geschehen ist ... Guter Versuch, Inspektor!" - dieser Trick war sowohl vom Autor, als auch von "Kepple" super mitgedacht und zeigt Kepples Intelligenz. Warum aber der Adapter nicht längst beseitigt worden war ist ein großes Manko. Dieser ist ja schließlich der einzige "echte" Beweis...

Ich entdeckte noch etwas lustiges: Einen zerknitterten, hand-gekrakelten Autopsiebericht habe ich auch noch nie gesehen
:D .

Alles in allem eine gelungene Folge, die mit einer etwas gradlinigeren Inszenierung von mir 5/5 Punkte erhalten hätte.


So bleibt's bei vier und ich freu mich über eine perfekt gelungene Story.

Gruß
Johannes
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Beitragvon Columbo-Freak » Do, 15.11.2007 21:09


So, nach langer Zeit möchte ich auch mal wieder meinen Senf zu einer Episode abgeben :wink: . Zur Zeit laufen ja wieder Folgen auf SRTL, aber 22.15 Uhr ist mir einfach a bisserl zu spät und früher oder später werde ich meine DVD-Sammlung sowieso vervollständigen ("Was man mal anfängt,... :wink: ").

Nun aber ran an's Eingemachte (ich verwende mal wieder das hauseigene, mi t schwäbischer Genauigkeit versehene, unbestichliche Bewertungsmuster :wink: ):

Regie: 3/5: Solide, typische Columbo-Regie, zwar etwas langweilig, aber was will man von einem Film von 1973 erwarten. Im Übrigen spielt diese Kategorie bei meinen Bewertungen schlussendlich eher eine untergeordnete Rolle
Humor: 3/5: Eher rar gesät, aber um es gleich mal vorweg zu nehmen: Diese Folge hat gar nicht so viel Humor nötig! Wie Columbo den Kaviar ist und dann am Schluss sagt: "Wir sollten lieber gehen, nachher werden wir noch eingesperrt.", ist allerdings schon amüsant.
schauspielerische Leistungen Nebendarsteller: 3/5: Solide, aber weitgehend blass. Chuck McCann macht seine Sache in der Rolle des Vorführers ganz gut.
schauspielerische Leistung Peter Falk: 4/5: In gewohnter Manier, allerdings gibt es Folgen mit dem Extraquäntchen. Diese hier ist definitiv keine davon!
schauspielerische Leistung Mörder: 4/5: Culp, wie wir ihn kennen: Souverän oder anders ausgedrückt: kalt, kälter, Culp :wink:! Näheres in der nächsten Kategorie.
Columbo-Mörder-Spiel: 4/5: Ohne Zweifel gibt es hier Szenen, die ganz groß sind. So zum Beispiel die Szene nach ca. zwei Dritteln des Films in Kepples Büro, wo beide deutlich machen, was sie voneinander halten, in ihren Worten aber eine eiserne Haltung bewahren. Auch ansonsten stimmt die "Chemie", es ist ein typisches Columbo-Mörder-Spiel mit bissigen Bemerkungen, Arroganz, pfiffigen Dialogen. Allerdings ist mir Kepple hier schon einen Tick zu überspitzt gezeichnet. Hier wurde meiner Meinung nach etwas zu Dick aufgetragen, denn derart arrogant, eitel kommen dann doch die wenigsten daher. Und diese mangelnde Emotionalität, dieses Maschinelle gipfelt dann in der Schlussszene, in der Kepple dann komplett unglaubwürdig und lächerlich gemacht wird. Der ach so raffinierte, intelligente Mörder wird plötzlich zum Psychopathen. Trotz des Sprichworts, dass Genie und Wahnsinn nah beieinander liegen, sag ich an der Stelle: Lieber etwas weniger - diese Szene hätte man besser weg gelassen.
Spannung: 4/5: Relativ viel Spannung im klassischen Sinn für einen Columbo-Krimi. Lacht mich aus, aber ich war mir nicht hundertprozentig sicher, was Kepple mit dem Vorführer anstellt.
Mord bzw. Strategie des Mörders: 4/5: Auch in dieser Kategorie kann ich leider nicht die volle Punktzahl geben. Der erste Mord ist zwar genial, aber der zweite (wie martha schon so treffend alle "zweiten Morde" analysierte) dafür recht schlampig, die Erpressung ist relativ unnötig und auch dieser "zweite Mord" verliert sich am Schluss im nicht vorhandenen Sand von Los Angeles :wink:. Der erste Mord ist dafür umso "origineller", aber das hat martha ja schon genau erklärt (volle Zustimmung!).
Indiziensammlung: 4/5: Die Indiziensammlung ist hier relativ spärlich. Sie besteht größtenteils aus Dialogen zwischen Kepple und Columbo. Letzterer drängt den Mörder immer mehr geschickt in die Enge. Es liegt also eine typische Indiziensammlung vor, die allerdings vorwiegend im Columbo-Mörder-Spiel Niederschlag findet. Dies anzuschauen bietet gute, ordentliche Columbo-Unterhaltung.
Aufklärung: 4/5: Auch hier reicht es wieder nicht zur Bestnote. Die Sache mit den Fotos ist zwar an Originalität (ein tolles Wort, nicht wahr
:wink: ) nicht zu überbieten und den Mörder mit seinen eigenen Waffen zu schlagen ist sicherlich ganz großes Kino, aber ein popeliger Adapter in einem popeligen Versteck, da kann ich nicht die Bestnote geben, da würde ich anderen Folgen (wie z.B. Mord in Pastell) unrecht tun.

Fazit: Diese Folge erhält von mir gute 4 Punkte! Sie war in vielen Kategorien nah an der Bestmarke dran, aber es hat nicht ganz gereicht. Solide Columbo-Unterhaltung durch eine gute Version des typischen Musters, doch die ganz große (und bei mir auch seltene) Bewertung von 5 Punkten wird von ein paar kleinen Schönheitsfehlern verhindert. Trotzdem ein Fall für die Top 20.

Liebe Grüße
Columbo-Freak
"Und wenn sie noch bis Weihnachten an dieser verfaulten Zigarre lutschen und saugen, sie werden nie das Gegenteil beweisen!" - Janus zu Columbo in Folge 26 "Geld, Macht und Muskeln"
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