Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Ein gründlich motivierter Tod"?

1/5 schlecht
0
Keine Stimmen
2/5 passabel / "na ja"
2
4%
3/5 gut
6
12%
4/5 sehr gut
19
38%
5/5 überragend
23
46%
 
Abstimmungen insgesamt : 50

Beitragvon martha » Sa, 17.11.2007 22:43


Columbo-Freak hat geschrieben: Und diese mangelnde Emotionalität, dieses Maschinelle gipfelt dann in der Schlussszene, in der Kepple dann komplett unglaubwürdig und lächerlich gemacht wird. Der ach so raffinierte, intelligente Mörder wird plötzlich zum Psychopathen. Trotz des Sprichworts, dass Genie und Wahnsinn nah beieinander liegen, sag ich an der Stelle: Lieber etwas weniger - diese Szene hätte man besser weg gelassen.


Ja, absolut. :!:
Da hatte ich auch schon immer das Gefühl, dass hier doch ein wenig arg dick aufgetragen wird.
Dieses manische Grinsen von Kepple wirkt doch ziemlich deplaziert, zumal er die gesamte Episode ja einen streng rationalen und beherrschten Eindruck machte.
Columbo beeindruckt dieses dämonische "Zähne blecken" ja auch nicht sonderlich.
Er sagt ja ganz emotionslos zu den Polizisten:"Nehmen Sie ihn mit!"
Nach der finalen Grimasse des Täters hätte er sicher auch sagen können:"Stecken Sie ihn in eine Zwangsjacke."

Nee, man sollte die "Kirche schon im Dorf lassen".
"Columbo" ist nun mal ein Krimi und kein Horror-Thriller, wo man am Ende noch befürchten muss, dass sich der Mörder in einen Werwolf verwandelt. :wink:
Wie man ein äußerst eindrucksvolles Schluss-Bild mit Robert Culp gestalten kann, sieht man ja in "Wenn der Eismann kommt".
Ein glänzendes Wechselspiel von wirklich authentischen Gesichtsausdrücken.

PS.:
Wirklich 'ne tolle Überraschung, hier mal wieder 'ne Bewertung von dir lesen zu dürfen, "Freak". :!:
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
Benutzeravatar
martha
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 16259
Registriert: Mi, 08.03.2006 00:59
Wohnort: Bochum

Beitragvon Klaus » So, 18.11.2007 10:50


martha hat geschrieben:Dieses manische Grinsen von Kepple wirkt doch ziemlich deplaziert, zumal er die gesamte Episode ja einen streng rationalen und beherrschten Eindruck machte.


Und als "Krönung" des ganzen hätte es gerade noch gefehlt, wenn man Kepples Schlussgrimasse auch noch mit einem Totenkopf analog der Schlussszene aus "Psycho" überblendet hätte... :twisted:

Gruß
Klaus
Benutzeravatar
Klaus
Ltd. Polizeidirektor
Ltd. Polizeidirektor
 
Beiträge: 336
Registriert: So, 14.01.2007 18:17

Beitragvon CapsFoxx » Sa, 19.01.2008 17:19


Hallo zusammen...

Habe mir gestern die 3.Staffel gekauft und konnte es natürlich nicht erwarten zuerst die Folge "Ein gründlich motivierter Mord" anzuschauen. Hatte diese schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen, hatte sie aber in bester Erinnerung behalten.

Ich bin der Meinung, dass diese Folge sicherlich mit zu den besten Columbo-Folgen überhaupt zählen darf, auch wenn sie hier und da doch die eine oder andere Schwachstelle hat.
Ich kann der Meinung meiner Vorredner nur zustimmen. Ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen, wieso Dr. Kepple den Adapter nicht verschwinden lässt, er hatte ja schließlich jede Menge Zeit dafür. Die Erklärung, dass er dies aus Selbstüberschätzung oder zu großen Selbstvertrauen nicht tut, kann ich nicht nachvollziehen. Jemand der so clever ist, passiert so etwas nicht. Schließlich handelt es sich nun einmal um ein Beweisstück und das muss aus Welt geschaffen werden. Denn selbst er muss davon ausgehen, dass sich der Verdacht gegen ihn erhärten könnte und das dann möglicherweise sein Büro durchsucht werden würde.
Nichtdestotrotz muss ich natürlich sagen, dass diese Tatsache natürlich dazu beiträgt, dass die Auflösungsszene letztlich das wird, was sie ist. nämlich einfach genial. Ihn mit seinen eigenen Waffen zu schlagen... Typisch Columbo eben.
Darüber hinaus finde ich in dieser Episode aber vor allem die Dialoge zwischen Columbo und Dr. Kepple sehr gelungen. Am Ende kann man ja förmlich zwischen den Zeilen mitlesen bei so viel zweitdeutigen Aussagen... Sehr gelungen.
Was mir aber noch negativ augefallen ist, ist die Tatsache, dass Columbo in dieser Episode eigentlich nicht wirklich einen Hinweis hat, der ihn sofort auf die Spur des Doktors bringen könnte. Normalerweise gibt es in den Folgen eigenlich immer irgendwelche Situationen in denen Columbo sofort erkennt, dass irgendetwas mit dem "Befragten" faul ist, der ihn hellhörig werden und weiter suchen lässt. In dieser Folge fehlt dies aber meiner Meinung nach. Die Sache mit dem Tonband will mir nicht so recht in den Kopf gehen. Dann hat er es eben kurz nachdem er den Saal verlassen hat, angemacht...

Alles in allem aber eine sehr gute Folge und mir persönlich 4/5 Punkten wert.

Viele Grüße
CapsFoxx
Polizeimeister
Polizeimeister
 
Beiträge: 10
Registriert: So, 06.01.2008 22:16
Wohnort: Mönchengladbach

Beitragvon Philipp025 » Fr, 25.04.2008 14:32


Ich finde die Folge gut, an manchen Stellen ist sie etwas langatmig. Ich hab mich richtig gefreut, als Columbo endlich Dr. Kepple verhaftet hat, weil der Doktor ziemlich arrogant war und er den armen Mr. White erschossen hat!

Die schönste Stelle ist die im Supermarkt, als Dr. Kepple zu Columbo sagt, dass er sehr viel im Kopf hat. Der Doktor wusste wohl, dass er einen cleveren Inspektor vor sich hat.

Der Trick war echt super von Columbo und wie er Dr. Kepple überrascht hat.

Von mir gibts diesmal 4 Punkte. :wink:
Benutzeravatar
Philipp025
Polizeihauptkommissar
Polizeihauptkommissar
 
Beiträge: 104
Registriert: Mo, 21.04.2008 18:07
Wohnort: Berlin

Beitragvon Steven Bochko » Do, 05.06.2008 17:12


Naja, der ARME Mr. White? Erpresser leben halt gefährlich, und ich meine, wie dämlich kann man sein? White wußte, daß Kepple einen Mord begangen hatte, also hätte ihm klar sein müssen, daß er auch vor einem zweiten Mord nicht zurückschrecken würde. Da hält sich mein Mitleid in Grenzen, ebenso wie bei Shirley in "Ein Hauch von Mord" und Mrs. Lasanka in "Tödliche Trennung". Anders als bei Tracy in "Mord in Pastell", die konnte einem leid tun (wenn man davon absieht, daß sie sich ausgerechnet in diesen Kotzbrocken verliebt hatte).
Benutzeravatar
Steven Bochko
1. Polizeihauptkommissar
1. Polizeihauptkommissar
 
Beiträge: 129
Registriert: Do, 20.06.2002 13:47
Wohnort: Hagen

Beitragvon FlyingPelican » Do, 11.09.2008 13:31


Eine recht gute Nummer, bei der mich allerdings die Geschichte mit dem Adapter, den er nicht verschwinden läßt, stört. Zwar ist dieser Mord ja weit entfernt von einem perfekten, sonst hätte Columbo auch keine Chance. Kapple wurde nicht GESEHEN bei seinem Alibi, er hat den Film mit den Schnittstellen nicht zurückgespult, sich bei dem nachher nicht funktionierenden Überwachungsmonitor sehen lassen und noch viele weitere kleine Spuren gelegt. Das ist alles in Ordnung, aber wenn man sich schon einen einigermaßen raffinierten Mord wie diesen ausdenkt, wieso sollte man dann den Adapter nicht irgendwie besser entsorgen?Columbo findet wieder gekonnt Hinweise und vor allem sein Trick, der zur Überführung führt, ist ziemlich gut. Und wie Columbo immer von neuen Themen, mit denen er sich beschäftigen muß oder darf, begeistert ist, so finde auch ich, dass hier wieder mal etwas Interessantes, ein spannender Aspekt der Wahrnehmung, vorgestellt wird.
FlyingPelican
Polizeioberkommissar
Polizeioberkommissar
 
Beiträge: 88
Registriert: Mo, 01.09.2008 17:21
Wohnort: Würzburg

Beitragvon dille » Mo, 10.11.2008 22:05


Vergleicht man Columbo-Folgen der 70er Jahre mit denen der 80er und 90er Jahre, fällt eines sofort auf: Die Mörder werden genervter und zeigen dies auch zunehmend physiognomisch. Ich finde, das macht den Reiz der späten Folgen aus, ist dererlei Zwiespiel doch insbesonders dann situationskomisch, wenn der Mörder für den Zuschauer einen bestimmten Ausdruck auf sein Gesicht zaubert, der für Columbo indes jedoch nicht erkennbar ist. In Ansätzen ist dies auch bei "Ein gründlich motivierter Mord" zu beobachten - und das sollte doch eigentlich verwundern, ist Dr. Kepple doch ein in höchstem Maße gefasster Mensch. Aber so einen knackt so jemand wie Columbo natürlich sofort, getreu dem Motto: Penetranz knackt Fassung. ;-)
Brilliant an dieser Folge ist das konstruierte Alibi (die folgenden Ausführungen beziehen sich nur auf den ersten Mord): Der Mörder ist für die Anwesenden zur Tatzeit 'gefühlt' da, jedoch in Wahrheit nur akustisch. Gesehen hat ihn während seines Kommentars niemand. Auf sowas muss man erstmal kommen. Umso enttäuschter muss der Zuschauer dann natürlich sein, wenn er mit ansehen muss, auf welche Weise der Mord durchgeführt wird: Erschossen wird das Opfer, und zwar auf weiter Flur (wortwörtlich). Und da liegt dann auch der Spaßbremsenfaktor bei der Sache: Im Grunde geschieht der Mord wenige Schritte von den anwesenden Gästen entfernt und noch dazu ganz hemmungslos in einem öffentlichen Gebäude, zu tagsarbeitender Zeit (zu nachtschlafender Zeit hätte ich's ja noch verstanden, vorausgesetzt mit Schalldämpfer). Das ist selbstredend zu simpel gestrickt, so kann man dem Zuschauer keinen Mord vorsetzen (das toppt ja beinahe noch Dr. Cahill mit der verbeulten Karre, der munter durch die Weltgeschichte gondelt). Diesen Aspekt mochte ich nicht, das gibt Abzug in der B-Note, sodass wir uns bei 3/5 Punkten treffen.
dille
Polizeidirektor
Polizeidirektor
 
Beiträge: 241
Registriert: Do, 21.08.2008 17:38

Beitragvon Venus » Mo, 10.11.2008 22:19


Ich habe diese Folge gestern zum ersten Mal gesehen und sie gefiel mir gar nicht. Ich fand Culp völlig deplaziert, in Mord mit der linken Hand war er grandios, aber gestern war ich enttäuscht. Das mit den eingefügten Bildchen hat Columbo zwar gut gemanagt, aber mich hat das alles nicht überzeugt. Ich habe nur 2 Punkte gegeben. So schlecht hab ich eigentlich noch nie bewertet. Ich bin ja immer noch gespannt auf der Alte Mann und der Mord, weil der von einigen auch schlecht bewertet wurde, aber da muss ich wohl noch warten. Ich bin gespannt, welches meine persönliche am schlechtesten bewertete Folge sein wird, diese hier genannte wird auf jeden Fall dabei sein! Langatmig wie @Philipp schon erwähnte, das ist genau die Bezeichnung, die auf diese Folge passt. Danke Philipp, auch wenn Deine Bewertung wesentlich besser ausfiel als meine!
Venus
 

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon ahoy y » Do, 07.01.2010 17:41


eine sehr gute folge, der mord ist recht gut gemacht, über die wirksamkeit von unterschwelligen botschaften lässt sich streiten, ob die wirkung ausreicht, um sofort zum wasserspender zu gehen ist fragwürdig, dennoch kann das prinzip funktionieren...
jedenfalls ist die überführung genial: es werden fotos von columbo gemacht, wie er am versteck des mörders (lampfe) sucht, dieses bild wird dann in den film geschnitten, sodass der mörder automatisch zum versteck läuft und sicher gehen will, dass alles so ist, wie es sein sollte. .... auf frischer tat ertappt wird ein foto geschossen, zum beweis...
"We don't drink and drive, we smoke and fly, haaa haaa haaa."
ahoy y
1. Polizeihauptkommissar
1. Polizeihauptkommissar
 
Beiträge: 129
Registriert: Mi, 02.09.2009 18:56

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon columbo93 » Do, 07.01.2010 17:49


Dr. Bart Kepple bereitet einen äußerst raffinierten Mord vor. Nachdem er die Vorbereitungen abgeschlossen hat, ruft er Mrs. Norris, der er mit verstellter Stimme berichtet, dass ihr Mann ein Verhältnis mit Tanya Baker habe und er ihr die Beweise darüber noch an diesem Tage zeigen wolle. Kurze Zeit später erwartet Dr. Kepple mehrere Gäste zu einer Filmvorführung, unter ihnen Vic Norris, dem er Kaviar anbietet. Während der Filmvorführung, ein motivierender Film, der von Dr. Kepple entwickelt wurde, verlässt Norris aufgrund des von Kepple angewandten psychologischen Tricks den Raum und wird von diesem erschossen, während die übrigen Gäste meinen, Kepple stünde die ganze Zeit im Raum und liest den Text zum Film vor. In Wirklichkeit jedoch lässt Kepple ein Tonband laufen, welches er nach der Vorführung überspielt und somit die Reaktionen der Gäste auf Norris Tod aufnimmt. Als Columbo am Tatort erscheint, fragt er sich als erstes, wieso der Mörder wusste, dass Norris mitten in der Filmvorführung den Kinosaal verlassen würde. Nachdem Columbo zufällig vom selben Kaviar wie Norris gegessen hat, verspürt er einen großen Durst. Dann trifft der Inspektor auf Dr. Kepple. Dieser erklärt Columbo, dass er kein gewöhnlicher Filmproduzent ist, sondern ein Motivautor, der verkaufsfördernde Tricks anwendet und für Norris Firma tätig war. Kepple erzählt dem Inspektor von dem Verhältnis zwischen Vic Norris und Tanya Baker und mutmaßt, dass Mrs. Norris damit ein Motiv für den Mord haben könnte. Daraufhin sucht Columbo Mrs. Norris auf. Mrs. Norris berichtet dem Inspektor von dem Anruf, und dass sie während der Tatzeit vergeblich auf den Anrufer in einem Café gewartet habe. Columbo glaubt jedoch nicht, dass sie etwas mit dem Mord zu tun hat. Also sucht der Inspektor wieder Dr. Kepple auf, dem er berichtet, dass Vic Norris für den nächsten Tag eine Aufsichtsratssitzung einberufen und sich dafür eine Notiz "Schluss mit Kepple" eingetragen hat. Kepple erklärt Columbo, dass er immer nur für einzelne Projekte von Norris Aufträge erhielt und die Notiz sicher nur das Ende des jüngsten Projektes umschreiben sollte. Kurze Zeit später sucht Roger White, der Filmvorführer, Dr. Kepple auf, dem er berichtet, dass er ihn für den Mörder hält und dafür auch Beweise hat. Er will ihn erpressen und fordert 50.000 US-$. Kepple will auf die Erpressung eingehen, wenn Roger einen Vertrag unterschreibt und vertröstet ihn auf den Abend. Am Nachmittag bricht Kepple in das Haus von Norris ein und stiehlt dort eine Pistole, mit der er am Abend im Vorführsaal eines privaten Kinos, in dem Roger nebenher arbeitet, diesen erschießt. In der Zwischenzeit lässt sich Columbo von einem Techniker Kepples Filmtricks zeigen. Zwischen den Bildern eines normalen Filmes platziert Dr. Kepple ein einzelnes Bild, welches dort nicht hineingehört. Dieses kann das Auge bei normaler Geschwindigkeit nicht wahrnehmen, aber das "Nichtbewusstsein" nimmt es wahr und man reagiert innerlich darauf: Ist beispielsweise ein Hamburger versteckt, bekommt man automatisch Hunger, wenn vorher schon ein gewisser Hunger vorhanden war. Als Dr. Kepple dazustößt, berichtet Columbo, dass er sich noch immer fragt, woher der Mörder wissen konnte, dass Norris den Kinosaal während des Films verlassen hat. In diesem Zusammenhang berichtet Columbo, dass der Kaviar, den er und Norris gegessen haben, zu salzig war. Columbo vermutet, dass Norris durch ein Bild, das in sein "Nichtbewusstsein" gedrungen ist, dazu motiviert wurde, den Raum zu verlassen, um etwas zu trinken. An dem Film befinden sich jedoch keine Klebestellen, die diesen Verdacht erhärten könnten. Auch eine Kopie des Films lässt sich nicht finden. Da erreicht Columbo ein Anruf, dass Roger ermordet wurde. Columbo nimmt Kepple mit zum Tatort. Alles deutet darauf hin, dass Mrs. Norris die Mörderin war, doch Columbo glaubt nicht daran. Doch zur Tatzeit war Dr. Kepple mit Columbo zusammen, so macht es zumindest den Eindruck. Columbo findet heraus, dass Kepple Tanya Baker näher kennt und sagt Kepple auf den Kopf zu, dass er diesen für den Mörder hält, sowohl im ersten Fall, als auch im zweiten, da er überzeugt ist, dass Roger schon vor der angeblichen Tatzeit ermordet wurde. Jedoch hat Columbo keine Beweise, nur Indizien. Columbo hat eine Idee und fährt heimlich mit einem Fotografen in Kepples Büro, um dort Aufnahmen zu machen, wie er sich verschiedene Gegenstände im Büro ansieht. Am nächsten Tag zeigt Kepple Kunden einen Film, rennt mitten in der Vorführung in sein Büro, um dort im Lampenschirm einen Adapter für eine Pistole herauszuholen. Columbo überrascht Kepple dabei und nimmt ihm fest, denn mit Hilfe dieses Adapters wurde Norris erschossen. Columbo erklärt, dass er seine Fotos in den Film eingeschnitten hat und nur so Kepple überführen konnte. Auch dieser Fall ist wieder insgesamt sehr überzeugend, wenn man von der weiter unten aufgeführten Kleinigkeit einmal absieht. Immerhin ist es schon recht interessant, dass der Inspektor sich diesmal den Trick vom Mörder abgeguckt hat, um ihn zu überführen. Das ist schon beeindruckend. Auch die äußerst fragwürdige Methode mit den "versteckten" Bildern ist beeindruckend. Leider lässt sich nicht feststellen, ob diese Bilder auch tatsächlich in den uns gezeigten Bildern vorhanden waren, da meine bescheidene Heim-Ausrüstung mit angeblicher "Super-Zeitlupe" offenbar noch nicht fein genug ist. Auch interessant zu beobachten war, dass sich der Mörder im Gegensatz zu vielen Anderen nicht wilde Theorien hat einfallen lassen, um Columbos offene Fragen zu klären, sondern den Inspektor selber nach Antworten hat suchen lassen, die er ja schließlich auch gefunden hat.
ich hab gerad gesehen, dass ich für die folge noch gar nicht abgestimmt habe, also werd ichs jetzt nachholen.

eine tolle folge, mit 2 clever inszenierten morden.

die auflösung ist ein einziger genuss: herrlich :D

Culp überzeugt diesmal sehr arroagnt , vermag aber zu überzeugen

Fazit: Die folge kriegt n glattes "Überragend"
Zuletzt geändert von columbo93 am Mo, 26.04.2010 17:48, insgesamt 1-mal geändert.
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
Benutzeravatar
columbo93
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 4222
Registriert: Sa, 29.08.2009 14:06

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 16.01.2010 00:06


Culp gegen Columbo ist immer ein Volltreffer. Schauspielerisch gibts
null auszusetzen. Wobei Cassidy in seinen 3 Auftritten immer den fast
gleichen Typus darstellt ( charmanter, charismatischer und symphatischer
Lebemann ) variieren die Rollen Culps untereinander doch etwas. Vom
erfolgreichen, von sich selbst überzeugten Detektiv, über den cholerischen
Footballmanager bis zum fast emotionslosen Bewußtseinsforscher.... Er überzeugt
jedesmal, und allein sein differenziertes Mienenspiel lohnt das Ansehen.
Der Mord ist diesmal wieder originell, und wird von Dr. Kepple perfekt
durchgezogen. Herrlich als Columbo ihn mit Mr. Kepple anredet und sich selbst
wunder warum er sich nicht merken kann dass es Dr. Kepple heißt. Das Intermezzo
auf dem Golfplatz, als Columbo mit dem Golfwägelchen hinter Kepple herfährt
ist klasse columbotypisch. Bis kurz vor Ende hält sich Kepple für unschlagbar und
auch völlig zu Recht. Der 1. Mord war auch recht perfekt. Hätte er nur den Adapter
entsorgt. Aber so sind sie halt, die oberintelektuellen Mörder bei Columbo. Daß
Columbo ihn dermaßen hinters Licht führt, damit hat er nie gerechnet. Der
einzige Wehrmutstropfen ist der schäbige und auch irgendwie unnötige 2. Mord.
Sehr undurchdacht ausgeführt, da wär er mit Zahlung der 50 000 wohl besser dran
gewesen, und der Vorführer hätt auch sicher nie was gesagt... gibt gelungenere
Folgen, dennoch mehr als gut.
Benutzeravatar
Mr. Brimmer
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 4119
Registriert: Mo, 30.03.2009 08:51

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon sagittarius » Do, 20.05.2010 13:00


Dr. Kepple ist Motivationsforscher. Durch in einem Film eingefügte manipulierende Bilder und weitere Maßnahmen wie Hochstellen der Temperatur und salzhaltige Nahrung veranlasst Kepple das Opfer, den Vortragssaal zu verlassen, um den Durst zu löschen. Diesen Moment nutzt Kepple zum Mord. Man sieht: Er versteht sein Handwerk. Dieser Mord ist originell, aber ob er wirklich funktioniert? Und wenn Norris bis zum Ende des Films ohne Flüssigkeit ausgehalten hätte?

Diese Episode lief früher unter dem Titel "Ein zu perfektes Alibi". Dieser Titel könnte auch auf andere Columbo-Filme zutreffen, und perfekt ist das Alibi ohnehin nicht. Der Saal ist dunkel, keiner der Anwesenden sieht Kepple während des Vortrags, sie hören nur seine Stimme. Natürlich kann da ein Band laufen. Der Mord findet nur wenige Meter entfernt statt. Columbos grundlegendes Problem: Der Mörder kam wahrscheinlich nicht von draußen (Wachdienst, Zufallselement des Erscheinens von Norris). Kam der Mörder aber von innen, wie konnte er wissen, dass Norris auftauchen würde?

Bücher von Kepple, in denen er bestimmte Verkaufsmethoden beschreibt, bringen Columbo auf die richtige Spur; Kepple selbst gibt also Columbo den entscheidenden Tipp. Dass Kepple mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird, ist genial und erklärt seinen Lachkrampf am Schluss: Die Überführungsmethode ist dieselbe wie die Mordmethode. Tücke des Schicksals also und Columbo ist Kepple ebenbürtig. Aber ich bin hier gespalten, denn ich verstehe nicht, warum Kepple den verräterischen Adapter nicht rechtzeitig entfernt hat.

Auch Dr. Kepple ist nicht perfekt und macht Fehler. Die Vorbereitungen zum Mord erfolgen zu spät, der Vorführer erscheint früher als erwartet. Letzterer zieht aus dem abgekabelten Monitor und den Schnittstellen am Band seine Schlüsse. Leider ist der Vorführer bei der weiteren Beurteilung der Situation weniger scharfsinnig. Er geht den üblichen Weg des naiven Erpressers.

Kepples Alibi zum zweiten Mord bereitet mir Kopfzerbrechen: Die zweite Rolle des Films lief von 19:30 Uhr bis 19:55 Uhr. Kepple war ab 19:30 Uhr mit Columbo zusammen. Eine fehlende Münze unter dem zweiten Projektor bedeutet: Mr. White starb vor 19:30 Uhr, denn er hätte die Münze in die Filmrolle gelegt. Aber Kepple legte die zweite Rolle um 19:30 Uhr ein? Also war er an zwei Orten zugleich?

Unglaublich, wie leicht man in fremde Villen (hier Mrs. Norris) eindringen kann. Kepple stiehlt nicht nur eine Waffe, mit dieser dringt er unbemerkt ins Theater zum Vorführerraum vor, vollzieht den Mord und kann ebenso unbemerkt verschwinden.

Das Mysterium des Films: Eine Tanya Baker wird mehrmals erwähnt, dient sogar als Motiv für den Mord an Norris, der sich erpresst fühlt, aber sie taucht nie auf. Immerhin telefoniert Columbo einmal mit ihr. Möglicherweise wurden Szenen mit ihr geschnitten.

Kepple und Columbo harmonieren sehr gut miteinander, es gibt starke Dialoge. Kepple agiert souverän und beherrscht. Nur nach der Entlarvung verliert er seine Selbstsicherheit. Die Columbo ist überdurchschnittlich gut. Ich gebe 4 Punkte.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
Benutzeravatar
sagittarius
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 2536
Registriert: Sa, 30.01.2010 16:11
Wohnort: Rhein-Main Gebiet

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon JustOneThing » Di, 01.03.2011 00:12


Nach den ersten Columbo-Folgen machte man sich offenbar immer weniger Gedanken über ein außergewöhnliches, beziehungsweise interessantes Mordmotiv. So bleibt auch bei "Ein gründlich motivierter Mord" das Motiv eher im Hintergrund. Hier möchte ein bisheriger Hauptauftraggeber einer Werbeagentur offensichtlich aus einer plötzlichen, nicht näher erklärten Antipathie gegen den Chef der Agentur, die Zusammenarbeit beenden, was letzterem der Mord an seinem bisherigen Gönner wert ist.

So einfallslos und banal das Motiv in dieser Episode auch sein mag, umso interessanter und innovativer sind Mordplanung und -ausführung, sowie am Ende die Überführung des Täters.
Robert Culp glänzt wie immer in seiner Rolle und gibt einen sehr guten Gegenpart zum "nervigen" Inspektor, der da immer noch eine Frage hat und irgend etwas nicht zu verstehen scheint.
Es gibt eine spannende Hinweissuche und jede Menge "Ach ja!"-Momente beim Zuschauer, was den Film an keiner Stelle langweilig werden lässt.

Als kleinen Kritikpunkt würde ich, wie einige "Bewerter" vor mir bereits ebenfalls, anbringen, dass die Schlusszene mit Robert Culp etwas unpassend wirkt. Der Psycho-Blick passt einfach nicht zum Charakter-Typ, den Culp die ganze Folge hindurch sehr überzeugend versucht, darzustellen.
Aber dieser Umstand schmälert den Gesamteindruck und damit die Bewertung bei mir nur unwesentlich.
Deshalb von mir sehr gute vier von fünf Punkten für eine, wie ich meine, äußerst interessante Columbo-Folge.
Benutzeravatar
JustOneThing
Polizeihauptmeister
Polizeihauptmeister
 
Beiträge: 36
Registriert: Di, 26.10.2010 20:15
Wohnort: Chemnitz

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon Doc Brown » Sa, 11.06.2011 17:26


5 Punkte. Obwohl die Folge kleinere Schwächen enthält, gibt es von mir die volle Punktzahl, weil in dieser Episode vieles richtig gut gemacht wird.

Alleine für die ganze Thematik hat sich die Folge schon eine hohe Wertung verdient. Selbst heutzutage ist das Thema Bewusstseinsforschung noch aktuell und wird im Fernsehen aufbereitet. Dafür, dass man in den 70ern(!) dieses Thema für eine Columbo-Episode wählte, bekommen die Macher meinen Respekt. Damals war das Thema Bewusstseinsforschung vermutlich noch nahe an Science-Fiction. :smoke:

Robert Culp überzeugt mal wieder. Der Mann ist einfach überragend. Er spielt die Rolle des arroganten Dr. Kepple sehr gut. Columbo und Kepple geben ein tolles Duo ab. Besonders gelungen ist die Szene, als Kepple Columbo fragt, ob er rechts oder links zum Ort des 2. Mordes abbiegen soll. Toller Trick von Columbo, für den Kepple dann doch zu clever ist. 8) Die Dialoge der beiden sind allesamt stark.

Dr. Kepple hält sich vermutlich für einen Weltverbesserer, so wie er durch den ganzen Film stolziert. Nervig, wie er am Anfang immer wieder auf seinen Doktortitel hinweist. Dabei ist er nur ein – zugegeben richtig guter – Bewusstseinsforscher. Ich halte es bei dieser Art von Berufen eh mit Volker Pispers: Wenn morgen früh alle Bewusstseinsforscher tot umfallen, geht es einfach weiter, fallen aber alle Ärzte und Krankenschwestern tot um, dann…(Bitte nicht falsch verstehen, aber manchmal halten sich halt unwichtige Personen für viel zu wichtig).
Es gibt also rational gesehen keinen Grund für Kepple, sich für so toll und wichtig zu halten.

Die Mordmethode überzeugt mich, auch wenn natürlich diverses Schwächen nicht von der Hand zu weisen sind: Ein Externer konnte es kaum sein, weil dieser wohl jemandem hätte auffallen müssen. Norris konnte also kaum ein Zufalls-Opfer sein. Es war also sehr wahrscheinlich, dass er bewusst herausgelockt wurde. Somit fiel der Verdacht schnell auf Kepple. Er verrät seine Mordmethode in seinen Büchern ja selbst. Dass er den Adapter nicht schon längst weggeschafft hat, ist selten dämlich und nur durch seine Überheblichkeit zu erklären.

Der plumpe 2. Mord ist vermutlich eine Kurzschlusshandlung Kepples und hätte in zweierlei Hinsicht nicht sein müssen. Sowohl aus der Sicht von Kepple, da der Filmvorführer durch den Vertrag vermutlich geschwiegen hätte. Aber auch aus Sicht des Zuschauers fragt man sich, warum die Autoren diesen Handlungsstrang überhaupt gewählt haben. Mir wäre es lieber gewesen, man hätte sich die ganze Episode über nur mit dem 1. Mord beschäftigt.

Unterm Strich eine Episoden mit kleineren Schwächen, die aber aufgrund des starken Culps und der interessanten Thematik die Höchstwertung bekommt.
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
Benutzeravatar
Doc Brown
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 6880
Registriert: Di, 04.01.2011 20:01
Wohnort: Mittelhessen

Re: Bewertet "Ein gründlich motivierter Tod"!

Beitragvon cream » So, 14.08.2011 11:33


So, dann will ich in diesem Forum auch mal meinen ersten Beitrag erstellen.In den letzten Wochen habe ich die ersten 8 Staffeln auf DVD gesehn und möchte nun auch meinen Senf dazugeben. Wahrscheinlich werde ich mir nicht gerade den Ruf erarbeiten, mit Punkten nur so um mich zu werfen, aber bei dieser Episode kann man es unbesorgt tun.

Diese Folge hat so ziemlich das beste Drehbuch von allen. Die Idee, einen Mord mit Hilfe von sublimen Bildern vorzubereiten,ist schon ziemlich genial. Sich mit Hilfe eines Tonbands dann auch noch ein Alibi zurecht zu basteln, macht das Ganze noch besser. Aber das der Inspektor der Mörder dann auch noch mit seinen eigenen Waffen schlägt, das ist schon wirklich hervorragend. Sogar für die Columbo-Filme, die ja nun wirklich nicht arm an guten Büchern ist, ist das ein echtes Highlight.

Die Darstellungen von Peter Falk und Robert Culp finde ich auch ziemlich überzeugend. Culp verkörpert sehr schön den arroganten Karrieristen, während Falk in gewohnt trottelig-listiger Manier daherkommt. Auch das Zusammenspiel der beiden gefällt mir in dieser Episode sehr gut ("Mr. Kepple..." "Doctor Kepple!" "Ach ja richtig, wieso kann ich mir denn das nicht merken..."). Und warum sollte man nicht versuchen, den Mörder einfach dadruch zu überführen, in dem er den Weg zum zweiten Mord gleich slebst fährt. Wenns nichtklappt, dann hat man ja schließlich nichts verloren.

Natürlich hat die Handlung auch hier und da leichte Schwächen: Die gesamte B-Handlung mit dem ermordeten Filmvorführer wirkt nicht völlig überzeugend und dient eher dazu, die Handlung zu strecken. Auch die eigentliche Mordausführung ist nicht wirklich wasserdicht, denn Dr. Kepple konnte wohl kaum 100%-ig davon ausgehen, dass sein Opfer genau zu diesem Zeitpunkt und alleine den Kinosaal verlassen würde. Jaja, ich weiß, der Kaviar. Wirkt aber trotzdem nicht völlig überzeugend. Kann man im Sinne der dichterischen Freiheit aber noch durchgehen lassen. Und schließlich hätte Keppel den Adapter natürlich schon viel eher verschwinden lassen können - dann hätten die Drehbuchautoren allerdings ein Problem gehabt und hätten sich einen anderen Schluss einfallen lassen müssen. So kann man auch das noch durchgehen lassen.

Da ich ganz viel Wert auf einen möglicht perfide geplanten Mord mit einem cleveren Mörder und eine möglichst originelle und überzeugende Schlusspointe legte, erhält diese Folge von mir natürlich die Bestnote. Die Schwächen werden zwar keinesfalls übersehen, aber in diesem Fall "überstrahlen die Stärken einfach alles."

5 Punkte
cream
Polizeimeisteranwärter
Polizeimeisteranwärter
 
Beiträge: 4
Registriert: So, 14.08.2011 10:51
Wohnort: Hamburg

VorherigeNächste


Zurück zu Bewertungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 21 Gäste

cron