von smeagol » Mo, 11.02.2019 16:04
Das ist mal so eine Folge, die irgendwie nicht so zünden will. Soll man nun mit dem Ward Fowler mitleid haben, da er von der Produzentin so drunter kommt? Irgendwie ja, aber irgendwie auch nicht. Ein preisegewinnender Schauspieler könnte auch zu was neuem aufbrechen. Er aber ist fast die personifizierte Figur des Inspektor Lucerne und kommt wohl selbst nicht aus diesem Engagement raus (können wir hier übrigens gewisse Parallelen zu Peter Falk mit der Figur Columbo entdecken? - meiner Meinung das Interessanteste an dieser Folge).
Die Tat Fowlers ist dann auch nicht nur ein Beenden dieser Situation, sondern ein lang aufgestauter Racheakt.
Die Tat ist an sich gut geplant. Fowlers Kollege wird mit einem Drink betäubt, nach der Tat spielt Fowler die Aufnahme des Spiels im Fernseher ab, so dass der nun kurz aufgewachte Kollege das Gefühl hat, nur ein paar Minuten weggedöst zu sein. Dabei stellt Fowler dessen Uhr auch jeweils richtig um. Hier sind dann aber auch die Fehler zu finden. Dass man nach einem Glas Whiskey ausser gefecht gesetzt ist, das glaubt nun wirklich niemand. Und es zeigt sich, dass heimlich fremde Uhren umstellen etwas ist, was sofort gemerkt wird, wenn es nicht wirklich exakt gemacht wird. Auch mir würde sofort auffallen, wenn die Uhr auch nur irgendwelche zwei Minute unterschiedlich läuft.
Ward Fowler bekommt nun nach und nach immer mehr Lust, als Inspektor Lucern am Fall mitzuarbeiten. Das gipfelt dazu, dass er sich selbst durch Inspektor Lucerne direkt verdächtigt. Natürlich macht er das alles in der Vorstellung, dass er ja ein Wasserdichtes Alibi hat. Diese Konstellation, sich selbst bewusst als Täter vorzugaukeln, in der Gewisshet eines stichfesten Alibis, das haben wir in einer anderen Episode auch schon gehabt, dort allerdings wesentlich besser umgesetzt. Das wechseln der Rolle Fowler / Inspektor Lucerne wirkt auf mich mit der Zeit etwas kindisch und hebt das Ganze nicht auf ein höheres Level.
Columbos Indizien sind hier mal so mal so. Das mit dem bewusstlos machenden Drink, das scheint ihn nicht zu stören. Das Einschussloch am Opfer, wo die Stelle in den Kleidern nicht übereinstimmt, ist für mich etwas weit hergeholt, da bei einem hektischen Fluchtversuch das Kleid durchaus verrutschen kann. Hingegen gut z.B. die Feststellung, dass an der Maske diverse Arten Schauspielerschminke dran ist. Und natürlich auch toll der Schlussbeweis mit den Fingerabdrücken auf den Platzpatronen.
Ich kann mich nicht so wirklich begeistern für die Folge, sie fällt aber auch nicht wirklich ab. So gibt es 3 Punkte.