Bewertet: "Doppelter Schlag"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Doppelter Schlag" ?

1/5 schlecht
2
4%
2/5 passabel / "na ja"
4
8%
3/5 gut
19
37%
4/5 sehr gut
19
37%
5/5 überragend
8
15%
 
Abstimmungen insgesamt : 52

Bewertet: "Doppelter Schlag"

Beitragvon Martin. » Mi, 09.11.2005 18:15


Wie gefällt euch diese Episode?

Stimmt ab und schreibt bitte auch noch eine Begründung hinzu.

Gruss Martin
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Beitragvon Das Auto » Fr, 11.11.2005 23:42


Tolle Folge!
Für mich ist Columbo hier in Höchstform. Lustige Szene, in der Columbo den Fernsehr der "Küchenmamsel" kaputt repariert :lol:
DIE BEIDEN KENNEN SICH DOCH !?!
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Beitragvon Hollister » Mo, 14.11.2005 16:12


4 Punkte.

Interessante Konstellation als Ausgangslage für eine spannende Folge, die einem durch die Zwillingskonstruktion lange im Ungewissen lässt. Leider ist die Auflösung etwas gar dünne geraten und gewisse Handlungsstränge werden nicht vollkommen ausgenützt. Dafür gibt's viele nette Szenen und mit Martin Landau, Jeanette Nolan etc. starke Schauspieler.
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Beitragvon Yves » Do, 17.11.2005 20:43


5 Punkte!

Einfach super, wie Columbo hier in jedes Fettnäpfchen tritt und mit der Haushälterin auf Kriegsfuß steht. Besonders die angesprochene Szene mit dem Fernseher und wie Columbo die Siberschale als Aschenbecher verwendet weil sie so aussieht wie einer!!! Köstlich! Dazu eine überzeugende Auflösung.

Einziger Kritikpunkt: Die Untertitel auf der Season2, aber die kann man ja der Folge nicht ankreiden!!!

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Beitragvon shicorp » Mo, 09.01.2006 09:24


Hier handelt es sich um die erste Columbo-Folge, die ich gesehen habe und ich war sofort von der Serie fasziniert. Seitdem habe ich fast alle Folgen gesehen...

Habe mir die Folge gestern auf DVD angesehen und frage mich nun, wie die Serie in Deutschland zu einem Erfolg werden konnte, wenn die besten Szenen geschnitten wurde. Schade, ich frage mich, ob das Hin- und Her-Geschnipsel zwischen deutscher Fassung und der Originalversion wirklich billiger ist als die Rechte an der vollständigen Synchronisation. Hat hier irgendwer genauere Informationen, warum das passiert ist? "Columbo" ist nämlich eine der wenigen Produktionen, die ich mir immer auf deutsch ansehe. Irgendwie war "Ich bring' ihn um!" auch lustiger als "I'll kill him!". :wink:
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Beitragvon DrömmarnasStig » Sa, 25.02.2006 21:06


Bewertung: 2/5
Mord: okay
Auflösung: fragwürdig
Koyotenfaktor: 4/10

Die Produzenten versuchten mal etwas anderes, nämlich einen traditionellen Krimi zu stricken.
Das ist auch vollkommen gelungen, keine Makel hier.

Mein Problem ist allerdings folgendes:
Columbo gibt es seit 30 Jahren, die immer gleiche Formel ist das Erfolgsrezept. Dadurch, daß man den Mörder von Beginn an kennt und es keine großen Überraschungen gibt ist der Wiederholungswert so groß.
Es ist einfach unmöglich, diese Folge mehrmals anzuschauen, da sie lediglich auf Spannung basiert wie ein Horrorfilm.
Das macht meinetwegen das erste Anschauen umso intensiver, aber keine Wiederholung.

Ich bin jemand, der jede Columbo-Folge mindestens 3 mal gesehen hat.
Bei vielen Folgen denke ich mir, die könnte ich gleich noch mal anschauen. Columbo lebt eben nicht von der Kriminalgeschichte sondern von Zwischenmenschlichkeiten.
Es soll halt gemütlich zugehen ohne allzuviel Spannung.

Never change a winning team.
Die Komik wurde leider auch totgeritten. Am Anfang war der Zwist zwischen Columbo und der Haushälterin ja noch witzig, doch mit der Zeit und dem immer gleichen Strickmuster wurde es immer langweiliger und der aha-Effekt war am Ende vollkommen abhanden.
Kojotenfaktor: Bezieht sich auf "Roadrunner"-cartoons, in denen der Bösewicht Kojote sympathischer war als der Held. Ein hoher Kojotenfaktor bei Columbo steht für einen sympathischen Mörder (Motiv + Darstellung)
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Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 18:07


Aus meinem FTB:

Und leider war es die vorerst letzte COLUMBO-Episode, denn auch wenn es in den Staaten bereits Season 3 gibt, muss im europäischen Raum noch darauf gewartet werden.

So war es aber ein mehr als würdiger Abschluss der 2. Staffel: denn so komisch ist wohl kaum eine COLUMBO-Folge. Das absolute Highlight ist natürlich der Lt. im TV-Kochstudio; man merkt, dass die Szene improvisiert war und die Beteiligten sichltich Spaß am Geschehen hatten.

Nicht minder witzig sind Columbos Auseinandersetzungen mit der Haushälterin des Ermordeten: diese fährt mehrmals aus der Haut, als der Lt. das Haus wiederholt verschmutzt (wenn natürlich auch nicht absichtlich ). Ab einem gewissen Zeitpunkt muss man gar Angst um das Leben Columbos haben... so sehr ist er wohl noch niemandem auf den Geist gegangen und welch Ironie, dass sie es ist, die ihn erst auf den Überführungsbeweis bringt.

Eine weitere überaus amüsante Szene ist die, in der Columbo die Verlobte des Mordopfers (Julie Newar - Columbogirl #1 ) verhört und diese gerade ihre Gymnastikübungen macht, in sehr engen Klamotten...
Das findet der Lt. "wonderful" und er strahlt über beide Backen...

Als Mörder (paar) agiert hier Martin Landau, der vor allem dadurch überzeugt, dass er beide Rollen unterschiedlich angeht und glaubhaft zwei verschiedene Charaktere mimt. Überhaupt ist es ein Genuss, ihm zuzuschauen, vor allem wenn ich an Laurence Harvey aus der vorherigen Episode zurückdenke...

Einziger Schwachpunkt ist die Auflösung, die nicht überzeugend wirkt und auch (mal wieder) keinen richtigen Beweis darstellt. Wären die Autoren hier etwas kreativer oder besser gesagt logischer vorgegangen: es wäre eine perfekte COLUMBO-Folge geworden.

So ist es eine sehr gute, an der sich die weiteren Folgen messen lassen müssen.
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Beitragvon OnkelDonald » So, 15.04.2007 13:34


Meine Dritte (und letzte) Folge vom gestrigen Abend.

Die Story ist ganz gut, wenn auch sehr sehr dünn. Columbo findet eigentlich nur eine maßgebliche Sache raus- er badete und die Sicherung flog raus.

Allerdings wird man doch sehr verwirrt weil man plötzlich nicht mehr weiß, wer von den Zwillingen jetzt was getan hat.
Großes Plus für Martin Landau und die Kochszene.
(in der ungeschnittenen Version und auf Englisch noch besser, genau wie die Sticheleien zwischen MRs. Peck und Columbo-
Deutsch nicht auszuhalten, da ewig viel rausgeschnitten wurde und daher andauernd die Sprache wechselt-> Empfehle den DVD-Guckern, die Folge ganz auf Englisch anzusehen).
Der Tod von Lisa bleibt eigentlich völlig unklar!

3/5 gibts von mir.
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Beitragvon martha » Mo, 07.05.2007 23:52


Zunächst mal muss ich Columbo meine Bewunderung aussprechen, wie geschickt er im Kochstudio das Eigelb vom Eiweiß trennt. :o
Das weckte bei mir prompt Erinnerungen an meine ersten Kochversuche in der Kindheit, wo der erste Schritt der Essens-Zubereitung immer darin bestand, das Eigelb vom Fußboden zu entfernen.
Ich kann mir vorstellen, dass so eine Koch-Sendung wie die von Dexter Paris in den 70er Jahren noch eine Rarität war. Bei der heutigen Inflation an "Bruzzel-Shows", wo mittlerweile ja täglich auf fast allen Kanälen ein Ei in die Pfanne gekloppt wird, fragt man sich ja unwillkürlich, wer den ganzen Mist überhaupt essen soll.
Bei "Doppelter Schlag" aber ist es noch richtig nostalgisch: Eine simple Sauce Hollandaise im Mixer zubereitet- da hätte Biolek sicher die Nase gerümpft.
Na ja, heutzutage kann man sich durch's Kochen ja durchaus 'ne "goldene Nase" verdienen. Für ein Zubrot von ein paar Hunderttausend Euro würden Jamie Oliver oder Tim Mälzer sicher nicht ihren Onkel umbringen. Aber Dexter Paris verdient wohl nicht mal das Salz in der Suppe. Wieder mal ein 70er-Jahre-Columbo, wo sich die Umstände des Mordmotivs nicht auf's 21. Jahrhundert übertragen ließen.

Die Grundidee der Folge ist wirklich interessant, weil der Zuschauer diesmal doch sehr in die Irre geführt wird. Zunächst mal läuft alles nach "Schema F"ab: Mordvorbereitungen werden gezeigt, das Motiv lässt sich aus der Dreieckskonstellation "reicher Onkel-flotte Braut-schmieriger Neffe" schnell erahnen...
...und als dieser Neffe dann seine schulischen Physik-Kenntnisse über die fatale Wechselbeziehung von Wasser und Strom mit Hilfe eines Mixers anwendet, scheint eine übliche Columbo-Folge ihren Lauf zu nehmen.
Doch dann die Überraschung: :o :o Dexter hat nicht nur Eier im Kochstudio, sondern auch noch 'nen eineiigen Zwillingsbruder.
Uns so wird aus einem herkömmlichen "Das-ist-der-Mörder-Krimi!" urplötzlich ein "Wer-ist-der-Mörder-Fall". Eine ebenso verblüffende wie gelungene Wendung :!:
Mit Dexter's Bruder Norman kommt zudem ein scheinbar "hartgekochtes Ei" in's Spiel und bildet zusammen mit dem latenten "Weichei" Dexter so was wie 'ne "Omelett-Connection".
Martin Landau spielt das Brüderpaar nahezu perfekt. Man gewinnt tatsächlich den Eindruck, als würde es sich um zwei verschiedene Schauspieler handeln: Der ernste und gelassene Norman, andererseits der fast stets lächelnde und temperamentvolle Dexter. Selbst bei identischer Kleidung hätte ich die beiden gut unterscheiden können.
Wirklich klasse Leistung! :!:
Der Reiz der Rollen liegt ja vornehmlich auch daran, dass sich die beiden nicht mögen und jeder dem anderen den gemeinsam geplanten Mord in die Schuhe schieben will. Nachdem Columbo erstmals von Mord spricht, will natürlich jeder seine eigene Haut retten und den jeweils anderen bei Columbo anschwärzen: Der Mord am Onkel hat die beiden zusammengebracht, die Ermittlungen von Columbo treiben sie aber wieder auseinander.
Das ist für die Kürze der Zeit wirklich eine meisterhaft gestrickte Geschichte. :idea1:

Die Aufklärung des Falles ist dagegen eher enttäuschend. Da muss ich mich den vorherigen Bewertungen anschliessen. Nachdem ich die Täter-Überführungen der letzten Folgen immer gutgeheißen habe, kann ich hier absolut keinen Clou entdecken.
Letztlich behauptet Columbo einfach, dass die beiden Brüder den Mord gemeinsam geplant und ausgeführt haben. Aber womit wird diese Behauptung unterfüttert? :? Doch wohl nur durch die Tatsache, dass der Mord nicht von einer Person allein begangen werden konnte. Klar! Das leuchtet ein(Leiche konnte nicht einer allein tragen; schneller Wechsel der Sicherung nach Stromausfall).
Aber es gibt doch keinerlei Indizien, die das Brüderpaar belasten, kein Trick, mit dem Columbo die beiden reinlegt. Columbo verkauft uns eine bloße Vermutung als stichhaltigen Beweis.
Hatte ich bei "Schach dem Mörder" noch den ersehnten "Aha-Effekt", reduziert sich mein Erstaunen hier auf ein schlichtes "Hä???"
Das war dann wirklich nicht "das Gelbe vom Ei".

Alles in allem ist "Doppelter Schlag" aber eine sehr kurzweilige, mitunter sogar leidlich amüsante, innovative und vor allem spielfreudige Folge, die nur am Ende ziemlich nach "Eierschale" schmeckt.
:) :) :) :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Beitragvon Wikinger81 » Mo, 10.03.2008 00:58


Um ehrlich zu sein, habe ich bei dieser Folge eher auf die Konfrontationen Columbos mit der Haushälterin geachtet als auf irgendetwas anderes. Obwohl Columbo in einem Kochstudio auch schön anzusehen ist, besonders wo wir ja wissen, dass sowohl Columbo als auch Peter Falk gut kochen können.

Der Mord war gut geplant und durchgeführt auch das Verhalten der Beiden danach war glaubhaft. Nur der zweite Mord an der Fast-Ehefrau des Alten hat mich verwirrt und es wurde auch nicht aufgeklärt, wer von beiden sie umgebracht hat.

Columbo hatte bei diesem Fall mal wieder riesen Glück. Ich meine, dass er am Anfang ausgerechnet in das Bad geht um sich frisch zu machen. So ein Haus hat doch bestimmt mehrere Bäder.

Die Folge bekommt trotzdem 5 Punkte von mir wegen der oben angeführten Szenen.


Mac
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Beitragvon Martin. » Mi, 09.07.2008 19:27


Hab die Folge lange nicht mehr gesehen, aber soweit ich mich erinnere, fand ich die recht gut.

Leider hat ausgerechnet diese Folge auf der DVD diese nervötenden Sprachwechsel zwischen Deutsch und Englisch. :cry: :cry: :mauer: So macht das einfach keinen Spass. :cry:
Würde mir ja eine Neuauflage wünschen, aber da könnte ich wohl ewig warten. :(
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Beitragvon data100data100 » Fr, 11.07.2008 11:06


Sehr gute folge doch schon als der Zwillingbruder auftauchte konnte man schon erraten er auch was mitr dem Mord zu tun hatte. Das Beste waren die Szenen mit der Haushälterin.
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Beitragvon dille » Mo, 06.10.2008 08:32


Diese Episode trumpft mit der originellen Grundidee vom doppelten Lottchen, und Martin Landau versteht es, beide Rollen charakterlich so auszudifferenzieren, dass zwei unterschiedliche Typen Mensch zum Ausdruck kommen. Dass man hier gekonnt mit der Erwartungshaltung des Zuschauers spielt, der eineiige Zwillinge, die sich bis aufs Haar gleichen, sicher nicht erwartet hätte, bringt Columbo mit seinem verdutzten Gesichtsausdruck im Bad sehr gut zur Geltung, als ihm beide zum ersten Mal gegenübergestellt werden. Schade nur, dass sich im Zeitalter von Programmzeitschriften einfach nicht vermeiden lässt, dass dies bereits schon von vornherein feststeht. Aber da können die Skriptautoren ja nichts für.
Reizvoll ist in dieser Folge nicht das Zusammenspiel zwischen Columbo und dem Mörder, was für mich eigentlich ein unabdingbares Muss ist, sondern die zwischenzeitlichen Intermezzos mit der alten Lady - hat mit einem Krimi nicht viel gemein, ist aber für meinen Geschmack unglaublich witzig, wie es sich Columbo mit dieser aufgrund seiner Tolpatschigkeit Stück für Stück verscherzt, es dann tatsächlich bis zu einer ersten Annäherung bei Milch und Diätkeksen schafft, um es im nächsten Augenblick allerdings gleich wieder zu versauen. Ich glaube, das haben die Skriptautoren ganz geschickt gemacht, wohlweißlich, dass der Plot ansonsten nicht viel hergibt:
Da wäre zunächst einmal der Mord, der auf den ersten Blick einfach so geschieht. Das Motiv ist von vornherein nicht klar, es deutet sich erst in der Mitte an. Und genau da liegt der Haken für den weiteren Verlauf, denn die Substanz für den Mord wird zu spät hineingegeben (da ist der Mord an sich doch uninteressant). Man hätte die Motivik für jeden der Brüder vorab einzeln klären müssen, dann wäre es auch ganz egal, wer von den beiden den Mord begeht (wusste der Zuschauer ja eh nicht), denn kompatibel für das Verbrechen wären dann ja beide.
Weitere Substanz gibt es bis zum indizienlastigen Ende nicht. Sicher, dass an der ganzen Sache was faul ist, merkt Columbo sehr schnell, als er das feuchte Handtuch und die feuchte Seife sieht, dann Rückschlüsse zieht, dass es doch sehr merkwürdig sei, dass jemand, der sich anschließend noch körperlich betätigt, vorher baden geht. Insoweit ist für Columbo klar: Die Todesursache ist nicht natürlich. Nun heißt es aber warten auf das Autopsieergebnis. Und zwar eine ziemlich gute Dreiviertelstunde. Erst dann geht die eigentliche Handlung weiter: Columbo weiß, dass es ein elektrischer Schlag war, misst die Zeit der Wegstrecke vom Bad bis zum Sicherungskasten im Keller, kommt auf 69 Sekunden, der Fernseher lief aber bereits nach 15 Sekunden wieder. Zack. Ende könnte man meinen? Ein Ende ohne Überführung? Weit gefehlt, denn mittels nur dieser Informationen schafft es Columbo, den oder besser die Mörder zu entlarven. Sicher, es musste jemand im Haus gewesen sein, der die Sicherung wieder reingedreht hat, aber es gibt keinen Beweis dafür, dass es einer der beiden Brüder war (für den eigentlichen Mord mal ganz zu schweigen). Theoretisch hätte es die jeder sein können: Die Lebensgefährtin mit Komplizen, der Anwalt mit Komplizen, der Anwalt mit der Lebensgefährtin... die hätten sich doch problemlos Zutritt zum Haus verschaffen können.
Alles in allem ist die Folge sehr kurzweilig, was aber an dem Zusammenspiel zwischen Columbo und Mrs. Peck liegt. Wäre das nicht, käme Spannung beim Zuschauer allenfalls in der Erwartung eines großen Knalls auf und wie der Täter festgenagelt werden kann. Da dieser ausbleibt... bleibt eben nur der komödiantische Aspekt.
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Beitragvon dille » Mo, 06.10.2008 23:42


Achso, was mir noch einfällt: Die Synchronstimme des Sergeants, der an Columbos Seite steht, gehört Uwe Friedrichsen, der die ersten zwei Folgen 'Columbo' synchronisiert hat. Der direkte Vergleich der beiden Synchronstimmen Schwarzkopf (Columbo) - Friedrichsen (Sergeant) in dieser Folge zeigt eindrucksvoll, welche Stimme noch nie zu Columbo gepasst hat (oder hat Columbo jemals Kaugummi gekaut und Koteletten bis zu den Kniekehlen getragen?)...

Ich vergesse übrigens immer, eine nummerische Bewertung abzugeben. Dies mache ich an dieser Stelle mal mit einer 2,5/5 für diese Folge. :)
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Beitragvon martha » Di, 07.10.2008 00:05


dille hat geschrieben: Der direkte Vergleich der beiden Synchronstimmen Schwarzkopf (Columbo) - Friedrichsen (Sergeant) in dieser Folge zeigt eindrucksvoll, welche Stimme noch nie zu Columbo gepasst hat


Diesen Vergleich kann man auch noch in den Folgen "Wein ist dicker als Blut" und "Momentaufnahme für die Ewigkeit" genießen.

Die Ablehnung von Friedrichsen als "Columbo"-Stimme hält sich bei mir übrigens in sehr engen Grenzen.
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