Bewertet: Mord nach Rezept

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Wie bewertet ihr "Mord nach Rezept"

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2/5 unteres Mittelfeld
2
4%
3/5 oberes Mittelfeld
8
14%
4/5 gute, überdurchschnittliche Folge
26
46%
5/5 gehört zu meinen Top 10
21
37%
 
Abstimmungen insgesamt : 57

Bewertet: Mord nach Rezept

Beitragvon Columbo-Freak » Sa, 08.10.2005 18:10


3/5

Interessante Episode, vor allem, weil sie noch etwas columbountypisch ist! Peter Falk und Gene Barry bieten eine gute schauspielerische Leistung, die restlichen Schauspieler, besonders Katherine Justice (Joan Hudson) sind eher durchschnittlich. Die Szene, in der Fleming Columbo analysiert und in der die beiden dann über den typischen Mörder sprechen, ist eine der besten Columboszenen, die ich je gesehen habe (gut, mir fehlen auch noch viele Folgen)! Der Mord ist gut ausgetüftelt, besonders die Szene im Flugzeug gefällt mir. Der Schluss ist allerdings weniger gut. Wie Columbo Fleming den ganzen Film über aus der Reserve zu locken versucht, ist einfach grandios.

Gruß
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Beitragvon Yves » Sa, 08.10.2005 18:54


4 Punkte

Die Folge ist echt gut gemacht und hat ja auch zum Erfolg geführt, denn sonst wäre ja nicht mehr weitergedreht worden!
Ja... so untypisch ist sie doch gar nicht. Columbos teilweises agressives Verhalten ist das einzige was mir spontan einfällt... und dann wäre da noch die äußerst unpassende Stimme von Uwe Friedrichsen (die altbekannte Diskussion :D ).
Insgesamt 4P!

Aber hab ich nicht schonmal so einen Thread zu "Mord nach Rezept" geöffnet???

Yves
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Beitragvon Columbo-Freak » Sa, 08.10.2005 19:06


Also mir fallen da noch mehrere untypische Dinge auf: kein Auto, kein Hund, kein Chilli (ok, das gibt's nur in wenigen Folgen, aber es ist eben doch typisch Columbo), kaum Schusseligkeit. Da fehlt schon einiges, woran wir denken, wenn wir "Columbo" hören. Außerdem ist es die einzige Folge, die ich kenne ( ich kenne bei weitem nicht alle, wie oben geschrieben), in der der Mörder/die Mörderin noch einen Komplizen hat!

Stimmt, es gibt schon einen Thread zu "Mord nach Rezept", allerdings ohne Umfrage. Zudem ist der Thread am Schluss nur noch OT und schon ziemlich weit in der Versenkung verschwunden.

Gruß
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Beitragvon Yves » So, 09.10.2005 10:59


Der Hund kommt erst ab der 2. Staffel vor und das Auto, kommt glaub ich in beiden Pilotfilmen nicht vor.
Eine Komplizin hat der Mörder noch in "Mord in Pastell" (eine tolle Episode!)! Der Kunstkritiker Dale Kingston bringt mit Hilfe von Tracy O'Connor seinen Onkel um, um an dessen Wertvolle Kunstsammlung zu kommen. Columbo ist echt super und die Auflösung ist auch der Hammer. Musst du dir echt mal reinziehen, Columbo-Freak!!!

Grüße
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Beitragvon Columbo-Freak » So, 09.10.2005 11:46


Danke für die Infos, Yves!
Das weiß ich eben alles nicht, weil ich ein "RTL-Columbo-Opfer" bin :cry: !
Die ersten Episoden hab ich jetzt auf DVD, werd sie mir alle anschauen, da ist ja auch "Mord in Pastell" dabei. Aber wenn es nur diese 2 Episoden sind, in denen der Mörder einen Komplizen hat, verdient diese Tatsache meiner Meinung nach schon das Prädikat "untypisch".

P.S.: Weiß jemand, wann die 2.Staffel auf DVD rauskommt? Bei Amazon steht 20.10., hier schrieb mal jemand , die 2.Staffel würde schon am 7.10. verschickt.

Gruß
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Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 18:36


Der allererste COLUMBO mit Peter Falk und der Startschuss zu einer der populärsten Krimi-Serien. Dabei fehlt hier noch einiges, was zur Beliebtheit der Reihe beitrug. So sehen wir Falk hier noch mit kürzeren, gepfegteren Haaren und auch seinen Regenmantel trägt er teilweise lieber über dem Arm, als am Leib.

Die Zigarre, seine Frau und die zahlreichen "one more thing..."s sind aber schon da, wie auch die Zerstreutheit des Lieutenants. Das alles sorgt bereits für Sympathiepunkte und zudem wird gleich in der ersten Folge die Masche des Schnüfflers thematisiert. Denn Columbos Gegenspieler hat ihn durchschaut und analysiert ihn perfekt, was dem Lieutenant sichtlich peinlich ist, den Zuschauer aber diebisch freuen lässt.

Gene Barry spielt den Mörder genauso, wie der klassische COLMBO-Täter aussehen muss: intelligent, arrogant, selbstherrlich, dabei eine interessante Profession ausübend.

Der Psychiater stellt für Columbo eine ungemein harte Nuss dar, die er auch nur deshalb zu knacken vermag, weil ihm das schwache Drehbuch unter die Arme greift. Die Überführung ist wenig überzeugend, wenn sie auch in gewissem Maße pointiert ausfällt.

Negativ fällt außerdem auf, dass Columbo aus sich rausgeht und laut wird. Einschüchterungsversuche stehen dieser Figur einfach nicht gut zu Gesicht, denn so etwas hat ein Mann dieser Klasse eigentlich gar nicht nötig. In den folgenden Episoden wurde zum Glück auf derartige Ausbrüche verzichtet.

Formal bietet PRESCRIPTION MURDER einige nette Einstellungen, fällt aber auch immer wieder durch billige Studiokulissen auf. Das wurde später ebenfalls besser gemacht.

Alles in allem ein einigermaßen gelungener erster TV-Auftritt vom Mann im Regenmantel, der aber noch einige notwendige Feinschliffarbeit erkennen ließ.
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Beitragvon martha » Di, 21.11.2006 00:53


Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es vielleicht eine kleine Revolution auf dem Gebiet des Krimi-Genres war, als 1968 dieser erste Columbo-Film gesendet wurde. Denn Unkonventionelles ist hier doch reichlich vorhanden:
:arrow: Der Mörder ist dem Publikum recht früh bekannt
:arrow: Der Inspector lässt sich vom Mörder minutenlang analysieren
:arrow: Der Mörder wird mit einer vorgetäuschten Leiche überführt
:arrow: Es fällt kein Schuss, keine Action-Szenen-einzig die Dialoge treiben die Handlung voran

Was für uns Columbo-Fans heute eine Selbstverständlichkeit ist, war damals sicherlich eine Machart, die äusserst gewöhnungsbedürftig gewesen ist, und immerhin vergingen ja volle 3 Jahre, bis der zweite Columbo-Fall rauskam. :!: :o

Und man merkt dieser ersten Ermittlungsarbeit Columbo's in "Mord nach Rezept" sicher auch ein wenig an, dass sich die Macher selber noch nicht ganz schlüssig waren, welche Zutaten sie für ein erfolgversprechendes "Rezept" verwenden sollen. :?

Schon die Titelmusik ist für mich ein wenig paradox, denn diese doch sehr tempogeladene und dynamische Musik lässt eher auf einen Action-Krimi schliessen und passt für mich irgendwie so gar nicht zu Columbo.
Ich fühlte mich auf jeden Fall durch diese Klänge auf's falsche Gleis geleitet. :?

Auch die Figur des Columbo ist noch nicht so ganz einleuchtend. :!:
Mal spielt Falk den absolut Coolen(in der Eingangsszene mit Dr. Flemming nimmt er die Zigarre beim Sprechen gar nicht mehr aus dem Mund), dann sehen wir ihn aufdringlich(als er in Flemming's Wohnung nach dem Kleid suchen will), er ist verlegen und beinahe schüchtern(als er von Flemming analysiert wird), vor allem spielt er gegen Ende aber auch den "harten, bösen Cop", der Flemming's Geliebte ordentlich in die Mangel nimmt.
Insgesamt aber sind die typischen Eigenarten Columbo's aber auch hier schon im Ansatz erkennbar. :!:

Auf der anderen Seite ist Gene Barry sicher das Paradebeispiel für einen erstklassigen Columbo-Mörder(ich schätze mal, dass "Columbo-Freak" ihn deshalb auch für sein Avatar gewählt hat :wink: ):
herrlich arrogant und gleichzeitig charmant, ein Muster an Selbstbeherrschung, eloquent wie kaum ein anderer Columbo-Schurke(vielleicht noch Barsini in "Selbstbildnis eines Mörders").
Schön vor allem, dass ihm seine Eitelkeit am Ende zum Verhängnis wird. Denn Columbo nutzt es schamlos aus, dass Flemming niemals zugeben würde, verloren zu haben(damit tu ich mich schon schwer :wink: ).
Und als Columbo ihm erzählt, dass durch den "vermeintlichen" Selbstmord von Joan Hudson alles umsonst war und Flemming dadurch quasi nicht mehr glücklich wird, trifft er voll den wunden Punkt des Psychiaters: Flemming könnte nie das Eingeständnis einer persönlichen Niederlage auf sich sitzen lassen.
Ein grossartiger Schachzug von Columbo-für mich eine sehr gute Überführung des Mörders, die aber sicher nicht beispielgebend für alle weiteren Columbo-Fälle ist. Denn kennzeichnend für Columbo ist fortan sicher die Überführung mit Hilfe von Indizien und nicht mit Hilfe von psychologischen Tricks.

Nachvollziehbar ist für mich auch, warum sich Columbo überhaupt an Dr. Flemming festbeisst:
Dieses kleine Detail, dass Flemming nach seinem Urlaub grußlos die Wohnung betritt, in der er eigentlich seine Frau vermuten müsste, ist für einen Anfangsverdacht durchaus überzeugend.
Schwachpunkt ist sicher, dass es darüberhinaus praktisch nur noch ein weiteres Indiz gibt(das Übergewicht des Gepäcks)-für 'ne Premiere doch etwas mager :!: :(
...und die Szene mit diesem Tommy, der ein Geständnis ablegt, halte ich für völlig überflüssig :?

Fazit:
Die Folge leidet sicher noch unter ein paar "Kinderkrankheiten".
Das Konzept für eine neue Form des Krimis ist zwar erkennbar, aber noch nicht ganz schlüssig ausgearbeitet. :!:
Aber wir wissen ja, wie prima sich die Serie entwickelt hat. :)

Sehr starke 3 Punkte
:) :) :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
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Beitragvon xxxl-Columbo-Fan » Do, 23.11.2006 18:24


Ich habe die Folge lange nicht gesehen, werde es aber mal wieder tun. Der Grund das ich diese Folge nicht besonders mag ist ganz klar die Stimme von Uwe Friedrichsen. Es ist ja rein vom Fall her einer der besten Columbos, aber es ist eben alles noch nicht ausgereift.
Zuletzt geändert von xxxl-Columbo-Fan am Mo, 01.01.2007 16:53, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitragvon Höllenheizer » So, 10.12.2006 16:30


Die erste Folge, hier wurde alles geboren. Daher Bonus für das originelle Konzept. Ansonsten ein paar typische Schwächen älterer Krimis. Columbo redet so lange auf die Geliebte ein, bis sie weich wird. Eine Mörderin(Beihilfe) wäre sicher vorsichtig und würde schweigen. Der sowieso nicht allzu helle Täter wird auch schnell beim Ego gepackt und liefert die Zeilen, die Columbo braucht. Psychiater können normalerweise gut zuhören und analysieren, sonst haben sie ein leeres Bankkonto. Dieser hatte anscheinend ja auch nur einen Patienten. :wink:


:D :D :D :D
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Beitragvon Red Shadow » So, 18.03.2007 20:15


Auch hier meine Kritik, die zuerst an anderer Stelle erschienen ist. Möchte sich aber den Hardcore-Fans nicht vorenthalten :wink: - bin ja selbst einer :P. Habe mir jetzt endlich die ersten beiden DVD-Boxen gegönnt :D. Dementsprechend versuche ich jetzt chronologisch zu besprechen.

Aller Anfang ist schwer. Oder doch nicht? Der erste „Columbo“ ist jedenfalls anders und ein Stück weit rauer als seine Nachfolger, auch wenn das Grundkonzept gleich ist und seinerzeit im Jahre 1968 eine Genre-Revolution darstellte. Ein Krimi nach klassischem Muster transportiert Spannung, indem er den Bogen langsam spannt und der Betrachter bis zuletzt mit dem Ermittler miträtseln kann. Am Ende wird die Identität des Mörders gelüftet. „Columbo“ lässt die Bombe dagegen schon früh platzen und präsentiert den Täter noch bevor der Inspektor (hier übrigens noch Lieutenant) erscheint. Begonnen wird mit der Vorgeschichte, die grob das Motiv beleuchtet und mit der Planung des Mords endet. Danach folgt die Durchführung.

So auch in „Mord nach Rezept“, als der Psychiater Dr. Ray Flemming (Gene Barry) seine Frau Carol (Nina Foch) tötet, weil sie eine Affäre durchblickt und die Scheidung beabsichtigt. Zusammen mit seiner Gehilfin (Joan Hudson) lenkt der Arzt den Verdacht von sich, indem er eine vermeintlich Tote auferstehen lässt. Das klingt paradox, aber der Plan ist teuflisch genial und wichtiger noch - er funktioniert. Flemming und seine als Ehefrau verkleidet Geliebte täuschen einen Streit auf dem Weg zur Urlaubsreise vor. Die Situation eskaliert, so dass der Doktor alleine reist, während die Komplizin auf dem letzten Drücker das Flugzeug verlässt. Die Leute glauben, was sie sehen. Der Psychiater hat ein wasserdichtes Alibi, während die Ehefrau zu Hause erwürgt auf dem Boden liegt. Zuvor hinterlassene Einbruchsspuren deuten auf einen Raubmord hin.

Der Mord ist interessant, aber transparent, so dass ein wesentlicher Spannungsherd dementsprechend wegfällt. „Columbo“ schöpft die beim Publikum verursachte Faszination aus einem anderen Topf. Ein wesentlicher Punkt ist der Inspektor bzw. Lieutenant selbst, an dem hier noch ordentlich herumexperimentiert wird. Peter Falk geht in „Mord nach Rezept“, dem ersten von zwei Pilotfilmen, noch deutlich härter vor, als man ihn später erlebt. Er nutzt den Flemmings Schwachpunkt, die Komplizin, gnadenlos aus, um ihn letztendlich mit einem vorgetäuschten Selbstmord zu überführen. Dabei ist Columbo eigentlich alles andere als der böse Cop. Er lehnt Schusswaffen ab, verfällt nicht in aggressive Verhaltensmuster und baut ausschließlich auf Indizien, naive Fragen, Psychologie, Tricks, Beweise und Spuren. Der Lieutenant ist vielmehr Sherlock Holmes, als ein typisch amerikanischer Film-noir-Detektiv. Im ersten Pilotfilm wirkt der tollpatschige Ermittler allerdings noch sehr dynamisch frisch. Die im Nachhinein ungewohnte deutsche Synchronstimme von Uwe Friedrichsen lässt die nötige Ruhe vermissen. Das berühmte und an sich gleich bleibende Outfit ist noch nicht faltig und altbacken, Columbo wirkt an manchen Stellen sogar stilbewusst übercool, fast in James Bond Manier, wenn er beispielsweise mit der Zigarre im Mund spricht.

Wegweisend ist dagegen schon das Duell mit dem Mörder. Im Grund ist es ein Spiel zwischen Columbo und dem mitunter nicht unsympathischen Antagonisten, der meist ein Mitglied der High Society ist. In „Mord nach Rezept“ gibt sich Gene Barry als arrogant charismatischer Psychiater die Ehre – und hinterlässt bleibenden Eindruck. Columbo hat wegen einer Kleinigkeit, dem ersten Indiz, gleich die richtige Vorahnung. In diesem Fall bemerkt der Inspektor, dass Flemming nach der Rückkehr vom Urlaub, obwohl der Tatort klassisch mit Leichenumriss etc. gekennzeichnet ist, nicht nach seiner Frau ruft oder sich anderweitig vergewissert. Nun folgt die große Show, das Einlullen des vermeintlichen Täters, indem sich der Lieutenant dümmer stellt, als er wirklich ist. Fragen über Fragen, eine naiver als die andere. Die Besonderheit bei „Mord nach Rezept“ ist in der Person von Flemming verankert. Er durchschaut Columbos Taktik und hält ihm in herrlichen Dialogen den entlarvenden Spiegel vor. Der Inspektor springt wiederum auf den Zug auf und liefert sich ein Charakterisierungsduell auf hohem Niveau. Der Psychiater zeigt dem Publikum, was Columbo auszeichnet. Die nervige Hartnäckigkeit - laut Flemming würde der Inspektor selbst im alten Testament nach Fehlern suchen – Halleluja.

So hat der erste Pilotfilm auch eine persönliche Note, die in einem herrlichen Spiel zwischen Mörder und Ermittler zum Ausdruck kommt. Columbo versucht energisch den Täter zu überführen und setzt dessen Komplizin untypisch aggressiv unter Druck.

„Mord nach Rezept“ ist insofern nicht unbedingt so humorvoll, wie einige spätere Episoden, aber das ernste Columbo-Mörder-Spiel deutet schon viel von dem an, was die so genannte Columbo-Taktik ausmacht. Das Grundprinzip steht: Spannung wird durch die Ermittlungsarbeit erzeugt, grandiose Dialoge ersetzten plumpe Action, obwohl der Ermittler hier noch dynamischer als in späteren Episoden vorgeht. Die Idee faszinierte schon im ersten Pilotfilm, Feinheiten wurden sukzessiv ergänzt, aber die Ecken und Kanten fallen nicht schwer ins Gewicht. Aller Anfang ist eben doch nicht unbedingt schwer.

3,5 Punkte.
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Theater im Fernseh

Beitragvon Hoyrica » Di, 04.03.2008 14:41


Man muss einfach berücksichtigen, dass diese "Folge" keine ist, sondern ein verfilmtes Theaterstück. Es kommt also gar nicht so sehr auf die Originalität des Mordes und die Details der Beweisführung an, Thema ist eigentlich nur das Spiel um den vermeintlichen Charakter Columbos, den der Mörder zu analysieren versucht und letztendlich darüber stolpert. Aus dieser 90-minütigen Charakterstudie eine Serie zu machen, stand zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht zur Debatte. Natürlich konnte für weitere interessante Fälle nicht nur Columbo als Person selbst herhalten, deshalb mussten die Tathergänge und die Mörder auch wesentlich raffinierter werden.

Dass hier ein Theaterstück in Form eines Fernsehfilmes vorliegt, ist an verschiedenen Stellen deutlcih zu merken, besonders an der Positionierung der Figuren im Verhör der mäßig begabten Schauspielerin im Filmstudio.

Columbo selbst erhält im Laufe der Serie noch Einiges dazu: Seine Strubbelfrisur, das Auto, natürlich Hund. Die Zigarren bekommen ein Billig-Grün verpasst, sein Anzug wechselt von hellgrau zu einem ziemlich widerlichen Matsch-Altrosa. In diesem Film verhält sich Falk noch sehr wie ein taffer junger Kommissar - manchmal sogar recht aufbrausend und weniger liebeswürdig als in der späteren Serie.
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Beitragvon Wikinger81 » Fr, 07.03.2008 12:10


Also ich finde die erste Folge wunderbar. Man kann deutlich sehen, dass die Figur Columbo noch nicht voll entwickelt und durch dacht ist. Zwar benutzt er schon seine späteren Markenzeichen - Regenmantel (ist noch nicht überall dabei) und Zigarre - aber z.B. ist sein Anzug sauber und schön gebügelt und die Krawatte sitzt sogar richtig (schmales Ende ist kürzer als das breite Ende). Außerdem sind seine Haare sauber geschnitten und ordentlich frisiert. Ach ja, seine Schuhe sind auch andere. Das ist mir sofort in seiner ersten Szene ins Auge gefallen. Zu einem dunklen Anzug trägt er helle (Turn)schuhe! Wie sieht das denn aus? :roll: Zwar wechselt er später im Film auf dunkle Schuhe aber es sind noch nicht seine alten zerlatschten Treter die er in späteren Folgen gerne mal auszieht um etwas zu beweisen. :D

Ich finde die Durchführung des Mordes ist gut gelungen und die Überführung des Mörders erst, super eingefädelt von Columbo. Das Joan Hudson aber dann doch so schnell nachgeben würde, hätte ich nicht gedacht. Katherine Justice hat eins zwei gute Szene, eine davon ist das "Geständnis" welches Columbo ihr aufzwingen will. Aber sonst finde ich ihre schauspielerische Leistung nicht gerade herausragend. Ganz im Gegensatz zu Gene Barry, es tut mir leid aber sofort als ich ihn sah, musste ich irgendwie an James Bond denken. Ich hatte andauert das Gefühl das er mal James Bond verkörpert hatte, obwohl ich genau weiß, dass er diese Rolle nie gespielt hat. Wahrscheinlich kenne ich ihn aus einer anderen Serie in der er auch immer mit diesem Anzug rumläuft. :?

Einen negativen Punkt muss ich aber doch anbringen. Die Synchronstimme passt überhaupt nicht zu Columbo - naja, eigentlich passt sie nicht zu dem späteren Columbo. In der ersten Folge ist er ja noch etwas... Ach ich kann es nicht beschreiben. Sagen wir mal so, für die erste Episode ist die Stimme gut, aber zur kompletten Serie hätte sie nicht gepasst und dadurch wäre sie wahrscheinlich nie so ein Renner geworden.

Dann sind mir da noch ein paar lustige Sachen aufgefallen:

Bei Zeitindex 1h13min. musste ich feststellen, dass unser netter Lt. Columbo ein kleiner Umweltverschmutzer ist. Er hatte sich während er auf Joan Hudson wartete ein Stieleis gekauft und nachdem er es ausgepackt hat, lässt er die Verpackung ganz unauffällig links von sich fallen. 8O Dort gibt er aber kein gutes Vorbild ab.

Ach ja, bei 1h10min. glaubt wohl Dr. Ray Flemming, wenn er seinen Teppich mit Bourbon gießt, dass dieser wächst und flauschiger wird. :lol: Während er nämlich mit Columbo über einen hypotetischen Mörder spricht, verschüttet er immer wieder kleine Mengen seines Drinks auf den Teppich.

Und ich habe William Windom gesehen, der in dieser Folge Burt Gordon spielt (er versucht Columbo von dem Fall abziehen zu lassen) und in "Zigarren für den Chef" ist er Logan, den Roger, der Mörder, als Sündenbock ausgesucht hatte.

Hätte ich doch glatt vergessen. Ich gebe natürlich volle 5 Punkte.


Mac
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Beitragvon copenfan » So, 20.07.2008 00:40


So, nachdem ich jetzt anfang mir die 70iger Jahre Folgen das 2. Mal anzuschauen kann ich ja mal mit dem Bewerten anfangen :D

Auch mir gefällt die erste Folge sehr gut. Spannender als so mancher Actionfilm und das grundlegende an Columbo ist ja auch schon sehr gut zu erkennen. Das Spiel mit dem Mörder ist hier wirklich genial inszeniert :!:

Überhaupt nicht gefallen hat mir das teilweise extrem agressive Auftreten von Columbo und die Überführung ist zwar sehr trickreich aber passt auch nicht zu ihm.
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Beitragvon Harold van Wyck » Di, 23.09.2008 15:22


Von mir 5 Punkte.

Zählt für mich zu den besten Folgen. Sehr schöne Story. Gerade die aggressive Art von Columbo finde ich hier gut. Dazu passend die Stimme von Uwe Friedrichsen die Columbo sehr cool und souverän darstellt.

Alles zusammen gesehen ein gut geplanter Mord (nicht gut genug für Columbo :wink: ), ein sehr überzeugender Mörder der zum Schluss aber in die Falle Columbos tappt.

Immer wieder gern gesehen. Super Folge.
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Beitragvon richy » Di, 07.10.2008 19:04


3 Punkte
Die Columbo Typanalyse wird dem Zuschauer im Pilotfilm gleich von höchster Kompetenz serviert, einem Psychiater. Besser gehts nicht. Dieser fühlt sich, natürlich genervt, in seinem Element derart sicher, dass er die Analyse des Mörders, also sich selbst, gleich mitliefert. Ganz klasse gemacht, und obwohl es sich fast anhört wie ein Geständnis, einfach nicht zu kriegen. Man kann es zu Hause auf der Couch kaum erwarten, bis dieser arrogante Kerl endlich hinter Gitter kommt :wink:
Etwas zu weit hergeholt fand ich dann die Überführung mit dem vorgetäuschten Selbstmord. Columbo konnte nicht wirklich vorausahnen, dass Dr. Flemming (Gene Barry) zu diesem Schauplatz hinzukommt. Er hatte keinen Anlass dazu, sondern aus reiner Neugierde. Geschweige denn, dass er auch noch die nicht vorhandene Liebe ausplaudert. Und das waren Voraussetzungen für das Geständnis der Komplizin Joan (Katherine Justice). Dennoch sehr gelungene Szenen und Dialoge über den ganzen Film hinweg.
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