Nun, auch ich möchte eine Bewertung zu diesem Thema schreiben
(diesmal ohne das Auswerten von Zitaten) und fange zu unser´ allen Vorteil
auch gleich damit an:
A Mord Punkte: 6/6 Note: perfekt
Der Mord ist perfekt durchdacht und ausgeklügelt worden, die Raffinese in
ca. neun- und halbminuten es zu schaffen, schnell zu einen Mann zu gelangen, der
doch recht weit entfernt für neun- und halbminuten ist-ohne dabei erkannt zu
werden- und jenen Mann auch ohne Spuren zu legen umzubringen ist einfach
grandios! Hier hat Columbo doch,im Gegensatz zu manch´ anderer Folge,
recht ostentativ (=herausfordernd) zu arbeiten, denn der Mord ist sehr gut und bis ins kleinste Detail durchdacht worden. Also eine überragende Leistung!
B Columbo-Mörder-Kontakt Punkte: 6/6 Note: überragend
Nun, die gut und spannend geführten Dialoge zwischen Columbo und den Mörder sind Säulen dieser Episode- ohne jene hätte diese ihren wichtigsten Anker verloren: Die unterhaltsamen Gespräche zwischen Santini (dem Mörder) und Columbo und somit
auch ihren "Wiederauflebungseffekt", denn jene Gespräche machen den Film erst
zu einen echten Columboklassiker, den man gerade wegen den authentischen Dialogen
auch mehrmals ansehen kann. Auch können beide Darsteller miteinander schauspielerisch
kommunizieren, was viele Szenen sehr unterhaltsam macht. Diese sind auch durch
die bemerkenswerte Leistung des Drehbuchs eine Köstlichkeit, da nur dann
ein Gefühl von Realität entstehen kann, wenn auch wirklich ein realitätsnaher verbaler
Schlagabtausch durchgeführt wird. Dies ist hier der Fall und da alles, aber wirklich alles,
vorhanden ist und auch nichts Wichtiges ausgelassen wurde, gibt es hierfür eine klare
6-Punktebewertung.
C: Leistung des Darstellers des Inspektors Punkte: 6/6 Note: überragend
Die Rolle des Columbo wird wiedereinmal perfekt und tadellos bis ins kleinste Detail
von einem überzeugenden Peter Falk gespielt, der eine klare "überragende" Leistung bietet.
D: Leistung des Darstellers des Mörders Punkte: 6/6 Note: überragend
Was soll ich an dieser Stelle noch sagen? Eine perfektgespielte Rolle mit einem überragenden Schauspieler- er übertrifft sich selbst mit seiner Leistung, im Gegensatz
zu anderen Episoden. Zwar spielt P.Falk noch besser, aber unter individuellen Maßstäben
kommen hier klare 6 Punkte zu Stande- der Darsteller hat sich wirklich Gedanken zum
Schauspiel gemacht und diese auch in die Leistung mit eingebracht. Auch spielt er
seine Rolle authentisch, weil er Einerseits der geignete Schauspieler für diese Rolle
und Andererseits ein bewährter Darsteller früherer Folgen ist. Er personifiziert die Rolle
mit einem ernsten, kalblütigen und undurchschauberen Nazizauberer, der zum Einen
hart, ernst und kaltblütig und zum anderen Perfektionist und ein mit feinen Gespürr
und Geschicklichkeit ausgestatter Illosionist ist. Insgesamt eine überragende Leistung,
auch von der Regie, die hier einen vortrefflichen Darsteller gefunden und geleitet hat.
E: Leistung anderer Darsteller/Nebendarsteller Punkte 5/6 Note: gut
Nun, seltsamerweise spielen auch die Nebendarsteller ihre Rollen ohne mir bekannte
Außnahmen vortrefflich. Vor allen "Watson" bleibt ein positiv in Errinerung, auch wenn
er von mal zu mal zum Teil etwas fehlerhaft spielt. Auch der "Kellner", der Cassini gehört und gesehen haben wollte, spielt "sehr gut". Doch alle spielen nicht fehlerfrei... darum nur 5 von 6 möglichen Punkten. Einzelnoten: Kellner gut; (Dr.
) Watson sehr gut; andere Kellner gut; Gäste gut; Corps gut; u.s.w.
F: Leistung des Darstellers des Opfers Punkte: 4/6 Note: "ordentlich"
Keine besonders hoch- oder niedrigwertige Leistung. Eine "ordentliche" Leistung an der
nichts auszusetzen ist.
G: Indiziensammlung Punkte: 4,5/6 Note: gut
Die Indiziensammlung gestaltet sich als eher zäh und bleibt in dieser Episode eher im
Hintergrund. Die drei Indizien, dass man ein Experte im Schlößeröffnen sein muss, um
das Schloß zu öffnen und Carsini ein gekonnter Schlößeröffner war; dem Ausfindigmachen des früheren Sitzplatzes des Opfers und der Tatsache, dass Carsinis Alibi entfällt, bleiben
jene Indizien eher im Schatten der Gespräche zwischen Columbo und dem Mörder bzw. zwischen Columbo und Watson. Vor allen Dingen das Sherlock-Holmes-Element, das besagt, dass man einen Ratgeber dem Protagonisten an die Seite geben soll, damit dieser seine Gedanken aussprechen kann, wurde hier erfolgreich miteingebaut. Insgesamt 4,5 von mögl. sechs Punkten.
H: Auflösung Punkte: 6/6 Note: perfekt
Die Auflösung ist gut durchdacht und sinnvoll, statt der manchmal aufkommenden Frage
"Aber was beweist das?" kommt eher die Frage "Wie kann dieser Mann das nur immer
herausfinden?" auf. Auch wurde das Element der Flucht miteingebaut und zwei Indizien
ausgewertet, was zusätzliche Spannung in´s Spiel bringt. Eine durch und durch perfekte Auflösung, an der es, nach meiner Meinung, nichts auszusetzen gibt.
I: Regie/Drehbuch/Spannung/Humor Zusatzpunkte: 4,5
Die Regiearbeit, wie das Drehbuch sind vortrefflich und gut. Auch dem Spannungselement
wurde hier Folge geleistet, wodurch die Episode sehr "schnell" wirkt. Auch der Humor ist
gut gewählt und findet das richtige Maß um als "ordentlich" herauszukommen.
Regie: +1,5; Drehbuch: +1,5; Spanung: +1,5; Humor: -
Insgesamt: 44,5+4,5=48/48+x* Note: sehr gut (Die Punkte geben hier zu 75% den
Ausschlag für die Note, zu 25% eine "Gesamtsicht", die dazu da ist die "sanfte" Punkte-
bewertung zu "erhärten")
Fazit: Ich kann dieser Folge einfach nicht die Bestnote geben, weil mir trotz aller Unterhaltungskunst eins fehlt: LANGE Unterhaltung. Die Minuten verrienen regelrecht
unter dem Spannungsdruck, die Indizien sind etwas "unter dem Teppich gekehrt"...
es fehlt einfach etwas- das Element der Ruhe, der Gelassenheit und der Geborgenheit.
Eine sehr gute Folge, doch noch weite Stücke entfernt als "völlig perfekt" zu gelten.
Notenspiegel:
48 überragend(1*), 47-44 sehr gut(1), 43-38 gut(2), 37-31 ordentlich(3), 30-24 ausreichend (4), 23-15 mangelhaft (5), 14-11 ungenügend (6), 10,5-4,5 "lächerlich" (7),ab 4 Punkte
"erbärmlich" (8)
MIT VIELEN DANKBAREN GRÜßEN,
EUER
COLUMBO DER GROßE