SALVETE!!!(SEID GEGRÜßT!!!)Ich beginne mit Zitaten des sehr ausführlichen und
qualitativ hochwertigen Beitrags von der Inspetorin Martha:
martha hat geschrieben:Ansonsten ist "Zwei Leben an einem Faden" wirklich ein gutes Beispiel dafür, wieviel Aufwand ein Mörder bisweilen betreiben muss, um am Ende letztlich doch zu scheitern.
Dr. Mayfield ist sicher von allen Columbo-Schurken derjenige, der am meisten Arbeit investieren muss, um seinen Mordplan realisieren zu können:
Er operiert, mordet, vertuscht, verdächtigt, pumpt einen Unschuldigen mit Morphium voll, operiert erneut, und will das belastende Beweismaterial letztlich noch in Columbo's Kitteltaschen entsorgen.
Der Mann kommt in den 70 Minuten Spielzeit einfach nicht zur Ruhe, und ich als Zuschauer kam dann auch nicht annähernd in Gefahr, mich auch nur eine Sekunde zu langweilen.
Somit ist auch das Erfolgsgeheimnis dieser Folge schnell enttarnt:
Durch stetige Aktionen des Mörders entsteht eine Dynamik, die man für Columbo-Verhältnisse fast schon atemberaubend nennen kann.
Schon in "Mord in Pastell" ist der Mörder ja recht aktiv, aber hier wird das Ganze noch getoppt.
Was bei dieser Episode auch noch besonders auffällt: Der Mörder ist wahrlich ein Mann der schnellen Entschlüsse. Kaum hat sich Columbo aus seinem Dunstkreis entfernt, schlüpft Dr. Mayfield in den Aktions-Anzug:
- Columbo fragt, ob Mayfield einen Drogensüchtigen kennt sofort trifft sich der Kardiologe mit Sharon's Freundin, um ihr den Ex-Junkie Harry Alexander in Erinnerung zu bringen
- Columbo erzählt Mayfield, dass Harry clean ist sofort stattet er diesem mit einem Köfferchen voll Morphium einen Besuch ab
- Columbo droht mit einer Autopsie von Dr Hidemann sofort manipuliert Mayfield dessen Medikamente
Nun Ihre These, Martha, dass der Mörder hier durch seine Mühe zum Detail den gesamten
Film authentisch macht und der am meisten zu tüfftelnde Täter der 2. Ära Columbo ist,
halte ich duch ihre vielen Anregungen klar bewiesen. Doch ich hätte da noch eine Frage...
Erlahmt nicht irgendwann dieser ganze Film durch die Untriebigkeit dieses Mannes?
Wird die eigentliche Spannung nicht zu einem Karren im Dreck, wenn man davon zu viel
in die Soße gibt? Bitte beantworten Sie diese Fragen- das wäre sehr hilfreich für mich!
Ein weiteres Zitat:
martha hat geschrieben:Dadurch hat auch Columbo diesmal eine eher ungewohnte Rolle:
Er ist weniger Indiziensammler, sondern vielmehr ein Jäger, der Köder auslegt. Und Mayfield beisst prompt immer an
Ist das wirklich eine ungewohnte Rolle? Denn: Indzien brauch COLUMBO auch hier- um
nämlich den Mörder zu schnappen! Und listige Köder auszuwerfen ist für COLUMBO in
fast jeder Folge ein muss!
Das letzte Zitat:
martha hat geschrieben:""Zwei Leben an einem Faden" könnte man auch getrost als exzellenten "Reiz-Reaktions-Krimi" bezeichnen."
Dies halte ich für eher skurill- ich sehe diesen Krimi eher als Typus "Vertuschungs-und
Jagdkrimi" an, aber man darf ja verschiedene Ansichten haben...
Alles in allem fehlt mir etwas in ihrer Bewertung: Sie zeichnen zwar klar und gekonnt die
besonderen, "atemberaubenden" Züge dieses Films, aber übersehen dabei das Grundsätzliche- ich persönlich bin jeder neuen COLUMBOidee offen- doch ich muss auch
sagen, dass vor allen das Gegensätzliche zu einem "AlltagsCOLUMBO" zu stark ausgeprägt ist. Natürlich: Neues muss nicht immer schlecht sein, dass sieht man ja in "Bluthochzeit" oder anderem. Doch diese extrem überspannte Spannungsfobie halte ich für erlahmend und
zum Teil auch langweilig. Der Mord, die Indiziensammlung, der Verlauf der Columbo-
Mörder-Kontakte- alles scheint so perfekt zu sein, aber dies ist es nun einmal nicht!
Denn:
Die eigentlich columbotypische Ruhe fehlt hier völlig, sogar in "Bluthochzeit"
bekommt man mehr Ruhe zu spüren. Ich habe absolut nichts gegen Spannung einzuwenden!
Aber wenn man die COLUMBOSeele, die Ruhe, das verstärkte Auftreten COLUMBOS (ER LEBE HOCH!!!)gegen überzogene Spannung austauscht, fehlt etwas: Das Übliche.
Vor allen der Mörder nimmt einen zu großen Stellenwert ein, während COlumbo nur die
zweite Geige spielt. Somit wäre es nach meinem jetzigen Erkenntnissstand nur "passabel",
doch das viele Neue, zum Teil gut mit dem alten verknüpft, und die doch in manch einer
Szene gute Spannung verstärkt das Bild deutlich. Auch die Leistung der Schauspieler, allen
voran Peter Falk, überzeugt. Und auch die Liebe zum Sinn ist perfekt getroffen.
Auch der Humor und die Indiziensammlung kommen nicht zu kurz, werden jedoch von der
, nach meiner Meinung, überzogenen Spannung in den Schatten gestellt.
INSGESAMT: "Gut"
Post scriptum: Marha, nichts gegen sie, ich finde ihre Beurteillung auch zum Teil völlig
richtig, aber das Fazit ist nach meiner Meinung etwas verstimmt. Trotzdem ist diese
Folge gut, ich würde ihr aber von 10 Punkten nur 6,5-7 geben, da mir einfach etwas
fehlt.