Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

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36
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon MrGrady » Mi, 04.03.2015 00:50


Nach dem Tod von Leonard Nimoy habe ich diese Folge wieder einmal angesehen und bin immer noch begeistert. Ganz tolle 70er-Atmosphäre im Krankenhaus. Nimoy als eiskalte Killermaschine ist sehr überzeugend. Die fremde Synchronstimme passt super zu diesem fiesen Arzt. Für mich ein echtes Highlight!

Nach Nimoys Tod sind von den 70er-Mördern vermutlich auch nur noch eine Handvoll übrig. Shatner, Hamilton und van Dyke fallen mir spontan ein. Ein paar habe ich aber mit Sicherheit vergessen. Nichtsdestotrotz geht da ein Stück Fernsehgeschichte langsam zu Ende.

Edit: Just in diesem Moment entdecke ich den Thread über den Tod von Louis Jourdan. Danke für die Aufzählung der noch lebenden Darsteller, Doc! Sind ja doch noch einige.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Topi » Mi, 04.03.2015 09:03


Ich würde diese Folge auch gerne noch einmal sehen. ZDF NEO hat sie zur Zeit leider nicht im Terminplan. Ich nehme an, sie wurde zu Beginn der Wiederholungen, im Dez. gezeigt.
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Ducky » Do, 05.03.2015 15:50


Eine überragende, aber auch teilweise etwas ungewönliche Columbo-Folge

Dr. Mayfield's Plan, Dr. Hideman auszuschalten ist schon recht genial und hätte er Erfolg gehabt, wäe er wohldamit durch gekommen. Sein Pech, dass die OP-Svhwester, die ihn sowieso nicht leiden konnte, das falsche Nahtmaterial entdeckte. Und hier musste Mayfield dann anfangen zu improvisieren, was ihm zwar recht gut gelang, aber in seinem Verlangen, falsche Spuren zu legen und Columbo von ihm selber anzulenken, tat er zuviel des guten. Allerdings hätte es ihm auch nichts genutzt, hätte er weniger getan, denn Columbo wusste von Anfang an, dass er die OP-Schwester ermordtet hatte, weil er just in dem Moment ins Zimmer kam, um zu sehen wie der gute Doctor die Uhr stellte, während er angeblich geschockt auf die telefonische Nachricht vom Mord reagierte. Dennoch erweist sich Mayfield im Folgenden als ebenbürtiger Gegner für Columbo, obwohl klar wird, dass sie sich nicht sympathisch sind und dies auch offen zeigen . sehr ungewöhnlich für Columbo. Ja, Columbo verleiert sigar einmal die Beherrschung! Auch die Überführung Mayfields ist nicht nur sehr spannend und genial, sondern auch sehr ungewöhnlich, da durch sie der ursprünglich geplante Mord an Hideman verhinder wurde.

Wie gesagt, eine in Teilen ungewöhnliche aber gerade deswegen so gute Columbo-Folge, die mit Leonard Nimoy (dem es damals sichtlich Spass machte, einen fiesen Bösewicht zu souelen um gegen sien Spock-Image anzukämpfen) und Wille Geer gleich zwei hochkarätige Gaststars aufweisen kann
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Dr. Bart Kepple » Mi, 09.03.2016 16:58


Super Folge mit einigen Spannungsbögen und Wendungen. Traditionell ist es natürlich besser, wenn es nur einen Mord gibt. Alle Folgemorde verlaufen bei Columbo nach dem Paleo-Prinzip: Nimm einen Stein und schlag das Opfer tot (bei "Mord in Pastell" nahm der neanderthalgesichtige Mörder das sogar wörtlich).
Das mindert etwas den genialen Ausgangsmord, aber sei's drum. Es ermöglicht immerhin komplementäre Spannungsbögen.

Was mich bei dieser Folge immer wieder fasziniert: Trotz dutzendfachem Anschauen kann ich mir bis heute nicht merken, ob Dr. Hideman stirbt oder nicht. Bringe das wohl immer durcheinander mit der Schach-Folge und dem geglückten Mord im zweiten Anlauf im Krankenhaus. Ich weiß, dass Spock am Ende den verräterischen Faden bei Columbo deponiert und überführt wird, weil Columbo dahinterkommt. Kann mich aber nicht entsinnen, ob Dr. Hideman gerettet wird. Also tötet Mayfield Dr. Hideman erfolgreich, oder nicht? ?-/
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Knatterton » Mi, 09.03.2016 20:16


Ich habe die Folge heute zum ersten Mal gesehen. Es kam mir jedenfalls so vor..

Bei mir war das Gefühl eher so:
Mayfield fühlte sich , während der OP, von Columbo beobachtet.
Er operierte also erfolgreich , "ohne Nachfolgeschäden" für Dr. Hideman.
Bei mir stellt sich die Frage, stand Columbo wirklich oben oder hat Dr. Mayfields Phantasie ihm einen Streich gespielt?
"Sämtliche Fragen die ich eben noch hatte, sind mir vor Freude glatt entfallen."
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon martha » Sa, 12.03.2016 19:31


Das Dilemma ist auch, dass ich bislang noch keine Kurzbeschreibung zu dieser Folge gelesen habe, in der Dr.Hideman überlebt hätte.
Der schlampige Appetitmacher auf der zweiten Columbo-Staffel besagt etwa:
"Dr.Mayfield lässt bei einer OP seinen missliebigen Kollegen zu Tode kommen."
Mit der nächsten Vermutung trifft man dann zumindest halbwegs ins Schwarze, wenn auch nicht unbedingt sprachlich:
"Als die Oberschwester Verdacht schöpft, erleidet auch sie bald den Exitus."
Wenn man das so schön beschrieben bekommt ist es eigentlich gar nicht mehr nötig, sich die Folge anzugucken.
Das würde einen nur verwirren.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon OpenOcen » Do, 11.05.2017 21:04


Hier habe ich zwischen 4 und 5 Punkten geschwankt. Irgendwann hatte ich sie schon mal gesehen, aber das war ganz weit weg. Letzlich sind es dann nach einem Tag sacken lassen 5 geworden. Die Folge ist meiner Meinung nach etwas zu plötzlich zu Ende. Hätte gerne noch ein bis Sätze gehabt.

Dazu ist mir aufgefallen das die OP-Helferin offenbar genau wusste, woher sie das Nähgarn beziehen. Jedenfalls hat sie die Nummer quasi direkt angewählt.

Weitere Ermittlungen zum zweiten Mord haben wohl nicht mehr in die Folge rein gepasst.

Trotzdem 5 Punkte für diese pralle Unterhaltung, Spannung und den Humor.

Hoffe es folgen noch mehr solche Knallerfolgen.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon Patrick_B » Do, 31.01.2019 22:10


Ich mochte diese Folge schon immer, aber bei meinem aktuellen Columbo-Durchlauf hat sie mich wirklich überrascht. Ich mir fällt kein einziger signifikanter Kritikpunkt ein, diese Folge funktioniert von vorne bis hinten perfekt.

Einen großen Anteil hat daran natürlich Leonard Nimoy, der eine sehr guter Performance abliefert. Wir hatten arrogante Mörder, charismatische Mörder und unsympathische Mörder - aber Mayfield ist der erste, dem ich am liebsten durch den Fernseher eine reinhauen möchte. So ein Arsch, allein die kaltschnäuzige Art, wie er den unschuldigen Alexander umbringt...

Natürlich ist auch wichtig, dass dieser Fall mal wieder eine neue Komponente in den Columbo-Kosmos einführt: der unvollendete Mord. Columbo tritt nur auf den Plan, um den Vertuschungsmord aufzuklären. Seine Polizeiarbeit ist überzeugend (naja, mal abgesehen vom Eieraufschlagen auf der Mordwaffe, das war doof), alle seine Schlüsse und Verdächtigungen sind nachvollziehbar. Auch die aktive Art des Mörders trägt seinen Teil zur Spannung bei.

Das einzige, das ich schade finde, ist dass Columbo nach dem Tod Alexanders keinerlei Selbstkritik zeigt - schließlich ist seine typische Ermittlermethode direkt dafür verantwortlich, dass Mayfield zur Spritze greift. Da wäre mehr drin gewesen.

Die Auflösung passt zum Rest des Films, super umgesetzt. Mal merkt, ich bin hellauf begeistert. 5 Punkte, keine Frage.
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Re: Bewertet: "Zwei Leben an einem Faden"

Beitragvon smeagol » Mo, 24.02.2020 01:04


Hinter der ganzen Konfliktpunkt steckt eine Problematik, die wohl auch heute nicht weniger signifikant ist. Die Erforschung neuer Medikamente erfordert eine Unsumme an Geld und Versuchen. Dabei ist am Schluss so extrem entscheidend, wer denn nun die Rechte erhält. Da gibt es immer den Konflikt zwischen veröffentlichen und möglichst seriöser Forschung. Dr. Mayfield will also Dr. Hidemann aus dem Weg räumen, da dieser den Prozess für sein Dafürhalten zu wenig schnell vorantreibt. Dafür kommt die nötige Herzoperation an Dr. Hidemann gerade recht. Dr. Mayfield, der diese durchführt, verwendet auflösende Fäden, die nach einigen Tagen, wenn sie eben aufgelöst sind, das Herzen nicht mehr funktionieren lassen. Dies ist einerseits ziemlich clever, andererseits ist natürlich fraglich, ob er mit dieser Masche überhaupt durchkommen würde, wenn eine Autopsie durchgeführt würde. Wie auch immer kommt es anders.. Die Krankenschwester Sharon Martin hegt einen Verdacht und entdeckt die falschen Fäden bei der Operation, stellt Dr. Mayfield damit zur Rede. Dieser wird dann Sharon angesichts, dass er auffliegen würde, ermorden.

In der weiteren Handlung kann Dr. Mayfield geschickt eine Geschichte um einen Drogenabhängigen zusammenbasteln, welcher angeblich auf der Suche nach Drogen Frau Martin umgebracht habe. Als auch diese Geschichte schlussendlich nicht funktionieren will, tötet Mayfield auch diese Person. Diese extreme Kaltheit erschreckt einem, soll aber auch aufzeigen, wie berechnend Dr. Mayfield agieren kann und wie er auf die Situation reagiert.

Im weiteren Verlauf der Ermittlungen kombiniert Columbo (etwas mirakulös) zusammen, dass eben sich auflösende Fäden bei der Operationen verwendet wurden. Hier kommt ein sehr interessanter Punkt. Denn Columbo kann das nicht beweisen, aber er weiss natürlich, dass wenn er recht hat, Dr. Hidemann in grosser Gefahr ist und nur noch sehr wenig Zeit übrig bleibt. Erschwerend kommt hinzu, dass Dr. Mayfield Columbo geschickt von Dr. Hidemann fernhalten kann. Columbo muss also unbedingt reagieren und er entschliesst sich, in die Offensive zu gehen. Ungewöhnlich harsch erklärt er Mayfield, dass er der Mörder sei und was der Grund ist. Das ist ausgesprochen geschickt, denn nun ist Dr. Mayfield in Zugzwang. Wird Hidemann in den nächsten Tagen, wie geplant, sterben, so wäre er auch geliefert. Es gelingt Mayfield, ein Medikament zu verabreichen, das bei Hidemann einen Herzanfall auslöst. Dadurch Kann Mayfield notfallmässig nochmals operieren und diesmal die richtigen Fäden verwenden. Damit ist Hidemann gerettet und Columbo findet bei dieser Prozedur die falschen Fäden (warum auch immer die noch im Ganzen vorhanden sind ist mir ein Rätsel). Mayfield ist überführt und das ist gut so, ist er doch einer der kältesten, skrupellosesten Mörder über alle Fälle.

Die Folge hat einen sehr schönen Fluss. Zwar zieht sich der Mittelteil etwas in die Länge, aber es kommen auch ein paar Wendungen vor und es wird nie langweilig. Mir gefällt dieser Befreiungsschlag von Columbo ausgesprochen gut. Es ist fast wie im Schach, wo der Gegner aus heiterem Himmel mit einem genialen Zug plötzich Schach und später Matt gestellt wird. Das ist dann auch der Grund, dass ich dieser wirklich guten Folge die vollen fünf Sterne gebe.
Übrigens die Ironie des Ganzen: Während Dr. Mayfield zwei Menschen umbringt, die er anfangs nie im Radar hatte, muss er schlussendlich das eigentliche Opfer selbst erretten.
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