tja Topi,
da hast du dir ja eine nette Erklärung ausgedacht...
Ein intelligenter Mörder, und bei Mayfield gehe ich mal davon aus, durchschaut die Tappsigkeit des Inspektors doch eh recht bald - dass er anders als andere Mörder ziemlich früh auf der Hut vor ihm war, war ja sogar offensichtlich.
Nee nee, das war einfach ein Inkonsequenzfehler. So wie Columbo einmal auf starken schwarzen Kaffee schwört (Ruhe sanft) und ein paar Folgen weiter plötzlich seinen Kaffee mit Milch trinkt.
Was durchaus sein kann, ich trank auch früher schwarzen Kaffee und heute aus Verträglichkeitsgründen mit Milch, aber bei unserem Inspektor wünscht man sich da eine klare Linie.
Die Eigenheiten und Macken wurden ja oft thematisiert und machen auch die Faszination aus.
Mal abgesehen davon, dass zum Inspektor auch schwarzer starker Kaffee besser passt als ein Schludergetränk mit Milch *g*
Dass er meist keinen Alkohol mit Mördern oder Nebenpersonen trinkt, manchmal aber doch, stört mich hingegen nicht und ist für mich auch kein Widerspruch.
Ich mag die Mayfieldfolge eigentlich sehr, doch beim dritten oder vierten Mal bemerkt man eben solche Ungereimtheiten wie die plötzlich verschwundene Blutphobie und wird auch kritischer. Das heißt ja nicht, dass die Folge schlechter wird.
Dazu fiel mir gerade "Das Böse unter der Sonne" ein, wo die plötzlich verschwundene Höhenangst ja sogar ein Überführungsindiz ist... als Krimifan ist man wohl sensibilisiert für Phobien und ihr plötzliches Verschwinden
Wie wäre es denn mal mit einer anderen Interpretation seiner Schrulligkeit und Zerstreutheit?
Er macht den Leuten gar nichts vor, er ist einfach so. Das wäre sowieso am überzeugendensten, weil authentisch.
Dass das auf Außenstehende so wirkt, als hätten sie es mit einem zauseligen zerstreuten und leicht manipulierbaren Genossen zu tun, muss ja kein Widerspruch dazu sein.
Jemand, der souverän und wie aus dem Ei gepellt auftritt, wird bekanntlich auch anders eingeschätzt als eine zerstreute Person.
Das muss aber eben keine Verstellung oder besondere "Masche" von ihm sein, er macht einfach aus der Not eine Tugend und nutzt sein Grundkapital an Eigenschaften für sich aus, mit großer Geschicktheit und Intuition natürlich.
Was nicht heißt, dass er nicht manchmal übertreibt, hinauszögert, noch ein bisschen länger herumwuselt oder sich absichtlich unwissend oder dumm stellt.
Komplett gespielt soll das alles aber sicher nicht sein - gegen so einen unauthentischen Columbo würde ich mich auch zur Wehr setzen.
Ich weiß nicht, ob die Macher sich das so dachten, dass der echte Columbo ausgerechnet beim Verständnis für Mördergattinnen durchblitzt. Das könnte einfach nur Nettigkeit Frauen gegenüber sein, die er sogar selbst einmal in einer Folge beschreibt (wenn eine Frau dran ist, ist Mann automatisch ein bisschen zuvorkomnender, ohne groß darüber nachzudenken).
Könnte sein, dass Columbo Frauen nicht als Rivalen wahrnimmt und deshalb netter ist, vielleicht wird auch irgend eine Art Beschützerinstinkt geweckt bei den hilflos in ihren Nestern hockenden Mörder-Gattinnen. Von einem Mann erwartet mann ja, dass der sich selbst zu helfen weiß.
so, genug herumphilosophiert (ich kann nicht schlafen, zuviel Kaffee gestern nacht)