Bewertet: "Schwanengesang"

[WalterJörgLangbein]

Peter Falk ist auch in dieser Folge großartig. Der Inspektor findet den Mörder recht sympathisch, überführt ihn aber gekonnt wie immer. Peter Falk ist eben Columbo!

Johny Cash hat mich positiv überrascht. Seine Musik hat mir schon immer gefallen. Ich hätte nicht gedacht, daß er auch ein so guter Schauspieler ist!

Walter

[Klaus]

Zu dieser Folge ist im Forum schon so viel geschrieben worden, dass ich mich relativ kurz fassen kann. Johnny Cash ist hier ganz klar der Star (nicht nur des Abends) und beeindruckt in seiner Rolle weniger als eiskalter, sondern wohl eher als verzweifelter Mörder, der einfach keinen anderen Ausweg mehr sieht, sich seiner herrischen "Tempelgöttin" zu entledigen. Da fragt man(n) sich unwillkürlich, wer wohl als bösartigster bzw. schlimmster Hausdrachen (sorry, meinte natürlich Mörder-Gattin) in die Columbo-Geschichte eingegangen sein könnte, Mrs. Brown oder Mrs. Galesko???

Wie auch immer, in beiden Fällen kann man wohl Ehen unterstellen, welche diese Bezeichnung kaum verdient haben dürften und in denen es somit für die bedauernswerten Ehemänner nur sehr wenige (wenn überhaupt) leidenschaftliche Momente gegeben haben dürfte...

Ansonsten erlebt diese Folge einen Columbo in Höchstform, der an der Absturzstelle nicht nur den Flugermittler Pangborn ins Grübeln, sondern den Fernsehreporter sogar zur Verzweiflung bringt, da er diesem dauernd ins Bild latscht. Einfach herrlich, diese Szene, ein typischer Columbo eben.

Zu der Sache mit dem versteckten Fallschirm: ich glaube auch, dass Tommy Brown eigentlich nicht damit rechnen musste, dass überhaupt nach einem Fallschirm gesucht wird. Er ging ja davon aus, dass das Ganze als Flugzeugabsturz gesehen wurde und nicht als Mord. Er war sich seiner Sache halt zu sicher und hat Columbo sicherlich auch unterschätzt (so wie nahezu jeder Mörder bis kurz vor seiner Überführung). Sonst wäre er ihm bestimmt nicht so leicht in die Falle gegangen, aber Columbo hätte wahrscheinlich nächtelang in dem Waldstück campiert, bis Brown irgendwann doch gekommen wäre...

Insgesamt ist mir diese Folge starke 4 Punkte wert

Gruß
Klaus

[Adrian Carsini]

Wer Schwanengesang nicht gut findet der darf sich nicht Columbo fan nennen. So ist meine Meinung. Peter Falk und Johnny Cash kompiniert sind einfach Göttlich. Tommy Brown gehört ebenfalls wie Adrian Carsini zu den sympatischten Mördern. Eine wunderbare Story die ich schon 30 mal gesehen hab und es folgen weitere 30 mal

[Venus]

Ich habe gestern endlich diese Folge gesehen. Ich war gespannt wie ein Regenschirm und die Story hat mir auch ganz gut gefallen, Johnny Cash hat einen super Mord geplant und er ist wirklich einer der wenigen, denen man nachsehen kann, dass er die zwei Damen umlegen wollte. Ein symphatischer Mörder. Dennoch kam mir das alles wie ein Spielfilm vor, dem ein paar Spannungseffekte fehlen, ein guter Columbo, auch die Schauspieler waren alle gut, aber es kommen bei mir trotzdem nicht mehr als 3 Punkte heraus. Eine nette Sonntag- Abend Unterhaltung, aber die Folge kommt auf keinen Fall an meine Lieblingsfolgen Wenn der Schein trügt oder Wein ist dicker als Blut heran, die ich bisher als einzige mit 5 Punkten bewertet habe!

[dille]

Im Grunde genommen ist gegen 'n bisschen Cash ja nie etwas auszusetzen, aber zu viel davon kann auch nicht gut sein. Verdirbt den Charakter. Und die Spannung bei Kriminalfilmen. Doch gleichermaßen zeigt diese Episode, wie wandlungsfähig 'Columbos' sind. Ging der eine noch als Schmunzelkrimi durch, kommt der andere als Psychothriller in allerbester Hitchcock-Manier daher, so verbleibt "Schwanengesang" allerdings im Vermarktungssumpf der Musikbranche - und ertränkt sämtliche Columbo-Gefühle bereits im Keim. Bereits die ersten 4:38 Min. geben hier die Richtung an und der Zuschauer weiß sofort: Machen wir uns also auf eine musikalische Überdosis Johnny Cash gefasst. Für diese musste da natürlich der Columbo-Humor weichen. Denn wo geträllert wird, wird nicht gewitzelt. Geht man also mit eingefahrenen Voraussetzungen für eine gute Columbo-Folge an den Film, muss man ihn zwangsläufig schlecht finden. Man muss dann sogar sagen: Columbo ist hier beliebig austauschbar. Kojak hätte ebenso der Ermittler sein können. Oder Magnum. Oder Derrick. Oder Jessica Fletcher. Dass er in dieser Folge in jeder Situation auf seinen heiß geliebten Kaffee verzichtet, soll im Fazit bezeichnend werden. Das bisschen Columbo-typische, in allen Taschen suchen, noch eine Frage zu haben, entschädigt keineswegs für fehlende Columbo-Mörder-Interaktion. Johnny Cash ermordet seine Frau? Und so ist es doch. Tommy Brown ist Johnny Cash. Und so verliert der Fall den notwendigen Funken Authentizität für den eingefahrenen Zuschauer. Einzig die Frage nach dem Festnageln lässt die Zuschauer - wohlgemerkt, gemeint sind immer noch die eingefahrenen von oben - bis zum Ende verharren, um auch hier zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es das typische Ende eines 70er-Jahre Kriminalfilms mit Tom Selleck ist: Die Mietwagenschlüssel überführen den Mörder. Trickreich ist hier gar nichts. Aber dadurch zeichnet sich Columbo doch eigentlich aus: "Ich muss denken", sagt er, doch hier ermittelt er nur. Das ist dem eingefahrenen Zuschauer zu wenig. Ein bisschen Wehmut am Ende, das Verweisen auf innere Zerrissenheit nach dem Mord und die nach der Überführung eintretende, befreiende Erleichterung täuscht nicht über die Tatsache hinweg, dass Brown den Tod eines unschuldigen Mädchens auf dem Gewissen hat, das an dem Erpressungsvorhaben gegen ihn doch nur beteiligt war, weil es durch Brown's Ehefrau dazu gegängelt wurde. Dafür begeht man keinen Mord, das ist widerwärtig.

[andy_vip]

ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen - unverständlich wie hier der Mörder, der ein unschuldiges Mädel in Tod brachte, sowohl von Columbo, als auch von euch als sympathisch gesehen werden kann. -
unverständlich für mich auch, wie geschrieben werden kann, wer diese Folge nicht gut findet ist kein richtiger Columbo-Fan. - Ich bin ein riesen-Columbo-Fan- aber es gibt auf Anhieb mindestens zwanzig Folgen die mir einfallen, die dieses Mittelmaß weit übertreffen.....

Okay, klasse war echt die Schlussszene - Spannung pur. Wobei mich störte, dass Columbo ganz allein im Wald steht - bei ner Verhaftung mitten in der Nacht äußerst gefährlich.....

Es waren auch vereinzelt lustige Szenen (Schneiderei, Filmteam) dabei. Trockener Humor oder gespielte unfreiwillig-komische Szenen gabs aber kaum.

Auch wurde Cash sogut wie garnicht auf die Palme gebracht -> so nach dem Motto "Columbo, es reicht" - "Ich habe jetzt beim besten Willen keine Zeit mehr" - "Inspektor, ich habe zu tun". Und sowas soll ich zu den Top-Epison zählen? Sorry, da gibt es viel zu viele wirklich tolle Episoden.

Auch, dass Columbo seinen Trick extem früh bekannt gibt (den Fallschirm kann am besten der finden, den ihn versteckt hat) find ich nicht grade der Spannung beitragend. Wie kann er sich so sicher sein, wenn er noch nicht mal das Motiv kennt, bzw. sich nicht mal bemüht nach zu suchen (nein, er hat es nicht nebenbei ermittelt, es war nicht zu sehen). Columbo erfährt zufällig, dass er mal der Fallschirmabteilung der Armee war und von dort an ist er auf Cash eingeschossen - er sucht noch nicht mal nach dem Motiv. So eine Folge soll ich zu Top-Folgen zählen? nee sorry, cash hin, gute Mukke her.....

Aber schlecht war die folge auch nicht: Mittelmaß

Und noch nen paar offene Fragen:
Wenn der Mörder auf Tournee geht und Columbo es ihm nicht glaubt - das ist doch wohl das einfachste es rausfinden zu lassen, bevor man bis an den Flughafen nachfährt....
- und wäre er wirklich auf Tournee gewesen (ist ja unklar geblieben, ob er wieder zurückfliegen hätte müssen), warum dann ganz alleine? - Es gibt doch so einige Fritzen im Todstudio, Management, Sängerinnen etc. -wenigstens einer hätte doch erstmal den selben Flieger haben müssen....

[Topi]

ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen - unverständlich wie hier der Mörder, der ein unschuldiges Mädel in Tod brachte, sowohl von Columbo, als auch von euch als sympathisch gesehen werden kann. -

Dille und Andy, ihr zäumt das Pferd von hinten auf. Auch auf mich wirkte der Mörder sehr sympathisch. Man informiert sich doch nicht zuerst wer jemand ist und was er getan hat und entscheidet dann, ob er einem sympathisch ist.
Ist schon Jahre her, da habe ich an einem Frühstück mit Freigängern teilgenommen. eine Freundin war Sozialarbeiterin und in dieses Resozialisierungsprojekt involviert. Den Leuten stand nicht auf der Stirn, was sie getan hatten.

Der Mörder plant den Mord und zieht ihn eiskalt durch.
er will sich einer erpresserin entledigen und er will die Tat vergessen. Darum muss auch die Junge Frau sterben.

Aber altväterlich, wie die Zeit war, nannte man das Vergehen: "Verführung Minderjähriger".
Mißbrauch, Vergewaltigung- hat er sie betrunken gemacht?
- Oder war das Mädchen in den Sänger verliebt? "Verführung" - also wirklich. Was für ein Ausdruck. Dafür ziehe ich einen Punkt ab.

Dieser Mörder hat hinterhältig gehandelt. Aber ich kann mir nicht helfen - sympathisch war er mir trotzdem. - Ich würde beides aber auch nicht ausschließen.

Was mir komisch vorkam: Aus dem abstürzenden Flugzeug springen - und verletzt - die Absturzstelle finden -- und hinkommen....
Bin kein Fallschirmspringer, denke aber, dazwischen liegen doch locker 2-3 km- oder?


einer meiner Lieblingscolumbos. eigentlich 5 Punkte. Aber wegen des schrecklichen Begriffs "Verführung", der im schlimmsten Fall dem Opfer eine Mitschuld anhängt, nur 4.

Und noch was: Cash hat klasse gespielt. Die Genervtheit stand nicht im Drehbuch, aber wie er erschrekt zusammenzuckt, als er von Columbo beim Telefonieren gestört wird...toll.

Sehr positiv ist mir die Synchronstimme von Cash aufgefallen. Weiß jemand, wer Cash gesprochen hat?
Topi

[Venus]

Dille und Andy, ihr zäumt das Pferd von hinten auf. Auch auf mich wirkte der Mörder sehr sympathisch. Man informiert sich doch nicht zuerst wer jemand ist und was er getan hat und entscheidet dann, ob er einem sympathisch ist.
Ist schon Jahre her, da habe ich an einem Frühstück mit Freigängern teilgenommen. eine Freundin war Sozialarbeiterin und in dieses Resozialisierungsprojekt involviert. Den Leuten stand nicht auf der Stirn, was sie getan hatten.
Der Mörder plant den Mord und zieht ihn eiskalt durch.
er will sich einer erpresserin entledigen und er will die Tat vergessen. Darum muss auch die Junge Frau sterben.

Ich bin froh und dankbar, dass es die Diskussionen über die einzelnen Folgen hier gibt, ich lerne immer wieder hinzu und freue mich über die verschiedenen Meinungen. Gerade bei dieser Folge ist es ja so, dass wir es mit einem Mörder zu tun haben, der macht, als ob nichts wäre, alle anderen Mörder haben es ja mehr oder weniger kaltblütig gemacht und waren sich darüber klar, dass sie jemanden beiseite schaffen. Johnny Cash setzte sich nach dem Mord in gemütlicher Runde in den Garten und meinte, das wäre es gewesen. Zwei Menschleben wurden ausgelöscht und ich hatte den Eindruck, er meinte, er sei von Gottes-Gnaden dazu berufen, das zu tun und es bedürfe keiner Reue. Dass auch Columbo in seinem Schlußsatz sagte, ein Mensch, der so singt, könne nicht ganz und gar schlecht sein war für mich weder Fisch noch Fleisch.

[Venus]

Zu der Sache mit dem versteckten Fallschirm: ich glaube auch, dass Tommy Brown eigentlich nicht damit rechnen musste, dass überhaupt nach einem Fallschirm gesucht wird. Er ging ja davon aus, dass das Ganze als Flugzeugabsturz gesehen wurde und nicht als Mord.

Auch ein interessanter Aspekt, ich persönlich hätte als erstes jemanden beauftragt, den Fallschirm zu holen!

[Topi]

Auch ein interessanter Aspekt, ich persönlich hätte als erstes jemanden beauftragt, den Fallschirm zu holen!

Ganz toll, Venus. Und dann wärst du wieder erpresst worden....

Topi

[Columbo96]

5 punkte
weil die folge war recht gut einer der besten finde ich ein gut gedachter mord und wie columbo mr. brown zwingt den fallschirm zu holen damit die pfadfinder ihn nicht endeken

klasse 5 punkte

[Topi]

Auch wurde Cash sogut wie garnicht auf die Palme gebracht -> so nach dem Motto "Columbo, es reicht" - "Ich habe jetzt beim besten Willen keine Zeit mehr" - "Inspektor, ich habe zu tun". Und sowas soll ich zu den Top-Epison zählen? Sorry, da gibt es viel zu viele wirklich tolle Episoden.

Dafür mein Lob an die Autoren. Das gleiche Muster immer wieder wäre doch langweilig. Ich sehe die genervten Mörder auch gern...aber hin und wieder muss eine kleine Abwechslung her.

Columbo stellt am ende fest...."Sie sind doch froh, dass es vorbei ist ." - und der Sänger stimmt ihm zu.
Das war keiner, der seine Tat auf Teufel komm raus vertuschen wollte. Darum hat Columbo ihn nicht genervt und darum passt dann auch der Spruch: "Wer so ...singen kann, kann nicht ganz schlecht sein..."

Grüße Topi

[martha]

Sehr positiv ist mir die Synchronstimme von Cash aufgefallen. Weiß jemand, wer Cash gesprochen hat?
Topi

Der Mann heißt Thomas Braut, weilt aber schon seit knapp 30 Jahren nicht mehr unter den Lebenden:
http://www.synchrondatenbank.de/spreche ... t%20Thomas

[Topi]

Sehr positiv ist mir die Synchronstimme von Cash aufgefallen. Weiß jemand, wer Cash gesprochen hat?
Topi

Der Mann heißt Thomas Braut, weilt aber schon seit knapp 30 Jahren nicht mehr unter den Lebenden:
http://www.synchrondatenbank.de/spreche ... t%20Thomas

Danke! Hat er gut gemacht - und schade natürlich

Grüße Topi

[andy_vip]

Dafür mein Lob an die Autoren. Das gleiche Muster immer wieder wäre doch langweilig. Ich sehe die genervten Mörder auch gern...aber hin und wieder muss eine kleine Abwechslung her.

ja stimmt, das ist korrekt - kurz nachdem ich den Bericht verfasst habe, ist mir dies auch in den Sinn gekommen -> da haben die Macher mitgedacht

die nächsten drei Folgen (Meine Tote - Deine Tote /Geld,Macht,Muskeln / Momentaufnahme für die Ewigkiet) sind ja wieder in gewohnter Manier, haben klasse Humor-Szenen und ein klasse Columbo-Mörder-Spiel.

Diese Folge war nicht so mein Fall, schafft es nicht in meine Top20. -> 3 Punkte