Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie gefällt euch "Der alte Mann und der Tod" ?

1/5 schlecht
32
52%
2/5 passabel / "na ja"
11
18%
3/5 gut
8
13%
4/5 sehr gut
5
8%
5/5 überragend
5
8%
 
Abstimmungen insgesamt : 61

Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon Venus » Sa, 28.03.2009 11:27


Hollister hat geschrieben:Interessanter Beitrag, gubanov!
Jedem seine Meinung.


@Hollister: Dem kann ich nur beipflichten. Ich kenne diese Folge noch nicht, vielleicht läuft sie dieses Jahr noch irgendwann, ich kann daher nichts zu der Diskussion beitragen.
Ich werde mir diesen Film in Ruhe ansehen und Zettel und Stift parat halten, um mir aufzuschreiben, was mir so alles auffällt. Das Forum lebt ja von diesen unterschiedlichen Meinungen und solange das nicht in beleidigende Streitereien ausufert, denke ich, tut das unserer Fangemeine hier gut, wenn es auch extrem unterschiedliche Meinungen gibt. Wie Walter schon vor kurzem sagte, ist es doch toll, wenn wir uns hier austauschen, auch mir fallen dadurch Dinge auf, die ich sonst nie beachtet hätte! Ich bin jetzt wirklich gespannt, was mich erwartet, wenn ich mir diese Folge ansehe! Da sieht man mal, wie gut es ist, dass es dieses Forum gibt! :mrgreen:
Venus
 

Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon gubanov » Sa, 28.03.2009 12:14


martha hat geschrieben:Toll!
Darauf hab ich schon lange gewartet.
Endlich mal jemand, der diese Folge lobt.
Das ist wirklich 'n erstklassiges Plädoyer. Respekt!

Danke! :)
martha hat geschrieben:Aber warum bist du in einigen Passagen so überheblich und oberlehrerhaft? :? Das trübt den guten Eindruck dieser Bewertung dann doch etwas.
Du bist "erschrocken" über diverse Formulierungen, unterstellst Überforderung und schreibst, dass der "klassische" Columbo-Fan nach Kritikpunkten sucht, nur um diese Folge verreißen zu können.
Warum diese Verbitterung? Hab ich nicht so ganz begriffen. :?

:oops: Natürlich möchte ich niemandem unterstellen, er hätte sich bewusst gegen diese Folge verschworen. Sollte es so geklungen haben, dann bitte ich um Verzeihung. Abgesehen davon halte ich es schon für richtig, den Umstand der "Überforderung" aufzugreifen - nicht aber, weil ich ihn irgendwem unterstellen möchte, sondern, weil er schon von mehreren Usern selbst zugegeben wurde. Ich hoffe, das habe ich nicht missverstanden.
martha hat geschrieben:Jeder schreibt doch hier nur seine subjektive Meinung, und das doch wohl unabhängig davon, ob hier ein liebgewonnenes "Columbo"-Muster anzutreffen ist oder nicht.
Ich wehre mich doch nicht gegen innovative Elemente, sondern beurteile nach 90 Minuten nur das Endprodukt. Und da heißt es dann: Jau, das war toll oder aber: Nee, datt war nix.
Das hat doch aber nichts mit 'ner grundsätzlichen Aversion gegenüber einer andersgearteten Columbo-Masche zu tun.

Tatsache ist doch aber bei Columbo, dass besonders die Episoden, die ein verändertes Grundschema aufweisen, besonders stark überprüft und hinterfragt werden müssen. Schließlich haben wir Fans die Serie so ins Herz geschlossen, weil sie über "die klassische Masche" verfügt, die wir alle so sehr mögen. Da ist es im Umkehrschluss klar, dass wir - wohlgemerkt erst einmal nur innerhalb der Serie "Columbo" - anderen Aufmachungen skeptisch gegenüberstehen. Das ist doch aber auch vollkommen berechtigt. Was mir dann allerdings bei einigen Usern fehlt, ist die Begründung dafür, dass die Folge die Skepsis nicht bereinigen konnte. Mir fehlen die Argumente, um nachvollziehen zu können, wie es den "Nichtliebhabern" dieser Folge geht. Nur, weil Columbo einen Whodunit löst, muss er doch nicht mit Agatha Christie verglichen werden (da gibt es ja noch tausende, ja Millionen anderer Autoren, die dieses Schema anwendeten oder heute noch anwenden). Und nur (?), weil es kein kongenialer Christie-Fall ist, wird der Fall als "halbgar" bezeichnet. Ich kann (bis auf die Kritik an der Überführung des wahren Täters) viele Kritikpunkte persönlich leider nicht nachvollziehen. Deshalb versuche ich, Möglichkeiten für mich aufzuzeigen, warum die Episode so schlecht abschneiden könnte.
martha hat geschrieben:Nur was bitteschön ist das Innovative an "Der alte Mann und der Tod", wenn es durchaus ungewöhnlich startet(sowohl atmosphärisch als auch humoristisch), aber dann mit 'nem herkömmlichen und recht altbackenen "Wer-ist-der-Mörder-Salat" endet?

Das Innovative an der Folge ist, "Columbo" und "Whodunit" zu verbinden. Klar, dass weder das eine noch das andere eine Neuerung darstellt, aber beides zusammen ist doch ganz klar ein Novum.
martha hat geschrieben:Und wenn man schon 'ne Folge andersartig gestaltet: Warum verzichtet man nicht einfach auf 'ne Aufklärung? Das hätte ich nachvollziehen können. Das wär für mich 'ne überzeugende "Columbo"-Revolution gewesen, zumindest für diese eine Folge.

Siehst du, das wäre wiederum nichts für mich, denn ein solches Schema würde wahrscheinlich ein Versagen Columbos involvieren - und das möchte ich noch weniger sehen als andere Fans das Endergebnis bei "Der alte Mann und der Tod".
martha hat geschrieben:Ich hab das mit Genuss gelesen und hoffe auf weitere Bewertungen, gubanov!

Ich werde sehen, was sich machen lässt... :mrgreen:

Im Endeffekt schreiben wir hier ja alle sowieso nur unsere Meinungen auf, die keiner durch den anderen beeinflussen lassen sollte. Wichtig ist der Spaß an der Sache - und mir hat "Der alte Mann und der Tod" für 90 Minuten einen Riesenspaß bereitet.
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon martha » Sa, 28.03.2009 23:37


gubanov hat geschrieben:Tatsache ist doch aber bei Columbo, dass besonders die Episoden, die ein verändertes Grundschema aufweisen, besonders stark überprüft und hinterfragt werden müssen. Schließlich haben wir Fans die Serie so ins Herz geschlossen, weil sie über "die klassische Masche" verfügt, die wir alle so sehr mögen. Da ist es im Umkehrschluss klar, dass wir - wohlgemerkt erst einmal nur innerhalb der Serie "Columbo" - anderen Aufmachungen skeptisch gegenüberstehen. Das ist doch aber auch vollkommen berechtigt. Was mir dann allerdings bei einigen Usern fehlt, ist die Begründung dafür, dass die Folge die Skepsis nicht bereinigen konnte. Mir fehlen die Argumente, um nachvollziehen zu können, wie es den "Nichtliebhabern" dieser Folge geht. Nur, weil Columbo einen Whodunit löst, muss er doch nicht mit Agatha Christie verglichen werden


Ich bin mir gar nicht so sicher, ob das Whodunit die auffallendste Änderung der beliebten "Columbo"-Masche ist, gubanov.
Nachdem ich die Folge zum ersten Mal gesehen hatte, war's dann doch 'n anderer Aspekt, mit dem ich kämpfen musste: nämlich das Erzähl-Tempo.
Man hatte sich doch, vor allem aufgrund der Kurzfolgen, an einen recht flotten Schlagabtausch zwischen Columbo und Mörder gewöhnt.
Doch bei "Der alte Mann und der Tod" wird das Tempo doch sehr aufreizend gedrosselt.
Ich erinnere mich da vor allem an die Szene, in der sich Columbo an Bord neben die meditierende Lisa setzt.
Abgedroschen formuliert könnte man hier schon sagen: Das zieht sich wie Kaugummi.
Nun hat man ja als Betrachter zwei Möglichkeiten:
Entweder man feiert das als genialen szenischen Schachzug, weil hier die sich hinschleppende Ruhe einer Meditationsübung auf das Tempo der Handlung übertragen wird...
...man kann andererseits aber auch recht ungeduldig werden und denken: Nun gebt mal bitte 'n bisschen Gas, sonst falle ich auch noch in einen meditativen Schlaf.
Ich fand mich dann doch eindeutig der zweiten Fraktion zugehörig.

Du hast natürlich vollkommen recht, dass man bei "Columbo" 'ne klar umrissene Erwartungshaltung hat.
Wenn ich "Stirb langsam" gucke, erwarte ich auch nicht, dass John McClane zwischen zwei Baller-Szenen zum Beichten in die Kirche geht.
Da verlange ich action satt ohne Ruhe-Phasen.
Bei "Columbo" hab ich ebenfalls Ansprüche, wenn auch mit anderen Komponenten:
Geniales, abwechslungsreiches Columbo-Mörder-Spiel, recht zügiges Erzähl-Tempo und einen geilen Überraschungs-Kick bei der Überführung des Täters.

Im Bekanntenkreis spreche ich hin und wieder über Columbo und einige sagen: Das ist ja immer das gleiche... wenig aufregend, wenn ich den Mörder schon von Anfang an kenne.
Diese Meinung wird man ja hier im Forum sicher nicht antreffen, weil das Einlassen auf diesen kriminalistischen Clou ja die Vorraussetzung ist, dass man überhaupt Columbo-Fan geworden ist.
Ich bin dahingehend wohl etwas konservativer als du, rufe nicht sofort "Hurra", wenn die liebgewonnene Masche auf den Kopf gestellt wird.
Ich gebe aber zu, dass ich immer mehr Verständnis für deine Sichtweise bekomme, denn letztlich ist 'ne Abweichung vom "Columbo"-Muster ja irgendwie auch etwas Befürwortung von Revolution(wenn auch nicht gerade in weltbewegendem Rahmen :wink: ).
Für mich persönlich bleibt es aber dabei:
Wenn diese Revolution in derart ruhigem Fahrwasser stattfindet und im Finale mit 'nem lauen Lüftchen ausklingt, kann ich mich einfach nicht mit ihr anfreunden.

Grüße
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon H-Scorpio » Di, 31.03.2009 01:40


Ich kann eine Episode auch gut finden, wenn sie mal vom üblichen Strickmuster abweicht, auch wenn ich gerade bei "normalen" Columbos immer dieses Gefühl der Vertrautheit habe und dass fast ständig irgendwas interessantes und handlungsrelevantes passiert. So geht es mir sogar bei eher schwächeren Folgen wie "Blutroter Staub".
"Bluthochzeit" halte ich aber z.B. für einen akzeptablen Krimi, auch wenn ich kein Fan von solchem Action- und Thriller-Klamauk bin.
"Der alte Mann und der Tod" aber ist meiner Meinung nach nur schlecht, langweilig, der "Humor" ist nicht lustig, sondern albern und wirkt aufgesetzt. So wie die ganze Folge mit einem in der Tat angeheitert wirkenden Columbo nur albern daherkommt.

Die Auflösung ist im Original nicht ganz so schwachsinnig wie in der Synchronisation. Im Englischen sagt Swaney glaub ich sowas wie "it isn't" und meint damit wohl, dass das nicht die Uhr des Commodore sein kann. Das klingt auch nicht gerade plausibel, wird aber von dem "kaum zu glauben" in der deutschen Synchro noch unterboten.

Für mich also nicht mehr als 1 Punkt, wäre dies das erste Drehbuch zu einem Columbo gewesen, man hätte nie von der Serie gehört.
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon dille » Mi, 12.08.2009 01:04


Ich habe diese Folge bisher erst 1x gesehen und konnte mich nur ganz schwach an sie erinnern. Irgendwas mit Mrs. Marple auf den Spuren von Hercule Poirot, dachte ich so bei mir und schaute sie mir gestern erneut an. Robert Vaughn stach mir zuerst ins Auge. Ich habe sein "Solo" noch gut in Erinnerung, war ja nicht gerade von ausgebuffter schauspielerischer Präzision gesegnet. Aber hier erschien er mir doch in der ersten Szene am Barthresen - genau so wie immer. Gebleicht. Hm, dachte ich so bei mir, das kann ja heiter werden. Dazu gesellte sich die burleske Tanzaffenszenerie mit dem alten Commandante, in der es um nichts zu gehen schien als um ein Foto - und das schwelgen in den guten alten Zeiten, als Luxusyachten noch für richtige Männer gebaut wurden. Aber ich hab' mich nicht entmutigen lassen. Auch nicht, als in der nächsten Einstellung, nein, es war die übernächste, Columbo mit der Synchronstimme von Hans Sievers seine Ermittlungen aufnahm. Ich werde mich eben dran gewöhnen, ist ja nur dies eine Mal. Auch sein Assistent, Mac, sollte mir nicht den Spaß verderben dürfen. Ging ja in der Vergangenheit auch gut, dass ihm zugeteilte Neulinge unauffällig im Hintergrund chargieren und nicht viel kapputt gemacht haben. Dennoch war da schon viel zum abkönnen müssen - und das nach nicht einmal 12 Minuten. Nach der Autoszene, in der Vaughn zum ersten Mal unter der körperlichen Nähe Columbos leiden musste und in der sein unbeteiligter Gesichtsausdruck ausnahmsweise mal passen sollte (lag ja auch Columbos Arm um seinen Schultern), dachte ich - ein Lichtblick - um sogleich eines besseren belehrt zu werden. Denn was sich nun abspielen sollte, ist eigentlich nicht zu glauben. Es passiert - nichts. Rein gar nicht. Columbos am Steg, mit Mac und dem Sergeant, nichts. Columbo vor dem Panoramafenster von Clay's Haus, nebst selbem seine Frau, nichts. Columbo auf der Yacht, mit Clay, dem Sergeant, Mac und einem Selbstsegler, nichts. Columbo wieder auf dem Steg, nebst Mac und dem Sergeant, viel Gebrüll mit Fred, nichts. Columbo auf der anderen Yacht, daneben Lisa, Yoga. Ach ja, zwischenzeitlich sagt Clay einmal "Du Idiot". Außer einem phänomenalen Tropfen Blut, der am Tiefsegler entdeckt wurde, nichts. Und da haben wir endlich mal 'ne Spur - und sie wird nicht abgefilmt. Aber dann gab's zum Glück 'ne zweite Leiche - Clay. Doch da Clay für den Zuschauer irgendwie nie richtig verdächtig war - zumal Columbo ihn viel zu früh mit seiner angeblichen Schuld konfrontierte - stellte sich auch nicht der erhoffte Überraschungseffekt ein: Also, ob Clay nun tot ist oder nicht, ist eh wurscht. Sagt mir endlich, wer's war, auch, wenn's mich im Grunde gar nicht interessiert. Und zwar aus einem guten Grund:

Irgendwie ist wohl jeder verdächtig, aber irgendwie ist auch jeder total uninteressant.

Trotzdem wird durchgehalten. Die Auflösung wird herbeigesehnt. Auch schlecht für einen Columbo: Kammerszenerie à la Poirot (jetzt weiß ich, woher die Assoziationen), aber gerade die bot die Auflösungssequenz. Und die wirkte hier völlig deplatziert. Völlig unrealistisch, alle Verdächtigen in einem Raum zusammenzutrommeln. Irgendjemand ist schließlich immer verhindert (oder besoffen). Versuchten die Macher da etwa, Columbo eine neue Facette zu geben? Vielleicht ihn vorzeitig zum Kultobjekt zu stilisieren? Kam doch automatisch, war also gar nicht nötig. Aber den Inspektor in einer solchen Szene den Mörder finden zu lassen, und die Überführung ob einer rhetorischen Doppeldeutigkeit zu bewerkstelligen, ist unmöglich. Dazu noch das unerträgliche Daddy-Gebrabbel von der durch Restalkohol gekennzeichneten Mrs. Clay, einem debil lachenden Swanny, einem seriös gescheitelten Butler, jetzt versucht man plötzlich das, was man die verblichenen 75 Minuten versäumt hat: Den Figuren Tiefe zu geben. Das alles hat man auf dem Nil schon besser gesehen. Und auch dort war der Tod präsent.

Aber meine Vermutung ist und bleibt ja die: 1976 ist Agatha Christie gestorben. Diese Folge sollte eine Hommage sein!

Und so ist alles wieder nur halb so schlimm.
Als Columbo geht dies aber dennoch nicht durch.
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon H-Scorpio » Mi, 12.08.2009 01:18


Ich hab sie mir auch nochmal angetan, für mich bleibt das die mit Abstand schlechteste aller Columbo-Folgen. Tut mir leid, aber der Episode kann ich gar nichts positives abgewinnen.
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon FlyingPelican » Mi, 12.08.2009 13:55


Warum manche von euch die Folge sooo miserabel finden, versteh ich nun aber nicht ganz. Braucht ihr ständig Bumbum, damit ihr nicht einschlaft? Ich finde die Folge sehr beruhigend und das Ambiente ganz nett. Ist was zum Entspannen. Und für mich gehört halt auch die Abwechslung zu Columbo: Mal sehen wir ihn rasend in seinem Auto, mal ganz energisch und eilig, und mal erklärt er uns, dass er schon einen Fall hatte, der über 9 Jahre dauerte... Hier ist das Ambiente mit den Booten am Meer und der Seefahrerei ganz klar nur dafür geeignet, daß Columbo einen Großteil des Falles löst, indem er Seeluft schnuppert und nachdenkt! Das wird gezeigt und ist meiner Meinung nach nicht langweilig! Die großen Aha-Effekte zwischendurch, etwa als Columbo sich seinen Teil zum Baum denkt oder als er Molly J. sieht, sorgen für euch wohl kaum für Unterhaltung, ebensowenig wie der Taucher. Naja, wers auch mal gern ruhig mag (und ich meine wirklich ruhig!), findet die Folge wohl eher akzeptabel, ist aber halt alles Geschmackssache.
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon martha » Mi, 12.08.2009 21:07


Da ich wusste, was mich erwartet, hab ich bereits im Vorfeld beschlossen, die Folge gut zu finden.
Die Lebenszeit ist ja nun auch nicht so üppig bemessen, als dass man mal so eben zwei Stunden durch sinnloses Unvergnügen wegschenken sollte.
Und so hab ich mich recht gut amüsiert.
Robert Vaughn scheint sich zwar auch hier wieder 'ne Portion Valium reingezogen zu haben, aber das fällt hier gar nicht mal so schwer ins Gewicht, denn Columbo scheint sich noch viel übleren Stoff reingepfiffen zu haben.
Statt auf kalten Zigarren-Stumpen rumzukauen, hätte man ihn auch über das Kuckucksnest fliegen lassen können.
Bei dieser Folge hätte ich mich über nix gewundert: Columbo mal albern, mal schroff, mal lustlos...
Der Inspector ermittelt diesmal nach dem Motto: Ich bin zwar etwas neben der Spur, aber ich will mich trotzdem mal 'n bisschen unter die Leute mischen.
Dass er offenbar leicht einen an der Waffel hat-Attacke!!!!!!!!!!!!!!!!!!-fällt aber keinem sonderlich auf, da sich auch seine beiden Assistenten MacDoof und Sergeant Dämlich nicht unbedingt als medizinische Gutachter eignen.
Dazu gesellt sich diese torkelnde Schnapsdrossel Joanna.
Ob geschüttelt oder gerührt...die Frau ist dem nassen Element ja so verfallen, dass man schon Angst haben muss, dass die Anzahl der Opfer noch durch 'ne Alkohol-Leiche aufgestockt wird.
Apropos Leiche:
Diese Lisa machte auf mich vor allem im Finale durch überbordende Lethargie den Eindruck, dass sie trotz leicht aktivierter Motorik nicht mehr zu den lebenden Mitgliedern des Ensembles gehört.
Sehr beeindruckend!
Sie hat sich wohl so in der Meditation verfangen, dass sie sich bestimmt auch nicht aufgeregt hätte, wenn man ihr nach Ende der Dreharbeiten keine Gage ausgezahlt hätte.

Swanny, offenbar der Mörder, war auch sehr amüsant.
Bei diesem Fall hätts mich aber auch nicht überrascht, wenn sich Columbo am Ende selbst überführt hätte(denn schließlich hat er die tickende Uhr ja auch an seine eigene Hörmuschel gehalten).
Aber Swanny hatte einfach den besseren Spruch drauf:"Nicht zu glauben!"
Ich glaube ja eher, Swanny wollte damit nur ausdrücken, dass es nicht zu glauben ist, dass es in dieser Folge überhaupt noch was gibt, was richtig tickt.
Wahrscheinlich hat Columbo den guten Swanny also missverstanden, und der wahre Mörder läuft immer noch frei rum.
Nicht auszudenken.
Vielleicht war es ja doch Lisa, die sich am Ende möglicherweise noch die Kohle des Commodore gegriffen und sich damit 'n gigantisches Meditationszentrum in L.A. aufgebaut hat.
Nicht zu glauben!

Fazit: ?-/
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Bewertetung: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Mi, 12.08.2009 21:09


Nun, ich möchte zu erst auf einige Zitate Gubanovs, der einen doch recht guten Beitrag verfasst und auf einige Ausführungen anderer mehr oder minder gute Antworten gegeben hat, eingehen.
1.)
gubanov hat geschrieben:Kritisiert werden in erster Linie nach den bisher getätigten Ausführungen die veränderte Kriminstruktur und der übermäßig eingesetzte Humor. Wie man aus meiner Punktewertung erkennt, kann ich diesen Kritikpunkten nicht zustimmen und möchte daher versuchen, die Ehre dieses Eintrags wenigstens zu einem kleinen bisschen wiederherzustellen, nachdem hier nun quasi Verriss auf Verriss folgte.

Ich stimme dir zu, dass ein Columbokrimi nicht zwangsweise die "alte" traditionelle
Struktur aufweisen muss, um "gut" und authentisch zu sein, aber wenn "das Alte" nicht
durch einen klaren Hauptthemenstrang, der die Folge ausmacht (Humor, Spannung, etc.) ersetzt wird, fehlt einfach etwas und das ist dann auch eine mittelgroße Kritik wert.
2.) Ich möchte auch kurz auf ein Zitat marthas eingehen:
martha hat geschrieben:Aber warum bist du in einigen Passagen so überheblich und oberlehrerhaft? Das trübt den guten Eindruck dieser Bewertung dann doch etwas.

Nun, einige Thesen sind einfach nicht deckbar und um das zu unterstreichen und auch einmal eine durchweg positive Bewertung zu schreiben, hat er (Gubanov- wenn das nicht
stimmt, dann korigiere mich bitte) einen klaren und standhaften Ton gewählt, und das
kann ich auch voll und ganz nachvollziehen.
3.) Nun wieder ein Zitat Gubanovs:
gubanov hat geschrieben:Beginnen wir zunächst ganz harmlos: bei den Schauspielern. Als erster großer Name begegnet uns Robert Vaughn, der bereits in "Traumschiff des Todes" zu überzeugen wusste und für mich ein Sympathieträger unter den Mördern und angeblichen Mördern ist - seine offene und freundliche Art macht jede Schandtat schnell vergessen (wie gut, dass ich nicht Columbos Job habe!).

Du hast in der These völlig und zu 100% Recht, dass Robert V. ein sympatisch spielender,
in dem Film Ästetik einbringender Darsteller ist, doch das die Schandtaten damit schon vergessen sind, halte ich für moralisch eher verwerflich, da ein Mord, solange er keinen
Tyrannen tötet, nicht legitimierbar ist, außer wenn er oppurtunistisch (=zwegmäßig) ist
und als "letzte Lösung" gilt. Achja: Nichts gegen dich, Gubanov, aber lass das Wort "Job"
bitte auf ewig im Friedhof ruhen, denn wir leben in Deutschland und da ich ein außgesprochen scharfer Femd- und Lehnwortkritiker bin und dieses Wort eindeutig durch
ein altes deutsches Wort ersetzt werden kann, solltest du es bitte lassen, ich mag es nicht,
wenn man meine Sprache so verantwortungslos in die Restmülltonne schmeißt. (NICHTS
GEGEN DICH- WIRKLICH NICHT!!!)
4.)
gubanov hat geschrieben:Er kann seine Rolle auch dieses Mal glaubhaft transportieren. An seiner Seite agieren Fred Drager, Diane Baker, Wilfrid Hyde-White (der Mann ist mit der Stimme von Hans Paetsch einfach eine Wucht), John Dehner, Dennis Dugan und Bruce Kirby. Alle sind vollkommen passend zu den jeweiligen Rollen besetzt, die immer auf dem schmalen Pfad zwischen realistischer Menschendarstellung und einem gewissen "guten alten Charme" wandeln, den die Folge aufgrund des "heile Welt"-Inselschauplatzes und des klassischen Kriminalplots mehr als die meisten anderen Columbos aufbaut. Gewiss kann der Kritiker, der unbedingt etwas finden will, behaupten, man hätte gewisse Charaktere noch genauer ausbauen müssen, doch das hätte den Rahmen einer ansonsten gut gefüllten Folge merklich gesprengt (warum hier einige den Film als langatmig titulieren, verstehe ich nicht, denn eigentlich reagiere ich empfindlicher auf Füllstoff und Dehnungen als der durchschnittliche Columbo-Fan).

Nun, die Schauspieler spielen ihre Rollen manchmal auch "akzeptabel", doch das
ist hier nicht der springende Punkt, denn: Die vielen doch recht unwichtigen, zum Teil
auch einfach schwachsinnig eingebauten Rollen waren absolut zu vermeiden und geben
nur zum Ausdruck, wie viel Unwichtiges, Unnötiges in diesem Film mit eingebaut wurde.
Columbo lebt davon, dass er mit 1-2 Mördern und wenigen Politzisten und nicht mit einer
ungeheuren Masse an Nebenpersonen agieren und arbeiten muss. Das bindende Glied (fast)
jeder Folge, der Columbo-Mörder-Kontakt, wird durch jene Masse in die Ecke gedrückt und
so kann sich auch nicht das Protagonisten-Antiprotagonisten-Spiel entfallten.
Zur Langatmigkeit später mehr.
5.)
gubanov hat geschrieben:Dabei ist die Folge aber so klug, ganz typisch zu beginnen und sowohl den Inspektor als auch das Publikum für die erste Hälfte des Geschehens im Glauben zu lassen, den Mörder - wie immer - zu kennen. Aus diesem ungemein cleveren Kompromiss ergibt sich eine ansonsten unmögliche Symbiose: die Existenz sowohl eines Columbo-"Mörder"-Spiels zwischen Falk und Vaughn (das man ja bereits in der vorherigen Staffel erprobt hatte und nun somit etwas verkürzen konnte) als auch einer Unsicherheit, wer der wahre Täter sein könnte.

Nun, das halte ich für eher weniger "clever", wie du es so schön ausdrückst:
Durch diese angebliche clevere Verfedelung des Ganzen, wird es zum Ende deutlich
unübersichtlich und das Columbo-Mörder-Spiel fählt in einen Sog von Wirrwarr, in
den niemand mehr klar durchblickt und in dem die gesamte anfängliche Grundstrucktur
den Bach runter geht. Das besondere an Columbo ist, dass er immer schon am Anfang
weiß oder merkt, wer der Mörder sein könnte. Und natürlich, die Idee, dass Columbo ´mal
nicht weiß, wer der Mörder ist, ist nicht suspekt und halte ich für einen klugen und cleveren
Einfall, doch die Ausführung des Ganzen ist sichtlich ruiniert worden, da es einfach zu keiner Harmonie, sondern eher zu einem Spannungsfeld (und damit meine ich Spannungen)
für den Zuschauer kommt- er will eine SINNVOLLE und GEBORGENE, aber auch SPANNENDE
Episode anschauen, doch was muss er erblicken? Ein völlig harmonieloses, schlecht getüffteltes Werk eines doch eigentlich überzeugenden Darstellers, der sich zum Regiseur
erkorren hat, was jedoch in einer tiefen Pfütze landen sollte: Patrik McGohan, den ich wegen seiner guten und überzeugenden Arbeit sehr schätze, hat es vollbracht, eine orientierungslose deplazierte Regie und ein lückenhaften Filmplan, der einer groben,
aber einfach nicht feinabgestimmten Dosis "Idee" folgt, zu erschaffen.
Doch ich finde, Gobanov, dass deine Argumente gar nicht sooooo falsch sind und das dein
Ansatz, unbegründete Thesen auf den Zahn zu füllen, für dieses Forum nur zuträglich sein
kann.

Nun zu meinem zweiten Bewertungsteil:
A Mord Punkte: 4,5/6 Note: "gut"
Der Mord ist für einen Columbo nur bedingt zufriedenstellend, da man den falschen Mörder
(was ja bis dahin ja gar nicht ´mal so schlecht ist) und ein halbherziges Motiv aufgelegt
bekommt. Doch die Fülle an Perfektion ändert meine Meinung auf eine "gute Note".
B: Columbo-Mörder-Dialog Punkte: 0/6 Note: erbärmlich
Am Anfang glaubt man einen "klassischen" COLUMBO zu sehen, der durch ein ordentlich
sinnvolles, aber auch recht selten auftretendes Columbo-Mörder-Spiel punktet. Doch wie
man schon bald feststellen muss, irrt man sich: Der Mörder war gar nicht der Mörder, die Dialoge zwischen ihm und Columbo sind also nur Truckschlüße gewesen... klingt nach Spannung und Ideenfülle, denn nun erwartet man ein völlig neues Terrain, doch man irrt
sich: Der Film verfängt sich in Inhaltsleere, er schmeißt eine wichtige Säule eines Columbo-
kriminalfilmes einfach über Bord, nämlich die Columbo-Mörder-Beziehung. Diese entfällt
völlig, doch das ist doch auch in "Bluthochzeit" oder anderen Filmen der Fall, oder etwa
nicht? Dort wird die Columbo-Mörder-Beziehung zum Teil oder völlig durch andere Merkmale
und Handlungsstränge ersetzt, doch genau das fehlt hier: Die Lücke wird nicht durch andere
Dinge gefüllt, sondern aufgerissen und mit einem sinnlosen "Plaster" überdeckt, der
angeblichen Spannung nämlich. Dieser exestentiele Mangel, die Zeit durch etwas zu füllen,
was den Platz eines C.-M.-Spiels erfolgreich belegen oder auch ersetzen könnte, ist aufscheinend und muss in die Bewertung in aller Deutlichkeit miteinfließen. Durch all´
diese Umstände muss ich die von mir für besonders schlechte Fälle vorgesehene, schlechteste Note geben, nämlich die "8" ("erbärmlich")
C: Leistung des Darstellers Columbos (Peter Falk): 3/6 Note: ausreichend
Auch Peter Falk schwächelt in dieser Episode und zeigt sein absolut schlechtestes Ergebnis
aller Zeiten. Auch von ihm bin ich hier einfach umgangen worden, er spielt seine Rolle mit
einer Pseudobrillianz und stellt Columbo betont wechselhaft und auch bösartig da. (Szene
mit "Mac"- dieser wollte die potenziellen Verdächtigen aufzeigen und wurde von Columbo
mit hartem Ton und harter Gestik in die Kritik gestellt) So nur eine wirklich knappe "ausreichend" die nur durch meinen "guten Willen" an den Tag kommt.
D: Leistung des Darstellers des Opfers 4/6 Note: ordentlich
Diesmal werde ich nur den Darsteller des Opfers speziell bewerten, der als einziger noch
von dem Wirrwarr entfliehen konnte. Das Opfer wird "väterlich" und "machtvoll" wieder-
gegeben, auch an Realitätssinn mangelt es dem Darsteller nicht. Doch manche personifizierte Eigenschaften stimmen einfach nicht miteinander überein, und da er auch noch manche Mängel im Spielen aufweißt, bekommt der Darsteller nur 4 von 6 Punkten.
E: Leistung Anderer Punkte:8/18
Ich werde ausnahmsweise einmal nicht den Mörder einzeln bewerten, da dies einfach
sinnlos ist: Er gehört eher zu den Nebendarstellern und da er auch nur gen Ende des Films
überhaupt vorkommt, muss ich ihn "abstuffen". Ich gebe insgesamt für die 2 "Mörder-"
darsteller, dem Dartsller des Pseudomörders und dem Darsteller des echten Mörders zusammen 12 mögliche Punkte frei,da sie als "Duo" zu bewerten sind. Insgesamt leiden die Darsteller an Nervosität, die zwar verständlich aber noch lange nicht "profisionell" ist und an mangelnder Einarbeitung an die jeweilige Rolle gekettet ist. Zwar spielen manche, wie der "2.Mörder" ihre Rollen sehr gut und auch meist fehlerlos, doch diese geringe Zahl verschleiert nicht die Unfähigkeit der anderen, die einfach fehlerreich und etwas realitätsfern spielen (man nähme [Konj.II von "nehmen]nur den Darsteller "Macs" oder der zweite "Polizistenbubi").
Auch der "1., unechte Mörder" ist nicht von der Muse geküsst worden, was sich auch auf
seine Leistung streng auswirkt. Insgesamt ist die Leistung der Darsteller mit 8 von 18
Punkten "im ausreichenden Maße" zu bewerten. (hier spielt die Hälfte der Punkte als
"Anzeiger" für eine ausreichende Note nicht die Rolle, die sie eigentlich bei mir spielt)
F: Indiziensammlung: Punkte: 1,5/6 Note: ungenügend
Die Indiziensammlung überzeugt in dieser Episode überhaupt nicht: Sie ist sinnlos und
zu malen auch "überstrapaziert". Die vielen quantitativ-, aber nicht qualitätsvollen
Indizien können einfach wenig abgewinnen, vor allen Dingen weil sie für den Rest des
Films verworfen und unwichtig werden. So ist mit dem Tod des 2.Opfers auch die vorherige
Indiziensammlung fallengelassen worden, was sich absolut negativ auf die Bewertung
auswirkt. Am Ende des Films fehlen die Indizien fast völlig und so kann ich hier für
nur schlappe 1,5 Punkte und somit eine "ungenügend" austeilen.
G: Auflösung Punkte: 0,5/6 Note: lächerlich (7)
Die Auflösung ist das treffende Bild des gesamten Filmes: Es ist ein einziges hektisches
Chaos, was vor allen von der sinnlosen Schlüßelszene verstärkt wird. Die Szene mit den
potenziellen Mördern hat mich an "Eine Leiche zum Dessert" erinnert, als jeder Detektiv
meinte, die beste Lösung zu haben, doch am Ende jede Lösung wie auch das Ergebnis von Sinnlosigkeit nur so strozte. Dort konnte man zum Glück lachen, doch hier fällt einem die
Haut vom Gesicht herunter: Der Klamauk, der entsteht, resultiert aus dem nervigen
"Hin und Her" des Inspektors. Auf die Art "Sie könnten es gewesen sein, Sie aber auch"
kommt hier nocheinmal das gesamte Chaos des Films zum Vorschein: Ein Indizienbeweis,
der wenig aussagt, wird hier zum leuchtenden Einfall aufs Schild gehoben, denn der Mörder könnte doch einfach sagen, dass er sich "geirrt" hätte. Auch könnte er einfach seine Aussage, die er nicht im Verhör und ohne Meineid ausgesprochen hatte, einfach revidieren.
Ich konstantiere (=feststellen) daraus, dass einfach der Sinn fehlt. Ja, genau dieser ist es,
der einen ernsthaften Kriminalfilm sehenswert macht: Wenn der Sinn fehlt, wird dem Krimi
der Boden vor den Füßen weggezogen. Und dieser Mangel an Sinn, der sich auch in der
Auflösung deutlich aufzeigt, ist es der diese Auflösung entgültig in den "Keller" wirft und
zum Scheitern verurteilt. Insgesamt 0,5 von 6 Punkte.
H: Regie/Drehbuch/Spannung/Humor Zusatzpunkte: -4
Die Regie leistet in dieser Episode eine unglaublich schlechte Leistung und wirft den Film
in den Abgrund- das Chaos, was in diesen Film entsteht, dass Gefühl, dass die Schauspieler
"gegeneinander" spielen, resultiert vor allen aus der Unfähigkeit der Regie, richtige und
konkrette Anweisungen an die Schauspieler zu machen.
Das Drehbuch ist passabel und zwar nicht ohne Fehler, aber doch ohne entscheidende Mängel versehen.
Die Spannung: Sie versucht man in den Film hineinzustreuen, doch das gelingt nur ansatzweise und in der Mitte des Films. Am Ende, und darum geht es ja in einer Bewertung,
ist die Spannung einfach nur vom Chaos hinweggewichen in eine dunkle Ecke, aus der sie
auch nicht heraus findet. Sie ist zwar nicht am fehlen, doch man hätte absolut mehr
aus der Spannung machen können, womit das Ergebnis ein zusatzpunktloses Fazit bedeutet.
Der Humor ist eher fehl am Platz und nährt sich aus dem Chaos heraus. Am Ende kann
man nur noch über die sinnlosen Ausführungen des Films lachen, und das gebührt einen Zusatzpunkt. Andere, separate Witze können nur bedingt punkten und so fällt das Urteil
auf 1 Zusatzpunkt.
Humor: +1, Spannung: -, Drehbuch: -, Regie: -5

INSGESAMT: 21,5-4=15,5/54 Note: mangelhaft (Punkte: 40%, Gesamtsicht 60%)
Da dieser Film der mit Abstand schlechteste COLUMBO aller Zeiten war und ist, wählte
ich hier eine betond schlechte Note, doch weil ich nicht will, dass ein COLUMBO eine "6"
bekommt, gebe ich hier mit einer unglaublich großen Gnade noch eine "5", wohl eigentlich
eine 6 für diesen Punktespiegel vorgesehen war.
(Hier ist ein etwas anderes Punktesystem am laufen, doch da diese Folge sehr besonders
ist, wähle ich hier auch ein besonderes Bewertungssystem aus)
Achja: Verzeiht mir manch´ einen Rechtschreibfehler, denn ich habe hieran schon fast
2 Stunden dran gesessen- und das OHNE zu speichern.

Mit vielen herzlichen Grüßen,
EUER COLUMBO DER GROßE :neig: :neig:
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Re: Bewertetung: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon zimtspinne » Do, 13.08.2009 09:16


wah, ich weiß nicht.. entweder hab ich zu viel zwischendurch gedöst oder es liegt an den fehlenden Anfangsminuten...
die beiden letzten Folgen, Tod am Strand und Der alte Mann und der Tod hab ich einfach nicht so ganz gerafft. sowohl inhaltlich als auch was die Aufmachung angeht.
oder sind die einfach erst beim zweiten oder dritten Mal kapierbar?
oder ist man bei columbo so auf die Rituale und Strukturen festgelegt, dass das Hirn Änderungen zurückweist und man sich automatisch rausdistanziert, wenn was zu off-columbo abläuft?

Schon mit den Titeln hab ich ein Problem. Tod am Strand brachte ich bisher immer mit dem Barsinikünstler in Verbindung, weil dort ja seine Erstfrau am Strand ermordet wird. Jetzt muss ich erstmal umdenken. :mrgreen:

Der alte Mann und der Tod ist einfach nur ein bescheuerter Titel.
Gesehen hab ich beide zum ersten Mal (glaube ich, wobei mich nicht ganz wundern würde, wenn ich sie schon mal gesehen und schnell wieder vergessen hab, weil sie einfach nicht so berauschend sind.)

"Tod am Strand" erwähne ich hier nur, weil ich beide Folgen nacheinander sah und es -bisher- keine Bewertung für ihn zu geben scheint.

Aber nun zu "Der alte Mann und der Tod":
Columbo fiel von einem Extrem ins Andere (total dösig und dann wieder jagend). Genauso kam mir der ganze Film vor. In einem Moment wird in die Länge gezogen bis zum Gehtnichtmehr, im nächsten Hektik verbreitet (wobei das komische "Attacke" von columbo nicht hektisch sondern eher unpassend rüberkam).

Ich glaube, ich bin irgendwann tatsächlich mal weggepennt... wie der erste Mörder (war er doch?) nachher wegkam, hab ich gar nicht mitbekommen.
Als am Ende dann auf den Mörder gezeigt wurde, dachte ich irgendwie nur "wer ist das denn jetzt." Weder war mir zuvor sein Gesicht besonders (oder überhaupt) aufgefallen, noch seine Rolle in der Sippe.

Komisch auch die Rolle der jungen weggetrenen Frau. Sie wollte nichts von dem Alten, wollte ihn nur für den Rest seines Lebens glücklich machen - hääää? Wollte sie ihn zu Tode meditieren?
Unglaubwürdig auch, dass eine junge Frau darauf besteht, nichts zu erben. Solche nobel klingenden Ansagen find ich eh immer schwülstig und lebensfremd, wenigstens in guten Filmen sollte darauf verzichtet werden (der Quatsch kann ja in Vorabendserien unters Volk gebracht werden, so nach dem Motto "lernt bescheiden zu sein, ihr werdet es brauchen")

Auch kein schöner Anblick: die permanent abgesoffene Ehegattin. Klar, muss es die im Film auch mal geben, ich mag diese Rollen aber nicht besonders. Bei Columbo erwartet man auch eher ästhetische und elegante Anblicke.

Ich finds ja ab und an mal gut, wenn columbo ein Gehilfe zugeteilt wird... hier wuselten aber DAUERND zwei bis drei um ihn herum.
Columbo muss ja nicht immer der einsame Wolf sein wie in "Wein ist dicker als Blut", aber so ein Gewusel um ihn herum, das gefällt mir nicht so recht.

Den Punktequatsch hab ich auch nicht verstanden, bzw nicht verstanden, warum darum überhaupt so ein Tamtam gemacht wurde.. für mich war das trotz Müdigkeit von Anfang an eindeutig ein Punkt. Sehr schön zu erkennen, als columbo das Schablonending einmal hochhält und der Punkt nicht in der Mitte sitzt sondern auf Unterkantenhöhe der Buchstaben. Das Lisaschiff hab ich andererseits aber sowieso nicht verstanden, von daher war der Punkt auch schon egal.

und jetzt werd ich mir mal die anderen Bewertungen durchlesen... vielleicht steh ich ja alleine da mit einem ziemlich schlechten Eindruck von dieser Folge.
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Do, 13.08.2009 11:49


Zimtspinne, ich glaube eher nicht, dass Du da alleine stehst... :D
Ich gebe dir aber vollkommen Recht in dem Punkt, dass dieser Film in dem einen
Moment unglaublich in die Länge gezogen (was die Spannung zerstört) und in
dem anderen Moment wieder hektisch und schnell wird. So verlischt das Gefühl
von Geborgenheit und Spannung, stattdessen kommt ein reines Gefühl der
Ahnungslosigkeit zum Vorschein.
zimtspinne hat geschrieben:Unglaubwürdig auch, dass eine junge Frau darauf besteht, nichts zu erben. Solche nobel klingenden Ansagen find ich eh immer schwülstig und lebensfremd, wenigstens in guten Filmen sollte darauf verzichtet werden (der Quatsch kann ja in Vorabendserien unters Volk gebracht werden, so nach dem Motto "lernt bescheiden zu sein, ihr werdet es brauchen")

Nun, dass Du hier wieder deine Unmoral im punkto Bescheidenheit beweißt, ist nichts
Neues, aber die These dass Bescheidenheit "lebensfremd" ist, halte ich einzig und allein für narrig, denn es gibt auch genug solcher Menschen, die bescheiden sind, wozu auch ich gehöre.
zimtspinne hat geschrieben:Ich finds ja ab und an mal gut, wenn columbo ein Gehilfe zugeteilt wird... hier wuselten aber DAUERND zwei bis drei um ihn herum.
Columbo muss ja nicht immer der einsame Wolf sein wie in "Wein ist dicker als Blut", aber so ein Gewusel um ihn herum, das gefällt mir nicht so recht.

Da hast du wiederum zu 100% Recht.

Gute Grüße aus Köln,
DEIN/EUER/IHR COLUMBO DER GROßE :neig: :neig:
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon zimtspinne » Do, 13.08.2009 13:46


COLUMBO DER GROßE hat geschrieben:Zimtspinne, ich glaube eher nicht, dass Du da alleine stehst... :D
Ich gebe dir aber vollkommen Recht in dem Punkt, dass dieser Film in dem einen
Moment unglaublich in die Länge gezogen (was die Spannung zerstört) und in
dem anderen Moment wieder hektisch und schnell wird. So verlischt das Gefühl
von Geborgenheit und Spannung, stattdessen kommt ein reines Gefühl der
Ahnungslosigkeit zum Vorschein.
zimtspinne hat geschrieben:Unglaubwürdig auch, dass eine junge Frau darauf besteht, nichts zu erben. Solche nobel klingenden Ansagen find ich eh immer schwülstig und lebensfremd, wenigstens in guten Filmen sollte darauf verzichtet werden (der Quatsch kann ja in Vorabendserien unters Volk gebracht werden, so nach dem Motto "lernt bescheiden zu sein, ihr werdet es brauchen")

Nun, dass Du hier wieder deine Unmoral im punkto Bescheidenheit beweißt, ist nichts
Neues, aber die These dass Bescheidenheit "lebensfremd" ist, halte ich einzig und allein für narrig, denn es gibt auch genug solcher Menschen, die bescheiden sind, wozu auch ich gehöre.

Ich gehöre nicht dazu und schäme mich keineswegs dafür. Ich würde sicher niemanden raffgierig ausnehmen, aber mir ein angenehmes Leben schaffen mit legitimen Mitteln strebe ich ganz sicher an. Anspruchslosigkeit hat da keinen Platz.
Ich hätte auch gerne ein riesiges pompöses Anwesen wie columbos Mörder, dabei denke ich vor allem an die "Häuschen" am Meer... traumhaft.
Wer hätte das nicht gerne? Und sei es nur, um es zu verkaufen und sich von dem Geld eigene Träume zu erfüllen.

Ich denke außerdem, der Mensch ist so von der Natur konzipiert, sich nicht an denen zu orientieren, denen es schlechter geht, sondern nach denen zu schauen, denen es besser geht. Neid ist zwar keine Tugend (in solchen Tugend-Kategorien denke ich nicht, ich finde Neid nur einfach energieraubend), aber letztlich ein Motor für Fortschritt und Weiterentwicklung.
Wären alle so bescheiden, wie du es vorgibst zu sein, lebten wir heute noch in Höhlen. Einen computer hättest du nicht, denn keiner hätte den Ehrgeiz gehabt, ihn zu erfinden.
Nicht zuletzt musst auch du dich gewissen gesellschaftlichen Zwängen unterwerfen... um zB eine gute Frau abzukriegen. Die meisten Frauen mögen nicht Bescheidenheit bei einem Mann, sondern Ehrgeiz. Ist nicht persönlich gegen dich.
bevor aber wieder gemeckert wird über die Abschweiferei, höre ich lieber mal auf.
warum war mir aber klar, dass du hier mal wieder die Gutmenschenkeule schwingen würdest :wink:

So, ich hab mir inziwschen auch die Bewertungen durchgelesen. Im großen und ganzen konnten die meisten die Folge nicht fassen.

So wirklich lustig fand ich Columbos dazu-, daneben- und fast darauf-Gequetsche auch nicht. Vielleicht lag es am Gesamtwerk, vielleicht hätte ich woanders diese Szenen komischer gefunden.

hmpf, ich kann mir columbo schlecht vorstellen, wie er sich an oder halb auf Carsini, Santini oder Barsini quetscht :mrgreen:
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Do, 13.08.2009 17:54


zimtspinne hat geschrieben:Ich gehöre nicht dazu und schäme mich keineswegs dafür. Ich würde sicher niemanden raffgierig ausnehmen, aber mir ein angenehmes Leben schaffen mit legitimen Mitteln strebe ich ganz sicher an. Anspruchslosigkeit hat da keinen Platz.
Ich hätte auch gerne ein riesiges pompöses Anwesen wie columbos Mörder, dabei denke ich vor allem an die "Häuschen" am Meer... traumhaft.
Wer hätte das nicht gerne? Und sei es nur, um es zu verkaufen und sich von dem Geld eigene Träume zu erfüllen.

Nun, Du musst dich auch keineswegs dafür schämen, doch Ehrgeiz und Bescheidenheit sind
zwei völlig verschiede Sachen, das Gegenteil von Bescheidenheit ist nämlich nicht Ehrgeiz,
sondern Gier. Ich bin bescheiden und ehrgeizig: Ich strebe etwas an, aber ich ufer nicht dafür aus, ich bin beiderlei: Ich möchte meine Lebensverhältnisse verbessern, aber im
Rahmen bleiben- ich meine einfach nur, dass zu viel Gier nichts bringt, dass Bescheidenheit
auch Ehrgeiz zu lässt. (historische Beispiele: Mansa Musa, Malireich, Dschinghis Khan, Mongolisches Reich, etc.) Außerdem mag ich einfach keine arroganten, selbstsüchtigen
Menschen, vor allen dann nicht wenn sie ihren Dienst nicht erfüllen: Frauen haben den
Dienst Kinder in die Welt zu setzen, Männer den Dienst zu Arbeiten, Politiker haben den Dienst, sich für ihr Land zu kümmern, und es gibt noch weitere Beispiele.
Erst wenn man diese Grunddienste erfüllt, soll man, nach meiner Meinung, andere Dienste
erfüllen, so z.B. Arbeiten (Frauen), sich für die Kinder kümmern (Männer), sich um andere
Länder kümmern (Politiker), etc.

zimtspinne hat geschrieben:Ich denke außerdem, der Mensch ist so von der Natur konzipiert, sich nicht an denen zu orientieren, denen es schlechter geht, sondern nach denen zu schauen, denen es besser geht. Neid ist zwar keine Tugend (in solchen Tugend-Kategorien denke ich nicht, ich finde Neid nur einfach energieraubend), aber letztlich ein Motor für Fortschritt und Weiterentwicklung.

Nun, ich persönlich glaube an die Schöpfung Gottes, aber das ist ja ein Thema, was hier
nicht hingehört... ich persönlich sage nur eins: Menschen sind nicht "konzepiert" um
ihrgendwelche Ansichten oder Fähigkeiten zu haben, sie sind "konzepiert" um
zu Überleben (natürliches Ziel) und Gutes zu tun/über sich hinauszuwachsen (geistiges Ziel). Ich finde, dass niemand auf dieser Welt zu irgendetwas "konzepiert" ist, außer
sein Leben zu leben. Nun, Neid hat immerschon viel Schreckliches mit sich gebracht:
Er hat Völker auseinandergebracht, Kriege provoziert und die Menschen in Unordnung gebracht. Nicht Neid, sondern unsere Fähigkeit Neues zu entdecken, Ehrgeiz zu
entstehen zu lassen und über uns hinauszuwachsen hat uns zu Forschritt und Technologie
gebracht. Somit kann Neid einfach kein Motor für Wissenschaft und Forschung sein.
Neid ist nicht nur Energie raubend, sondern einfach nur dumm. Er resultiert aus übermäßigen Ehrgeiz, aus der Selbstsucht eines jeden. Ein großer Mensch, der viel erreicht
hat, hat anderen geholfen, war ehrenhaft, hat sein Leben stets genoßen, aber das mit
der Beachtung von Tugenden. Tugenden bringen viel Gutes über unsere Welt, sie zu verunglimpfen (was Du zum Glück nicht getan hast) hieße auch unsere gesamten philsophisch-rechtlichen Fortschritte einfach über Bord zu werfen. Und soetwas würde
unsere Gesellschaft zwangsläufig in eine Anarchiekatastrophe bringen.
zimtspinne hat geschrieben:Die meisten Frauen mögen nicht Bescheidenheit bei einem Mann, sondern Ehrgeiz

Da stimme ich dir nicht zu, denn viele Frauen dulden einfach keinen Ehrgeiz beim anderen
Geschlecht- sie denken nur an sich, wie es auch Männer oft tun, doch ich glaube auch,
dass ein Mann mit zuviel Bescheidenheit bei den Frauen nicht gut ankommt, er muss das
richtige Maß zwischen Bescheidenheit und Ehrgeiz finden, und außerdem ist deine Aussage
ohne jegliche Zahlen gestützt, also eine reine Vermutung.

Gute Grüße aus Köln,
EUER COLUMBO DER GROßE :neig: :neig:
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon Stephan1810 » Sa, 15.08.2009 22:32


Um mal auf die Bewertung der Episode zurück zu kommen: Ich habe mir die Folge am Dienstag angesehen und wurde von noch keinem Columbo (bis auf 4 habe ich alle gesehen) derart enttäuscht. Die Gründe hierfür wurden schon eingehend beleuchtet (vergleichsweise schwacher Falk, teilweise stumpfsinnige Dialoge, schwache Indiziensammlung, kein Columbo-Mörder-Spiel und die dämliche Überführung eines plötzlich aus dem Hut gezauberten Mörders) und ich möchte nicht näher darauf eingehen.

Positive Dinge gab es für mich im Grunde genommen nicht. Einzig ein wenig schmunzeln musste ich bei den Szenen, in denen Columbo Robert Vaughn "näher kommt" (Vordersitz des Autos, Telefonat). Das war's dann aber auch.

Ich habe 1 Punkt vergeben und werde mir die Folge so schnell kein zweites Mal antun. :motz:
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Re: Bewertet: "Der alte Mann und der Tod"

Beitragvon columbo93 » Sa, 29.08.2009 17:54


Otis Swanson, genannt der "Commodore", ist eigenwilliger Besitzer einer Schiffswerft. Der Commodore ist jedoch ein Mann der alten Schule und will sich dem Kommerz entziehen. Deshalb passt ihm die Art der Geschäftführung seines Schwiegersohnes Charles Clay ebenso wenig wie seine ewig betrunkene Tochter Joanna. Für ihn gibt es nur einen ehrlichen Menschen, seinen Werksleiter Wayne Taylor. Charles geht davon aus, dass der Commodore die Firma verkaufen wird. Am Abend ist Charles beim Commodore zu Gast. Er verwischt die Mordspuren und gibt vor, als Taylor mit einer Selbststeuerfahne vorbeikommt, dass der Commodore noch lebt und gerade telefoniert. Dann reisen beide ab. Mit einem Tauchanzug schwimmt Charles aber noch einmal heimlich zurück, verkleidet sich als Commodore, nimmt die Leiche mit aufs Boot und fährt auf See. Dort wirft er die Leiche über Bord und verlässt das Boot schwimmend. Am nächsten Morgen sucht Columbo die Clays auf, da der Commodore verschwunden ist und das Boot herrenlos herumtrieb. Columbo untersucht mit Clay das Boot des Commodores. Dann verhört Columbo Taylor, der gesehen hat, dass der Commodore vor seinem Tod Farbe und Schablonen aus dem Werk geholt hat. Columbo sucht Swanny Swanson, den Neffen des Commodore auf, der eine lebenslange Rente vom Commodore bekommt, seit er 14 ist. Er hält es für unwahrscheinlich, dass der Commodore einfach so über Bord gefallen sein soll. Dann trifft der Inspektor auf die junge Lisa, die als Schiffsarchitektin mit dem Commodore zusammenarbeitete. In der Zwischenzeit findet sich am Besanbaum ein Blutfleck. Man geht davon aus, dass der Commodore vom Besanbaum getroffen wurde und dann über Bord ging. Bald darauf erhält Charles Clay einen Anruf von Columbo, er möge die Leiche des Commodore identifizieren. Charles präsentiert seiner Frau eine ihrer Broschen, die er gefunden hat. Joanna kann sich aber nicht erinnern, wo sie sie verloren hat. Er beschwört seine Frau, endlich mit dem Trinken aufzuhören. Charles identifiziert die Leiche. Bei den Sachen des Commodore befand sich auch die Uhrkette, die Uhr jedoch ist verschwunden. Außerdem hat die Obduktion ergeben, dass der Commodore schon tot war, bevor er ins Wasser geworfen wurde. Columbo prüft, wie schnell man vom Land zum Haus des Commodores schwimmen kann. Außerdem prüft er die Schablonen des Commodores, die offenbar S A I L S ergeben und eine Schablone mit einem Loch übrig lassen. In der Wohnung des Toten wird schließlich die vermisste Uhr gefunden, die beim Aufprall beschädigt wurde und 0:42 Uhr anzeigt. Clay verließ die Wohnung nach eigenen Angaben um 0:46 Uhr und ist nun Hauptverdächtiger. Doch am nächsten Tag wird Charles Clays Leiche in seiner Wohnung gefunden. Im Kamin findet Columbo verbrannte Blätter des Commodores, die darauf hindeuten, dass dieser die Werft verkaufen wollte. Doch auch sein Anwalt Kittering weiß nichts genaues. Columbo sucht Joanna auf, die in der Bar beim klavierspielenden Swanny sitzt und trinkt. Sie weiß bereits, dass ihr Mann ermordet wurde, sagt aber nicht, woher. Alle Verdächtigen scheinen für die Morde ein Alibi zu haben. Nachdem der Inspektor einige Kleinigkeiten überprüft hat, weiß er die Lösung. Er lädt alle Verdächtigen ein. Joanna Clay, den Anwalt Kittering, Werftleiter Taylor und Lisa. Dann präsentiert er den Anwesenden mit Hilfe des verkleideten Swanny, wie die Illusion erzeugt werden konnte, der Commodore wäre mit dem Boot hinausgefahren. Als Swanny schließlich auch in der Wohnung des Verstorbenen mit den übrigen Verdächtigen ist, erläutert Columbo seine Schlussfolgerungen: Clay hat die Spuren nur verwischt, weil er glaubte, Joanna hätte den Mord an ihrem Vater verübt. Dann kam Charles dahinter, dass nicht seine Frau, sondern jemand anders der Mörder war und wurde von diesem getötet. Die Schablonen stehen in Wirklichkeit für LISA S. Der Commodore wollte Lisa heiraten, die Werft verkaufen und sein Vermögen, mit Ausnahme eines kleinen Teils für Joanna, stiften. Damit ist Lisa die einzige der Anwesenden, die kein Motiv für die Morde hatte. Den übrigen Verdächtigen präsentiert Columbo die Uhr des Commodore. Die Uhrzeit wurde offenbar vom Mörder vorgestellt, der auch die Hinweise auf Joanna platzierte. Durch das Testament profitierte Swanny am meisten vom Tod des Commodores, er hatte Motiv und Gelegenheit. Durch sein Wissen um die beschädigte Uhr hat er sich zudem selbst verraten und wird verhaftet. Zunächst einmal etwas Grundsätzliches zu dieser Episode: Peter Falk wollte zu dieser Zeit des öfteren aus der Serie aussteigen und tatsächlich gab es ja zwei Jahre später eine Pause von rund 11 Jahren, bis Peter Falk wieder "überredet" werden konnte, weitere Columbo-Episoden zu drehen (natürlich durch eine höhere Gage). Ich habe zwar noch keine offizielle Bestätigung, aber vieles spricht für die Vermutung, dass Peter Falk mit Ende dieser Staffel schon aussteigen und man auf diese Art und Weise eine Abschlussfolge drehen wollte. So lassen sich auf jeden Fall viele ungewöhnliche Dinge erklären. Am Anfang zeigt sich dem Zuschauer das gewohnte Bild: Ein Motiv wird gezeigt, der Mord wird vertuscht und auch wenn wir die Tat als solche nicht sehen, glauben wir, den Mörder zu kennen. Columbo pickt sich den vermeintlichen Mörder schnell heraus und geht ihm gehörig auf die Nerven. Doch schon hier sind knappe Dialoge, die ins Nichts führen, plötzlich an der Tagesordnung. Dann vermehren sich die Hinweise dafür, dass möglicherweise nicht Charles, sondern seine Frau das Verbrechen begangen hat. Spätestens mit Charles Tod ist dann aber Schluss mit allem bisher dagewesenen und man tappt im Dunklen. Aber irgendwie kann die Auflösung á la Agatha Christie nicht so recht überzeugen. Hinzu kommt Columbos Assistent Mac, bei dem keiner weiß, warum er eigentlich Mac heißt (siehe unten), und der sich "zufällig" denselben Mantel wie Columbo kauft. Zum Schluss folgt dann noch die äußerst symbolträchtige Szene, in der Columbo mit einem Boot davon rudert. Zuvor sagt er noch: "Irgendwann hör' ich auf. Nur nicht heute." Egal, ob man dieser Episode nun deshalb Kult-Status zuordnet oder sie einfach nur schlecht findet, wäre das wirklich die letzte Columbo-Folge geworden, würde wohl heute kein Mensch mehr von der Serie sprechen.

Sämtliche Dialoge, an denen Columbo beteiligt ist, wirken irgendwie merkwürdig. Dass Columbo schon mal den Gesprächsfaden verliert, ist nichts neues, aber zu den wesentlichen Punkten kam er immer zurück. In dieser Episode ist alles anders: Hier laufen viel zu viele Fäden ins Leere. Sinnlose Dialoge beherrschen ganze Szenen. Ein Beispiel gefällig? Kramer stellt Columbo den neuen Assistenten Theodore Albinsky vor. Columbo: "Theodore Alb...?" Albinsky: "Albinsky." Columbo: "Wie soll ich Sie nennen? Theodore?" – "Nein, Sir, nennen Sie mich Mac." – "Mac." – "Ja, Mac." – "Kommen Ihre Vorfahren vielleicht aus Schottland?" – "Oh nein, Sir." Und weiter geht es nicht! Solche Dialoge könnte ich hier seitenfüllend anbringen, ich belasse es aber vorläufig dabei.
Martin. hat geschrieben:Wie gefällt euch diese Episode?

Stimmt ab und schreibt bitte auch noch eine Begründung hinzu.

Gruss Martin

hi martin!
nun hier ist mein zweiter beitrag! :mrgreen:
ich finde diese episode sehr gut, zwar wird vom üblichen columbo shema abgewichen, aber das finde ich hier nicht schlimm :-)) abwechslung muss halt auchmal sein !
Fazit: eine sehr gelungene und spannende folge (mit ÜBERRASCHUNGEN)und spannender auflöösung :-))

und die stelle bei der auflösung ist toll: columbo sagt das lisa als einzigste kein motiv hat, und alle anderen schauen ganz ertappt, als columbo sagt:lisa ist die einzigste person hier in diesem raum, die kein motiv hatte den commodore oder mr.clay umzubringen. zuerst dachte ich alle 4 verdächtige hätten gemeinsam den mord begangen :D

zudem gehört die folge zu den meistgesehenden von mir , da meine mutter die folge auf rtl, vor meiner geburt aufgenommen hat und ich sie im jahre 2005 vor der 1.dvd-staffel gefunden habe und sofort angeschaut habe(bevor die dvds rauskammen)
Zuletzt geändert von columbo93 am Mo, 26.04.2010 18:13, insgesamt 2-mal geändert.
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
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