Columbo kann einem in dieser Folge wirklich nur leid tun.
Ich kann mich an keine Episode erinnern, wo ich so mit ihm gelitten hätte wie hier. Justin und Cooper "veräppeln" ihn nach Strich und Faden, Justins Vater (Robert Culp spielt ja fieser als in den Folgen, wo er selber den Mörder spielt)hackt erbarmungslos auf ihm rum und die Mutter nennt ihn sogar ein Trampeltier.
Und wenn Justin am Ende nach der Verhaftung droht:" Mein Vater lässt sich schon was einfallen! ", dann fürchtet man, dass er wohl recht behalten wird.
Aber das ist das, was mich an dieser Folge am meisten fasziniert.
Columbo inmitten dieser Yuppie-Gesellschaft, die ihn wie einen Urzeit-Deppen belächelt.Das ist wirklich eindrucksvoll in Szene gesetzt.
Ich hatte mir kürzlich mal wieder Hitchcocks "Cocktail für eine Leiche" angesehen (super Film;läuft ab und zu mal auf "Das Vierte).
Da geht es auch um den scheinbar perfekten Mord zweier Studenten.
Bei Hitchcock sind die sprachlichen Duelle natürlich intensiver, aber Columbo braucht sich hinter diesem großen Vorbild nicht zu verstecken.
Wenn man von so einer Folge wie "Luzifers Schüler" so begeistert ist, dann achtet man beim wiederholten Angucken (wie gestern) doch mal drauf, ob es nicht Ansätze für Kritik gäbe: Widersprüche, unnötige Längen,logische Fehler...
Ich hab wieder mal nichts entdeckt.
Columbo at his best. Ich verneige mich.
5 Punkte (ich plädiere für die Einführung von 6)