Auch diese Folge habe ich mal wieder ausgegraben und bleibe bei meiner Bewertung mit sogar leicht positiver Tendenz.
Was mich in dieser Folge immer mehr fasziniert und ein Alleinstellungsmerkmal in der gesamten Reihe ist:
Columbo ist nicht nur häufig an seinem Büro-Arbeitsplatz zu sehen; auch arbeitet er hier richtig im Team, das selbstbewusst auftritt und nicht als bloßes Anhängsel Columbos agiert (Wilson). Gefällt mir richtig gut!
Von dieser Frotzelei könnten sich einige Tatortkommissare ruhig mal eine Scheibe abschneiden.
Darüber hinaus ist bemerkenswert, dass hier doch tatsächlich mal ein richterlicher Durchsuchungsbefehl erwähnt und sogar vorab beantragt wird!
Das Wort kennt man sonst bei Columbo gar nicht und wenn dann höchstens so: Sie haben doch nichts dagegen (gehabt), dass wir uns Ihren Kahn schon mal näher angucken? Wär ja sonst auch sehr verdächtig!
Das Mysterium des Drehbuchs habe ich noch immer nicht entschlüsselt. Warum, Weshalb und viele Fragezeichen... stelle ich mir schon länger nicht mehr und nehme die Folge einfach so wie sie ist. Höchst unterhaltsam dank ihrer ganz speziellen Dynamik.
Vielleicht liegt der Reiz für mich auch darin begründet, dass Columbo es hier überwiegend mit verschrobenen Leuten zu tun hat, die in einfachen Verhältnissen leben. Er erimittelt in einer heruntergekommenen Gegend und kriegt auch prompt eins auf den Deckel. So angreifbar gefällt mir der Inspektor, es macht ihn mal wieder ganz menschlich inmitten seiner unzähligen Ermittlungserfolge.
Und noch eine dritte Bemerkenswertheit und Rarität hab ich entdeckt. Columbo ist in dieser Folge ausgesprochen großzügig! Und trauert seiner Investition (in Schnaps) nicht mal hinterher. Herrlich!