Das war damals die letzte von den 69 Episoden, die ich gesehen habe (falls es jm interessiert^^). Ich hatte sie damals schon schlecht in Erinnerung und daran hat sich auch nach dem heutigen Abend nichts geändert.
Die Idee dieser Story ist zwar durchaus sehenswert, doch leider wurde sie durch schwerwiegende Fehler und Unglaubwürdigkeiten verschenkt:
Der erste Mord ist in Ordnung. Auch, dass Commissioner Mark Halperin die Chance nutzt, sich Hugh Caldwell als Komplizen zu angeln, um seine Frau aus dem Weg zu räumen, birgt Potenzial. Ebenfalls in Ordnung ist, die Tat wie einen Einbruch aussehen zu lassen, aber: Welcher Einbrecher schlägt eine Frau K. O., trägt sie anschließend nach draußen und wirft sie in den Pool??? Das ist schier unfassbar unglaubwürdig und gibt bei der Bewertung 1 Punkt minus.
Auch, dass der Commissioner Columbo überhaupt auf den Fall ansetzt, ist unglaubwürdig. Das hätte man anders lösen können, z. B., indem Halperin jm anderen mit dem Fall beauftragt und Columbo durch irgendeinen Zufall in diesen Fall hineingerät. Beispielsweise könnte der Kollege auf die Idee kommen, Columbo um Hilfe zu fragen
Der dritte gravierende Punkt, der mich stört, betrifft erneut die Person Halperin. Er schmettert alle Ungereimheiten ohne Begründung ab und wiederholt mantraartig, dass sich Columbo auf einen Einbruch konzentrieren soll. Von Columbos Chef erwarte ich da deutlich mehr. Ich frage mich, wie es dieser Mann überhaupt bis zum Commissioner gebracht hat. Auch das ist sehr unglaubwürdig.
Ebenfalls störend finde ich die vielen Lückenfüller: Columbo braucht ein neues Armband für seine Uhr, sein Auto gibt den Geist auf, etc. Das sollte anscheinend lustig sein, war es aber nicht. Auch der erste Auftritt von Jessup ergibt zu diesem Zeitpunkt keinen Sinn und trägt zur Langeweile bei.
Nun aber mal zu etwas Positivem: Die Indizien gefallen mir sehr gut. Es gibt sehr viele: Fehlende Fingerabdrücke am Schrank und auf dem Telefon, das 2. Opfer ist nicht zur Preisverleihung erschienen, Halperin ruft nach dem 1. Mord die Mordkommision an, Seife im Körper der 2. Toten, etc. Auch gefällt mir, wie Columbo die ganzen Widersprüche dieser komplexen Morde langsam aufdeckt. Auch der Endbeweis in Zusammenarbeit mit Jessip gefällt mir sehr gut.
Es fällt mir schwer, das CMS in dieser Folge zu bewerten, da sich Halperin sehr unglaubwürdig verdächtig verhält. Ein gutes CMS sieht aber anders aus. Auch der Darsteller Richard Kiley ist nur Durchschnitt. Da gefällt mir sogar der 2. Mörder besser sowie der Darsteller von Jessip, den ich hier sogar am stärksten und glaubwürdigsten fand.
Kleine Anmerkung: Mir hätte es viel besser gefallen, wenn das Töten der Ehefrauen von Anfang an ein abgekartetes Spiel ist und beide Mörder gleich stark gewesen wären (wie bei "Luzifers Schüler"). So haben wir eig. nur einen Bösewicht und einen anderen, der etwas unglücklich in diese Situation hineingerät. Der 1. Mörder kann einem fast schon leid tun.
Nur eine eigentlich interessante Story, die Indizien und der Schlussbeweis retten "Meine Tote - Deine Tote" vor einer katastrophalen Bewertung. Ich vergebe 2/5 Punkte.
Kleine Anmerkung: Ich habe in den letzten Tagen und Wochen sehr viel Zeit mit Columbo verbracht - nicht nur mit Gucken, sondern v. a. mit dem Bewerten. Ich habe mich daher dazu entschlossen, mein Tempo wieder deutlich zu drosseln und ggf. sogar eine Pause einzulegen. Ich hoffe, ihr versteht das, denn ich kann schlecht dauerhaft all meine Zeit in Columbo investieren^^ Auch möchte ich nicht, dass die, hoffentlich gute, Qualität meiner Bewertungen abnimmt. Zudem hoffe ich natürlich auf weiteres Feedback zu meinen Bewertungen. Das soll aber nicht aufdringlich klingen.