Bewertet: "Traumschiff des Todes"

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33
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5/5 überragend
22
32%
 
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Re: Bewertet: "Traumschiff des Todes"

Beitragvon Devlin » Sa, 29.04.2017 09:48


Traumschiff ist für mich insgesamt die beste der nicht in L.A. spielenden Episoden. Knapp vor Alter schützt vor Torheit nicht. Blutroter Staub fällt dann ganz leicht ab.

Vom gern sehen her mag ich die London Folge am meisten. Tolles Tempo, schöne Bilder von London, viel passender guter Humor, tolle Story, sehr gute Darsteller.
Hat etwas Lücken bei der Logik und die Aufklärung ist na ja.

Blutroter Staub mag ich wegen der Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Polizisten. Hat auch gut eingebauten Humor. Solide Ermittlungsarbeit. Aufklärung/Überführung finde ich gut gelungen. Das Ganze wirkt auf mich aber insgesamt recht träge.

Traumschiff, eher ruhige Erzählweise auf engstem Raum, von daher aber recht gut gelungen. Auch wenn es Längen hat, hier kommt der Columbo Groove so richtig zur Geltung. Hat von allem etwas dabei, ist schlüssig und insgesamt unterhaltsam. Gut eingebauter Humor, tolle, da auch unkonventionelle Ermittlungsarbeit. Sehr gute Darsteller. Überführung auch recht gelungen. Die Atmosphäre der Episode gefällt mir.
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Re: Bewertet: "Traumschiff des Todes"

Beitragvon smeagol » Di, 28.08.2018 12:03


Hier kann man Columbo mal in Ferienstimmung erleben. Sogar seinen Mantel legt er irgendwann ab (lustig die Anfangsszene, wo der Kapitän Columbo fragt, ob er garstiges Wetter erwarte.. und Columbo gar nicht checkt, auf was er heraus will.. herrlich). Seine Frau ist mit dabei, kriegt man aber natürlich nicht zu sehen.. aber immerhin kriegt man doch ein paar Aussagen zu Aussehen und wie Frau Columbo so ist. Gefallen tut mir schlussendlich das Schiff selbst. Das ist noch ein elegantes Kreuzfahrtschiff, nicht zu vergleichen mit den 27 stöckigen grausigen Klotzen, die heutzutage so zu sehen sind.
Zum Fall. Die Ausführung ist mit einigem Risiko verbunden, aber glückt und mir gefällt diese Idee. Der Täter hat tatsächlich (wenn es eben glückt) ein ausgesprochen gutes Alibi und wäre im Normalfall ganz und gar nicht verdächtig. Aber Columbo ist eben nicht der Normalfall. Wahrscheinlich ist sein Misstrauen schon geweckt, als er den fit aussehenden Täter da in der Krankenstation sieht.. da blinken bei Columbo schon die Warnlichter. Lächerlich ist aber die Sache mit der Feder. Also nun wirklich, Columbo sieht ja überall Hinweise und Ungereimtheiten, aber in der Situation ob einer losen Kissenfeder am Boden darauf schliessen, dass die in der Krankenstation nichts zu suchen hat und vom Täter reingebracht sein muss.. da ist doch nun wirklich viel Phantasie erforderlich.
Columbo ermittelt ohne forensische Dienste etc. nur mit den Mitteln, die auf dem Schiff zu finden sind. Schön, ihn mal in dem Metier mit einfachsten Methoden arbeiten zu sehen. Aber an sich löst Columbo seine Fälle ja eh meist ohne Labor etc. sondern indem er die Täter in die Enge treibt. Nett ist die Überführung mit dem Fingerabdruck in der Innenseite des Handschuhs. Aber auch hier tut sich wieder etwas der Freude Abbruch.. Der Täter hat die Handschuhe ja längst entsorgt. Columbo kombiniert, dass der Täter die Plastik Handschuhe getragen haben muss und dass er die jetzt nur noch finden muss.. dem Täter könnte das doch so was von egal sein, ob Columbo noch ein Jahr lang nach diesen Handschuhen sucht. Ausserdem lupft Columbo ihn so was von drauf, dass man eigentlich von 100 Meter Distanz merken sollte, dass dies eine Falle sein muss. Ich mag Columbos Fallen sehr, aber bitte so, dass es einem dann selbst auf verblüfft.
Für mich zieht sich die Folge etwas gar in die Länge. Das mag auch an den beschränkten Möglichkeiten auf einem Schiff zu tun haben. Und als letzter Kritikpunkt: Der Täter ist einerseits schon recht blass, andererseits nimmt man ihm sein Handeln mit Columbo nicht so richtig ab, wirkt etwas aufgesetzt.
So komme ich auf die Bewertung "gut" mit drei Punkten. Kein Highlight, aber sicher keine schlechte Folge mit dem Zusatz der speziellen Stimmung.
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Re: Bewertet: "Traumschiff des Todes"

Beitragvon Patrick_B » Mo, 11.03.2019 22:08


Ich hatte diese Folge eher als mittelmäßig in Erinnerung, wurde aber positiv überrascht. Der Reiz der Folge ist die Einsamkeit des Kreuzschiffs: keine Spurensicherung, keine Möglichkeit der Recherche auf dem Festland, keine Autorität.

Was mir besonders gefallen hat, ist dass dieser Film von vorne bis hinten schlüssig durchdacht ist. Jeder Hinweis, den Columbo findet, hat Hand und Fuß und leitet schlüssig zum nächsten Handlungsstrang über. Sogar warum Columbo wieder mal fast magisch beim richtigen Täter landet, wird am Ende aufgelöst. Der Gotcha ist sicher kein Knaller, aber wie alles andere in der Folge gut durchdacht. Ich bezweifle, dass alles, was in dieser Episode gesagt und getan wird realistisch ist - aber zumindest hört sich alles plausibel an. Das reicht mir.

Der einzige Kritikpunkt, den ich an der Folge habe, ist ein üblicher: ganz schön risikoreich, dieser Mordplan. Zehn Minuten lang quer durch das Schiff gerannt und nur mit einer weisen Weste "verkleidet". Auch die Aktion mit dem Handschuh am Ende ist eher als unnötig zu klassifizieren. Das tut meiner Freude an dieser Folge aber keinen Abbruch. Zusammen mit einem guten Mörder - zwar ohne besonderen Charme, aber von Robert Vauhgn trotzdem sehr schön dargestellt - und trotz 90 Minuten keinen Füllerszenen ergibt das überraschende fünf Punkte.
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Re: Bewertet: "Traumschiff des Todes"

Beitragvon Columbologe » Mo, 11.03.2019 23:07


@Patrick_B Mich quält die Frage: Wo um alles in der Welt soll denn die Feder an Mr Danzinger haften geblieben sein? Er hatte sich doch auf dem Weg vom Tatort zur Krankenstation die Steward-Uniform ausgezogen. Dabei müsste die Feder spätestens abgefallen sein. Aber ohne dieses Verdachtsmoment wäre Columbo nie schlüssig auf seinen Verdächtigen gekommen.

Drauf gepfiffen! Der höchst sympathische Robert Vaughn, das Urlaubsfeeling und die Do-it-yourself-Ermittlung auf hoher See sind drei gute Gründe, die Folge als Sommer-Klassiker alle Jahre wieder ins Programm zu nehmen.
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