Bewertet: "Der Schlaf, der nie endet"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie gefällt euch "Der Schlaf, der nie endet" ?

1/5 schlecht
1
2%
2/5 passabel / "na ja"
14
29%
3/5 gut
14
29%
4/5 sehr gut
15
31%
5/5 überragend
5
10%
 
Abstimmungen insgesamt : 49

Bewertet: "Der Schlaf, der nie endet"

Beitragvon Martin. » Sa, 18.06.2005 15:38


Wie gefällt euch diese Episode?


Stimmt ab und schreibt bitte auch noch eine Begründung hinzu.

Gruss Martin
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Beitragvon Roger79 » So, 19.06.2005 22:32


Nur ein "passabel", auch wenn die Schlussszene mit dem Blinden und dem vermeintlich Blinden ein "überragend" verdienen würde...
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4 Punkte.

Beitragvon Schulz » Mo, 20.06.2005 18:31


4 Punkte.
Der 2. Mord ist so perfekt, dass ihn nichtmal Columbo aufkären konnte.
Ich muss mich aber fragen, ob so etwas auch in Wirklichkeit geht.
Ein großes Plus ist die Stimme von Klaus Schwarzkopf, mit der Columbo in der 1. Ära sogar noch ein wenig lieber, als in der 2. Ära wirkt.
Was zum 5. Punkt gefehlt hat, weiß ich nicht.

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Beitragvon Hollister » Mo, 27.06.2005 13:35


4 Punkte.

Eine der grandiosisten Aufklärungen, die es je gab. Da ist der eine oder andere Zuschauer auch gehörig überrascht worden. Die Auflösung ist es auch, die diese Folge vor der Vergessenheit bewahrt, denn die Story an sich mag nicht zu überzeugen. Dass ganze Psycho-Beeinfluss-Spiel geht einem mit der Zeit gehörig auf den Geist. Die Ermittlungen von Columbo sind hingegen wieder sehr gut. George Hamilton agiert als Mörder für diese Folge zwar gut und passend, aber wie gesagt: die Geschichte an sich entspricht nicht meinem Geschmack.
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Beitragvon Yves » Do, 16.02.2006 16:13


4 Punkte!

Natürlich ist die Story gewöhnungsbedürfig. Das Thema dieser Folge mit diesem Hypnosetrick schätze ich in etwa so ein wie den ersten Mord in "Ein gründlich motivierter Tod". Die Folgen sind sich einfach ähnlich und ich hab mich auch sofort daran erinnert.
Trotzdem gibt es hier, wie bei einigen anderen Folgen keine Unklarheiten beim Motiv, weil´s ja Totschlag war (eigentlich Notwehr)... ziemlich dumm, dass die da nicht die Wahrheit gesagt haben...
Das Thema bietet eine schöne Abwechsung, ist irgendwie schon faszinierend. Ich bin aber dennoch froh, dass es bei einer einmaligen Ausnahme geblieben ist.
Ein Paar witzige Szenen sind ja auch enthalten (Da kommt das Gesetz). Die Ermittlungsarbeit ist mal wieder aller Ehren wert, auch wenn der 2. Mord, der wirklich Mord war nicht aufgeklärt wird (das ist ein Grund 1P abzuziehen)...
Die Auflösung finde ich genial (wenn die Auflösung gut ist, ist meistens auch die Folge gut). Allerdings hab ich die ganze Zeit gewartet, wann der blinde Mann in den Ermittlungen auftaucht (warum sonst wäre er in der Szene nach dem Mord fast umgefahren worden, etwa als unwichtige "Nebenerscheinung"?), daher war mir am Ende klar, dass der gleich kommt. Wie es Columbo dann aber letztendlich macht, dass konnte man einfach nicht wissen... Toll!!!, auch wenn andere Folgen genauso gute Auflösungen haben (man denke an "Mord in Pastell" oder auch "Tödliche Trennung")!

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Beitragvon Toddie » Mi, 17.05.2006 14:08


Von mir auch nur ein passabel.

Der Clou bei der Aufklärung war wirklich super.

Doch negativ fand ich, dass es angeblich möglich sei, jemanden unter Hypnose in den sicheren Tod zu treiben. Das macht die Folge für mich einfach unglaubwürdig und nimmt mir den Spaß.

Und noch ganz subjektiv: Hamilton als Bösewicht mag ich auch hier nicht, irgendwie schaue ich dem nicht gern zu.

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Beitragvon martha » Mi, 17.05.2006 18:27


Also ich freu mich immer besonders, wenn so aalglatte, arrogante Schurken wie in den Rollen von George Hamilton überführt werden.
Ich hab ihn auch in "Der erste und der letzte Mord" sehr gerne gesehen.

Probleme hab ich eher mit 'nem Mörder wie in "Niemand stirbt zweimal", der an Farblosigkeit nicht zu übertreffen ist.
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Beitragvon Howie Munson » Mi, 19.07.2006 17:30


Aus meinem Filmtagebuch :)


Der Abschluss der 4. Staffel ist sehr enttäuschend ausgefallen: so lustlos habe ich Falk bislang noch nicht spielen sehen. Zwar war es wohl auch im Buch so vorgesehen, dass der Lt. seinen "Gegenspieler" nicht sonderlich mag (was auch durch die Kameraarbeit ganz gut unterstützt wird), aber zwischen George Hamilton und Falk schien die Chemie auch so nicht zu stimmen. Hinzu kommt des darstellerische Unvermögen Hamiltons, der für mich einen der schwächsten COLUMBO-Mörder gibt.

Der plot ist anfürsich ganz originell, was durch die Lustlosigkeit Falks aber nicht ausreicht, um einen unterhaltsamen COLUMBO zu bieten. Der ohnehin nur sehr spärlich vorhandene Humor wirkt zudem merkwürdig aufgesetzt und seit den Piloten habe ich den Lt. nicht mehr so ernsthaft erlebt. Wie er gegen Ende die Assistentin des Psychologen anfährt ist für ihn untypisch.

Nun bieten die nächsten beiden Staffeln ja auch nicht mehr sonderlich viele Höhepunkte der Serie, so dass die Vorfreude auf Season 5 etwas gedämpft ist.
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Beitragvon Steven Bochko » Mo, 23.04.2007 18:45


2 von 5.

Gefiel mir nicht so ganz, was hier in erster Linie am Mörder liegt. So gern ich George Hamilton ja sehe (sein Dracula in "Liebe auf den ersten Biss" ist eine der genialsten Persiflagen aller Zeiten), hier überzeugt er mich nicht, was allerdings auch an seiner Synchronstimme liegen kann, Eckart Dux (der Hamilton ja in "Der erste und der letzte Mord" sprach und auch in vielen alten Columbos zu hören war) hätte hier wohl entschieden besser gepaßt.
Doch nicht nur die Darstellung, auch die Person des Mörders ist ein Schwachpunkt. Erst ist er aus "Liebe" nicht bereit, sein Verhältnis zu beenden, vertuscht einen normalen Totschlag, doch kaum gibt es Probleme, zögert er nicht, die Dame umzulegen, und das auf eine perfide Weise, die ihresgleichen sucht. Naja, daß es mit der Liebe nicht soweit her sein konnte, wird ja spättestens klar, wenn er seine Sekretärin/Assistentin abknutscht. Sympathisch der Mann, Kojotenfaktor 0/10.
Und - wie so oft - ob die Auflösung juristisch hieb- und stichfest ist, sei mal dahingestellt. Daß der Mörder einen Torpfosten gerammt hat, scheint keine Rolle zu spielen, obwohl es ein nettes Indiz gewesen wäre.

Leider ein schwacher Abschluß der 4. Staffel.
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Beitragvon Steven Bochko » Mo, 23.04.2007 18:48


Howie Munson hat geschrieben:Nun bieten die nächsten beiden Staffeln ja auch nicht mehr sonderlich viele Höhepunkte der Serie, so dass die Vorfreude auf Season 5 etwas gedämpft ist.


Hey, und was ist mit "Mord in der Botschaft", "Tod am Strand" und "Wenn der Schein trügt"? Alle fünfte Staffel, und 50% ist doch eine sehr gute Quote.
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Beitragvon martha » So, 08.07.2007 21:56


Da diese Episode ja mit der Psycho-Nadel gestrickt wurde, darf man sich vielleicht mal die tiefenpsychologische Frage stellen, warum man bestimmte Columbo-Folgen weniger gerne sieht als andere.
Liegt es am schlampigen Mord, schwachen Schauspielern oder einer unbefriedigenden Auflösung???
Wohl von jedem etwas, aber bei "Der Schlaf, der nie endet" kommt noch ein entscheidender Punkt hinzu, den ich mal mit "Atmosphäre" umschreiben möchte.
Die Grundstimmung der Folge ist ja dermaßen kalt, dass man den Fernseher während der Dauer der Folge auch als Kühlschrank benutzen könnte.
Irgendwie ist alles unbehaglich: Es wird bei dämmrigem Licht hypnotisiert, in dunklen Erinnerungen gekramt, eine labile Person in den Tod getrieben und der einzige Augenzeuge ist auch noch blind. Die einzige Auflockerung in dieser Düsternis ist eine Ratte, die Willy heißt. Die Folge atmet wirklich wenig Sonnenschein!

Da passt es dann natürlich wunderbar, dass auch der Mörder ein Eisblock ist. Wahrscheinlich kommt er wirklich nur mit Frauen zurecht, wenn er sie unter Hypnose setzt, um dann ihre Herzen zum Schmelzen zu bringen. Nur so hat er wohl Nadia Donner von der Couch in's Bett gekriegt.
Ich muss zugeben, dass ich aus diesem Mann nicht recht schlau werde. Ich kann mich da den Ausführungen von "Steven Bochko" nur anschliessen.
Zunächst wirkt Collier emotional gefestigt wie eine fleischgewordene Stechuhr, greift dann aber bei einem vergleichsweise harmlosen Kampf sofort zum Feuerharken und erschlägt Karl Donner. Danach ist er auf einmal das reinste Nervenbündel. Völlig aufgelöst und verunsichert sucht er nach Lösungen, den Todesfall zu vertuschen.
Am nächsten Tag hat sich seine Betriebstemperatur aber wieder auf minus 30 Grad abgekühlt und er spielt Mister Cool.
Doch die Notwendigkeit, seine Geliebte in den Tod zu treiben, hab ich nicht erkannt. Er ist doch Meister der Hypnose und so wie's aussieht, kann er seine Gespielin nach allen Regeln der Kunst steuern. Warum hypnotisiert er sie nicht dahingehend, dass sie den Verhören der Polizei standhält?
Und was bitteschön soll der Vorschlag mit dem Lügendetektor? Diese Idee verpufft auf einmal, und Collier entschließt sich stattdessen für Mord. Warum plötzlich dieses "Muffensausen"? Traut er seinen eigenen Fähigkeiten nicht mehr? Die Problemlösung von Collier ist für einen psychologisch geschulten Mann wie Collier einfach zu banal. Und somit wirkt sein gesamtes Verhlten einfach zu wirr und holprig. Mir hat das gar nicht gefallen!!!
Ich will Mörder mit klaren Konturen und keine "Wischi-Waschi-Meuchler". :!:

Auch Columbo finde ich in dieser Episode etwas zwiespältig.
Einerseits sehr konzentriert und nur den Mordfall in den Fokus stellend.
Andererseits wirkt er dadurch doch arg unpersönlich. Ich kann mich nicht entsinnen, dass er einmal seine Frau erwähnt oder mit Sergeant Kramer geflachst hätte.
Dadurch befindet sich natürlich auch der Humor in einem geruhsamen Schlaf, der während der 70 Minuten nicht endet.
Dabei bieten doch gerade "Seelenklempner" genügend Angriffsfläche für ironische Anspielungen.
Da ist die Konversation zwischen Columbo und Psychiater Dr. Flemming in "Mord nach Rezept" doch wesentlich ertragreicher("Oh, eine Hausbar!!! Da können Sie sich zwischen den Sitzungen mal ordentlich einen zwitschern, was?").

Die Indiziensuche ist größtenteils gut. Die Sache mit dem Feuerstein und den zwischendurch von Collier benutzten Streichhölzern sticht besonders positiv hervor.
Warum die Beule an Collier's Auto aber überhaupt keine Rolle spielt, sondern nur die ausländischen Reifen, ist natürlich absolut nicht verständlich.
Wenn derart offensichtliche Spuren von den Autoren einfach unter den Teppich gekehrt werden, kommen einem schon erhebliche Zweifel, ob jede Columbo-Folge mit der gleichen Sorgfalt abgedreht wurde.
Auf jeden Fall bleibt da für mich 'n ziemlich fader Beigeschmack. Gerade wenn man von anderen Folgen so verwöhnt wird, fällt ein derart eklatanter Faux-Pas natürlich besonders auf. Peinlich!

Die Auflösung mit dem vermeintlich Blinden ist natürlich genial, wirkt aber irgendwie zusammenhanglos dahingeklatscht.
Nachdem zuvor nur noch der Tod von Nadia Donner im Mittelpunkt stand, zaubert Columbo auf einmal das Bruderpaar aus dem Hut, um damit den ersten Mord aufzuklären.
Wir sehen sowas ähnliches später noch mal in der Folge "Ein Spatz in der Hand", nur dass dort der Mörderin der frischere zweite Mord nachgewiesen wird. Das funktioniert.
Bei "Der Schlaf, der nie endet" wird durch den zweiten Mord der Fluss der Handlung jedoch empfindlich gestört, und man fragt sich, welchen Sinn ein nicht nachzuweisender Mord in einem Columbo-Krimi überhaupt macht. Er macht wenig Sinn und wird durch das glänzende Finale, in dem Collier in eine clevere Falle tappt, noch sinnloser. Umso mehr, wenn das Motiv des Mörders für den zweiten Mord nicht recht einleuchtet.

Sorry, aber die liebgewonnenen Spielregeln werden in dieser Episode leider nicht eingehalten, und so gibt's auch von mir nur 2 Punkte.
8O :?

PS: Ich versichere, dass ich diese Bewertung in nicht-hypnotisiertem Zustand geschrieben habe, weil mein Therapeut zur Zeit im Urlaub ist. :!:
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Beitragvon ChryZ » Mo, 20.08.2007 08:53


Von mir gibt es 2 Punkte. Die Folge weiß nicht wirklich zu gefallen, an vielen Stellen ist man eigentlich nur noch genervt von dieser Psychonummer. Die Auflösung ist allerdings wirklich genial, wie er in die Falle des Inspektors gelangt. Leider das einzig wirklich gute an dieser Folge.
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Hervorragend

Beitragvon WalterJörgLangbein » Mo, 20.08.2007 10:52


Für mich ist auch diese Episode hervorragend, weil Peter Falk als Columbo wieder einmal hervorragend ist!

Walter
Zuletzt geändert von WalterJörgLangbein am Di, 21.08.2007 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Just_One_More_Thing » Mo, 20.08.2007 18:08


martha hat geschrieben:Warum hypnotisiert er sie nicht dahingehend, dass sie den Verhören der Polizei standhält?

Na ja, vermutlich weil das am Anfang der Folge auch schon nicht geklappt hat. Das Problem ist, dass er ihr nur vorgefertigte Antworten eintrichtern kann. Wenn Columbo die Zeugin jedoch mit Indizien konfrontiert, die ihren Aussagen widersprechen und weitergehende Antworten (=Improvisation) erfordern, ist die Methode relativ nutzlos.

martha hat geschrieben:Und was bitteschön soll der Vorschlag mit dem Lügendetektor? Diese Idee verpufft auf einmal

Ich denke, das war auch nur ein Vorwand, und gar nicht mal so dumm eingefädelt vom Mörder: Er erzählt Columbo, dass er die Zeugin dazu bewegen will, den Test zu machen. Diese begeht danach (so scheint es) Selbstmord. Zusammen wirkt das fast wie ein Schuldeingeständnis. Außerdem hat er mit der Lügendetektorgeschichte einen Vorwand, damit Nadia die Droge nimmt.

Die Sache mit der hypnotischen Befehlsübertragung, ausgelöst per Anruf und Codewort, ist übrigens zu 100% übereinstimmend mit (und möglicherweise geklaut aus) dem Spionageroman Telefon von Walter Wager, erschienen im gleichen Jahr, und verfilmt im Jahre 1977 mit Charles Bronson und Lee Remick.

martha hat geschrieben:Die Auflösung mit dem vermeintlich Blinden ist natürlich genial, wirkt aber irgendwie zusammenhanglos dahingeklatscht.

Ich finde die Auflösung sogar lächerlich. Zunächst labert Columbo über seine Erkenntnisse bezüglich des vermeintlichen Swimmingpool-Selbstmords, obwohl Collier ihn mehrfach aufgefordert hat, Beweise auf den Tisch zu legen. Das nervt. Um Collier bei Laune zu halten, präsentiert Columbo daraufhin einen Haftbefehl aufgrund angeblicher Beweise für den ersten Mord, dabei hat er gar keinen Beweis. Wo hat er also den Haftbefehl her? Eine Fälschung?

Aber das größte Problem ist, dass Collier nicht merkt, dass man ihm hier eine vollkommen offensichtliche Falle stellt: Columbo präsentiert in provozierender Weise einen Belastungszeugen als Sehenden, von dem Collier weiß, dass er blind ist. Natürlich weiß er auch, dass er dies niemals zugeben darf, weil er den Zeugen, wie er selbst sagt, ja nie gesehen haben will. Der Blinde nennt Details, die ihm nur Columbo zugesteckt haben kann. Dass das eine Falle ist - also offensichtlicher geht's ja wohl nicht. :!:

Es gefällt mir nicht, dass Columbo mit so einem kindisch-naiven Bauerntrick aufwartet, und noch weniger, dass ein halbwegs intelligenter Mörder darauf hereinfallen soll. Das ist schlichtweg zu unrealistisch.

Mit den anderen Kritkpunkten stimme ich ebenfalls überein. Wenig Charisma, Atmosphäre, Humor, und eine geradezu unglaubliche Launenhaftigkeit des Täters. Deshalb nur 2 von 5 Punkten.
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Beitragvon martha » Mo, 20.08.2007 23:02


Just_One_More_Thing hat geschrieben:
Die Sache mit der hypnotischen Befehlsübertragung, ausgelöst per Anruf und Codewort, ist übrigens zu 100% übereinstimmend mit (und möglicherweise geklaut aus) dem Spionageroman Telefon von Walter Wager, erschienen im gleichen Jahr, und verfilmt im Jahre 1977 mit Charles Bronson und Lee Remick.



Oh ja, an den Film kann ich mich gut erinnern.
"Columbo"-Schurke Donald Pleasance aktiviert doch da scheinbar harmlose Bürger durch irgendeine Gedichtzeile("Meilen gehen...").
Die Angerufenen lassen dann sofort alles stehen und liegen und zerstören anschließend kamikazemäßig militärische Einrichtungen der USA.

Danke, die Parallele zu dem Thriller wär mir gar nicht eingefallen.
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