Bewertet: "Blumen des Bösen"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Blumen des Bösen" ?

1/5 schlecht
2
4%
2/5 passabel / "na ja"
7
14%
3/5 gut
17
33%
4/5 sehr gut
18
35%
5/5 überragend
7
14%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Beitragvon Columbo-Freak » Di, 03.04.2007 16:02


Ich frage mich, ob man die Folge so streng bewerten darf, wie wir beide das gemacht haben, martha.

Die Folge hat viel Tempo/Spannung, worunter aber die Entwicklung der Charaktere leidet.
Das eine ist ein positiver Faktor, das andere ein negativer, aber beide lassen sich nun mal nicht vereinigen (in 70 Minuten).
Genauso die Sache mit Sgt.Wilson: Er sorgt zwar für lustige Szenen, "nervt" aber und färbt auch schlecht auf Columbo ab.

Das ist der nächste Zwiespalt in der Folge. Letztendlich ist es dann wohl doch Geschmackssache, was einem lieber ist. Allgemein muss ich sagen, dass, je mehr 70-Minüter ich sehe, desto mehr denke ich, dass die 90-minütigen Folge im Schnitt viel besser sind und auch besser zu Columbo passen. Das zeigt sich an dieser Folge, aber das ist bei weitem nicht die einzige. "Wenn der Eismann kommt", die Folge vom Sonntag, zeigt auch Defizite wegen Zeitmangel!

Grüße
Columbo-Freak
"Und wenn sie noch bis Weihnachten an dieser verfaulten Zigarre lutschen und saugen, sie werden nie das Gegenteil beweisen!" - Janus zu Columbo in Folge 26 "Geld, Macht und Muskeln"
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Beitragvon martha » Di, 03.04.2007 21:13


Tach, "Freak"!

Ich gebe zu, dass meine Bewertung diesmal wirklich streng ist, aber die Entwicklung der Folge liess für mich diesmal kein anderes Urteil zu.

Die "Inspector-Sergeant-Ränkespiele" sind für mich noch nicht mal das entscheidende. Es ist ja 'ne andere Sache viel schlimmer:
Der Mörder interessiert mich nicht. :!:
Wurde bei der Folge "Zigarren für den Chef" noch zu viel in die Mörder-Figur reingesteckt, so reduziert sich die charakterliche Darstellung bei Onkel Jarvis auf das Niveau einer Amöbe.
In fast allen anderen Columbo-Folgen hat der Mörder einen Hintergrund: Ich kenne sein Motiv und seine Lebensumstände.
Das ist doch das Fundament, um als Zuschauer Interesse an einem Mörder zu entwickeln.
Im Idealfall empfinde ich bei der Überführung des Schurken Mitleid oder Erleichterung.
Meine Empfindungen bei "Blumen des Bösen" bewegen sich jedoch im Gefrierpunktbereich.

Im Vergleich zu anderen Krimi-Serien ist der Orchideen-Fall ja immer noch ein guter Krimi. Keine Frage.
Wenn ich ihn aber mit anderen Columbo-Folgen vergleiche, sind für mich die Hauptkriterien einfach nicht erfüllt, um ihm das Prädikat "gut" zu geben.

Was du über die 90-Minuten-Folgen schreibst, trifft auch voll meine Meinung. Sie sind im Schnitt wesentlich besser.
Die einzige Folge, die ich mir als 70-Minüter gewünscht hätte, wäre "Lösegeld für einen Toten". Hier hätte eine komprimierte Form die Effektivität wesentlich erhöht.

Im Gegensatz zu meinen überwiegend euphorischen Bewertungen der 90-Minuten-Folgen, schneidet für mich die komplette erste Staffel mit den vielen Kurzfolgen ja auch verhältnismässig schlecht ab.
Allerdings habe ich in Erinnerung, dass die späten 70-Minüter "Mord per Telefon" und "Alter schützt vor Morden nicht" mit zum Besten gehören, was die Columbo-Reihe hervorgebracht hat.
Hervorragende "Columbo-Mörder-Spiele" lassen sich auch in 70-Minuten-Folgen realisieren.
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Beitragvon Wikinger81 » Sa, 08.03.2008 16:13


Zu erst eine Frage: Warum hat er seinen Neffen umgebracht? Wegen dem Geld oder hat er ihn so sehr gehasst? Der Grund warum Toni das machte war klar, er wollte seine Frau vom Liebhaber freikaufen.

Die Durchführung war brilliant, obwohl für einen wie Columbo zu viele Spuren natürlich gleich wieder andere Schlüsse nach sich ziehen.

Tja, und dann wollte es der Onkel zu perfekt machen und ist Columbo in die Falle getappt.

4 Punkte von mir.


Mac
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Beitragvon Martin. » So, 08.06.2008 20:33


Ehrlich gesagt hab ich mehr von dieser Folge erwartet.

Zum einen bleiben sämtliche Figuren ziemlich blass, darüberhinaus verhalten sich einige Figuren schon von Beginn an recht unhöflich zu Columbo.
Was mir auch nicht gefallen hat, ist Columbo selbst, der hier nicht gerade in seinem Element war. Zuviele Szenen werden Seargent Wilson geschenkt, nur um schlussendlich doch zu zeigen, dass Columbo wie immer den Durchblick hat. Fand ich ehrlich gesagt nicht so toll.
Auf der Habenseite gibts für mich eigentlich nur Columbos Sturz und die Tatsache, dass ich schon langweiligere Folgen gesehen habe.

knappe 2/5 von mir
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Beitragvon Steven Bochko » Mi, 11.06.2008 14:29


Kurioserweise gewinnt die Folge in der gekürzten ARD-Fassung etwas, da man sie von etwas Ballast befreit hat (Columbos Befragung von Mrs. Goodland und ihrem Liebhaber am Hafen, Sgt. Wilsons Solo-Hausdurchsuchung), zudem hört man natürlich Klaus Schwarzkopf. Die Auflösung mag etwas deus ex machina sein, aber sie funktioniert, und Ray Milland als hochnäsiger Blumenzüchter (mit Toupet!) gefällt auch (mir zumindest).

4/5 in der ARD-Fassung (mit Schwarzkopf-Bonus)
3/5 in der RTL-Fassung
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Beitragvon Philipp025 » Mo, 25.08.2008 00:19


"Blumen des Bösens"... Allein der Titel klingt irgendwie geheimnisvoll und spannend. Das Spannende war, da im Laufe der Episode nicht immer klar war, wer wenn wann umbringt und wer den Mörder überführen wird. Diese Folge hat mir mal wieder echt gut gefallen. Diesmal hat es Columbo mit 2 Gegern zu tun.^^
Ich muss aber dazu sagen, ich fand den Mörder, Mr. Goodland, nervig! :roll: Der war arrogant und zu oft am Meckern. Außerdem hat er den Sergant "Junger Mann" genannt, ich kann das echt nicht leiden, wenn Leute so junge Menschen nennen! Das wirkt so herablassend :evil: Außerdem hat mir das Opfer echt leid getan, er muss seine Frau sehr lieb gehabt haben! Dann wollte Mr. Goodland auch noch eine Unschuldige, die Frau des Opfers, hinter schwedischen Gittern bringen! Hab mich am Ende echt gefreut, als Columbo den "Alten Mann" endlich überführt hat. 8)
Den Wilson, ich bin ganz ehrlich, der erschien mir unsympatisch, aber es war nicht in Ordnung von Columbo ihm so ins Messer laufen zu lassen. Aber Peter Falk hat Columbo mal wieder so menschlich gespielt, dass man es so gar nicht merkte. Columbo will einfach nur in Ruhe sein Chilli essen und dabei denken, wie Goodland seinen Neffen umbrachte. Aber der Sergant macht die Folge spannender, weil mal das Thema beleuchtet wurde, was wäre wenn Columbo einen Partner (abgesehen von Hund) hätte.

Ich gebe der Folge 5 Punkte, weil ich sie wirlikch spannend finde. Aber eine Sache wäre besser gewesen: Der Mörder mochte Blumen. Leider kam das nicht so rüber, am Ende wo er verhaftet wurde, wäre es schön gewesen, wenn sich Mr. Goodland von seinen Blumen, ich meine Orchideen, verabschiedet hätte. Menschen, die Blumen so sehr mögen, neigen zur Friedfertgkeit in meinen Augen. :D Deswegen hätte man den Mörder in dieses Folge sympatischer gestalten sollen.^^ Und was war sein Motiv? COlumbo sagte ja zu ihm: Orchideen sind ein kostenspieliges Hobby. Sicherlich war Mr. Goodland in Geldnöten.

Aber eine Stelle fand ich echt niedlich: Das sich Mr. Goodland um das Blümchen von Mrs. Columbo gekümmert hat. :wink:
Columbo: "Ich glaube an den lieben Gott und der war's bestimmt nicht!"

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Beitragvon Gordo » Mo, 25.08.2008 06:18


ich gebe der folge 3 punkte
für mich nur eine durschnittlich gute folge
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"Colonel Lyle C. Rumford" zu "Inspektor Columbo"
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Beitragvon Venus » Mo, 25.08.2008 12:56


Gordo hat geschrieben:ich gebe der folge 3 punkte
für mich nur eine durschnittlich gute folge


@Gordo: Dem kann ich mich nur anschliessen. Guter Durchschnitt!
Venus
 

Beitragvon dille » Mo, 25.08.2008 17:42


Für mich eine bisweilen ins Burleske abdriftende Folge. Zu erwähnen wären der unfreiwillig rasante Abgang Columbos runter ins Tal sowie die kümmerlichen Überreste seines afrikanischen Veilchens.
Ray Milland als Mörder überzeugt und bringt das nötige Quentchen Arroganz und Überheblichkeit mit, zelebriert es jedoch nicht bis zur Perfektion, was unbestritten den Reiz des klassischen Columbo-Mörder-Spiels ausmacht (man denke an Cassidy, Hamilton, Shatner).
Der Mord war geplant, die Planung muss für mich aber auch zum Gegenstand des Films gemacht werden. Hier wirkt er wie eine Affekthandlung (de facto war's ja keine, zumal der Mörder ihn darselbst als Phase 3 ankündigt). Auffallend ist zu guter Letzt die Kulisse - so auffallend wie in keinem anderen Columbo. Hier hat man sich wenig Mühe gegeben, die Innenaufnahmen mit Blick nach draußen als Realaufnahme zu tarnen. Die Kunstorchideen, offensichtlich als solche zu erkennen, geben dem Ganzen den Rest.
Alles in allem lieblos inszeniert.
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Beitragvon martha » Mo, 25.08.2008 18:15


Ich kann leider nach wie vor auch nichts positives berichten.

Hab mir gestern noch mal ordentlich Mühe gegeben, aber finde einfach keinen Gefallen an dieser Folge.
Vor allem in den Bereichen Mörder, Atmosphäre, Logik des Motivs und Nebenfiguren erntet der Orchideen-Fall bei mir Tiefstwerte.
Ray Millands mimisches Spiel wirkt bisweilen dilettantisch, nach dem Motto: Oh, von hinten nähert sich jemand, da muss ich also jetzt erschrocken gucken. :o
Für mich einer der farblosesten Mörder in einer der schwächsten "Columbo"-Episoden!
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Beitragvon Gordo » Mo, 25.08.2008 19:02


ja keine gute Folge

aber ich finde das mit der Kugel in der Erde genial ^^
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Beitragvon dille » Fr, 29.08.2008 19:34


martha hat geschrieben:Ray Millands mimisches Spiel wirkt bisweilen dilettantisch, nach dem Motto: Oh, von hinten nähert sich jemand, da muss ich also jetzt erschrocken gucken. :o
Für mich einer der farblosesten Mörder in einer der schwächsten "Columbo"-Episoden!


Antiqiert, würde ich sagen, was aber nicht schlecht sein muss. Doch wenn das Gesamtpaket nicht stimmt, fällt es als Zuschauer schwer, sich auf die positiven Momente zu konzentrieren, respektive fallen diese dann auch nicht mehr so ins Gewicht, was schade ist. Milland verbreitet in dieser Rolle auf den ersten Blick den Charme von Deplatziertheit, doch haben die lieblos gestalteten Requisiten eigentlich den entscheidenden Anteil für diesen verstellten Eindruck. Mal ehrlich - Milland in Plastikblumen-Gewächshauskulisse vor Pappmaché-Außenaufnahmen, das ganze ziemlich dämmrig, da denkt doch jeder gleich an Edgar Wallace, oder, bei allem Respekt, an Hitchcock. Kommt dann noch eine recht ungünstige Inszenierung des Mörders hinzu, wirkt das Ganze wie ein Kammerspiel (eben wie bei Hitchcocks Cocktail für eine Leiche, wo man sogar erschrocken gucken _muss_, wenn sich von hinten jemand nähert :o)).
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Beitragvon FlyingPelican » So, 07.09.2008 19:44


Ich find die Episode eigentlich ganz in Ordnung. Jedenfalls der echte Columbo, Spannung und eine gute Überführung sind vorhanden. Besonders erwähnenswert sind meiner Meinung nach das Chili ohne Bohnen und Columbos afrikanisches Veilchen. :)
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Re: Bewertet: "Blumen des Bösen"

Beitragvon columbo93 » Di, 08.09.2009 10:19


zum inhalt:
Cathreen Goodland bekommt mitten in der Nacht einen beunruhigenden Anruf: Ihr Ehemann Tony ist entführt worden. In Wirklichkeit täuscht Tony mit Hilfe seines Onkels Jarvis die Entführung jedoch nur vor. Hierzu fahren beide mit ihren Wagen in eine entlegene Berggegend. Dort schießt Jarvis mit einer Pistole auf Tonys Auto und beide schieben den Wagen in eine Schlucht. Columbo macht am nächsten Tag bei der Besichtigung des Tatortes Bekanntschaft mit seinem neuen Assistenten, Sergeant Wilson. In der Zwischenzeit erreicht Cathreen ein Brief von den angeblichen Entführern, die ein Lösegeld in Höhe von 300.000 Dollar fordern. Columbo berichtet ihr und Jarvis vom Fund des Wagens. Dort erfährt Columbo von der Lösegeldforderung. Diese Summe könnte jedoch nur mit Hilfe eines Treuhandfonds ausgezahlt werden, zu dessen Auflösung es eines Notfalles wie dieses bedarf. In der Zwischenzeit macht Jarvis, passionierter Orchideenzüchter, nähere Bekanntschaft mit Columbo, der ihn zu Hause aufsucht. Jarvis berichtet davon, dass er zu seinem Neffen kein gutes Verhältnis hat. Das Geld aus dem Treuhandfonds wird zur Verfügung gestellt und Jarvis soll das Geld übergeben. Dieses nimmt Tony bei einer fingierten Übergabe entgegen, die von Columbo und Wilson beobachtet wird. Nachdem alles für Tony und Jarvis nach Plan gelaufen ist, erschießt Jarvis seinen Neffen. Als Columbo am nächsten Tag Jarvis aufsucht, berichtet er von einigen Ungereimtheiten der Entführung, die ihm Kopfzerbrechen machen. Dabei stellt er fest, dass Jarvis eine Pistole des Kalibers besitzt, mit der auf den Wagen von Tony geschossen wurde. Bei dieser Gelegenheit zitiert Columbo aus einem Polizeibericht, nach dem vor einem Jahr in Goodlands Kaldarium eingebrochen wurde und Jarvis mit seiner Pistole nach dem Täter geschossen, jedoch nur einen Haufen Erde getroffen hat; die Kugel wurde nie gefunden. Wieder erzählt Columbo von vielen Kleinigkeiten, die ihn an der Entführung stören. Schließlich erhält Columbo bei Goodland einen Anruf: Tonys Leiche ist gefunden worden. In einem Gespräch mit Gloria West, der ehemaligen Sekretärin von Tony, erfährt Columbo, dass Tony vor einigen Tagen davon gesprochen hat, dass er den Geliebten seiner Frau Cathreen durch eine Zahlung in Höhe von 50.000 Dollar loswerden könnte. Gloria weiß jedoch nicht, wie er an das Geld kommen wollte. Columbo vermutet, dass Tony durch Vortäuschung seiner eigenen Entführung das Geld aus dem Treuhandfonds bekommen wollte und dass sein Komplize der Mörder sein könnte. Nachdem Columbo verschwunden ist, ruft Gloria Jarvis an... Später sucht Columbo Cathreen auf, die sich mit ihrem Freund zu einer Segeltour aufmachen will. Geschickt berichtet er Cathreen von dem Gespräch mit Gloria. Abends besucht Gloria Jarvis, den sie um ein Gespräch unter vier Augen gebeten hat. Sie erzählt ihm von ihrem Gespräch mit Columbo und dessen Theorie über die Entführung. Gloria glaubt nun, dass Tonys Frau ihn ermordet hat, da Tony seiner Frau vor längerer Zeit eine Pistole mit dem Kaliber geschenkt hat, mit dem er erschossen wurde. Als Jarvis fragt, warum sie es ihm und nicht dem Inspektor erzählt, berichtet sie ihm, dass sie kein Vertrauen in die Polizei hat und außerdem die Belohnung für die Wiederbeschaffung des Lösegeldes bekommen möchte. Jarvis verspricht ihr, sich um alles zu kümmern und schickt sie nach Hause. In der Nacht tauscht er unbemerkt seine Pistole gegen die von Cathreen aus. Gerade wieder zu Hause angekommen, wird er von Wilson aufgesucht, den er gebeten hat, so schnell wie möglich zu kommen. Jarvis berichtet dem Sergeant, dass er seine Waffe wiedergefunden hat und übergibt sie ihm, damit sie von der Polizei untersucht werden könne. Jarvis berichtet Wilson außerdem von seinem Verdacht gegen Cathreen. Wilson sucht Columbo auf, berichtet ihm alles und möchte Cathreens Wohnung aufsuchen, um dort die Mordwaffe zu finden. Columbo erteilt ihm freie Hand. Bei der Hausdurchsuchung wird schließlich in Gegenwart von Jarvis die Mordwaffe gefunden. Als Jarvis nach Hause zurückkehrt, trifft er auf Columbo, der in Goodlands Kaldarium nach etwas sucht. Kurz darauf treffen Wilson und Cathreen ein, die Columbo dorthin bestellt hat. Außerdem erhält Columbo noch einen Bericht aus dem Labor. Nach Durchsicht der Beweise erklärt Columbo, dass der Schuss auf den Wagen aus der selben Waffe abgefeuert wurde wie der Todesschuss auf Tony und diese Waffe bei Mrs. Goodland gefunden wurde. Aber Columbo hat noch eine dritte Kugel gefunden, die er im Kaldarium mit Hilfe eines Metalldetektors entdeckt hat. Und diese stammt ebenfalls aus der Tatwaffe. Es ist eine der Kugeln aus dem Einbruch letzten Jahres. Da alle Schüsse aus derselben Waffe stammen, lässt Columbo Goodland verhaften.

zur bewertung:
Es gibt in dieser Folge erstmals eine Begegnung mit Detectiv Sergeant Frederick Wilson, hervorragend gespielt von Bob Dishy. Dieser taucht noch einmal in der Episode 36 "Now You See Him..." / "Wenn der Schein trügt" auf. Es gibt in beiden Folgen so viele hervorragende Szenen zwischen Columbo und Wilson, dass sie sich alleine deswegen schon zu sehen lohnen. Sergeant Wilson ist ein sehr engagierter und dynamischer, karriereorientierter Polizist, der nach Absolvierung einer höheren Polizeischule erst seit kurzem wieder bei der Mordkommission tätig ist. Als er Columbo zugeteilt wurde, wurde ihm von Captain Richie gesagt, dass Columbo zu einer Legende in der Mordkommission geworden ist. Voller Bewunderung und Enthusiasmus ist Wilson also bei seiner ersten Begegnung mit Columbo, doch schon bald findet er die Methode des Inspektors sehr merkwürdig und traut diesem die Lösung des Falles nicht zu. Allein die Gegensätzlichkeit der beiden Personen führt zu vielen amüsanten Szenen. Durch die hervorragende Charakterisierung Wilsons bleibt er eine einmalige Ausnahmeerscheinung von Columbos Assistenten.

Insgesamt einmal wieder ein sehr gelungener Fall, bei dem alles stimmt. Während man bei einigen vorhergehenden Fällen zumeist den Eindruck hatte, der Mörder wäre nur anhand einer weiteren Kleinigkeit überführt worden, so ist es diesmal ein hieb- und stichfester Beweis, mit dem Columbo den Mörder überführt. Auch die Einführung Wilsons hätte kaum besser gewählt sein können, denn nur so konnte man sehen, wie geschickt der Mörder hier die Spuren verwischt hat. Darüber hinaus gab es sehr viele amüsante und interessante Stellen, die diesen Fall zu einem Besonderen machen!


mein fazit:


4/5, weil ich die folge absolut genial fand, auch wegen der auflösung mit der kugel in der blumenerde :-))
Zuletzt geändert von columbo93 am Fr, 23.04.2010 18:59, insgesamt 1-mal geändert.
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
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Re: Bewertet: "Blumen des Bösen"

Beitragvon sagittarius » So, 14.03.2010 11:35


Columbo hat es eilig und nimmt den kürzesten Weg: Wie er den Hang hinunterstolpert, ist wirklich sehenswert. Diese Szene ist symptomatisch für den Film: Er beginnt sofort ohne Umschweife und kennt keine Längen. Ich bin sehr zufrieden und gebe 4 Punkte.

Das Duell Columbo / Mörder tritt in den Hintergrund, denn der Mord passiert erst in der Mitte des Films, bis dahin spielt Jarvis den sarkastischen Onkel. Zudem verlangen weitere Personen Aufmerksamkeit: die Ehefrau des "Entführungsopfers" und Sergeant Wilson, der bei Columbo in die Lehre geht.

Jarvis verachtet seinen Neffen, hasst dessen "teure" Ehefrau und ist der Meinung, das Geld aus dem Fonds sei bei ihm besser aufgehoben und für seine Orchideen produktiver angelegt als für den Geliebten der Ehefrau seines Neffen. Es ist kein Film für Moralapostel. Nicht nur Jarvis spielt sein eigenes Spiel, auch Mrs. Goodland lässt sich von einem Liebhaber trösten, während ihr Mann möglicherweise in Lebensgefahr ist.

Sergeant Wilson ist das Gegenteil von Columbo: jung, dynamisch und technikbesessen. Wilson ist aber keineswegs illoyal: Er nutzt die Chance, sich zu profilieren, weil Columbo ihm die Möglichkeit dazu gibt. Während Wilson Jarvis auf den Leim geht, isst Columbo Chili und wartet auf das Gutachten einer dritten Kugel, welche die Entscheidung bringt.

Jarvis besitzt eine nicht registrierte Waffe, die er bei der Tat benutzt hat. Hätte Columbo sie bei ihm gefunden, wäre Jarvis überführt worden. Die Vertauschungsaktion am Schluss macht doch nur dann Sinn, wenn auch Mrs. Goodlands Waffe nicht registriert ist und zudem beide Waffen exakt gleich aussehen. Man merkt doch sonst, dass die Waffe nicht die eigene ist oder?

Columbos gefundene dritte Kugel entlarvt Jarvis als Urheber und Wilson verhaftet nun den Richtigen. Im späteren Film "Wenn der Schein trügt" ergänzen sich Columbo und Wilson, während sie hier eher gegeneinander gearbeitet haben.
Zuletzt geändert von sagittarius am So, 16.05.2010 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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