Bewertet: "Waffen des Bösen"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Waffen des Bösen" ?

1/5 schlecht
1
2%
2/5 passabel / "na ja"
7
16%
3/5 gut
8
18%
4/5 sehr gut
10
22%
5/5 überragend
19
42%
 
Abstimmungen insgesamt : 45

Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon zimtspinne » Mo, 12.10.2009 14:28


Topi hat geschrieben:@zimtspinne

Danke für die hervorragende Bewertung. Ich schätze an Columbo auch andere Seiten.
Zu aller Folklore gestern kam auch noch ein pseudo sagenhafter Königshof. eine Königin im exil. Königin, wurde die holde, stickende Dame doch genannt. Ihr prächtiges Haus ein ersatz für das Schloß daheim.

Zimtspinne fragt sich, was der jüngling sollte.
Der Jüngling war ein Knappe.

Wieviel Mühe im Detail haben die Autoren verwendet? Man könnte mal gucken, was der Clanname bedeutet.
Vielleicht hat man aber auch nur irgendeinen genommen.


ich muss zwischendrin wirklich mal eingedöst sein, einige Einzelheiten habe ich nicht mitbekommen.
dank dille und dir kann ich jetzt immerhin die Randfiguren besser einordnen. :wink:

Ich frage mich, wo sich in der Folge die Atmosphäre versteckt hat, von der so viele schwärmen... oder haben wir wirklich so unterschiedliche Wahrnehmungen?

Zuerst dachte ich ja, hier sieht man mal anschaulich, wie Männer vom Mars und Frauen von der Venus stammen... von wegen Waffen und Faszination :mrgreen:
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Topi » Mo, 12.10.2009 15:30


zimtspinne hat geschrieben:
hier sieht man mal anschaulich, wie Männer vom Mars und Frauen von der Venus stammen... von wegen Waffen und Faszination :mrgreen:


HA, ha, Waffen, Schnaps, Dart und erotische Schinken für die Marsianer und Haus, Hof und Stickmuster für die Venusianerinnen

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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Topi » Mo, 12.10.2009 15:33


dille hat geschrieben: Sinnbildlich für das Ende der ersten Ära ist auch der Peugeot des Inspektors: In keiner Episode war er in einem desolateren Zustand als hier.


Jaaaa, das ist mir auch aufgefallen. Ich hätt´s hier schon beinahe erwähnt.
Toll das extrastark verbeulte Auto als Metapher zu verwenden.

GrüßeTopi
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Topi » Mo, 12.10.2009 15:47


Schnell bei Wiki nachgeguckt:

Der Name O´Conell
Daniel O’Connell * 6. August 1775 .....† 15. Mai 1847 , war ein irischer Politiker und Freiheitskämpfer. Er trug den Beinamen „The Liberator“ (der Befreier) und war der herausragende Politiker Irlands in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er setzte sich vor allem für die Gleichberechtigung der Katholiken und die Aufhebung der Union zwischen Irland und Großbritannien ein.

O´Connell war in erster Linie Politiker. Versuchte wohl den Konflikt durch Verhandlungen zu entschärfen.

Ich gehe also davon aus, dass der O´Connell-Clan mit der Brutalität (und Dummheit) Devlins nicht einverstanden war. - (Trotzdem haben sie Waffen geschmuggelt.)

Und im Namen Devlin stecken Devil und evil.
Die Folge heißt ja in D-Land auch "Waffen des Bösen"

Ich mochte die Synchronstimme von Claus Biederstädt nicht. War gewöhnungsbedürftig.

Grüße Topi
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon ahoy y » Di, 13.10.2009 17:22


hab sie noch nicht gesehen, aber aufgezeichnet
bewertung folgt...
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Mr. Brimmer » Mi, 24.03.2010 14:11


Ganz knapp 4 Punkte.
Die Story bietet nicht viel; das Beweise bzw.
Indiziensammeln entfällt völlig. Leider. Columbo
hat nur die zurückgelassene Whiskeyflache und die
Sprüche Devlins. Der ist dann auch der Grund für die
gute Bewertung. Clive Revill spielt wirklich erst-
klassig den waschechten Iren. Respekt. Seine Darstellung
und das Zusammenspiel bzw. die Dialoge mit Falk machen
die ansonsten sehr schwache Folge zu etwas besonderem.
Das mimische Spiel Devlins kommt, wenn auch in der Art
nicht vergleichbar an das von Robert Culp ran. Kurz gesagt,
kriminalistisch sehr schwach, schauspielerisch erste Klasse.
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon sagittarius » Di, 27.07.2010 18:18


Joe Devlin ist schon ein Pfundskerl. Kaum zu glauben, dass er, der sich für den Frieden in Nordirland ausspricht, heimlich Waffen von Spendengeldern kauft. Er und Columbo spielen Darts in Kneipen, trinken Whiskey und dichten um die Wette. Columbo und Devlin laufen sich immer über den Weg: im Hotelzimmer, in dem ein Mord geschah, auf einem Schiff, welches Waffen schmuggeln soll, im Anwesen einer Industriellenfamilie, die den Waffenhandel finanziert und organisiert und in Devlins Haus selbst, wo Columbo zum Auftakt Flipper spielt. Devlin stört das Zusammensein mit Columbo wenig oder gar nicht. Er mag Columbo. Das Columbo-Mörder Spiel ist hervorragend und macht diese Episode kurzweilig.

Kriminalistisch ist der Film aber dünn. Es gibt nahezu keine Vor- oder Nachbereitung zum Verbrechen, kaum ein Mörder tut so wenig. Das Thema Waffenhandel ist wenig anregend für einen Columbo.
Beim Motiv ist es verwickelter. Das Opfer wollte nicht nur mehr Geld für sich herausschlagen (durch vorgetäuschte Terminprobleme), sondern sogar betrügen (durch geplante Flucht nach Lissabon). Devlin tötet den Mittelsmann nicht nur deswegen, sondern weil er die Waffen braucht. Er und die O' Connells stehen bei den "Freunden" in Nordirland im Wort. Ein lebender Mittelsmann, der betrügen wollte, wird Devlin nicht helfen. Nach dessen Tod kann Devlin auf Hinterlassenschaften hoffen (etwa eine Adresse), oder er kann sich ungestört selbst auf die Suche nach dem Waffenhändler begeben.

Warum hat Devlin das von ihm signierte Buch dem Opfer nicht abgenommen? So kommt Columbo Devlin auf die Spur.

Hat das Hinrollen der Flasche zum Opfer einen politischen Hintergrund nur wegen eines zynischen Spruches auf der Flasche? Die rollende Flasche ist das Hauptindiz in dieser Episode, und Columbo glaubt keinen Augenblick, dass es nur eine Gedankenlosigkeit gewesen sein könnte. Eine Viertelstunde vor Schluss entdeckt Columbo endlich den bewussten Kratzer. Devlins Angewohnheit, mit seinem Ring einen Strich auf jeder Flasche zu ritzen, um festzulegen, wie viel er trinken will, wird ihm schließlich zum Verhängnis.

Ohne die erwähnten positiven Punkte wäre die Bewertung deutlich schlechter. So aber gebe ich 4 Punkte.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Doc Brown » Mo, 09.05.2011 23:08


Vorab: Wer mal einen richtig guten Film über das Thema Waffenhandel sehen will, der sollte sich mal „Lord of War“ ansehen. Ich bin mal über den Film gestolpert und habe einen plumpen Nicholas-Cage-Action-Film erwartet. Hirn aus, Spaß haben und den Film spätestens nach drei Tagen wieder vergessen haben. Pustekuchen.

Der Film ist richtig gut gemacht und zugleich lehrreich über das Thema Waffenhandel, weil nicht fiktiv. Hierbei handelt es sich nicht um plumpe Hollywood-Action, sondern um einen politisch ernsten Film, der selbst mir als Laie das Thema Waffenhandel erklären konnte. Außerdem hat der Film meiner Meinung nach eines der beeindruckendsten Intros der Filmgeschichte.



Genug der Werbung, zurück zum eigentlichen Thema:

Ich gebe 4 Punkte - und kann das rational nicht begründen. Vielleicht liegt es einfach daran, weil ich Großbritannien und Irland generell als Länder mag.

Der Mord ist plump und auch nicht 100%ig nachvollziehbar, eine Indiziensuche ist quasi nicht vorhanden. Die Überführung ist schwach. Konnte man wirklich damals schon nachweisen, dass alle Ritze auf der Flasche von Devlins Ring stammen? Sei's drum, ich nehme das jetzt einfach mal als gegeben hin.

Trotzdem 4 Punkte, weil dies eine der wenigen Episoden ist, in der eine tolle Atmosphäre und ein charismatischer Mörder einiges herausholen können. Bier, Schnaps, Dart, Pubs - eine tolle Atmosphäre, die ich auf der Insel schon genießen durfte.

Für mich ist es vollkommen logisch, dass die Bewertungen hier auseinander gehen, weil in dieser Folge nicht viel kriminalistisches zu holen ist. Die Klasse wird über die Atmosphäre gewonnen - oder halt verloren. Je nachdem, wie man zu dieser irisch geprägten Atmosphäre steht.

Fazit: 4 Punkte und das einzig und allein über eine emotionale Begründung.
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Ducky » So, 26.06.2011 19:32


5 Punkte

Ich habe die Folge gestern das erste mal gesehen und war vollends begeistert. Ein wunderbares Zusammenspiel von Mörder und Columbo, ein Columbo, der ganz in seinem Element ist.
Viele herrliche Szenen, das Dartspiel, die Szene im Buchladen, der Inspector der den Abschleppwagenfahrer nervt, der Liemerickwettbewerb und schließlich die Überführung. Joe Devlin glaubt zunächst sein ziel erreicht zu haben und dass er des Mordes überführt wurde macht ihm daher zunächst weniger aus, aber dann...
Überhaupt, Joe devlin - ein toller Charakter. Mir war er sympathisch, obwohl er als Waffenbeschaffer agierte. Er lebte nach seinen Idealen,nach seinem Ehrenkodex - und nach diesem Kodey war auch der Mord nchvollziehbar: Verräter werden exekutiert. Dass der Mord dabei relativ unkompliziert vonstatten ging, ohne ausgeklügelten Plan, ohne kompliziertes Alibi passte, schließlich ging Devlin davon aus, dass niemand ihn mit dem opfer in Verbindung bringen würde ... er kannte halt den guten Columbo noch nicht.
Columbo zeigte wieder einmal, wie besssen er von Kleinigkeiten ist, die den meisten nicht auffallen. Und wie gut er zuhört und alles behält was er hört.
Die Schlussworte "Bis hierhin und nicht weiter" waren ja doppeldeutig auch als Schlussworte der Serie gedacht und selten hätte eine Serie so eine gelungene Schluss-Szene gehabt.

Obwohl, als ich die Folge gestern, einen Tag nach Peter Falks Tod sah und ihn diese Worte ören sagte, hatte ich schon ein leicht makabres Gefühl ...
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon JustOneThing » Mi, 13.07.2011 21:42


Für mich eher eine durchschnittliche Folge.
Liegt vielleicht auch daran, dass ich den Darsteller Clive Revill als Mörder nicht besonders mag. Schon wegen seiner teilweise läppisch-albernen Art, z. B. als er arglos grinsend und tänzelnd hinter Columbo her stolziert... als hätte er absolut nichts zu befürchten, als wäre alles nur ein Spiel.
Ein solches Verhalten passt einfach nicht zu einem Mann, der nach außen hin für Frieden und Aussöhnung eintritt... und stattdessen in Wirklichkeit einen Waffenschmuggel in die Krisenregion betreibt... und dafür sogar eiskalt über Leichen geht.

Columbos Ermittlungsarbeit kommt in dieser Folge tatsächlich recht gut zur Geltung. Ob er allerdings in mehreren Szenen minutenlang über den Fußboden des Hotelzimmers in dem der Mord geschah kriechen muss... um am Ende zu erkennen, dass jemand die Whiskeylasche zur Leiche gerollt haben könnte, ist natürlich etwas fraglich.

Da Columbo mehrfach während seiner Zeit mit Devlin mitbekommt, wie dieser mit seinem Ring einen Kratzer in seine Whiskeyflaschen ritzt... und Columbo die besagte Flasche aus dem Hotelzimmer von Anfang an in seiner Fittiche hat, mutet es etwas konstruiert an, dass er erst ganz am Schluss auf die Idee mit dem Kratzer als Beweis für Devlins Anwesenheit gestoßen ist.
Das hätte man im Drehbuch sicher etwas realistischer gestalten können. Zum Beispiel hätte Columbo gegen Ende des Films zum ERSTEN Mal Devlin bei seiner Angewohnheit beobachten können... und dann mit der berühmten "Columbo-geht-ein-Licht-Auf-Grimasse" auf die Idee zu kommen, die Hotelzimmerflasche daraufhin untersuchen zu lassen.

Ganz in Ordnung sind in dieser Folge auch die Nebendarsteller... bis auf diesen jungen Kerl, der offenbar bei Devlin wohnt und irgendwie merkwürdig konturenlos rüberkommt.

Wie schon oft erwähnt, beschloss diese Folge, die es bei mir allerdings nur auf drei Punkte gebracht hat, die erste Columbo-Ära im Jahre 1978.
Danach waren stolze 11 Jahre Pause, bevor Peter Falk sich entschloss, wieder den Trenchcoat überzuziehen... um anschließend nochmal richtig erfolgreich als Columbo durchzustarten.
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon martha » Mi, 13.07.2011 22:24


JustOneThing hat geschrieben: Schon wegen seiner teilweise läppisch-albernen Art, z. B. als er arglos grinsend und tänzelnd hinter Columbo her stolziert... als hätte er absolut nichts zu befürchten, als wäre alles nur ein Spiel.
Ein solches Verhalten passt einfach nicht zu einem Mann, der nach außen hin für Frieden und Aussöhnung eintritt... und stattdessen in Wirklichkeit einen Waffenschmuggel in die Krisenregion betreibt... und dafür sogar eiskalt über Leichen geht.


Na ja, aber Devlin hat ja nun auch 'ne extrem künstlerische Ader.
Er ist Mittelpunkt bunter Abende, wo er Limericks und pointierte Geschichten zum Besten gibt.

Politisches Interesse verbirgt sich hier ja quasi hinter der Fratze des Narren, der sich und die Welt offenbar nicht so wichtig nimmt.
Ich denke, dass das in dieser Folge ganz exzellent dargestellt wird.
Ich bleibe auf alle Fälle ein ganz großer Fan dieser Episode.
Das ist sprachlich wirklich eine Offenbarung.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon JustOneThing » Do, 14.07.2011 21:44


martha hat geschrieben: Politisches Interesse verbirgt sich hier ja quasi hinter der Fratze des Narren, der sich und die Welt offenbar nicht so wichtig nimmt.
Ich denke, dass das in dieser Folge ganz exzellent dargestellt wird.
Ich bleibe auf alle Fälle ein ganz großer Fan dieser Episode.
Das ist sprachlich wirklich eine Offenbarung.


Könnte schon so sein, es gibt halt viele "kranke Charaktere" :wink:
In einem hast du aber ganz sicher recht, rhetorisch ist diese Folge wirklich Klasse. Wenn man sich da im Vergleich "Der alte Mann und der Tod" anschaut... das trennt natürlich Welten.

Generell finde ich aber die starken Charaktere wie Robert Culp, Jack Cassidy, Patrick McGoohan oder den überaus authentischen Donald Pleasence einfach realistischer und interessanter als Kontra-Part zu Columbo... aber das ist ganz sicher auch Geschmacksache.
Und sooo schlecht ist der Devlin ja nun auch wieder nicht... 8-o
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon martha » Do, 14.07.2011 22:09


JustOneThing hat geschrieben:Und sooo schlecht ist der Devlin ja nun auch wieder nicht... 8-o


Ja, das sehe ich dann auch so.
Man darf ja eins nicht vergessen:
Hier sind mit Columbo und Devlin ja nun wirklich zwei Charaktere am Start, die einen unbändigen Spaß an Kommunikation offenbaren.
Die Folge ist ja fraglos sehr indizienschwach, aber das wird durch die Dialoge doch mehr als wett gemacht.
Ich erkenne hier Freude am Spiel, und das ist für mich dann auch schon mehr als die halbe Miete, um eine Columbo-Folge als gelungen zu bewerten.
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon Stefanie.Columbo » So, 31.07.2011 20:51


martha hat geschrieben:Die Folge ist ja fraglos sehr indizienschwach, aber das wird durch die Dialoge doch mehr als wett gemacht.

Dem kann ich nur zustimmen!

Waffen des Bösen ist für mich auch eine ganz starke Episode, eben wegen den gelungenen Dialogen zwischen Columbo und Joe Devlin. Dies war einfach herrlich mit anzusehen und anzuhören. Die stimmige Atmosphäre in dieser Folge hat natürlich maßgeblich zu meiner positiven Bewertung beigetragen.

Auch dass der Mord diesmal aus eher politischen Gründen geschah, fande ich eigentlich sehr erfrischend. Wie der Mord selbst geschah, war allerdings nicht sehr spektakulär und das Motiv dann doch eher hanebüchen. Devlin hat den Waffenhändler aus Angst vor Betrug getötet, hatte aber keine Beweise dafür, außer dieses ominöse Flugticket. War dies also eine reine Bauchentscheidung? War es auch letztendlich Fehlentscheidung? Jedenfalls hätten die Drehbuchautoren hier ein wenig mehr Sinn und Logik reinbringen können.

Der darauf folgende "theatralische" Abgang von Joe Devlin und das zitieren des Flaschenetikets hat dies aber alles wieder gut gemacht! Auch die ganze Geschichte um den Mord herum, hat mich angesprochen und somit das flache Mordmotiv in den Hintergrund meiner Bewertung katapultiert.

Clive Revill hat den poetischen Terrorist Joe Devlin sehr authendisch rübergebracht. Ich fande es ein gutes Schauspiel - in jeder Hinsicht. Auch die kleine Marotte: "Bis hier hin und nicht weiter", fande ich als Beweis der Überführung eine schöne Idee.

Columbo selbst hat natürlich auch wieder super aufgespielt und war eine schöne poetische "Ergänzung" zu Joe Devlin, wenn nicht sogar ebenbürtig. Super wie die zwei, vor allem im nicht ganz nüchternen Zustand, harmoniert haben.

Die Folge hat mich einfach unheimlich gut unterhalten, daher sehe ich über die schwache Ausführung des Mordes und das nicht ganz logische Mordmotiv hinweg. Der Rest war einfach großartig!

Klare 5 Punkte. Kann ich mir immer wieder anschauen.
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Re: Bewertet: "Waffen des Bösen"

Beitragvon crocodile » Mo, 07.11.2011 23:32


Eine Folge mit Stärken und Schwächen. Positiv herausheben möchte ich das Zusammenspiel zwischen Columbo und Devlin, es gibt wirklich tolle Dialoge, schauspielerisch vom allerfeinsten. Der politische Hintergrund bringt auch einen gewißen Reiz in diese Episode.

Enttäuschend in meinen Augen das Finish, das leider keinen Überraschungseffekt bietet. Man hätte sich irgendwie noch etwas anderes neben den Kratzspuren an den Whiskeyflaschen zur Überführung gewünscht. Dazu die Waffenladung im Beiboot, ein bißchen schwach, ich mein das hätte doch bei der groß angelegten Razzia vorher auffallen müssen.

Störend empfand ich auch das 2. Treffen zwischen Devlin und Columbo. Devlin, der da völlig überraschend am Tatort auftaucht und dem Inspektor "gesellschaft" leistet. Mag sein das er Columbo aufsuchen wollte und dann vom Revier dahingeschickt wurde. Anders wäre es ja nicht zu erklären.

Indizien gibts leider auch nicht maßig viel. Trotzdem ist die Folge aufgrund ihrer Atmosphäre, dem politischen Hintergrund und wegen des überzeugenden Columbo-Mörder-Spiels durchaus sehenswert.

3 Punkte mit Sternchen!
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