Bewertet: "Schleichendes Gift"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Schleichendes Gift" ?

1/5 schlecht
0
Keine Stimmen
2/5 passabel / "na ja"
0
Keine Stimmen
3/5 gut
11
25%
4/5 sehr gut
18
41%
5/5 überragend
15
34%
 
Abstimmungen insgesamt : 44

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Topi » Di, 10.02.2015 20:51


Venus hat geschrieben:Umgekehrt kennen die "Amis" ja auch viele deutsche Schauspieler nicht. Fritz Wepper war kürzlich mit Liza Minelli in New York unterwegs und die Jamerikanischen Journalisten sprachen in ihrem Artikel von einem Unbekannten....



Dabei haben beide in dem Film Cabaret gespielt!
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
Topi
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 893
Registriert: Di, 21.07.2009 12:00

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Knatterton » Di, 10.02.2015 21:16


Ich fand auch diese Folge gut und vergebe eine 5. :)

Jetzt hat Columbo das Auto seit 22 Jahren und hat noch nicht einmal seinen Zigarrettenanzünder benötigt. :smoke:
Da biegen sich ja die Balken , dank WÄSCHEBLAU !!! :D
Zuletzt geändert von Knatterton am Mi, 01.04.2015 20:00, insgesamt 1-mal geändert.
"Sämtliche Fragen die ich eben noch hatte, sind mir vor Freude glatt entfallen."
Benutzeravatar
Knatterton
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 3006
Registriert: So, 08.02.2015 21:55
Wohnort: NRW-Münsterland

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Knatterton » Di, 10.02.2015 21:22


Nochmal ich!

Ich meine natürlich 5 Punkte!

Viel geraucht hat Columbo ja heute nicht. Früher hat er den Leuten ja den Qualm praktisch ins Gesicht gepustet. :smoke: Voll zum Lachen..... :-))
"Sämtliche Fragen die ich eben noch hatte, sind mir vor Freude glatt entfallen."
Benutzeravatar
Knatterton
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 3006
Registriert: So, 08.02.2015 21:55
Wohnort: NRW-Münsterland

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Topi » Di, 10.02.2015 23:07


Ich muss schon wieder die Telekom anrufen....Die Internetverbindung bricht immerzu ab


Kurz mein Senf zu dieser Folge

Ich finde schade, dass sie (in meinen Augen) an 5 Punkten vorbeischrammt. Der Mordplan ist gut ausgetüftelt....Es hapert einfach an ein paar Dingen.

Warum z.B. streicht der Mörder am Ende sofort die Segel? Die ganze Zeit wird er uns als abgebrühter Zocker präsentiert.
Zeig!, heisst es in der Pokerrunde. Der Mann weiss, was ein Bluff ist.
Das verstehe ich nicht.

Der Humor in der Folge ist gut. Columbo gut in Form.

Grüße Topi
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
Topi
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 893
Registriert: Di, 21.07.2009 12:00

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Martin. » So, 03.05.2015 12:41


Hallo, bin auch mal wieder hier. :)

Ich weiss nicht, ob es schon erwähnt wurde, aber interessant finde ich den folgenden Hinweis zu dieser Folge auf imdb.com:

Steven Bochco originally wrote this script in 1973 for the third season but it was not made because Peter Falk felt the villain was not interesting enough. A few years later, Bochco used the story for a 1977 episode of McMillan & Wife (1971). Falk apparently changed his mind by the time this episode was filmed.


Die Folge wurde also offenbar bereits während der 1. Ära (dritte Staffel) geschrieben, dann aber doch nicht gefilmt. In der zweiten Ära hat man sich dann entschieden, die Folge doch zu drehen.

Ich persönlich denke, gerade inhaltlich ist es bis auf die mässige Überführung eine der besten Folgen aus der zweiten Ära.
Benutzeravatar
Martin.
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 561
Registriert: Mo, 13.09.2004 17:45
Wohnort: Schweiz

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Patrick_B » Sa, 11.05.2019 21:24


Prinzipiell haben wir hier mal wieder eine starke Folge: der Plan des Mörders ist genial diabolisch ausgefeilt und gut durchdacht. Vielleicht ein bisschen zu gut, denn wie Columbo auf Corman als Täter kommt (die Streichhölzer) ist doch weit hergeholt. Ohne Columbo-Magie wäre der Plan aufgegangen, auch wenn im Laufe der Episode mehrere Ungereimtheiten folgen. Auch die Auflösung finde ich äußerst schwach, warum bricht Corman hier direkt zusammen? Das passt nicht dazu, wie sich der Charakter im Rest des Films verhält. Nein, dieser Mörder würde es knallhart auf eine Gerichtsverhandlung ankommen lassen.

Abgesehen von der Schlussszene mochte ich diesen Mörder: er ist ein total abgebrühter Zocker, der Columbo mit der richtigen Prise Arroganz begegnet. So mag ich das! Auch die meisten Nebenfiguren (Bruder, Vater, Ehefrau) funktionieren gut. Leider kann ich das von der Pokerrunde nicht behaupten: reines Namedropping verschiedener amerikanischer Berühmtheiten, von denen ich noch nie gehört haben. Gähn! Auch die anderen humoristischen Szenen, z.B. die Kaffeemaschine und das Blaulicht, waren unterdurchschnittlich.

Ich schwanke zwischen drei und vier Punkten. Die Mängel haben mich stark genug gestört, dass ich auf drei gehen muss.
Patrick_B
Polizeioberkommissar
Polizeioberkommissar
 
Beiträge: 86
Registriert: Do, 06.01.2011 17:08

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon smeagol » Mo, 08.07.2019 16:18


Als Hemingway mal gefragt wurde, was er sich wünschen würde, wenn er sich etwas wünschen könnte, das gegen die Naturgesetze verstösst, soll er geantwortet haben: "Noch einmal, zum ersten Mal ‹Krieg und Frieden› von Tolstoi lesen können." Was für eine Antwort. Und ich glaube, auch hier würden wohl viele etwas dafür geben, noch einmal, zum allerersten mal Columbo sehen zu können. Das Originalerlebnis, ohne schon zu wissen, was die Eigenschaften sind. Überrascht und überwältigt von der Genialität Columbos sein. Warum ich das einbringe ist folgendes: Ich hatte so einen Moment im Kleinen mit dieser Episode. Die wird zwar öfters mal gezeigt aber irgendwie habe ich diese wohl tatsächlich noch nie richtig mitverfolgt, wenn ich sie denn mal gesehen hatte. Und diese Episode ist eben etwas Spezielles. Es hat mich eben auch ganz in Staunen gebracht.

Hier behaupte ich einfach mal, einer der genialsten Mordpläne der Filmgeschichte zu sehen. Nicht die Tat an sich, aber wie alles geplant ist. Von A-Z. Wesley Corma hat einige Probleme, er verspielt Geld, hat Schulden, ist bei Schwiegerpapa in Ungnade gefallen und seine Frau hat einen Liebhaber und will sich scheiden lassen. Seine Tat soll ihm ermöglichen, wieder den ursprünglichen Zustand zu bekommen. Und dafür muss der Liebhaber sterben.. beim Liebesspiel mit seiner Frau. Er kann sich dann als mitfühlenden verzeihenden Ehemann aufspielen, seine Frau und den Geldfluss von Schwiegervater sichern und ist der King. Aber noch besser kommt. Indem er den Verdacht erst von seiner Frau abhält und geschickt Elemente einspielt, die den Verdacht auf seine Frau lenken, soll diese zudem im Gefängnis schmoren. Wie teuflisch ist das denn? Und vor allem wie genial? Seine Tat ist absolut fehlertolerant. Selbst wenn er nicht vollständig aufgeht, wird er einiges erreichen und so gut wie nicht belangt werden können. So gut wie.. denn Columbo ist am ermitteln.. Was und wie der Wesley geplant hat, kriegt man als Zuschauer geschickt je länger je mehr mit.

Wesley Corma ist wohl auch der wirklich einzige Täter in den 69 Episoden, der eben gerade auf einen Ermittler hofft, der die Kleinigkeiten erkennt und herumschnüffelt. Dieser soll die gelegten Kleinigkeiten erkennen. Die Streichhölzer, das Auto im Leergang. Und diese Fährten sollen eben gerade eine Tat aufzeigen und nicht einen Unfall. Es gibt ja zwei, drei Episoden, wo sich der Täter bewusst selbst belastet, weil er/sie ein angeblich wasserfestes Alibi im Hintergrund wissen. Das hier ist aber noch weit ausgefeilter. Und fast würde das auch aufgehen.

Nur hat Columbo eben den Riecher für den richtigen Täter. Und er findet doch noch unpassendes. Dass die hinterlegte Menge Gift im Trinkglas nicht ursprünglich sein kann, da das Opfer sehr schnell gestorben wäre und nicht zwei Gläser hätte trinken können. Das Gift musste also von anderswo kommen und Lydia kann nicht die Täterin sein. Mit seinen Erkenntnissen bringt Columbo Wesley unter Druck und vor allem bringt er die übrige Famile Horace, Vater, Tochter, Sohn, auf seine Seite. Den Schlussbeweis, dass Adam Evans bei Wesley an dem Tag, entgegen seinen Behauptungen, in der Zahnarztpraxis war und Wesley dort eine präparierte Krone mit Gilt eingesetzt hat, macht Columbo mit einem etwas faulen Trick. Wesley gesteht und damit ist der Fall gelöst.

Schauspielerisch kriegen wir reife Leistungen. Wesley wird als Lebemann Schnösel gut dargestellt, der kaum Respekt vor Anderen hat. Die anderen Familienmitglieder wirken eher blass und der Situation angepasst. Dies wurde wohl bewusst so gewählt, um eine Diskrepanz zum Wesley darzustellen. Weniger gefällt mir die Promi Pokerrunde, die aufgesetzt wirkt.
Der Humor ist hier wieder mal ganz nach meinem Geschmack. Etwas die Kaffeemaschine, toll gespielter Klamauk. Oder Columbo beim Zahnarzt (Ist es nicht schlimm genug, dass die Zahnärzte immer die bösen sind? Müssen wir nun auch noch die Mörder sein?) :D

Es bleiben mir doch noch ein paar Anmerkungen:
Für den Täter ist es extrem wichtig, den Zahnarztbesuch von seinem Opfer zu verschleiern. Ein Parkschein bringt Columbo dann immerhin auf die Fährte. Aber.. wenn ich beim Zahnarzt war, dann erzähle ich dies ganz sicher den Nächsten und jammere noch etwas dazu. Es wäre also mehr als logisch, dass Lydia von ihrem Liebhaber beim Treffen darüber informiert hätte und Wesleys schöner Plan schon stark angekratzt wäre. Aber vielleicht ist für so einen Schauspieler, der auch seine Stunts selbst spielt, ein Zahnarztbesuch Pipifax, den man nicht zu erwähnen braucht..
Der Täter platziert das Gift in der Zahnkrone unter einer sich auflösenden Schicht, so dass das Gilt zeitversetzt freigesetzt wird. Ich denke, das wäre recht schwierig hinzubekommen, dass es auf eine, zwei Stunden genau ist.
Das Gift tritt während dem Liebesspiel der Beiden aus. Wäre bei dieser Tätigkeit nicht das Risiko, dass auch Lydia davon abkriegt und selbst stirbt und somit ein unkontrollierbares Risiko?
Über die Falle mit dem Wäscheblau kann man wirklich etwas enttäuscht sein. Nicht über die Falle selbst. Aber Wesley ist bis dahin so etwas von einem Pokerface, dass er bei allen Anschuldigungen Columbo immer ins Gesicht lacht. So einer würde dann sicher nicht gleich einbrechen.

Trotz der paar kritischen Anmerkungen gibt es für mich hier klar die 5 Sterne zu vergeben.. eben, was für ein genialer Plan, was für ein Erlebnis.
smeagol
Polizeikommissar
Polizeikommissar
 
Beiträge: 63
Registriert: Do, 24.05.2018 11:19

Re: Bewertet: "Schleichendes Gift"

Beitragvon Columbologe » Fr, 18.03.2022 07:44


Dass Lydia sofort "Du darfst nicht sterben!" ruft, verwunderte mich beim ersten Ansehen. Es ist aber in diesem Fall logisch und überhaupt nicht fragwürdig, weil Lydia mit ihrem früheren Ehemann vor 7 Jahren genau das schon einmal erlebt hat, wie wir später erfahren, und sich nun selbstverständlich daran erinnert hat und die Angst bekam, es nochmal durchmachen zu müssen.
Wesley wird sich vorher überlegt haben, wo er die Leiche elegant einen verlassenen Abhang runterstürzen kann, und bei den endlos langen Landstraßen in Amerika wird nachts nicht viel Verkehr sein, so dass man mal kurz zocken kann und es auf einen Zeugen ankommen lassen kann, zumal ja aus Sicht des Mörders sowieso hinterher bekannt werden muss, dass er die Leiche beseitigen wollte, um Lydia zu helfen. Lydia zu beschützen ist schließlich nicht Wesleys wirkliches Anliegen (wie es bei seinem Schwager der Fall ist), so dass ein Zeuge ihm sogar auch in den Kram gepasst hätte.
Dass Horace Sherwin von Wesleys (falscher) Fürsorge gerührt ist, hat mir immer gefallen und ihn mir sympathisch gemacht. Das würde ich nicht als Ausdruck der Stärke eines Charakters werten, und als ebensolche charakterliche Stärke müsste man auch Wesleys vielleicht überfrühes Geständnis ("Lasst ihn zufrieden; das ist nicht nötig!") werten. Es muss ja nicht jeder Columbo-Gegner nach seiner Überführung immer noch ein Arschloch sein.

Dass die Story zu "Schleichendes Gift" 1977 schon einmal als "Affair of the Heart" in Staffel 6 von Columbos NBC-Kollegen "McMillan" gelaufen war, fiel mir auf, als ich die frühere Folge auf DVD sah, und erst anschließend bekam ich dadurch die Information, dass das Steven-Bochco-Drehbuch zu dem Columbo zu Beginn der Serie von Peter Falk abgelehnt wurde, weil er dem Publikum nicht zumuten wollte, dass ein Zahnarzt, dem man doch vertraut, ein Mörder ist. Dass stattdessen ein Chirurg in "Zwei Leben an einem Faden" ein Mörder ist, hat ihn dann wohl nicht gestört. In beiden Fällen ist es ja so, dass eine identische Mordmethode angewandt wird: Beim Eingriff in den Körper wird eine falsche Zutat eingepflanzt, die mit zeitlicher Verzögerung den Patienten umbringen soll. Wenn ich wählen muss, auf welche von beiden ich in der 70er Phase lieber verzichtet hätte, ist mir "Zwei Leben an einem Faden" deutlich lieber. Als 70-min-Fall der 70er Jahre hätte mir "Schleichendes Gift" aber bestimmt auch sehr gefallen, obwohl mich labile Charaktere wie Lydia Corman tendenziell nerven.
Gut an dem Drehbuch finde ich, dass nach dem Konfliktgespräch am Anfang das beabsichtigte Mordopfer überraschenderweise nicht der Stiefvater ist (oder die Ehefrau), wie es laut der Serienformel nahegelegen hätte. Mit diesem Überraschungseffekt wurde auch schon in "Klatsch kann tödlich sein" gearbeitet.
Die Rolle des Wesley Corman hätte ruhig ein Schauspieler mit mehr Format spielen können. Dass der Detektiv am Ende einen gefälschten Beweis bemühen muss, ist in der McMillan-Fassung übrigens nicht so.
Ich gebe der Folge 4 von 6 möglichen Punkten.
Columbologe
1. Polizeihauptkommissar
1. Polizeihauptkommissar
 
Beiträge: 134
Registriert: Mi, 10.10.2018 16:07

Vorherige


Zurück zu Bewertungen

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast