Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Ein Denkmal für die Ewigkeit"?

1/5 schlecht
1
2%
2/5 passabel/ "naja"
6
10%
3/5 gut
18
31%
4/5 sehr gut
26
44%
5/5 überragend
8
14%
 
Abstimmungen insgesamt : 59

Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon MrGrady » Fr, 28.12.2012 10:06


Von einem guten Columbo erwarte ich, dass dem Zuschauer zu Beginn der Täter, der Ablauf des Mordes und das Motiv gezeigt werden. Wenn die Spannung durch die Ermittlungsarbeit des Inspektors und eine raffinierte Auflösung entsteht, bin ich zufrieden.

Nun gibt es (leider) einige Folgen in der Seriengeschichte, die von diesem Schema abweichen. "Denkmal für die Ewigkeit" macht zwar relativ deutlich klar, wer der Mörder ist und welches Motiv er hatte, der Mord selbst und der Verbleib der Leiche werden jedoch nicht gezeigt. Da auch Columbo das Motiv relativ schnell herausfindet, reduziert sich die Spannung auf die Frage, wo der Tote abgeblieben ist. Und dieses Spielchen trägt leider nicht über 70 Minuten. So haben wir es hier mit dem seltenen Fall zu tun, dass sogar eine kurze Folge zu lang erscheint. Der gesamte Handlungsstrang mit dem durch die Ex-Frau gefälschten Beweismittel ist überflüssig. Hätte sie tatsächlich ein Interesse an der Aufklärung der Tat, würde sie die Polizei doch nicht auf eine falsche Fährte locken. Für mich trotz des Testaments eher ein unlogisches und ziemlich absurdes Verhalten.

Spannend ist das Ganze am Ende zwar durchaus, weil wir mit dem Inspektor nach der Leiche suchen. Insgesamt ist es für mich aber eher eine der schwächeren Folgen der ersten Staffel, der ich nur mit viel Wohlwollen noch 3 Punkte geben kann (wegen der guten Indizien mit dem Autoradio und dem schön herausgearbeiteten Motiv).

Nichts auszusetzen habe ich dieses Mal übrigens am deutschen Titel, der geschickt mit der Erwartungshaltung des Publikums spielt. Sowohl die geplante Stadt als auch der mögliche Fundort der Leiche können als "Denkmal für die Ewigkeit" gesehen werden. "Blueprint for Murder" spielt auf die Entwürfe des Architekten an und ist als sprachlicher Gag ebenfalls nicht schlecht.
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Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon Oceanic » So, 30.12.2012 10:45


So La La die Folge die Syncro ist sehr schlecht.
Woher wollte Columbo wissen das er die Leiche noch hat er hätte sie doch schon lange in irgendwo anderes in einem Sumpf oder in der Wüste oder sonst wo hin tun können.. ?-/
und warum sucht er nicht da, wo Williamson das letzte Mal gesehen wurde ??

Der Endgag ist natürlich nicht schlecht.
Und mal ein richtiger Beweis (die Leiche im Kofferraum! Wo ich doch gest. noch der Alte Mann und er Tot gesehen hatte da wird der Mörder " überführt" weil er sagt als die Uhr tickt Na sowas..oder so)

Warum wollte der Cop zum Schluss nicht mehr in Kofferaum schauen er hatte sich doch sehr auffälig verhalten..?
Da hätte mir den Kofferaum erst recht mal zeigen lassen.
Und einen Abschleppdienst hat er dann ja auch nich gerufen.. :smoke:

Die Ex Frau fand ich mal ganz gut, dachte erst pass auf 100% hat sie ein Alkohol Problem.. aber ne diesmal nicht :neig:
Insgesamt reicht es aber nur für 2 P
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Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon VolkeR. » Sa, 17.10.2015 21:28


So, nach ca. 10-15 Jahren habe ich heute die Folge mal wieder sehen dürfen.

Ich vergebe 4 Punkte. Ist zwar nicht die stärkste Folge, aber ich finde sie trotzdem klasse!
Erstens, weil Peter Falk Regie geführt hat (und sie deshalb schon für mich ein Klassiker ist) und zweitens wegen wirklich toller Szenen, wie z.B. Columbo auf dem "Amt" in der Warteschlange (inklusive der Mittagspause des Beamten)! :P
Das hat mich doch sehr an das deutsche Beamtentum erinnert! 8)

Und dann die Szene (ziemlich zum Schluß) mit dem Reifenplatzer. Das war Spannung pur, als plötzlich eine Polizeistreife neben dem Wagen des Mörders hielt und ihm anbot, den Ersatzreifen aus dem Kofferraum zu holen (in dem ja die Leiche lag)!
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Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon OpenOcen » Mi, 15.02.2017 15:20


diese Folge habe ich gestern zum ersten Mal gesehen.

Soweit ganz gelungen, aber es fehlt das Besondere. 3 Punkte kann ich geben, die Idee bzw. der Mordplan es gar nicht erst wie Mord aussehen zu lassen, ist schon klasse.

Das Indiz mit dem Radiosender ist auch super.

Der Typ hätte aber irgendwie vorbauen müssen, indem er das spätere Opfer gar nicht erst auf die Baustelle lässt. Er hätte ein Einzelgespräch mit ihm im Büro machen sollen.

Naja fühlte mich gut unterhalten, zu mal ich die Folge noch nicht kannte.
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Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon Patrick_B » Mi, 16.01.2019 22:55


Dies ist meiner Meinung nach die schwächste Folge der Staffel. Das größte Problem: das Script hat genug Fleisch für vielleicht 45 Minuten, wird aber auf 70 ausgewalzt. Die Folge sind eine große Menge sinnloser Füllerszenen, z.B. Columbo auf dem Amt, die ewige Buddelei und die Nachtfahrt des Mörders gegen Ende. Wenn man ganz gemein ist, könnte man den Subplot mit dem gefakten blutigen Hut auch als Füller einordnen, aber ich fand das ganz nett.

Das erste Mal in der Serie haben wir einen Mörder, dessen Motiv die Bewahrung des Lebenstraums darstellt. Das Mordopfer wird als eher unsympathisch dargestellt, auch wenn sein Ärger vollkommen gerechtfertigt ist (also ich möchte meine Frau nicht dabei erwischen, wie sie hinter meinem Rücken ein größenwahnsinniges Millionenprojekt finanziert). Wir erfahren vom zukünftigen Opfer in ziemlich unglaubwürdiger Weise, dass Markham nur weiterkommt, wenn Williamson stirbt, aber nicht für tot erklärt wird.

So weit so gut, aber der Mordplan ist ein einziges riesiges Logikloch. Was war Markhams originaler Plan? Die Leiche so lange im Schuppen liegenlassen, bis der Gestank die Geier anlockt, die das Fleisch auffressen und die Knochen im Boden verbuddeln? Es ist zwar nicht eindeutig, wie viel Zeit während des Films vergeht und wie weit der Schuppen von der Rennstrecke entfernt ist, aber eins ist klar: die Chance, dass die Leiche gefunden wird ist größer als nicht. Spätestens der Polizist am Ende hätte die Leiche definitiv gerochen. Aber die Szene war sowieso strunzdumm, da kommt es nicht mehr drauf an.

In der Mitte des Films kommt Markham der Gedanke, Columbo zum Ausbuddeln des Fundaments zu bringen, damit er später die Leiche dort verstecken kann. Deshalb fängt er an, sich besonders verdächtig zu benehmen. Aber dass sich Columbo darauf einlässt, ist komplett unglaubwürdig - egal wie viel Handlungsfreiheit er hat, so was genehmigt doch kein Vorgesetzter ohne guten Grund. Columbo hat zwar ein paar Anhaltspunkte gegen Markham, aber keinen eindeutigen Hinweis auf ein Verbrechen. Am Ende kommt dann ein eigentlich schöner Gotcha-Moment, der durch eine langweilige Inszenierung leidet.

(Ja, ich weiß, dass Markham bereits am Anfang in der Uni die Sprache unnötigerweise auf das Fundament bringt, aber ich weigere mich, das als Originalplan anzuerkennen. Ansonsten platzt mein Kopf, denn das wäre noch viel unlogischer. Wieso sollte er dann in der ersten Hälfte alles dafür tun, um sämtliche Verdachtspunkte auszuräumen? Nee, der einzige logische Plan wäre gewesen, die Leiche gleich reinzuschmeißen und fertig.)

Der einzige Lichtblick ist Goldie. Ich mochte die Figur, eine Frau mit Format, die gut gespielt wurde (im Gegensatz zum Stümper, der den Arzt darstellt). Ihre Handlungen sind glaubwürdig und bringen etwas Dynamik in den faden Plot. Das Schauspiel von O'Neal bleibt blass, einer der langweiligeren Mörder der Columbo-Geschichte. Die Regie fällt im Vergleich zu den anderen Folgen der Staffel eindeutig ab.

Nee, das war echt nix, nur Goldie hievt die Folge knapp auf 2 Punkte.
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Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon Columbologe » Do, 17.01.2019 09:41


@Patrick_B In gewisser Hinsicht ist es die wichtigste Folge der Serie, denn wenn es sie nicht gegeben hätte, hätte sich Peter Falk geweigert, in eine zweite Staffel zu gehen. Universal wollte das Peter Falk ursprünglich gegebene Versprechen nicht einhalten, ihn einmal selbst Regie führen zu lassen. Als Racheakt wollte er nach Staffel 1 den Regenmantel an den Nagel hängen. Deswegen wurde in größter Eile ein weiteres Drehbuch geschrieben, und dafür dass es unter so einem Zeitdruck entstanden ist, sind die Füllszenen doch ziemlich gelungen. Die Warterei auf dem Amt ist witzig und die Buddelei kann nicht als Füllszene angesehen werden, da ohne die Ausgrabung die Handlung einen Sprung machen würde. Die Polizistenszene am Ende war ursprünglich für "Tödliche Trennung" vorgesehen, aber dort musste sie aus Zeitgründen gestrichen werden. Hier hat sie dann auch hineingepasst.
Die Finanzierung der Ausgrabung könnte Columbos Vorgesetzter vermutlich aus dem Erbe Williamsons abzweigen, wenn die Aktion dazu führt, seinen Tod zu beweisen, worauf Goldie Columbo immerhin drängt.
Ob Markham von Anfang an die Idee hatte, die Leiche im Fundament zu verstecken, oder ob Columbo ihn erst darauf gebracht hat, frage ich mich auch. Wieso will Markham am Ende für eine Idee gelobt werden, die er gar nicht hatte? Bevor die Leiche im Stall zu stinken begonnen hätte, hätte Markham sie wahrscheinlich dort eingebuddelt.
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Re: Bewertet:"Ein Denkmal für die Ewigkeit"

Beitragvon Patrick_B » Do, 17.01.2019 18:51


Ich habe die Folge heute nochmal reflektiert und bin zum Schluss gekommen, dass meine Kritik in Teilen unfair war. Meine Einschätzung der Regie war falsch (der Umschnitt von der jungen Frau Williamson auf Goldie ist genial und einer der besten Momente der ersten Staffel; meine Einschätzung des Endes wahrscheinlich zu stark von meinen vorherigen negativen Reaktionen geprägt). Meine Interpretation des Mordplans war wohl auch nicht korrekt: Mir ist nämlich eingefallen, dass Markham auch in der nächsten Szene auf der Baustelle andeutet, dass Williamson auf der Baustelle begraben ist ("you sure won't find him here, hohoho"). Zwei Bemerkungen sind eine zuviel zum Ignorieren. Das macht den Plan aber auch nicht besser.

Bei den Füllerszenen lasse ich aber nicht mit mir reden. Die Buddelei ist zwar handlungsrelevant, aber doppelt so lang (wenn das überhaupt reicht) wie notwendig. Der Besuch beim Amt hat mich aufgrund der Irrelevanz beinahe wütend gemacht - wenn es witzig wäre, könnte ich es vielleicht noch verzeihen, aber diese langgezogenen Columbo-Humorszenen haben mir noch wie was gegeben. Und bei wiederholtem Anschauen wird das auch nicht besser... Und die Polizistenszene ist schlicht und ergreifend saublöd und da ist mir auch egal, ob sie ursprünglich für einen anderen Film gedacht war, in dem sie auch saublöd gewesen wäre. Die Szene beim Arzt habe ich übrigend auch gehasst: sehr wichtig für die Handlung, potentiell witzig, aber durch den Schauspieler ruiniert.

Aber auch wenn der Film sicher besser ist, als ich ihn gestern beschrieben habe, mehr als zwei Punkte sind trotzdem nicht drin. Ich war froh, als er vorbei war.
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