Die Folge "Wer zuletzt lacht" hat mich gleich mehrfach überrascht. Das fing schon beim sehr eingängigen Titelsong an, den ich als einzigen Columbo-Titel aus dem Radio kannte. Sehr passend und stimmungsvoll ausgewählt. Als zweites hat mich der Grinse-Mörder verwirrt. Ich war mir so sicher, den Typen als Krimi-Schurken zu kennen, konnte mich aber einfach nicht an die Handlung erinnern. Ich muss ihn wohl bei Twin Peaks gesehen haben. Die dritte Überraschung ist freilich die falsche Fährte, der Columbo auf den Leim geht. Man wundert sich als Zuschauer zwar, dass der Mord nicht gezeigt wurde. Ähnlich wie bei "Denkmal für die Ewigkeit" meint man aber lange Zeit, dass der Inspektor einfach nicht irren kann - zu schlüssig scheinen die Indizien. Insofern ist "Wer zuletzt lacht" auch eine gelungene Selbstironie der Macher: Sie zeigen, dass selbst vermeintlich sichere Indizien zur Verurteilung Unschuldiger führen können. In diesem Fall wurden sie von den Betroffenen ja absichtlich selbst gelegt, aber wer weiß, wie viele Unschuldige Columbo sonst noch verhaftet hat? (kleiner Scherz...)
Zwei Dinge stören mich jedoch an dieser Folge: Die Irreführung samt Auflösung dauert einfach zu lange, der Mord mit Aufklärung geht dann zu schnell über die Bühne. Der Abschlusstrick ist zwar ganz nett, hat aber natürlich nicht die Klasse anderer Überführungen. Letztlich ist es ein glücklicher Zufall für Columbo, dass der Mörder die Leiche im Haus versteckt und den Pieper am Arm gelassen hat. Der zweite Kritikpunkt wurde hier schon mehrfach erwähnt: Die Folge ist ab dem zweiten Ansehen einfach langweilig. Das gilt in ähnlicher Weise ja auch für andere Columbo-Episoden, die vom üblichen Schema abweichen. Die bereits genannte Denkmal-Folge bietet ja ebenfalls wenig Spannung, wenn man das Ende kennt.
In Abwägung der Vor- und Nachteile gebe ich 3 Punkte.