inhalt
James "Jim" Ferris und Ken Franklin bilden ein erfolgreiches Kriminalautorenteam. Während Jim die Bücher im Alleingang schrieb, kümmerte sich Ken um die Öffentlichkeitsarbeit. Nun will sich Jim ernsthafter Literatur widmen und in Zukunft keine Mrs. Melville-Romane mehr schrieben. Ken lädt Jim in sein Wochenendhaus in einem kleinen Ort bei San Diego ein, von wo aus Jim seine Frau Joanna anruft, der er zu verstehen gibt, dass er noch im Büro sitzt. Während des Telefongespräches erschießt Ken Jim. Joanna und die Polizei gehen zunächst davon aus, dass Jim im Büro erschossen wurde; Ken hat ein Alibi, das unter anderem durch die verwitwete Lily La Sanca, der Besitzerin eines kleinen Shops, bei der Ken Franklin am Wochenende seine Einkäufe tätigt, gestützt wird. Im Büro wird natürlich keine Leiche gefunden, das Büro ist aber, wie von Ken vorher arrangiert, verwüstet. Dort trifft Joanna auf Columbo, dem sie berichtet, was es mit dem "Autorenteam" auf sich hatte, und dass Jim sich seine Ideen überall auf kleine Zettel schrieb. Franklin kehrt aus San Diego zurück und behauptet gegenüber Columbo, dass Jim über das organisierte Verbrechen an der Westküste ein Buch verfassen wollte. Er präsentiert Columbo eine Liste mit namhaften Verbrechern, die diese angeblich in Jims Büro gesucht, aber nicht gefunden haben, nachdem sie oder einer von ihnen Jim ermordet hatten. Columbo wirft eine Reihe von Fragen auf, die Franklin zu beantworten versucht. Am Abend "findet" Ken Jims Leiche in seinem Garten, als Drohung, wie Franklin dem Inspektor zu erklären versucht. Am nächsten Abend trifft Ken Franklin Mrs. La Sanca, die den weiten Weg von San Diego nach Los Angeles gemacht hat, um Ken zu erpressen. Lily hat nämlich durch Zufall Jim Ferris gesehen, als dieser am Mordabend mit Ken ins Wochenendhaus gefahren ist. Franklin versucht weiterhin Columbo davon zu überzeugen, dass Jim von einem der Verbrecher von der Liste ermordet wurde. Am Wochenende fährt Ken nach San Diego und erschlägt nach einem romantischen Abendessen bei Lily diese mit einer Sektflasche und fährt mit ihr auf einen See, wo er ihr Boot zum Kentern bringt und zurück ans Ufer schwimmt. Am nächsten Morgen findet die örtliche Polizei die Leiche. Zufällig taucht plötzlich Columbo auf, der vorgibt, sich die Gegend für seinen nächsten Urlaub ansehen zu wollen. Bei dieser Gelegenheit stellt er auch einige Fragen zum Tod von Mrs. La Sanca. Columbo gibt an, am Vorabend einige Male in Franklins Wochenendhaus angerufen zu haben, es ging aber niemand an den Telefonapparat, obwohl Ken vorgab, den ganzen Abend über zu Hause gewesen zu sein. Im Haus der Verstorbenen findet Columbo einen Sektkorken, jedoch keine dazugehörige Flasche, da Franklin diese ebenfalls im See versenkt hatte. Zurück in Los Angeles sagt Columbo Joanna Ferris, dass er Ken für den Mörder ihres Mann hält. Seine Indizienkette ist lückenlos, lediglich ein Beweis fehlt ihm. Schließlich findet Columbo einen der zahlreichen Notizzettel von Jim, auf denen der erste Mord genau beschrieben ist; der Beweis ist gefunden.
bewertung
Steven Spielberg führte in diesem ersten Serienfall Regie, der am 15. September 1971 erstmals ausgestrahlt wurde. Seine Karriere stand damals noch am Anfang, dennoch formte er diese Folge schon zu einer besonderen und gab einen Einblick in sein Können.
Ganz anders als die ersten beiden Columbo-Filme spielte sich dieser Fall ab. Zum ersten Mal hatte es Columbo gleich mit zwei Morden zu tun, bevor er den Mörder schnappen konnte. Außerdem stellte er dieses Mal dem Mörder keine Falle, um ihn zu überführen.
Überhaupt die Überführung des Mörders stört mich doch gewaltig. Gegen Ende des Krimis erzählt Columbo Joanna, daß er Ken nicht überführen kann, da er keinen Beweis hat. Auch in der Schlussszene wird in einem Gespräch zwischen Franklin und dem Inspektor deutlich, dass Columbo zwar jede Menge Indizien hat, ihm jedoch ein Beweis fehlt. Daraufhin behauptet Columbo, dass beide Morde ganz unterschiedlich aufgebaut waren: Der erste Mord war sehr sorgfältig geplant, er hätte es beinahe aufgegeben, diesen Mord Ken Franklin nachweisen zu können. Der zweite Mord hingegen war schlampig ausgeführt, ganz ohne Phantasie. Columbo erklärt daraufhin, dass ihn diese Unstimmigkeit klar wurde, als er erkannte, dass Ken nie einen Kriminalroman geschrieben hatte und die Idee des zweiten Mordes von ihm stammt, die Idee des ersten Mordes aber von seinem Partner Jim. Der Notizzettel, auf dem Jim den Ablauf des ersten Mordes beschrieben hat, reicht Columbo als Beweis. Daraufhin erwidert Franklin, welch eine Ironie dies doch wohl sei, da die gute Idee des ersten Mordes von ihm gestammt habe, die einzige Idee, die er je hatte, und diese vor fünf Jahren Jim erzählt habe, ohne zu wissen, dass dieser sie aufschrieb. Für mich hört sich das Ganze nicht nach dem lang ersehnten Beweis an, sondern ist bestenfalls ein weiteres Indiz (unabhängig davon, wie kompliziert (und auch konstruiert) sich das Ganze meiner Meinung nach anhört – daher auch in der Inhaltsangabe nur knapp abgefasst).
Ungeachtet dessen gab es auch wieder eine ganze Reihe guter Szenen. Unter anderem macht sich spätestens in diesem Fall eine weitere Eigenart Columbos bemerkbar. Der Inspektor unterhält sich mit dem Mörder über eine ganze Reihe von Kleinigkeiten, die ihm unklar erscheinen, während der Mörder versucht, diese aufzuklären. Dieses Spiel wird so lange getrieben, bis Columbo weiß, dass er den Mörder vor sich hat. Nur wenige Mörder sind so schlau, sich nicht auf dieses "Spielchen" einzulassen, daher wird es zukünftig nur in diesen Fällen besonders bemerkt.
fazit
überragend, auch die auflösung ist überragend(dass der zweite schlampige mord vom mörder ist, aber der erste nicht)
tolle richtig clevere folge
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"