Mr. Brimmer hat geschrieben:
Warum kann er als Psychodoktor kein Filmfan und Requisitensammler sein ?
Er muss auch nicht unbedingt seelisch mehr angeknackst sein als irgendein
anderer Mörder. Jeder Columbo Mörder hat letzendlich mehr oder weniger
nachvollziehbare Gründe um zu morden, so auch Mason. Seine Frau hat
ihn betrogen, so auch sein bester Freund... deshalb braucht es nicht seelisch
angeknackster zu sein als irgendein anderer Mörder auch.
Warum er nicht Filme lieben sollte? Weil es diesen Menschen in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Er ist eine ausgedachte Figur. Die Autoren hatten 70 Film-Zeit, den Konflikt, den der Mörder hat und seinen Charakter vorzustellen. Es kommt beim Drehbuchschreiben darauf an, diese doch knappe Zeit zu nutzen, einen Charakter glaubwürdig zu gestalten.
Du siehst ja auch, was dabei herauskommt, wenn das zu 100% aufgeht: eine Folge wie "Wenn der Schein trügt", die in der Bewertung hier im Forum an einsamer Spitze steht.
Bei Anruf Mord hätte mit der Folge rund um Santini gleich auf liegen können.
Dass sie es nicht tut, liegt daran, dass im Drehbuch Möglichkeiten verschenkt worden sind.
Selbstverständlich hat jeder, der plant einen anderen umzubringen einen Defekt.
In bei Anruf Mord soll uns aber ein Täter gezeigt werden, der alles umbringt, was er nicht mehr beherrscht. Darum nenne ich ihn einen Psychopathen:
Seine Frau ermordet (wenn Columbo das sagt, stimmt es), seinen Assistenten, ein Mordversuch an dem jungen Mädchen (Columbo trat dazwischen), seine Hunde wollte er beseitigt wissen (immerhin Stan und Olli).
Und wenn er mit dem Mord durchgekommen wäre, hätte er munter weiter gemacht.
Wenn das bei dem Zuschauer nicht so angeommen ist, schade um die Folge, die mir ja an sich gut gefallen hat.
Nur leider ist sie nicht so gut, wie sie hätte sein können.
Das regt mich immer mehr auf, als Drehbücher, die ich von vorne herein nicht gut finde.
(Generell gesprochen)
Grüße
Topi
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.