Auffälliges Element dieses Columbos ist viel Durchschnitt: Opfer, Motiv, Tathergang. Die Überführung durch die ausgestellte Mordwaffe ist katastrophal.
Peinlich ist das Auto, welches Dutton vor dem Haus des Mörders parkt und von Columbo nicht gesehen wird. Hollister fährt es später weg. Es war ja auch nicht klug von Dutton, direkt vor Hollisters Domizil zu parken. Er kam ja in verschwörerischer Absicht. Natürlich rechnete er nicht mit seiner Ermordung.
Columbo hat nichts gegen den Mörder in der Hand, was es sonst wohl nie gegeben hat. Er ist zu bedauern. Er ist ein Zaungast und darf keine Indizien sammeln. Er geht Helens Aussage kaum nach. Er hat zunächst keine Leiche, nur die Aussage einer labilen Frau, die sich selbst nicht sicher ist.
Die sich anbahnende Romanze wäre gestört worden, wäre Columbo dem General frühzeitig durch verwertbare Indizien auf die Schliche gekommen.
Das führt zum Kern dieses Columbos: Es ist ein Romantikkrimi. Eine Zeugin verliebt sich in einen Mörder, den sie selbst noch beschuldigt hat. Allerdings ist von Romantik wenig zu sehen. Prickelnd ist da gar nichts. Helen Stewart ist wirklich blöde. Mit einem Mörder ausgehen macht sonst nur jemand, der erpresserische Motive hat. Das hat sie zu ihrem Glück nicht nötig. Offenbar ist auch Helen auf Männersuche, da ist ein hochdekorierter General eine gute Partie.
Hollisters Aktion ist ein zweischneidiges Schwert. Zwar neutralisiert er Helen, die sehr bald nicht mehr an ihre Aussage glaubt, aber in Columbo erwacht das Misstrauen. Im Nachhinein ist Hollisters Vorgehen kontraproduktiv.
Immerhin: Eddie Albert spielt seine Rolle als Charmeur und Fraueneroberer ganz gut. Wahrscheinlich hätte er auch intelligentere Frauen für sich gewonnen.
Pluspunkt ist auch Helens Mutter, die als Meckertante wunderschön nervt. Ja, Helen ist schon schwer gestraft.
Kommen wir zur Tat. Der Mord, begangen vor einem Panoramafenster am helllichten Tag, ist Pfusch. Hollister ist schlecht im Improvisieren.
Die Leiche taucht schnell wieder auf: Pfusch.
Wieso wurde Hollister General? Wir sehen eine langweilige Spritztour mit Columbo auf dem Wasser. Hier demonstriert das taktische Genie, wie die Leiche beseitigt worden sein könnte.
Das Motiv ist dem Zuschauer klar. Hollister und Dutton sind in einer Korruptionsaffäre verwickelt. Schwach ist, dass dieser Punkt nicht mehr behandelt wird, obwohl man dies nach der Identifizierung der Leiche erwarten kann. Als Entschuldigung mag gelten, dass das Motiv nicht gerade spannend ist. Romantik geht hier also über Fakten.
Zwei Punkte verdient dieser mäßige Columbo. Wie sagt man: nett anzuschauen?