Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Niemand stirbt zweimal"?

1/5 schlecht
10
26%
2/5 passabel / "na ja"
11
29%
3/5 gut
11
29%
4/5 sehr gut
4
11%
5/5 überragend
2
5%
 
Abstimmungen insgesamt : 38

Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon sagittarius » Di, 02.03.2010 13:52


sunbeam hat geschrieben:Das mit dem Slip kann genausogut auch eine Frau gewesen sein, die ihn absischtlich verkehrt rum angezogen hat, um den Verdacht auf einen Mann zu lenken.

Das ist ein starkes Argument!
Tatsächlich könnte eine Frau so gehandelt haben. Es bedeutet, dass Columbo noch weniger gegen Jennings in der Hand hat.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon zimtspinne » Di, 02.03.2010 15:19


sunbeam hat geschrieben:
Völlig absurd finde ich es, dass Teresas Schwester sich aus heiterem Himmel in den Mörder verliebt. Anhand des Filmverlaufs ist es so was von lächerlich und unglaubwürdig, dass man nicht weiß ob man lachen oder weinen soll. Sie hasste ihn doch wie die Pest und würde ihn lieber heute als morgen im Knast sehen und dann lässt sich binnen weniger Minuten von ihm verführen und verliebt sich in ihn? Wenn ihr die Schwester egal wäre hätte ich es noch verstanden, aber am Ende sieht man ja, dass dem nicht so ist. Diese Szene wirkt total inszeniert.

Das hatte in der Tat beinahe soap-flair. Dort verknallen sich auch die absurdesten Konstellationen.
Unglaubwürdig fand ich übrigens auch den Typen in der Rolle des Frauenhelden. Er hatte nun wirklich keine Ausstrahlung, die Frauen anzieht. Sein Verhalten hatte diese gewisse Schmierigkeit, die bei uns normalerweise nicht besonders ankommt.

Dass das burschikose Schwesterlein auf ihn reinfällt, ist dagegen durchaus verständlich.
Ich glaube nicht, dass das viel mit Verliebtsein oder auch nur Schwärmerei zu tun hatte. Vielleicht mit Egopflege oder damit, dass die Frau einfach ziemlich durch den Wind war. Manchmal kann man ja nur stauen, wer so alles mit wem aus Trost kuschelt :wink:

Die Stimmenverstellung muss nicht unbedingt eine Lachnummer sein. Es gibt Menschen, die können Stimmen so perfekt imitieren, dass sie sogar von Nahestehenden erst beim zweiten Hinhören erkannt werden. In gewisser Weise hat jeder die Fähigkeit, Stimmen und Satzmelodien zu imitieren. Hinzu kommt, dass Schwestern immerhin ähnliche Anlagen haben.

Was ich allerdings ein bisschen skeptisch beäuge... "den zweiten Schuss hätte er immer zugeben können."
Ich kenne mich zwar in der US-Gesetzgebung nicht so genau aus, aber es würde doch sicher nicht als Versehen weggefegt, wird auf einen Menschen geschossen, der bereits tot zu sein scheint.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon zimtspinne » Di, 02.03.2010 15:24


sagittarius hat geschrieben:
sunbeam hat geschrieben:Das mit dem Slip kann genausogut auch eine Frau gewesen sein, die ihn absischtlich verkehrt rum angezogen hat, um den Verdacht auf einen Mann zu lenken.

Das ist ein starkes Argument!
Tatsächlich könnte eine Frau so gehandelt haben. Es bedeutet, dass Columbo noch weniger gegen Jennings in der Hand hat.

Als erstes wäre mir die Idee gekommen, dass der Täter einfach unter enormen Druck stand und nicht aufgepasst hat. Hätte genauso gut eine Frau sein können.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon Mr. Brimmer » Mi, 21.07.2010 08:27


Das war die erste Folge die ich sah, damals bei RTL Plus 1991.
Danach kam ich von Columbo nicht mehr los. Sicher im Nachhinein kein wirkliches
Highlight, aber war damals doch recht angetan von der Columbo Figur.
Der Mörder hat wirklich, wie schon mindestens einer schrieb, Soap Niveau.
Aber dar der ganze Film recht breit angelegt ist, viele Nebenschauplätze hat,
und sonst sehr unterhaltsam ist, fällt der blasse Mörder nicht zu negativ auf.
Sind für mich 3 Punkte. Bis auf einen superaufspielenden Mörder hat diese
Folge Vieles ( auch guten Humor ) was gut unterhält, auch wenn es natürlich
kein Highlight ist.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon Patrick_B » Fr, 11.02.2011 17:40


Eigentlich habe ich mich hier nur angemeldet, um die Bewertungen zu lesen. Ich habe bereits in anderen Threads gelesen, dass andere User nicht besonders gut auf diese Folge zu sprechen sind. "Na so schlimm wird es schon nicht sein", habe ich in meinem jugendlichen Leichtsinn gedacht. Aber ich habe gerade diese Folge zum ersten Mal gesehen (DVD) und mir bleibt nichts anders übrig, als meiner Meinung Luft zu verschaffen. Ich hätte niemals gedacht, dass mir diese Worte jemals über die Lippen kommen würde, aber diese Folge ist schlechter als "Der alte Mann und der Tod"!

Eigentlich wurden alle wesentlichen Argumente bereits vorher zusammengetragen: Grauenhaftes Script, unglaubwürdige Charaktere, blasser Mörder, "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten"-Atmosphäre. Die Wendung war meilenweit vorher zu erkennen - ich habe bereits bei der angeblichen Mordszene "Die werden ja wohl hoffentlich nicht diesen alten Hut aus der Schublade zaubern" gedacht. Leider habe ich Recht behalten.

Was ich jedoch nicht vorgesehen habe, sind die Soap-Opera-Charaktere. Ich wiederhole alte Kamellen, aber dass die Schwester auf einmal mit diesem Typen zusammenkommen soll, gehört zum unglaubwürdigsten Quatsch, den ich jemals in Film oder Fernsehen ertragen musste. Naja, vielleicht abgesehen von "Es gibt kein Gesetz, dass es verbieten würde, auf Leichen zu schießen".
Dass die Auflösung mangelhaft ist, fällt da gar nicht mehr groß negativ ins Gewicht. Ich mag es ja, wenn ich während der Beweisführung überrascht werde. Wenn die Überraschung "Meinen die das wirklich ernst?" ist, kann ich jedoch gut drauf verzichten.

Columbo sagt (frei zitiert und übersetzt), während er die zerbrochene Tür inspiziert: "Selbst mein achtjähriger Neffe hätte diese Tür mit dem Taschenmesser aufbekommen". Ich wette, er hätte auch ein besseres Drehbuch geschrieben!

Wenigstens steht als nächstes mit "Luzifers Schüler" ein fanatstischer Columbo auf dem Menü - jedenfalls wenn mich die vage Erinnerung an eine TV-Ausstrahlung vor vielen Jahren nicht trügt.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon martha » Fr, 11.02.2011 19:31


Herzlich Willkommen, Patrick_B!

Ich hoffe, man liest hier von dir noch weitere Bewertungen, vielleicht in Kürze eine Lobeshymne auf "Luzifers Schüler".
Würde mich freuen. :)
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon Doc Brown » Di, 21.06.2011 18:47


zzzzzz … zzzzzz … zzzzzz

Ich gebe 2 Punkte. Die Grundidee der Folge ist gut, die Episode kommt auch flott in Gang, lässt dann aber stark nach.

Die Story ist ja an sich nicht schlecht. Alles sieht nach dem Mörder Jennings aus, doch dann kommt die Wendung und es stellt sich plötzlich heraus, dass es zwei „Morde“ gab. Potenzial für einen guten Columbo war also durchaus da, aber die Darsteller vergeigen die Episode leider vollkommen. :?

Hauptgrund ist sicherlich die schwache Mörderfigur. Stevens spielt hier wirklich schlecht, das muss man so klar sagen. Er kann seine Emotion überhaupt nicht transportieren (und davon hätte er ja eigentlich viele – in alle Richtungen). Die schwache Synchronisation tut dann noch ihr übriges. Venus hatte den gleichen Gedanken wie ich: Die ganze Episode erinnert teilweise an die ultra schlechte Soap „Reich und schön“.
Die Figur der Schwester gefällt mir auch nicht. Sie wirkt überzeichnet und wird am Ende unglaubwürdig. Auch ihre Figur kann die Episode nicht tragen.

Was mir auch nicht klar ist: Es kann doch eigentlich nicht ernsthaft sein, dass Jennings hier ungeschoren davon gekommen wäre, wenn Columbo ihm den 1.Mord nicht nachgewiesen hätte. :motz: Immerhin gibt er ja zu, dass er Theresa erschießen wollte. Er behauptet, er wusste nicht, dass sie bereits tot war. Hier muss er doch für die Mordabsicht bestraft werden. Ich verstehe nicht, dass ihm zu gute gehalten wird, dass Theresa schon tot war.
Aber gut, diese Ungereimtheit (oder diese Lücke im amerikanischen Rechtssystem) fügt sich nahtlos in die schwache Episode ein.

Das einzig positive an dieser Episode ist, dass es zumindest ein paar witzige Momente gibt, aber vieles ist leider schlecht geworden. Daher nur 2 Punkte. :(
Döp döp döp de de döp döp döp
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon martha » Sa, 02.07.2011 17:23


Doc Brown hat geschrieben:zzzzzz … zzzzzz … zzzzzz

Ich gebe 2 Punkte. Die Grundidee der Folge ist gut, die Episode kommt auch flott in Gang, lässt dann aber stark nach.

Die Story ist ja an sich nicht schlecht. Alles sieht nach dem Mörder Jennings aus, doch dann kommt die Wendung und es stellt sich plötzlich heraus, dass es zwei „Morde“ gab. Potenzial für einen guten Columbo war also durchaus da, aber die Darsteller vergeigen die Episode leider vollkommen. :?

Hauptgrund ist sicherlich die schwache Mörderfigur. Stevens spielt hier wirklich schlecht, das muss man so klar sagen. Er kann seine Emotion überhaupt nicht transportieren (und davon hätte er ja eigentlich viele – in alle Richtungen). Die schwache Synchronisation tut dann noch ihr übriges. Venus hatte den gleichen Gedanken wie ich: Die ganze Episode erinnert teilweise an die ultra schlechte Soap „Reich und schön“.
Die Figur der Schwester gefällt mir auch nicht. Sie wirkt überzeichnet und wird am Ende unglaubwürdig. Auch ihre Figur kann die Episode nicht tragen.

Was mir auch nicht klar ist: Es kann doch eigentlich nicht ernsthaft sein, dass Jennings hier ungeschoren davon gekommen wäre, wenn Columbo ihm den 1.Mord nicht nachgewiesen hätte. :motz: Immerhin gibt er ja zu, dass er Theresa erschießen wollte. Er behauptet, er wusste nicht, dass sie bereits tot war. Hier muss er doch für die Mordabsicht bestraft werden. Ich verstehe nicht, dass ihm zu gute gehalten wird, dass Theresa schon tot war.
Aber gut, diese Ungereimtheit (oder diese Lücke im amerikanischen Rechtssystem) fügt sich nahtlos in die schwache Episode ein.

Das einzig positive an dieser Episode ist, dass es zumindest ein paar witzige Momente gibt, aber vieles ist leider schlecht geworden. Daher nur 2 Punkte :(


Auch hier kann ich mich der kompletten Bewertung anschließen.

Es ist einfach schade.
Dieser Wayne Jennings ist aus 69 Folgen nun wirklich die einzige Mörderfigur, die mein Interesse nun absolut gar nicht geweckt hat. ?-/
Ich weiß auch nicht, was ich bei der Betrachtung falsch gemacht habe.
Ich bin nun wirklich nicht zu kritisch und den Darstellern gegenüber fraglos sehr wohlgesonnen.
Der Fall ist gut, aber personell geht das leider nicht an mich.
Wer kann mich denn hier mal von der Qualität des Mörders überzeugen?
Ich bitte um Anregungen!
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon dille » Sa, 02.07.2011 18:07


Wo keine Qualität in der Mörderfigur, da auch keine Argumente zur Überzeugung. Wayne Jennings gehört zu den seltenen "Cowboys" unter den Antagonisten, noch dazu mit wenig Selbstvertrauen und dafür mit viel Larmoyanz gesegnet. Damit erfüllt er genau das, was die Columbo-Mörder-Hatz so originell macht, nicht: Den Anspruch auf Ebenbürtigkeit.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon Doc Brown » Sa, 02.07.2011 18:28


@ dille: Ich muss ja ehrlich gestehen, dass ich erst mal googeln musste, was Larmoyanz ist. :wink: Ansonsten hast du natürlich Recht, Jennings ist Columbo kaum ebenbürtig.

Ein positiven Aspekt an Jennings habe ich aber dann aber doch gefunden: Er schafft es immerhin, seinen ursprünglichen Mordplan trotz des großen Drucks schnell den Gegebenheiten anzupassen. Die Telefongesellschaft vermasselt ihm ja die zügige Rückfahrt, also stellt er seinen Plan kurzerhand um und erschießt Theresa ein zweites Mal. Darauf muss man unter Stress erst mal kommen.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon martha » Sa, 02.07.2011 18:39


dille hat geschrieben: Damit erfüllt er genau das, was die Columbo-Mörder-Hatz so originell macht, nicht: Den Anspruch auf Ebenbürtigkeit.


Na ja, aber was macht denn die Originalität eines gering originellen Mörders aus?
Da muss ich mich aber schon extrem anstrengen, um dieses leckgeschlagene Beiboot noch in ein wohltemperiertes Gewässer zu leiten.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon JustOneThing » Do, 27.10.2011 23:07


Bei der Episode "Niemand stirbt zweimal" schwimme ich mit meiner Bewertung mal wieder gegen den Mainstream.
Denn genau das, was viele an dieser Folge so hart bemängeln, übt auf mich einen gewissen Charme aus. Ist denn noch keinem auch mal das hier wunderbar zur Schau gestellte Fernseh-Flair der ausklingenden 80er aufgefallen? Die schönen geschniegelten Frisuren der Männer, allen voran Wayne Jennings in seiner Rolle als Frauenschwarm, oder die die luftigen Tageskleider und explodierten Haarprachten der weiblichen Protagonisten...?
Man muss einfach zugeben, ein kleines bisschen was von "Denver Clan" oder "Reich und schön" hat diese Columbo-Episode durchaus. Das macht sie nicht unbedingt zu einem Highlight, aber für mich auch nicht gleich unterirdisch schlecht. Sie ist in jedem Fall auch ein Zeitdokument zum Thema Fernsehkrimis der späten 80er bis frühen 90er Jahre.

Das Mordmotiv ist, wie so oft, mal wieder das liebe Geld. Nicht besonders spektakulär, aber immer wieder gerne genommen.
Dass man den Plan des Mörders, wie er die Tat zu begehen und ggf. zu vertuschen gedenkt, nicht sieht, macht natürlich neugierig und fällt etwas aus dem typischen "Columbo-Rahmen". Das stört aber weiter nicht, weil einen gerade deshalb, zumindest bei der Erstkonsumierung des Films, immer wieder der Verdacht beschleicht, dass nicht unbedingt Jennings der Mörder sein muss... sondern eventuell auch die kratzbürstige Schwester des Mordopfers. Mir ging es da nicht anders.
Columbos Indiziensuche macht hier eindeutig eine bessere Figur als seine etwas dürftige Überführung am Ende des Films.

Eine tolle Filmfigur ist für mich Brenda Vaccaro als aufbrausende und frustrierte Schwester des Opfers. Sie lässt dabei den etwas blassen Andrew Stevens als Wayne Jennings noch blasser aussehen... und fast zu einer Nebenfigur werden.
Vielleicht auch deshalb könnte dem Zuschauer der Verdacht kommen, nicht ER, Jennings, sondern eben die Schwester hat den Mord begangen. Denn wenn es in dieser Episode eine(n) Gegenspieler(in) für den Inspektor gibt, dann ist es Brenda Vaccaro.

Die hier ebenfalls von vielen Kritikern als allzu unglaubwürdig hingestellte Tatsache, dass sich gegen Ende des Films die Schwester des Mordopfers von ihrem vermeintlichen Widersacher Jennings verführen lässt, ist für mich zum Beispiel wieder gar nicht sooo abwegig.
Man muss hier sehen, dass diese, eben nicht durch grazile Schönheit gezeichnete Frau ihr ganzes Leben mit ansehen musste, wie ihre liebreizende Schwester ihr die besten und schönsten Männer vor der Nase weggeschnappt hat. Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass gerade SIE es war, die Jennings ihrer prominenten Schwester vorgestellt hat, und diese dann mit Jennings eine Affäre begonnen hat, mit genau dem Mann, mit dem sie sich womoglich selbst gerne etwas gewünscht hätte, dann erscheint einem die Tatsache, dass diese, ganz sicher sexuell frustrierte Frau, dem "überwältigenden" Charme dieses Casanovas Jennings nur allzu gerne nachgegeben hat, durchaus nachvollziehbar.
Gerade diese oft kritisierte Geschichte hat vielleicht mehr mit der Realität des Lebens gemein, als so mancher denkt... :wink: ... denn ein bisschen Soap gibts ja schließlich auch im wahren Leben... immer wieder... :D

Ich finde diese Folge, gerade wegen ihrem besonderen Late 80´s Flair... und wegen der durchaus interessanten Nebencharaktere ziemlich unterhaltsam und habe sie mit vier Punkten sehr gut bewertet. Die Spannung kommt hier auch nicht zu kurz, die ganze Geschichte wird de facto nie langweilig, weil immer irgendwie Bewegung drin ist... und dass am Ende der Mörder dann doch der Mörder ist, hat mich zumindest beim Erstsehen dieser Folge durchaus etwas überrascht. Originell ist diese Idee allemal... und "Niemand stirbt zweimal" ein recht passender (deutscher) Titel.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon OpenOcen » Di, 10.01.2012 07:55


3 Punkte

die Soapatmosphäre sowie die bereits genannten Kritikpunkte machen eine höhere Bewertung unmöglich.

Das ist mit der Schwester ein nerviger Charakter dabei der sich in die Reihe der schlechten weiblichen Charaktäre in "Der Alte Mann und der Tod" einreihen könnte.

Man muss auch ganz klar sehen wer Jemanden erschießt - ganz gleich ob schon Tod oder nicht - der wäre erst einmal sowieso der Hauptverdächtige. Er würde in Untersuchungshaft genommen und allein schon wegen Versuchten Mord und Störung der Totenruhe angeklagt. Bei diesen Ermittlungen würde dann intensiv geprüft, ob er auch den ersten Schuss abgegeben haben könnte. (Das ganze würde natürlich nicht für eine Columbofolge geeignet sein)

Dennoch gibt es drei Punkte, weil die Folge an sich unterhaltsam war.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon Tiktaalik » Mi, 26.09.2012 19:36


Ich hatte schon einmal in einer anderen Bewertung beschrieben, was in meinen Augen einen guten Columbo ausmacht. Ich werde noch einmal darauf eingehen, aber mich deutlich kürzer fassen. Das Herzstück eines guten Columbos ist für mich das Columbo-Mörder-Spiel. Daher muss dem Zuschauer der Mörder von Anfang an bekannt sein. Wie sonst soll sich ein gutes Zusammenspiel zwischen den beiden entwickeln? Ebenfalls wegen des guten CMS ist es wichtig, dass der Inspektor und der Mörder die mit Abstand wichtigsten Personen sind.

Hier findet das Columbo-Mörder-Spiel nur so lange statt, bis Wayne Jennings, den wir Zuschauer für den Mörder halten, als Tatverdächtiger ausscheidet. Daher erhält es von mir nur knappe 2 Punkte. Auch spielen mir in dieser Folge viel zu viele wichtige Nebendarsteller mit: Neben dem Mörder, dem Mordopfer Theresa Goren und ihrer Schwester Jess McCurdy spielen auch Sergeant Schultz und Helen Ashcroft eine zu große Rolle. Dazu gibt es zahlreiche Zeugen und die Leute von der Kabelgesellschaft. Ein weiterer Kritikpunkt für mich ist, dass ich zwischenzeitlich Mühe hatte, der Handlung zu folgen.

Die Story an sich ist wirklich gut und enthält sehr viel Potenzial: Jemand begeht einen Mord und um diesen zu vertuschen erschießt er sein Opfer ein zweites mal. Diesen zweiten Mord kann er leicht zugeben und auf die Idee, dass er auch hinter dem ersten steckt, kommt so schnell niemand. Sehr unglaubwürdig ist aber, dass Columbo ihn für den ersten Mord gar nicht belangen kann. Er erhält wahrscheinlich eine kürzere Strafe, aber dass er straffrei ausgeht, kann ich mir in der Realität nicht vorstellen.

Leider wird das Potenzial dieser Folge durch ihre durchschnittlichen Darsteller verschenkt. Andrew Stevens kann dem Sunnyboy Wayne Jennigs kaum Profil verleihen. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass die Frauen auf ihn stehen. Die Szene am Ende, wo er und die Schwester des Opfers über einander herfallen, wirkt für mich gestellt. Die einzig gute Darstellerin ist Brenda Vaccaro als Jess McCurdy. Dennoch erhalten die Darsteller insgesamt nur 2 Punkte.

Die Beweisführung mag ebenfalls nicht zu überzeugen. Wayne Jennings wird am Ende aufgrund von Krähengeräuschen auf dem Band und eines falsch herum angezogenen Unterhöschen überführt.

Die interessante Story und die immerhin durchschnittlichen Darsteller bringen der Folge 2/5 Punkte.
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Re: Bewertet: "Niemand stirbt zweimal"

Beitragvon Oceanic » Mi, 26.12.2012 10:32


so ich schreibe bevor ich die anderen Posts lese... :noidea:

Ähhhh was war das ??

Nach dieser wirren Senze wo alle im Wohnzimmer standen und der Typ dann den " Mord" gesteht wurde dann erst mal im Khs gefeiert weil er ja nur auf einen Toten geschossen hat ?-/ ?-/ ?-/ Konnte ich nicht mehr..

Der fiese Typ Nervig!! (der wäre was für Folge 1789 von Reich und Schön oder so) Die dicke Schwester Nervig und Horro schlecht Alles Nervig
Das arme Opfer warum muss das so unwürdig präsentiert werden wie sie da mit diesen Strümpfen rumlag??
Die ganze Story Null Columbo Feeling
1 Punkt
Fire Walk with Me!
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