Bewertet: "Ruhe sanft, Mrs. Columbo"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr "Ruhe sanft, Mrs. Columbo"?

1/5 schlecht
3
5%
2/5 passabel / "na ja"
10
17%
3/5 gut
13
22%
4/5 sehr gut
15
26%
5/5 überragend
17
29%
 
Abstimmungen insgesamt : 58

Beitragvon martha » Sa, 07.10.2006 18:39


Yves hat geschrieben:
Bin mir aber mit der Bepunktung der Folge noch nicht 100% sicher, weshalb ich jetzt mal was mache, was ich eigentlich nicht machen würde: Ich warte mal, ob martha noch einen weitern positiven Punkt gefunden hat, sodass ich meine Bewertung guten gewissens abgeben kann!



Ach du Schreck!
Yves, du bringst mich da aber schwer in Verlegenheit, weil ich eigentlich erst deine Bewertung abwarten wollte, um zu wissen, wieviel Punkte ich vergebe. :D

Aber ich mach's mal kurz(ohne Gewähr).

Ich bin ja nicht Franz Beckenbauer, der gerne sagt, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern.
Deshalb bleib ich auch grosszügigerweise bei den 3 Punkten, die ich schon vor einem halben Jahr mit etwas Wohlwollen gegeben habe, wobei ich nach wie vor der Meinung bin, dass auch die Auflösung "fauler Zauber" ist.

Zunächst mal ist Columbo ja 'ne Krimiserie und kein Mysterie-Thriller, d.h. wir wissen doch alle, dass Mrs. Columbo niemals gestorben sein kann. Der Spielraum für mögliche Überraschungen ist in der Hinsicht doch sehr begrenzt(Dieser Effekt verpufft schon mal total) :!:
Zweitens ist das Finale ja nur 'n Abklatsch aus der Folge "Meine Tote-Deine Tote".
Was dort aber 'n grossartiger Paukenschlag ist, über den man begeistert sein kann, ist in der Folge "Ruhe sanft, Mrs. Columbo" eher ein Schlag in's Wasser.
Denn was bitteschön erfahren wir aus diesem finalen Spielchen, das Columbo mit der Mörderin treibt:
:arrow: Mrs. Columbo lebt(wie zu erwarten war)
:arrow: Columbo überlebt ebenfalls(was noch mehr zu erwarten war)
:arrow: Mrs. Dimitri erzählt Columbo, dass sie seine Frau auf dem Gewissen hat(was wir nach dem Gespräch mit dem Psychiater auch erwarten durften)

Das heisst, es wird ein unglaublicher Aufwand betrieben für ein Ergebnis, das einen doch wohl in keinster Weise überraschen konnte. :(

Dann die Mörderin:
Sie hebt Geld ab(um den Todeszeitpunkt zu vertuschen), tut das aber an einem Geldautomaten, der sich im gleichen Gebäude befindet, wo sie sich mit ihrem Geliebten trifft(um ein Alibi zu haben). :?

Diese ungesunde Mischung aus Dummheit und Ignoranz stellt für Columbo doch eher ein Problem dar, das er auch im Halbschlaf lösen dürfte.
Sonst hab ich an erwähnenswerten Indizien nichts gefunden. :!:

Übrigens, "Columbo-Freak", hab ich jetzt 'ne endgültige Bestätigung für deine Aussage gefunden, dass Mrs. Dimitri auch Columbo töten wollte. Du hattest recht. :wink:
Auf der Beerdigung sagt sie nämlich zu sich selber:"Ich werde dir schon mitteilen, Columbo, wer deine Frau getötet hat...bevor ich dich töte!"

Das ist natürlich eindeutig, obwohl ich es nicht sehr gelungen finde.
Nachvollziehbar wäre für mich gewesen, wenn sie zunächst die Absicht gehabt hätte, Columbo zu töten. Nachdem dieser aber so viel von seiner Frau erzählt hat, wäre ihr der Gedanke gekommen: Halt! Umorientierung des Angriffsplans! Ich töte seine Frau, damit er genau so leidet wie ich.
Das hätte vollkommen ausgereicht :!:
Warum auch noch ihn töten? Was soll das?
Damit hätte sie doch seine Trauer um seine Frau abrupt beendet. :? :? :?

Ich find's immer schön, wenn man selbst bei gestörten Mördern noch 'n halbwegs nachvollziehbaren Handlungsplan an die Hand bekommt.
Ich brauch Mörder wie Colonel Rumford oder Santini, wo ich genau weiss, woran ich bin. Das sind halt Mörder, die selber auch sehr zielgerichtet wissen, was sie tun.

Ich lass mich natürlich auch gerne überraschen, aber ich bin keiner, der sich 'n Überraschungsei kauft, und sich beim Naschen wundert, dass da auch was zum Spielen drin ist. :wink:

Aber so ähnlich hab ich mich beim Angucken der Folge gefühlt!!!

Wenn ich das jetzt so lese, korrigier ich mich doch auf 2 Punkte.
Ich glaub, das entspricht wohl eher meinen Eindrücken.
Vielleicht spukt ja doch 'n kleiner Beckenbauer in meinem Kopf. :wink:
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Beitragvon Yves » Sa, 07.10.2006 23:57


Hmm, also viel positives steckt da nicht drin in deiner Bewertung...
Das mit dem wirklich niedrigen Überraschungseffekt ist mir auch aufgefallen. Irgendwie alles zu durchsichtig. Das passt irgendwie haargenau zu Mrs. Dimitri.
Im Großen und Ganzen genau das was ich auch geschrieben bzw. genauso erlebt habe.
Mir ist noch aufgefallen, dass in der Folge überhaupt keine unterstützende Musik läuft. Immer nur diese "Gedankenselbstgespräche" von Mrs. Dimitri, die sich z.T. auch noch selber wiedersprechen.

Wenn ich mir die Folge im Gedanken nochmal anschaue komme nun auch zu soliden 2P! :wink:
Ein "gut" wäre einfach zu viel!

Die Bewertung für Sonntag hab ich schon mal vorgelegt, wenn auch nicht besonders umfangreich, aber das wird nachgeholt! :wink:

MfG
YvEs
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Beitragvon martha » So, 08.10.2006 11:15


Positiv zu bewerten ist sicherlich die Absicht, Columbo mal in einer Ausnahmesituation zu zeigen, wie auch in der Folge "Bluthochzeit".
Fälle, die auch mal in sein persönliches Umfeld eingreifen.
Allerdings hat mir das in "Bluthochzeit" wesentlich besser gefallen, da hier seine persönliche Betroffenheit viel besser rauskommt.
Bei "Ruhe sanft, Mrs. Columbo" spielt er die Trauer um seine Frau doch sehr routiniert herunter.

Übrigens gibt es in der Folge schon Musik, die dramaturgisch eingesetzt wird, etwa in der Szene, wo Mrs. Dimitri vom Restaurant zum Geldautomaten geht. Ist sogar recht spannungsgeladen.

Was ich aber vermisse ist Humor, der noch nicht mal im Ansatz vorhanden ist.
Selbst in der Szene auf dem Golfplatz nicht!(im Film "Mord mit der linken Hand" lässt Columbo an diesem Ort noch sein komödiantisches Talent aufblitzen)
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Beitragvon Columbo-Freak » So, 08.10.2006 12:50


Yves hat geschrieben:1. Wie kann Mrs. Dimitri wissen, dass Columbo die Marmelade isst?
2. Warum diese Inszenierung und der ganze Aufwand für die Vertuschung der Tat (auch wenn sowieso alles recht durchsichtig ist), wenn ihr der Knast doch egal ist?! Warum knall sie nicht gleich Columbos Frau einfach ab, dann wär´s logisch, weil dann jeder wüsste, dass sie es war!
3. Das sie murmelt: "Erst du, dann der Bulle", das passt ja gar nicht. Warum schaut sie dann so erschrocken, fast mitleidig, als Columbo die Marmelade ausm Schrank holt?
4. Das Columbo diese Schwäche ausnutzt und das Geständnis (wegen der Befrieding, die sie sonst nicht gehabt hätte, wenn sie nicht noch schnell was gesagt hätte) so bekommt ist gut gemacht. Auch das noch ein entscheidender Pluspunkt, der es nochmal rumgerissen hat! Mrs. Dimitri scheint mir aber noch verwirrter zu sein, als Grace Wheeler Willis in "Tödliches Comeback"!!!

MfG
YvEs


Um noch einmal zu beweisen, dass die Folge logisch absolut wasserdicht ist, versuch ich mal, die Unklarheiten zu beseitigen :wink: :

zu 1): Sie weiß es natürlich nicht, weil sie gar Columbo zu dem Zeitpunkt ja auch gar nicht töten will. Es ist für sie eine Überraschung (darum auch der verdutzte Blick, als Columbo plötzlich anfängt, die Marmelade aufs Brot zu schmieren)!
zu 2): Ein berechtigter Einwand, aber sie will ja mit Columbo ein Spiel spielen, ihr persönliches perfides Rachespiel! Sie genießt ja auch am Schluss, wie Columbo scheinbar im Dunkeln tappt. Außerdem will sie nach der Ermordung von Columbos Frau noch etwas Zeit haben, Columbo leiden zu sehen, also wäre ein Amoklauf die falsche Variante. Außerdem wäre die Folge dann ein Psychothriller und kein Columbo-Krimi.
zu 3): siehe 1); sie wollte Columbo erst später töten!
zu 4): Die Dimitri ist sicherlich eine Psychopathin und auch nicht die intelligenteste Mörderin, aber der Vergleich hinkt meiner Meinung nach ein wenig!

Schreib ruhig, falls du mit meinen Punkten nicht einverstanden bist. :wink:

Grüße
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Beitragvon Columbo-Freak » So, 08.10.2006 12:59


martha hat geschrieben:Zweitens ist das Finale ja nur 'n Abklatsch aus der Folge "Meine Tote-Deine Tote".
Was dort aber 'n grossartiger Paukenschlag ist, über den man begeistert sein kann, ist in der Folge "Ruhe sanft, Mrs. Columbo" eher ein Schlag in's Wasser.


Empfand ich eher genau andersrum. Bei "Meine Tote - deine Tote" stand ich am Anfang kurz auf dem Schlauch, hier war alles sofort klar. Zusätzlich kam hier noch die große Erleichterung, dass Columbos Frau lebt. Beides zusammen geben für mich einen tollen Schluss. Bei dem Begräbnis war ich mir nämlich nicht mehr so sicher, dass Columbos Frau noch lebt!
martha hat geschrieben:Denn was bitteschön erfahren wir aus diesem finalen Spielchen, das Columbo mit der Mörderin treibt:
:arrow: Mrs. Columbo lebt(wie zu erwarten war)
:arrow: Columbo überlebt ebenfalls(was noch mehr zu erwarten war)
:arrow: Mrs. Dimitri erzählt Columbo, dass sie seine Frau auf dem Gewissen hat(was wir nach dem Gespräch mit dem Psychiater auch erwarten durften)

Das heisst, es wird ein unglaublicher Aufwand betrieben für ein Ergebnis, das einen doch wohl in keinster Weise überraschen konnte. :(


Naja, den Mörder kennen wir ja in jeder Folge! Es geht ja immer darum, wie Columbo ihn dingfest macht. Also wo ist hier der Unterschied zu anderen Folgen?

martha hat geschrieben:Dann die Mörderin: Sie hebt Geld ab(um den Todeszeitpunkt zu vertuschen), tut das aber an einem Geldautomaten, der sich im gleichen Gebäude befindet, wo sie sich mit ihrem Geliebten trifft(um ein Alibi zu haben). :?

Diese ungesunde Mischung aus Dummheit und Ignoranz stellt für Columbo doch eher ein Problem dar, das er auch im Halbschlaf lösen dürfte.
Sonst hab ich an erwähnenswerten Indizien nichts gefunden. :!:


Findet Columbo das überhaupt raus, dass das Geld im selben Gebäude abgehoben wurde, wo das Date stattfand? Kann mich an die Szene gar nicht erinnern! Viel mehr Indizien gibt es in der Tat nicht und das ist ja auch der Grund, warum ich nicht 5 Punkte gegeben habe (siehe Bewertung auf Seite 1 des Threads).

martha hat geschrieben:Übrigens, "Columbo-Freak", hab ich jetzt 'ne endgültige Bestätigung für deine Aussage gefunden, dass Mrs. Dimitri auch Columbo töten wollte. Du hattest recht. :wink:
Auf der Beerdigung sagt sie nämlich zu sich selber:"Ich werde dir schon mitteilen, Columbo, wer deine Frau getötet hat...bevor ich dich töte!"


Ich wusste, dass es irgendwo gesagt wurde, aber nicht mehr genau wo! Danke! :wink:

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Beitragvon martha » So, 08.10.2006 18:28


Columbo-Freak hat geschrieben: Zusätzlich kam hier noch die große Erleichterung, dass Columbos Frau lebt. Bei dem Begräbnis war ich mir nämlich nicht mehr so sicher, dass Columbos Frau noch lebt!


Ich versuch mich verzweifelt daran zu erinnern, ob ich beim ersten Anschauen der Folge ähnlich unsicher war, ob Mrs. Columbo nicht doch tot ist. :?
Und da wären wir auch schon beim eigentlichen Dilemma. Ich hab die Folge wohl einfach schon zu oft gesehen, und es ist natürlich verdammt schwierig, sich in den Zustand zurückzuversetzen, als man die Folge zum ersten Mal geguckt hat.
Wodurch soll man noch überrascht werden, wenn man immer schon weiss, was als nächstes passiert? Man ist quasi in der Rolle des allwissenden Betrachters, den wirklich nichts mehr erschüttern kann. Das ist natürlich gerade bei dieser Folge, die auf Überraschungen spekuliert, äusserst hinderlich.


Columbo-Freak hat geschrieben:Naja, den Mörder kennen wir ja in jeder Folge! Es geht ja immer darum, wie Columbo ihn dingfest macht. Also wo ist hier der Unterschied zu anderen Folgen?


Bingo!!!
Erstklassig herausgespielter Konter! :o
1:0 für dich!
Da gehen mir nun wirklich die Argumente aus. :wink:


Columbo-Freak hat geschrieben:Findet Columbo das überhaupt raus, dass das Geld im selben Gebäude abgehoben wurde, wo das Date stattfand? Kann mich an die Szene gar nicht erinnern!


Ja, er erwähnt es im Gespräch mit Sergeant Brady, bevor er sich beim Eismann watt leckeres bestellt. Frag mich aber bitte nicht nach der Eissorte, aber ich meine es war Erdbeereis.
:? :? :wink: Übrigens wird in der selben Szene noch über ein weiteres "Indiz" gesprochen, das mir fast entfallen wäre.
Nämlich die Sache mit dem Zahnarzttermin.
Mrs. Dimitri rief ja im Büro von Columbo an, um (scheinbar)einen Zahnarzttermin klarzumachen.
Hier erzählt Columbo aber, dass er gar keinen festen Zahnarzt hat.
Nicht schlecht, denn das konnte die Dimitri nun wirklich nicht wissen.
Gefällt mir auf jeden Fall wesentlich besser als die Sache mit dem abgehobenen Geld, denn das sollte man schon wissen, dass auf jedem Kontoauszug auch der Ort des Geldautomaten steht.(gilt zumindest für die Sparkasse) :wink:
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Beitragvon Columbo-Freak » So, 08.10.2006 19:21


martha hat geschrieben:Bingo!!!
Erstklassig herausgespielter Konter! :o
1:0 für dich!
Da gehen mir nun wirklich die Argumente aus. :wink:


Ist das ernst gemeint?
martha hat geschrieben:Ja, er erwähnt es im Gespräch mit Sergeant Brady, bevor er sich beim Eismann watt leckeres bestellt. Frag mich aber bitte nicht nach der Eissorte, aber ich meine es war Erdbeereis.
:? :? :wink: Übrigens wird in der selben Szene noch über ein weiteres "Indiz" gesprochen, das mir fast entfallen wäre.
Nämlich die Sache mit dem Zahnarzttermin.
Mrs. Dimitri rief ja im Büro von Columbo an, um (scheinbar)einen Zahnarzttermin klarzumachen.
Hier erzählt Columbo aber, dass er gar keinen festen Zahnarzt hat.
Nicht schlecht, denn das konnte die Dimitri nun wirklich nicht wissen.
Gefällt mir auf jeden Fall wesentlich besser als die Sache mit dem abgehobenen Geld, denn das sollte man schon wissen, dass auf jedem Kontoauszug auch der Ort des Geldautomaten steht.(gilt zumindest für die Sparkasse) :wink:


Der Zahnarzttermin wäre das zweite Indiz, stimmt. Finde ich aber auch nicht so prickelnd. Es war übrigens ein Orangeneis, wenn ich mich recht erinnere. :wink:

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Beitragvon martha » So, 08.10.2006 20:11


Columbo-Freak hat geschrieben:
martha hat geschrieben:Bingo!!!
Erstklassig herausgespielter Konter! :o
1:0 für dich!
Da gehen mir nun wirklich die Argumente aus. :wink:


Ist das ernst gemeint?


Natürlich!!!

Denn du hast ja recht damit, dass die finale Aufklärungssituation in fast jeder Columbo-Folge identisch ist, und sich somit auch die Folge "Ruhe sanft, Mrs. Columbo" in der Hinsicht nicht von anderen Folgen unterscheidet.
Identisch sind auch die Spannungsbögen, die sich kurz vor der Aufklärung entwickeln.
Man fragt sich ja jedesmal: Womit überführt Columbo schlussendlich den Mörder?
Und erst nach der endgültigen Aufklärung löst sich die Spannung, und man sagt sich:Ja, das war super, oder nee, das hat mich nicht überzeugt.

Ich bleibe aber dabei, dass mich der Aufklärungs-Clou mit dem gespielten Sterbeprozess von Columbo nicht begeistert hat, weil ich es immer vorziehe, wenn der Mörder mit einem genialen Indiz überführt wird, oder wenn er in eine Falle tappt, die nicht so aufwendig inszeniert wird wie hier
(siehe Galesko in "Momentaufnahme für die Ewigkeit").
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Beitragvon Fregle » Mi, 20.12.2006 15:48


Meiner Meinung nach zählt diese Episode zu den top five. Zu Beginn war ich nicht so begeistert, da alles ein bisschen durcheinander ging. Die Überraschung gegen Ende war aber super. Wenn man sich aber, wie da Schulz, die Episode vorher durchglesen hat, ist die ganze Folge nimmer so schön. Vielleicht ist es etwas unrealistisch, dass Columbo den Tod seiner Frau vortäuscht. Was meint ihr?


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Beitragvon ChryZ » Di, 09.01.2007 11:40


martha hat geschrieben:Wodurch soll man noch überrascht werden, wenn man immer schon weiss, was als nächstes passiert? Man ist quasi in der Rolle des allwissenden Betrachters, den wirklich nichts mehr erschüttern kann. Das ist natürlich gerade bei dieser Folge, die auf Überraschungen spekuliert, äusserst hinderlich.


Bingo! Genau das ist das Grundproblem bei der Bewertung dieser Folge.
Wie aus vielen Posts hervorgeht, haben einige die Folge am Anfang Klasse gefunden und nach mehrmaligem Sehen als langweilig empfunden. Mir geht es ähnlich. Wenn man die Folge zum ersten Mal sieht, ist sie sehr interessant, aber in ersten Linie, weil man gespannt darauf ist, endlich ein Foto seiner Frau zu sehen und ob der Inspektor es schafft, nicht umgebracht zu werden.

Wenn man aber versucht die Folge nach den üblichen Gesichtspunkten (Motiv, Mord, Aufklärung, etc.) zu bewerten, stellt man schnell fest, dass sie zu den schwächeren Folgen gehört.

Wegen des großen Unterhaltungswertes gibt es von mir aber 4 Punkte.
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Beitragvon Aetzki » Mo, 29.10.2007 03:39


also für mich war das neben "Selbstbildnis eine Mörders" klar eine der besten Columbo Folgen. Villeicht gerade weil sie ein bisschen aus dem üblichen Strickmuster fallen!
"Im übrigen wollten Sie meine Frau vergiften und Sie wollten auch mich ermorden. Und das nehme ich sehr persönlich." Zitat von Columbo aus der Folge: "Ruhe sanft, Mrs. Columbo"
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Beitragvon Venus » Fr, 13.06.2008 18:08


Von mir auch nur 2 Punkte, gute Grundidee, aber diese blöden Rückblenden und dann die Beerdigung am Anfang, von der man nicht richtig weiss, wie die zustande kam. Das einzige, was mir gefiel, war, dass Columbo die Mörderin ins Falsche Haus lockte. Zitat: Das ist nicht mein Küchenboden!
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Beitragvon Martin. » Fr, 18.07.2008 02:08


Ich habe diese Folge nun zum zweiten Mal gesehen, und, es ist zum verrücktwerden, ich kann einfach irgendwie nicht sagen, ob sie mir nun gefallen hat oder nicht. :?


Nun ja, ich versuche mal, die Folge zu durchleuchten und meine Eindrücke niederzuschreiben und hoffe dass ihr meinen Gedankengängen folgen könnt :wink: :

Erstmal zu den eingeschobenen Beerdigungsszenen: Ich fand die überhaupt nicht verwirrend oder unpassend. Es war halt mal etwas anderes. Eine Columbo-Folge die mit der Beerdigung der Frau des Inspektors beginnt, fand ich wirklich mutig und weckte mein Interesse.

Die Schwächen der Folge liegen wohl woanders.

Das Problem ist doch, dass allerspätestens nach dem Gespräch mit dem Psychiater auch Columbo klar sein sollte, dass Mrs Dimitri versucht, zumindest seine Frau zu töten.

Meiner Meinung nach hätte man, um Spannung einzubringen, das ganze irgendwie anders aufziehen sollen, denn dass die Beerdigung und die ganze Geschichte in Seargent Brady's Haus nur inszeniert ist, war mir leider sonnenklar.
Ich wünschte ich wäre überrascht gewesen, doch dass die Aufklärung so abläuft habe ich leider schon lange so gedacht.
Man könnte meinen, dass die Macher verzweifelt versucht haben, mit der Idee, dass die ganze Aufklärung statt in Columbos Wohnung in Seargent Brady's Wohnung stattfindet (Zitat: "Das ist nicht meine Wohnung."), noch ein Columbo-typisches "Aha"-Erlebnis drauflegen wollten, da die ganze Geschichte mit der inszenierten Beerdigung und Vergiftung Columbos dermassen vorhersehbar ist. - Vergeblich, denn das lockt nun keinen Hund hinter dem Ofen hervor.

Tja, in "Meine Tote - Deine Tote" hat dieser Trick mit der falschen Wohnung phänomenal funktioniert. Ich war baff und überrascht, so stelle ich mir halt eine würdige Columbo-Überführung dar.

Doch hier hat's leider nicht geklappt. Habe den Braten schon viel zu früh gerochen, auch beim ersten mal gucken. Und ich würde mich nun nicht als übermässig "intelligent" anschauen, eher im Gegenteil: Bei gewissen Krimis verliere ich öfters mal die Fäden während andere noch eher den Durchblick haben. :wink:

Wie schon erwähnt hätte man das ganze irgendwie anders aufziehen sollen, damit das Ende wirklich überraschend gewesen wäre.
Denn wäre dies der Fall, könnte man (oder zumindest ich :wink:) von einem wirklich gelungenen Columbo-Fall sprechen.
Ich befürchte aber, dass das vermutlich ein Ding der Unmöglichkeit gewesen wäre...
Wenigstens macht meiner Meinung nach alles einen Sinn, offene Fragen oder Merkwürdigkeiten sind mir keine aufgefallen. Wie schon erwähnt finde ich auch die Beerdigungsszenen keineswegs verwirrend oder deplatziert. Ob man das nun als Pluspunkt ansehen soll, nur weil einige andere Folgen unlogisch sind oder offene Fragen stehen lassen, ist fragwürdig.

Der Autor Peter S. Fischer hat ja ansonsten einige hervorragende Columbo-Drehbücher geschrieben (Höhepunkt sicherlich "Momentaufnahme für die Ewigkeit"), und man muss ihm und den anderen Beteiligten zu Gute halten, dass aus meiner Sicht wirklich mit aller Mühe versucht wurde, eine orginelle, andersartige und spannende Columbo-Folge zu drehen.
Leider ist das Experiment aufgrund der für mich absehbaren Überführung grösstenteils misslungen. Und vieles in dieser Folge zielt nun mal wirklich auf diese Überführung ab.
Die Darstellung der Mörderin ist in Ordnung, dennoch zählt sie für mich in das untere Drittel der Columbo-Gegner.
Die Sache mit der Kreditkarte ist recht gut ausgedacht. Heute könnte man wohl aber den Todeszeitpunkt genauer bestimmen, weshalb dann auch die Idee mit der Geld-Abhebung der Mörderin heute wohl eine vergebliche Mühe wäre. Ist aber kein Negativ-Punkt, da dass früher wohl einfach noch nicht möglich war.

Alles in allem gebe ich aufgrund der (zugegebenermassen missglückten) Bemühungen der Autoren, mal eine etwas andere Geschichte zu erzählen und dem wie immer symphatischen Auftreten Peter Falks (ich fand wirklich nicht er hätte hier lustloser gespielt als in anderen Folgen - und die Inszenierung seiner "Vergiftung" hat ihm doch sichtlich Spass gemacht :) ) noch solide 3 Punkte für diese Folge.

Ich hoffe meine Gedankengänge einigermassen nachvollziehbar rübergebracht zu haben. :wink:

Gruss Martin
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Beitragvon Columbo-Freak » Fr, 18.07.2008 11:35


Das hast du sicher geschafft, Martin!

Was du da schreibst, kann man auch so stehen lassen, aber ich hatte eben genau diesen Überraschungseffekt beim ersten Angucken. Und auch beim zweiten und dritten Anschauen war ich noch fasziniert von diesem mal ganz anderen Ablauf einer Columbo-Folge. Bin halt 'n naives Dummerchen :oops: :wink: . Deswegen hat die Folge von mir auch starke 4 Punkte bekommen. Ist aber eben subjektiv, ob man überrascht ist oder ob man bei der Auflösung in Gähnen verfällt. Deswegen hab ich volles Verständnis für die Leute, die die Folge nicht so prickelnd finden.

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Re:

Beitragvon Venus » Mo, 22.06.2009 18:10


Martin. hat geschrieben:Ich habe diese Folge nun zum zweiten Mal gesehen, und, es ist zum verrücktwerden, ich kann einfach irgendwie nicht sagen, ob sie mir nun gefallen hat oder nicht. :?
Ich hoffe meine Gedankengänge einigermassen nachvollziehbar rübergebracht zu haben. :wink:
Gruss Martin


@Martin: Ich habe die Folge gestern auch zum dritten Mal gesehen und ich kann immer noch nicht sagen, ob sie mir nun gefällt oder nicht. Deine Gedankengänge kann ich sehr gut nachvollziehen. In Bezug auf die Beerdigungszene/n muss ich sagen, dass ich keinen Schimmer hatte, was da abgeht. Ich konnte das anfangs nicht einordnen. Nachdem ich Selbstbildnis eines Mörders und Geld, Macht und Muskeln gesehen habe muss ich die Fogle aber mit schwachen 3 Punkten bewerten, denn die anderen waren schlechter. Die Mörderin gehört auch in meinen Wertungen ins untere Drittel aller Columbo Mörder.
Venus
 

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