Bewertet: "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter"

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Wie bewertet ihr "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter"?

1/5 schlecht
1
2%
2/5 passabel / "naja"
2
4%
3/5 gut
10
20%
4/5 sehr gut
18
35%
5/5 überragend
20
39%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Re: Bewertet: "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter"

Beitragvon Magnum86 » So, 30.10.2016 01:35


Die Folge hat von mir ein GUT erhalten.
Mord war clever und gut inszeniert.
William Shatner spielt solide aber ehrlich gesagt bin ich kein Fan von Ihm als Columbo Täter. Wohlmöglich halte ich Ihn für einen der Top 3 unsympathischten Täter überhaupt weil er so überzeugend spielt? :o
Bonuspunkte gibts für seine hübsche Tochter sowie für die Villa und sein elegantes Autotelefon :D
Ansonsten hat die Episode auch einige Längen meiner Meinung nach...das Geplänkel mit seiner Tochter und einige Radioszenen sind mir als recht langwirig in Erinnerung? Möglich das ich sie zu vage in Erinnerung habe die Episode. Die Musik zum Beispiel ist mir entfallen...
Trotz allem ganz okay für einen flotten Tv Abend. Nicht mehr und nicht weniger für mich.
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Re: Bewertet: "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter"

Beitragvon Devlin » Mi, 19.04.2017 11:53


Todesschüsse auf dem AB gefällt mir insgesamt ganz gut. Der Mord ist clever eingefädelt und durchgeführt. Wie Chase da vorgeht fand ich doch recht spannend und cool umgesetzt.

Shatner verkörpert nahezu brillant den überheblichen, selbstverliebt Egomanen mit einem riesigen Kontrollwahn. Mir gefällt Shatner zwar in der ersten Episode aus dem Bistro besser. Aber er liefert hier eine starke Leistung ab und tut seinen Teil zu einem sehr guten CMS dazu.

Es hat hier auch alles was einen guten Columbo ausmacht. Raffinierter Mord, gute Indiziensammlung, eine tolle Überführung. Das erste Mal sehr spannend als Columbo da draussen in der Peripherie steckt und Chase das Gewehr hervorholt.

Falk scheint mir wie Shatner auch in guter Spiellaune zu sein.
Auch der Humor ist witzig, gut dosiert eingesetzt. Etwa die Szene beim Einfahrtstor oder als Columbo scheinbar Lumpen verbrennt :)

Ist einer der Episoden der 2. die ich vor langer Zeit recht häufig angeschaut habe.
Heute gefällt sie mir etwas weniger gut, was auch daran liegen mag das ich sie eben häufig sah.
Aber 4 Punkte sind für mich ok.
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Re: Bewertet: "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter"

Beitragvon smeagol » Do, 18.10.2018 13:08


Fielding Chase als Figur mag ich nicht wirklich. Dieser Fiesling, dem jedes Mittel recht ist, um Quote zu machen und Selbstwertgefühl am fliegen zu halten, der ist nun wirklich unsympathisch, was mir leider auch ein klein wenig den Spass an dieser Folge nimmt. Das hat aber natürlich nichts mit der schauspielerischen Leistung zu tun.
Dafür hat es aber sonst wirklich Gutes drin. Nehmen wir den Mord. Also, auf die Idee muss man doch erst mal kommen, oder? Ich war auf jeden Fall ab der Genialität verblüfft. Ein Aufgezeichnetes Telefonat auf dem Anrufbeantworter, wo der Täter das Telefon doch noch abnimmt. Da muss man wirklich seine Fantasie ankurbeln, um darauf zu kommen, dass das Gespräch auch noch von einem Nebentelefon beim Opfer pseudomässig abgenommen wird. Ein sehr gut konstruiertes Alibi. Und selbst falls der Täter vor der Tat erkannt wird oder das Opfer merkt, dass da jemand aus dem Nebenraum redet und dadurch Sachen auf dem Anrufbeantworter sind, die ihn verraten.. dann gibt es halt diese Anrufbeantworteraufzeichnung einfach nicht. Chase würde durch seinen Notruf mit Erzählung vom Telefongespräch nach wie vor ein gutes Bild abgeben.
Das Machtverlangen von Chase ist nun wirklich unglaublich. Er wirkt einerseits recht eindimensional. Aber es wird uns auch eine Figur am Abgrund gezeigt. Wie ein Abhängiger sucht er seine Quote zu toppen oder vielleicht nur zu halten. Dazu beleidigt er auch mal Anrufer, bringt Sprüche, die unter der Grenze sind. Und dem nicht schliessend, muss er auch das immer steigern. So muss dann der Senator dran glauben, den er mit einer alten, nicht halb so tragischen Geschichte kaputt machen will. Übrigens ist da Chase nicht Manns genug, die Anschuldigungen selbst zu stellen, sondern lässt diese fingiert über einen Anrufer einbringen.. Es ist dieses Streben nach Einfluss, Allmächtig- und Allwissenheit, wie man es auch in unseren Gebilden bei Talkmastern immer mal wieder erkennen kann, wenn auch zum Glück dann doch in kleinerem Masse. Das ist die einte Seite. Kontakte hat er zu allen Grössen, sein Handeln soll immer entscheidender werden. Doch er muss dieses Streben nach Macht und Besitzen auch privat führen. In seiner Villa führt er sein Traumleben abseits der Realität. Er meint sich mit Newssendungen immer aktuell zu halten, merkt aber nicht, dass er selbst immer mehr abtriftet. Seine Stieftochter will er an sich binden, obwohl sie 25 ist. Darum soll auch ihr Buch kein Erfolg werden.. Seine Angst vor Verlust der Kontrolle ist immens und krankhaft. Manchmal macht er den Kumpeltyp, obwohl man sofort wissen muss, dass bei ihm alles geplant und kontrolliert wird. Dass für so einen am Schluss der Verlust der Kontrolle am schlimmsten ist, das ist die Konsequenz.

Der Columbo ist dann so etwas zäh mit seiner Ermittlung. Aber er kommt Chase als Person immer mehr auf die Schliche und vor allem ist er sehr hartnäckig. Da klettert er auch mal das Eingangstor hinauf, um Einlass zu kriegen. Oder er organisiert sogar ein (dazumal) superteures Funktelefon. Denn er hat natürlich den entscheidenden Punkt gefunden. Und der ist nun wirklich genial. Meilenweit um Chase Haus gibt es keinen Empfang für dieses Gerät, nirgends. Chase kann also da nicht mit dem Funktelefon telefoniert haben. Was erst als eher bescheidenes Indiz aussieht, ist genauer betrachtet tatsächlich ein Fakt, aus dem Chase nicht mehr heraus kommt. Konnte er dort nicht telefonieren, so hat er auch nie das Telefongespräch in seinem Haus geführt. Hier ist besonders herauszuheben, dass gerade das wunderbar konstruierte Alibi, welches seinen genauen Aufenthaltsort vorgaukelt, ihn nun zu Fall bringt.

Interessant: Diese Folge stammt aus dem Jahr 94. So ein mobiles Telefongerät, was dazumal tatsächlich weitgehend ein Autotelefon war, war dazumal richtig exclusiv und teuer. Gerade mal zehn Jahre später gehören Handys schon fast zum Alltag.
Zu meiner Bewertung: Hier zähle ich das Alibi sowie die Lösung durch Columbo zu den Besten über alle Folgen. Wie gesagt gefällt mir der Täter nicht wirklich. Weiter sehen wir eine doch recht langwierige Vorgeschichte bis zum Mord und der Fall geht zum Teil auch etwas zähflüssig vorwärts.. Alles in Allem ist es aber durchaus 4 Punkte wert.
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Re: Bewertet: "Todesschüsse auf dem Anrufbeantworter"

Beitragvon Patrick_B » Mi, 09.10.2019 20:50


Das ist mal wieder eine 100%-typische Columbo-Folge ohne jegliche Gimmicks und Plottwists. Unsympathisches Arschloch als Mörder? Check. Gut ausgedachter Plan ohne große Idiotien bei der Ausführung? Check. Sehr ausgedehnte Interaktionen zwischen Columbo und dem Mörder, während Columbo diesem immer mehr auf die Nüsse geht? Check. Gut inszeniertes Gotcha? Check.

Alles in allem habe ich wenig zu meckern, außer dass es mir missfallen hat, wie Columbo am Anfang des Films ständig herumkichert wie ein Schulmädchen. Auf der anderen Seite ist aber ein Genuss anzusehen, wie Fielding am Ende die verdiente Rechnung erhält und seine Adoptivtocher sich endlich von ihm trennt. Ich mochte ja Shatner in seiner ersten Columbo-Folge nicht, aber hier hat er den Mörder perfekt dargestellt. Dass er am Ende versucht, Columbo zu erschießen, passt ins Bild, auch wenn es natürlich unglaublich dumm ist. Denn damit kommt er niemals durch. Leider kommen die Cops von der falschen Seite und erwischen ihn nicht in flagranti mit dem Gewehr in der Hand, aber das ignoriere ich mal.

Das war meiner Meinung nach die beste Folge seit Luzifers Schüler und damit fünf Punkte wert.
Patrick_B
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