Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Wie bewertet ihr: "Das Aschenpuzzle"

1/5 schlecht
0
Keine Stimmen
2/5 passabel / "naja"
1
2%
3/5 gut
14
30%
4/5 sehr gut
15
32%
5/5 überragend
17
36%
 
Abstimmungen insgesamt : 47

Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon zimtspinne » Sa, 05.02.2011 11:07


Auch diese Folge sah ich diese Woche wieder einmal an (war wohl meine Columbowoche :wink: ).

Die Auftritte des Inspektors sind hier leider nicht so gelungen wie sonst.

Er ist hundelieb, klar, aber muss er deshalb gleich drei Schreikrämpfe kriegen, um dann wegen eines Satzes den Welpen umgehend zur Seite zu schieben? Die Szene finde ich lieblos.

Es wird überhaupt in der Folge viel gepoltert - vom Chandler-Assistenten, von Variety, vom Bestatter und nicht zuletzt von Columbo.

Beim wiederholten Anschauen weiß ich auch nicht recht, ob die Unterhaltungsszenen (Musikeinlagen) nicht etwas zu ausschweifend geraten sind.

Die funktionierenden Schnapsdrosseln sind natürlich immer wieder eine Freude für sich :P

ich würde der Folge knapp 5 Punkte geben, trotz der Polterei.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Doc Brown » So, 07.08.2011 14:51


Von mir gibt es 5 Punkte. Die Folge gehört für mich zu den besseren Folgen, vielleicht sogar zur Crème de la Crème („das war französisch“ :wink: ).

Da wäre zum einen der perfekt besetzte Mörder. McGoohan spielten seine Rolle überzeugend. Außerdem ist er die auch optisch die Idealbesetzung für diese Rolle. Er sieht wirklich wie der Tod persönlich aus. McGoohan und Falk harmonieren hervorragend, das merkt man einfach. :smoke:
Dazu gibt es in dieser Folge noch viele weitere witzige, skurrile Figuren, die aber allesamt keinesfalls überzeichnet wirken wie z.B. das überdrehte Opfer Chandler oder die Witwe Lerby.

Die Folge ist für mich zudem eine der witzigsten überhaupt. Alleine schon die Tatsache, dass es eine Feier für den „Bestatter des Jahres“ gibt ist skurril, die dort vorgetragenen Lieder zu Ehren von Eric Prince sind der Knüller. Dazu noch viele weitere tolle Sprüche: „1000 °C heiß? Meine Frau verträgt ja nicht mal einen Sonnenbrand.“ *lol*

Die Indiziensuche ist auch gelungen. Die vergessene Fütterung lässt den Hundeliebhaber Columbo stutzig werden, der vermeintlich gewechselte Lippenstift und das fehlende Foto führen Columbo dann endgültig zu Eric Prince. Die Überführung ist nicht überraschend, aber dafür zu 100% sattelfest. Ich habe mich schon oft über schwammige Überführungen geärgert, aber da bestand hier nun wirklich kein Anlass. Sehr schön! :D Der Schlusssatz ist dann auch toll gewählt.

Einziges Ärgernis war für mich der erste Auftritt Columbos. Da steht der besorgte Sekretär von Chandler vor Columbo und der Inspektor ist überhaupt nicht bei der Sache und viel zu überdreht mit anderen Dingen beschäftigt. :? Er muss sich ja 3x den Namen des Sekretärs sagen lassen, bis er ihn endlich drauf hat. Für mich war sein besorgtes Verhalten gegenüber seinem Hund und die damit verbundene Unaufmerksamkeit einfach überzogen und zu viel des Guten.

Da dies aber nur ein winziges Ärgernis war, gibt es von mir 5 Punkte. Hier wird einfach (fast) alles richtig gemacht: ein perfekt besetzter Mörder mit einem überzeugenden Motiv, ein tolles Zusammenspiel, eine schöne Indizienkette, schwarzer Humor und eine sattelfeste Überführung. 8)
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Tiktaalik » Fr, 19.10.2012 22:25


Ich hatte mir "Aschenpuzzle" vor ca. 10 Tagen schon einmal angesehen, war aber nach der Arbeit zu K.O für eine Bewertung. Da die folgenden Tage ebenfalls anstrengend waren und ich auch am Wochenende keine Zeit hatte, fiel die Bewertung zunächst aus. Dazu gefiel mir diese Folge zu meiner großen Überraschung längst nicht so gut wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich hätte nur 3 Punkte vergeben. Da ich das auch auf meinen Zustand schiebe (ich war platt von der Arbeit), schaute ich mir die Episode knapp 2 Wochen später erneut an.

In dieser Bewertung fange ich ausnahmsweise mit der Kameraführung an: Sie gefällt mir hier sehr gut. Besonders die Nachbereitung des Mordes wird sehr schön gezeigt. Auch die Szene kurz vor den Mord gefällt. Man kann sehr gut erkennen, wie Eric Prince beim Redeschwall von Verity Chandler die Wut packt und er erkennt, dass sie ihn vernichten will. Um dies zu verhindern, bringt er sie kurzerhand um. Die Indizien gefallen mir sehr gut, v. a. wenn man bedenkt, dass es keine Leiche gibt. Es gibt die Abkürzung PH SB im Terminkalender von Verity Chandler, sie hat einen anderen Lippenstift aufgetragen und der Hund wurde am Abend nicht gefüttert, weil sie bereits tot war. Dazu fehlte das zwölfte Foto auf dem Film. Der Schlussbeweis ist ebenfalls originell. Auch gefällt mir, wie Columbo den Raub an Dorothea Page aufklärt. Nebenbei wird der Zuschauer dadurch auf den Schlussbeweis vorbereitet, was ebenfalls gut ist.

Bei den Schauspielern bin ich gespalten: Zum Teil spielen sie ihre Rolle sehr gut: Patrick McGoohan (Eric Prince), Edie McClurg (Mrs. Lerby), Ron Masak (Eddie Fenelle), Catherine McGoohan (Rita). Leider gibt es aber auch schwach besetzte Nebenrollen (Spencer Garrett als Roger Gambles und Sally Kellermann als Liz Houston). Überhaupt gefällt mir die hohe Anzahl der Nebendarsteler nicht. Insgesamt gibt es ganz knappe 4 Punkte.

Dem Columbo-Mörder-Spiel gebe ich in dieser Folge 4 Punkte. Columbo und Eric Prince treffen sich zwar schon relativ früh, dennoch hat das CMS zu Beginn einige Probleme. Beispielsweise befragt Columbo in Eric Princes Anwesenheit minutenlang Liz Houston, anstatt sich mit ihm zu unterhalten. Das CMS wird aber besser, je länger die Folge dauert. Zur Höchstform läuft es auf, als Columbo den Mörder direkt verdächtigt. Den Höhepunkt gibt es aber in Eric Prince Haus, wo er u. a. den Diamantenraub von Dorothea Page aufklärt. Sätze wie "Ich verfolge solche Leute wie Sie seit 25 Jahren und ich habe noch jeden erwischt, bis auf Sie!" sind ein wahres Highlight für jeden Columbo-Fan. Auch der Satz am Schluss "Es ist Ihre Beerdigung" gefallen mir gut.

Ich bin zwar eigentlich kein Freund von Schwarzem Humor, aber "Aschenpuzzle" ist seit längerer Zeit eine Episode, in der mir der Humor außerordentlich gut gefällt. Da sich der Humor über die ganze Folge zieht und wesentlich zur überragenden Atmosphäre beiträgt, vergebe ich hier sogar einen Pluspunkt.

Dieser Pluspunkt gleicht den Minuspunkt für gewisse Längen in dieser Folge aus: Zu Beginn die viel zu lange Szene in Verity Chandlers Haus (mit Roger Gambles), später die Szene - ebenfalls im Haus des Opfers - mit Eric Prince und Liz Houston, dazu der Ehrenpreis (auch wenn die Lieder dort klasse sind).

Dank der überragenden Atmosphäre und dem tollen CMS vergebe ich hier 4/5 Punkte - gut, dass ich mir die Folge erneut angeschaut habe :)
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Oceanic » Sa, 24.11.2012 17:49


Köstliche Folge auch wenn man sich die Auflösung denken konnte
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 15.12.2012 18:30


Habe das " Aschenpuzzle " noch nicht bewertet. Hätte
ich mir vor 2 Jahren oder so mal die Mühe gemacht wären
wohl 3 Punkte bei rausgekommen. Jetzt vergebe ich 2.
Anfänglich fand ich das alles ganz okay, aber je öfter ich
mir diese Folge ansehe desto langweiliger finde ich sie.
Sachtleben nervt mit seiner Stimme einmal mehr, der Beginn
mit dem Hundebaby und dem aufgedrehten Columbo ist zu
überdreht. McGoohan spielt souverän, das Columbo/Mörder-
Spiel passt soweit. Die resolute dickliche Frau mit ihrem toten
Vertreter ? Ehemann überzieht auch ziemlich. Die Auflösung am
Ende finde ich ganz brauchbar, es gibt einige nette Szenen (
Bestatter des Jahres...der steppende Typ ) Die Szene in dem
ehemaligen Haus von Dorothea Page, wo Columbo von den Leib -
wächtern reingeschleppt wird hätte es nicht unbedingt gebraucht.
Alles in allem unterer Durchschnitt, irgendwo zwischen 2 - 3
Punkten anzusiedeln.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon MrGrady » Sa, 13.04.2013 00:50


So langsam steuere ich auf das große Finale der Serie zu - und habe mich dabei bewertungstechnisch auf 3 Punkte eingependelt. Auch "Das Aschenpuzzle" bietet wieder Licht und Schatten. Die Idee gefällt mir wirklich sehr gut. Ein Bestatter als Mörder, der sein Opfer kurzerhand einäschert - das ist wirklich etwas Neues und eine sehr knifflige Ausgangslage für den Inspektor. Darüber hinaus gefallen mir McGoohan und McClanahan als Darsteller ausgesprochen gut. Der Mörder ist höflich und bedrohlich zugleich. Dieses kontrollierte und durchtriebene Auftreten mag ich bei Columbo-Mördern besonders gerne.

Erste Abzüge gibt es für die Logik. Mir wurde weder klar, warum der Bestatter die Leichen vertauscht, noch, warum Columbo überhaupt ermittelt. Es lag doch gar kein Mord vor, sondern eine Vermisstensache... Prince wollte womöglich McClanahans Leiche schnell loswerden, aber wie hätte er das Auftauchen von Houstons Leiche nach dessen angeblicher Einäscherung erklären wollen? Dieser Vertuschungsplan ist nicht wirklich ausgereift.

Das zweite Ärgernis ist leider der Hauptdarsteller. Ich liebe Columbo für seine Zerstreutheit und sein Understatement in den frühen Folgen. Hier aber benimmt er sich wie ein extravaganter Altstar, der es nicht mehr nötig hat, Rücksicht auf andere Menschen zu nehmen, sondern seine Marotten einfach durchzieht. Das Rauchen im Bestattungsinstitut wirkt nicht etwa wie Versehen, sondern scheint pure Absicht zu sein. Als Columbos Assistent die Fotos entwickeln lässt, macht der Inspektor eine abfällige Bemerkung zu dessen Intelligenz. Ich muss gestehen: Auch in meinem Bekanntenkreis gibt es einige ältere Herrschaften, die meinen, lange genug höflich und rücksichtsvoll gewesen zu sein. Wirklich sympathisch finde ich diese Einstellung allerdings nicht.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Tommy Brown » Mo, 29.04.2013 22:40


Das war meine erste Columbo-Folge überhaupt! Damit hab ich die Serie kennen und lieben gelernt! :smoke:

Ich finde "Das Aschenpuzzle" - nach wie vor - überragend. Der Mord und die Leichenbeseitigung sind originell, der Cast absolute spitze und es macht hier besonders großen Spaß zu beobachten, wie Columbo den Mörder bedrängt und mehr und mehr ins Schwitzen bringt, bis dem letztlich die Sicherungen durchbrennen! Die Auflösung ist intelligent und absolut glaubhaft. Großartige Folge! :)
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon WalterJörgLangbein » Mi, 01.05.2013 00:17


Peter Falk und Patrick McGoohan laufen zu Hochform auf. Für mich eine der besten Folgen der Serie überhaupt...

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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon MrGrady » So, 05.05.2013 01:02


Hm... für mich war "Das Aschenpuzzle" eine der letzten Columbo-Folgen. Das scheint bei der Bewertung schon eine Rolle zu spielen. Wenn man schon mehr als 60 Folgen gesehen hat, ist die Erwartungshaltung wohl einfach etwas höher. Das Ganze ist für mich zwar kein schlechter Film, aber ein wirklicher Überraschungseffekt wollte sich dann auch nicht einstellen. Vor allem Peter Falk war in den 70ern meiner Meinung nach einfach besser - mehr Understatement, weniger Starallüren. Aber das ist vielleicht auch Geschmackssache...
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Topi » Do, 26.02.2015 20:44


Ich vergebe 3 Punkte - Eine gute Folge also, laut Punktetabelle.
Unterhaltsam und sehenswert. Auch mir ist dieser Columbo zu laut und überdreht.
Ich habe lieber, wenn er lautlos auf die Pirsch geht und den Mörder überrascht.

Diese Folge ist mir zu sehr Komödie.
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Patrick_B » Mi, 16.10.2019 21:07


Irgendwie bin ich mit der Folge nicht warm geworden. Das große Highlight ist natürlich Patrick McGoohan als Prince, der den Mörder mal wieder genial spielt und eine sehr gute Chemie zu Peter Falk aufbaut. Leider fällt der Rest vom Cast stark ab, vor allem den Sekretär und die Gäste auf Princes Ehrenfeier sind mir gehörig auf die Nüsse gegangen. Der Humor war mir zu platt.

Auch wenn das Opfer hätte gar nicht lauter "bring mich um" hätte schreien können, finde ich die kriminalistische Seite des Films gelungen. Leider wurden die meisten guten Indizien zum Mord gleich am Anfang auf einen Schlag verbraten und danach geht es fast nur noch um die Diamantengeschichte. Die Auflösung war unspektakulär und voraussehbar.

Leider, leider kann ich hier nur drei Punkte (und mindestens einer ist nur McGoohan zu verdanken) geben.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon smeagol » Mo, 21.10.2019 12:11


Diese Episode reizt für mich schon mal das Setting. Erstens ist so ein Promi-Bestatter nun wirklich mal etwas Spezielles, und wie dieser von Patrick McGoohan gespielt wird ist einfach einsame Klasse, da kann man ewig zusehen. Zweitens hat so ein Bestatter eben genau die Grundlage, um einen wirklich guten, schwer zu ermittelnden Mord zu begehen, kann er die Leiche doch sozusagen einfach so verschwinden lassen im Ofen. Es ist dann vor Allem das drum rum, die Atmosphäre, die mich begeistert. Gefallen tut mir, wie dieser Bestatter dargestellt wird. Nicht einer, der ständig die Pietät vor sich hinträgt, sondern seine zweite Moral gern zur Schau stellt. Dieses klar überzeichnete, was in real nie gehen würde, das tut der Folge unglaublich gut. Wenn da Prince zum Bestatter des Jahres (! schon das ist einfach herrlichster Humor) gekürt wird und dann das Unterhaltungsprogramm in süffigen Liedern Bezug nimmt, wie schön er bei jedem Tod die Kasse klingeln lässt.. da kann man sich das schmunzeln einfach nicht verhalten und die ganze Thematik um den ernsten, traurigen Bestatter ist aus dem Weg. Ja, da wurde wunderbar gearbeitet am Drehbuch und der Umsetzung.
Die Story selbst fällt nun nicht gerade wirklich ab, aber an die Grösse des Settings kommt sie leider schon nicht ran. Auch hat es ein, zwei Sachen, die nicht so wirklich gelungen sind. Die Verity wird also (ziemlich ungeplant) ermordet und Eric Prince will diese Leiche als rasch wie möglich beseitigen.. im Ofen. Er nutzt die Kremation von Chuck Houson und verbrennt dabei aber die Leiche von Frau Chandler. Hier stellt sich mir die Frage, warum er nicht gleich eine doppelte Kremierung macht. Schlussendlich müsste er doch darauf schauen, dass gar keine Leichen übrig bleiben, wenn untersucht wird. Dies dürfte ev. auch die Folge davon sein, dass alles Unvorbereitet kommt. Für Prince ist es in dem Moment vorwiegend wichtig, dass die Leiche von Verity weg kommt. Weiter geht die Story mit Ermittlungen Columbos bezüglich dem Foto, der Villa, dem Taxifahrer, dem Diamantenhalsband etc. Das ist alles etwas gar konstruiert und mag mir nicht so gefallen. Die Auflösung dann mit der Urne und dem Splitter, welcher nur von Chuck Houston sein kann, ist soweit nachvollziehbar, beweist aber eben doch nicht wirklich, dass Prince Verity umgebracht hat. Griffiger sind die Umstände, die mehr nebenbei erwähnt werden.. dass man Verity zur Trauerfeier hat gehen sehen, aber nicht wieder zurückkehren. Und vor Allem dass ihre Mobile Verbindung genau dort abbricht. Dieser letzte Umstand hätte an sich relativ früh (selbst als sie erst als vermisst gilt) zum Ziel führen müssen.
Meine Aussage für diese Folge ist: Atmospähre und Setting geniessen, mehr auf den Unterhaltungswert setzen als auf eine kongruente Story und im Mittelteil ev. auch mal die Vorspultaste betätigen. Bewerten möchte ich trotzdem mit 4 Punkten.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Patrick_B » Mi, 23.10.2019 16:55


Ich vermute, dass die Asche von beiden Leichen nicht in die vorbereitet Urne gepasst hätte. Die Frau vom toten Hänfling hat ihm freie Wahl gelassen, da hatte er dann mehr Spielraum.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon smeagol » Do, 24.10.2019 13:28


Patrick_B, ich vermute eher, man musste wieder mal für eine Grundidee (Columbo überführt Täter durch den Splitter einer falschen Leiche in der Urne) etwas auf die Logik verzichten :wink:
Das hat man ja ab und zu so etwas das Gefühl, dass die (mehr oder weniger) geniale Auflösung Columbos wichtiger ist, als dass alles stimmig und logisch ist.
Die übrige Asche hätte er ja auch ohne grosse Probleme irgendwo mal deponieren können. Respektive, es fällt beim zweiten mal ja auch nicht wirklich auf, dass da die Asche zweier verstorbenen in der Urne drin ist.
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Re: Bewertet: "Das Aschenpuzzle"

Beitragvon Columbologe » Fr, 25.10.2019 19:43


Bei manchen Columbos kommt es mir auch so vor, wie smeagol es hier richtig erkannt hat, als habe der Autor zuerst den Schluss im Kopf gehabt. Machen wir uns nichts vor: Die Idee eines nicht verbrannten Metallsplitters in der falschen Urne als Beweis für einen Leichentausch ist brillant und zählt zu den besten Gotchas der zweiten Ära. Darum herum musste irgendeine passende Story gewoben werden, die sich bei ihrer Entfaltung ganz auf das starke Ende verlassen kann. Diese Episode hätte auch ohne weiteres das Potenzial zu einem Serienhöhepunkt gehabt, wenn sie zehn Jahre früher gedreht worden wäre. Sie krankt daran, dass zwei aus ihren besten Jahren gefallene Schauspieler mit ersten Anzeichen von Alterssenilität eine ernstgemeinte Krimihandlung ins Parodistische abgleiten lassen. Patrick McGoohan macht dabei eine bessere Figur als Peter Falk, der beim Sprechen im Originalton klingt, als hätte er keine Zähne mehr im Mund gehabt, und Horst Sachtleben und Horst Raspe sind in der verhauenen Synchro noch weniger zu ertragen.
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