Leo123 hat geschrieben: Columbo hingegen ist etwas kindisch und albern.
Im Grunde sind das die Schlüsselwörter, an denen ich auch irgendwie nicht vorbeikomme.
Ich bin ja jetzt auch nicht so unflexibel, als dass ich nicht auch mal an meinen eigenen Ansprüchen beim Betrachten eines "Columbo" rumschrauben würde.
Andererseits bin ich aber auch nicht gewillt, mich auf eine Folge einzulassen, die mich am Ende dann so gänzlich unbefriedigt zurücklässt.
Gewisse Konstanten müssen einfach gewahrt bleiben:eine für einen Kriminalfall angemessene ernsthafte Grundatmosphäre, recht straffe Erzählweise, interessante Dialoge, gelungene Indizien und eine überraschende Überführung des Täters.
Und da müsste ich schon 'ne extrem aufwendige Suchaktion in die Wege leiten, um diese Punkte im "Mord nach Takten" zu finden.
Streckenweise hat mich die Folge an frühe Kindergeburtstage erinnert: Da wurde auch zunächst kräftig gesungen, danach gab's bei guter Witterung im Garten Sackhüpfen und gegen Abend wurde noch 'ne Runde "Stadt-Land-Fluss" gespielt.
Gut, statt Sackhüpfen gibt es bei diesem Mordfall Autoschleichen, mit dem man in der Kategorie "aufreizende Lahmarschigkeit" wohl sämtliche Preise abgeräumt hätte.
Und "Stadt-Land-Fluss" wird hier ersetzt durch ein minder heiteres Filmtitelraten("Der Fisch...der Fisch...der Film mit dem Fisch!!!")
Warum wurde eigentlich keine Musik zum Film "Ein Käfig voller Narren" gespielt?
Hätte gut zu diesem "Columbo" gepasst.
Der Mörder "Catweazle" Crawford sieht natürlich schon von der Optik so aus, wie man sich einen Künstler vorstellt:lange Mähne, ziemlich zauselig, so als wollte er auch noch den Titel "König der Löwen" für sich beanspruchen.
Alles in allem ist Crawford aber keine große Herausforderung für Columbo.
Viel Zeit, um über den Kriminalfall zu reden, wenden die beiden ja ohnehin nicht auf.
Columbo ergeht sich ausufernd in Belanglosigkeiten. Crawford spielt eifrig mit und albert selbst nach seiner Verhaftung noch weiter.
Der kriminalistische Rahmen ist dann von der Ernsthaftigkeit auch nicht ertragreicher, als wenn "Dick und Doof" Räuber und Gendarm spielen.
Ach ja, und der Sergeant-Darsteller wurde wohl in erster Linie daraufhin gecastet, dass er zu Columbos Zoo-Scherz über die Walrosse passt.
Nee, schade. Die Folge war einfach nichts für mich.
Die überbordende Fröhlichkeit hat mich genervt, das Finale hat mir dann endgültig den Rest gegeben.
Was Columbo da auf dem Dach als Überführung anbietet mag zwar durchweg logisch sein, liefert aber absolut nix, was man nicht schon vorher wusste.
Kein Überraschungs-Kick. Nix. Enttäuschend.
Much Ado About Nothing!