Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Hier könnt ihr die einzelnen Folgen bewerten bzw. die Meinung der anderen Mitglieder lesen.

Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

1/5 schlecht
5
11%
2/5 passabel/"naja"
7
16%
3/5 gut
17
38%
4/5 sehr gut
12
27%
5/5 überragend
4
9%
 
Abstimmungen insgesamt : 45

Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon Hollister » Mi, 17.06.2009 14:48


Martin. hat geschrieben: Und wo ist der Beweis dass sie den Vater ihrer Nichte ermordet haben sollte?


Den Beweis gibt es nicht. Aber Columbo könnte natürlich weiter in der Vergangenheit wühlen und noch das eine oder andere herausfinden. Da Ruth Lytton auf keinen Fall will, dass ihre Nichte glaubt, sie habe ihren Vater auf dem Gewissen, "zwingt" Ruth Columbo zur Aussage, dass sie nichts mit dem Tod ihres Schwagers zu tun habe. Im Gegenzug legt sie dafür über die beiden anderen Morde ein Geständnis ab.
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon Martin. » Do, 18.06.2009 20:29


Vielen Dank, martha und Hollister, jetzt verstehe ich das Ganze doch etwas besser!
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon Venus » Fr, 19.06.2009 13:28


Martin. hat geschrieben:Vielen Dank, martha und Hollister, jetzt verstehe ich das Ganze doch etwas besser!


@martin: Wir lernen hier alle immer was dazu! :mrgreen:
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon Jerry » Mo, 13.07.2009 09:46


Für mich eine Folge, zu der man viel sagen kann, also :
Den Anfang samt den Mord, ist einfach klasse. Danach wird die Folge immer einwenig langweiliger, weil zuviel Kram der Vergangenheit in die Folge mithinein gezogen werden.
Wäre eine super Folge, wenn sich Columbo nur auf den Mord konzentriert hätte, und nicht noch Kram aus der Vergangenheit. Ansonsten eine witzige Folge, die Überführung ist okay.

Gruss Jerry
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon H-Scorpio » Di, 21.07.2009 02:46


So richtig schlau werd ich aus der Mörderin ja nicht. Sie ist einerseits eine sehr unsichere Persönlichkeit, aber auch eine ordentliche Gegenspielerin für Columbo. Sie liebt ihre Nichte angeblich so sehr, will ihr aber einen Mord anhängen. Sie plant einen raffinierten Mord, begeht dann aber einen ziemlich dummen Fehler (schaltet das Licht aus).
So ganz passend find ich Joyce van Patten in der Rolle nicht. Sie spielt immerhin eine berechnende Frau mit einer offenbar hohen kriminellen Energie, die drei Männer umgebracht hat und versucht den Doppelmord ihrer Nichte in die Schuhe zu schieben.
Kriminalistisch ist das aber eine gute Folge mit guten Indizien und ich persönlich fand auch die Auflösung ganz nett, da gab es wieder den Aha-Effekt. 4 Punkte
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon Jerry » Fr, 31.07.2009 20:10


Der Anfang gefällt mir sehr gut, die Folge wird aber immer schlechter ...
Das Motiv, die Planung des Mordes und die Ausführung sind wie vom feinsten.
Die Ermittlungsphase wird immer langweiliger, die Auflösung ist schlicht und weg aussergewöhnlich. Das schlechte Ende kann durch den guten Anfang jedoch kompensiert werden ;

knappe 4 Punkte
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon gubanov » Di, 04.08.2009 12:03


"Bei Einbruch Mord" dürfte gerade deshalb eine der polarisierenden Columbo-Folgen sein, weil sie sehr gelungene Elemente mit solchen verbindet, bei denen man sich einfach an den Kopf greifen muss. Letztere zu vernachlässigen mag ob der Begeisterung über die durchaus positiven Aspekte der Folge nicht schwerfallen, was man vor allem an der ersten Seite dieses Themas erkennt, doch gerecht gegenüber anderen Folgen ist eine Bestbewertung von "Bei Anruf Mord" defintiv nicht.

Für sich einnehmen kann mich die Folge zunächst durch das einmal mehr sehr gelungene Columbo-Mörder-Spiel, das intelligente Dialoge am laufenden Band liefert und von jener erfreulichen altmodischen Art ist, die im Film sowie im optimalen Originaltitel (Meilen besser als der deutsche Hitchcock-Abklatsch!) des öfteren zum Hauptthema auserkoren wird. Im Gegensatz zum Rest ihrer Familie (wozu ich später noch genauer kommen werde) wirkt Joyce van Pattens Ruth Lytton ruhig, beherrscht, glaubhaft und auf eine gewisse Weise realistisch.
Auch der erzählte Kriminalfall hat es in sich und weist durch die vielen Rückbezüge auf die Vergangenheit der omnipräsenten Lytton-Familie eine zusätzliche Spannungsebene auf, die man bei "Columbo" sonst meist vergeblich sucht. Der Zuschauer bekommt ungeheuer viele Informationen geboten, die am Ende alle in die Hintergründe der Verbrechen einfließen (man denke nur etwa an Columbos Allergie, die dazu führt, dass er Kamillentee bekommt, welcher dann auch in der Auflösung eine wichtige Rolle spielt; das ist die hohe Kunst des Drehbuchschreibens!).
Leider gibt es aber zwei Punkte, die den Fall dann doch wieder auf Columbo'sches Mittelmaß hinabsetzen: Zunächst einmal erscheint es bei Ruth Lyttons Liebe zu ihrer Nichte absolut unglaubwürdig, dass sie gerade sie des Mordes verdächtig machen will. Wäre es nicht weitaus naheliegender gewesen, wenn sie versucht hätte, ihrer Schwester die Schuld in die Schuhe zu schieben, die sie aufgrund der Sache mit Peter Brandt und der ewigen Tatsache, dass sie die erste Geige spielen musste, ja gehasst haben muss wie die Pest? Durch diesen Punkt verliert Ruth Lyttons Charakter leider sowohl ein Stück von seiner hart erarbeiteten Glaubhaftigkeit - und auch das am Ende praktizierte Mitleid (ich finde es langsam frappierend, mit welchen Samthandschuhen Columbo weibliche gegenüber männlichen Mördern anfasst; so stark sollte er sich nicht von seinen Gefühlen leiten lassen!) mag in keiner Weise wirken. Zweitens: Der Fall tut genau das, was ein "altmodischer" Kriminalfall auf keinen Fall tun sollte: In diversen Szenen werden notwendige Befragungen einfach ausgespart oder zugunsten des Humors ersetzt. Auf diese Weise beginnt der Fall, dünn zu wirken, obgleich er das eigentlich gar nicht ist.
Positiv anzumerken bleiben da noch die abwechslungsreiche Atmosphäre des Museums sowie der Clou mit der Schale und der Gürtelschnalle - eine Überführung, die wieder einmal gekonnt vom Standardmuster abweicht und deshalb gut überzeugt hätte, wäre sie am Ende nicht so verwässert worden.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch einige Kritikpunkte. Der wichtigste voran: Es ist mir schlicht und ergreifend absolut unverständlich, wie Drehbuchautor, Regisseur und Schauspieler - allesamt doch hoffentlich im Vollbesitz ihrer geistigen Fähigkeiten - so komplett alberne und überzeichnete Nebencharaktere schaffen konnten. Phyllis Brandt und das Dienstmädchen sind nicht einmal für eine billige Klamottenkomödie geeignet, geschweige denn für die "Columbo"-Reihe, die bisher immer durch hintergründigen oder zumindest wirklich amüsanten Witz überzeugte. Dass es hier mehrfach zu lobenden Aussagen bezüglich dieser beiden Rollen kam, halte ich ja beinahe für eine noch eklatantere Fehleinschätzung, sollte man doch meinen, dass ein Columbo-Fan über so stumpfsinnig klamaukige Dämlichkeiten erhaben sein sollte. Auch sie tragen schließlich in großem Maße dazu bei, den eigentlich so gut durchdachten und glaubhaft wirkenden Fall in sein völliges Gegenteil, eine Karikatur seiner selbst, abgleiten zu lassen.
Ebenfalls erschreckend an dieser Folge sind die vielen auch bereits hier erwähnten Goofs, also Regiefehler. Regisseur Robert Douglas durfte glücklicherweise nie wieder eine "Columbo"-Episode inszenieren, denn vor allem die ersten fünf Filmminuten wirken eher wie von einem Amateur zusammengebastelt als wie die Arbeit eines Universal-Regisseurs.

Zieht man das Fazit, so wiegen sich eher erfreuliche und durch und durch unerfreuliche Punkte zu einem durchschnittlichen, teils bewundernswerten, teils enttäuschend misslungenen Endergebnis zusammen. 3 von 5 Punkten - und damit leider ein deutlicher Rückgang zur vorangegangenen Episode.
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon martha » Di, 04.08.2009 19:54


gubanov hat geschrieben: Dass es hier mehrfach zu lobenden Aussagen bezüglich dieser beiden Rollen kam, halte ich ja beinahe für eine noch eklatantere Fehleinschätzung, sollte man doch meinen, dass ein Columbo-Fan über so stumpfsinnig klamaukige Dämlichkeiten erhaben sein sollte.


Ich denke mal, dass sich ein Columbo-Fan sicherlich nicht über die Auffassung von Humor definieren lässt.
Wenn man über "stumpfsinnig klamaukige Dämlichkeiten" lachen kann, ist das ja 'ne Mentalitätsfrage, die keine Rückschlüsse auf 'n gutes Humorverständnis zulässt.
Der eine lacht, wenn Columbo die Tuba bläst, der andere, wenn der Inspektor trottelig 'nen Berg runterrennt.
Hinter all diesen Szenen steckt ja die Aufforderung, den Zuschauer zum Lachen zu bringen.
Wenn ich aber jetzt über den ein oder anderen klamaukigen Einschub nicht lachen kann, habe ich überhaupt kein Bedürfnis, mich über diejenigen zu erheben, die für diese Späße empfänglicher sind.

Ich würde die Schwester der Mörderin natürlich auch nicht in die erste Komödianten-Garde einordnen, aber im Kontrast zur sehr reservierten und spaßfreien Hauptdarstellerin bietet sie für mich 'ne abwechslungsreiche Ergänzung.
Ansonsten bekenne ich mich schuldig und schäme mich auch dafür:
Ja, ich habe über den Ohnmachtsanfall und den Kleidertritt gelacht. :oops:
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon gubanov » Di, 04.08.2009 20:24


martha hat geschrieben:Wenn ich aber jetzt über den ein oder anderen klamaukigen Einschub nicht lachen kann, habe ich überhaupt kein Bedürfnis, mich über diejenigen zu erheben, die für diese Späße empfänglicher sind.

Darum geht es mir nicht. Ich lache auch über Klamauk und dass ich Fan der Lümmel-Filme (die mit Pepe Nietnagel) bin, sollte das stichhaltig beweisen. Aber es gibt nun einmal solche und solche Filme und nur in bestimmte passt überhaupt Klamauk. Columbo ist aber nun einmal vordergründig eine Krimi- und keine Klamaukserie. Und daran ändert sich nichts, nur weil einige für diese Späße empfänglich sind.
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Di, 04.08.2009 20:34


gubanov hat geschrieben:Darum geht es mir nicht. Ich lache auch über Klamauk und dass ich Fan der Lümmel-Filme (die mit Pepe Nietnagel) bin, sollte das stichhaltig beweisen. Aber es gibt nun einmal solche und solche Filme und nur in bestimmte passt überhaupt Klamauk. Columbo ist aber nun einmal vordergründig eine Krimi- und keine Klamaukserie. Und daran ändert sich nichts, nur weil einige für diese Späße empfänglich sind.


Nun, ich grüße dich erstmal, gubanov!
Ich finde, dass Humor doch eine beachtliche Stellung bei COLUMBO genießt.
Zwar ist er nicht erforderlich, aber doch ratsam, denn: Zwar ist COLUMBO keine
Kriminalkomödie, doch es hat sich nun mal eingesiedelt, einige witzige Stellen
in die Folge einzurichten. Und das finde ich respektabel und gut, und wer dann
sagt, dass es eine eklatante Fehleinschätzung sei, dass man über Columboschen
Humor lachen kann, der hat einfach eine abstruse Haltung gegenüber anderen;
in den Fragen nach Humor ist jeder anders, der eine marg dieses der andere
jenes mögen, doch dass man zu mindest ein Angebot für witzige Unterhaltung gibt,
halte ich für erforderlich. Außerdem: Der tolpatsichige Inspektor schreit schon nach
Witzen und dass diese völlig unangebracht in einem COLUMBO seien sollen, ist schlicht
und ergreifend falsch. (Man denke nur an Episoden wie "Aschenpuzzle" oder "Zigarren
für den Chef"). Humor kann in einer Columbofolge viel versüßen, dass es ohne ihn
spärlich aussieht, kann man in der Folge "Momentaufnahme für die Ewigkeit" klar
erkennen. (Dort habe ich auch eine ausführliche Bewertung verfaßt!)
Also: Humor ist einfach erforderlich, da es einfach für eine heile Welt erforderlich
ist, ihn einzubringen, auch der Inspektor braucht komische Auftritte und auch
der Zuschauer brauch komische Auftritte, um sich "abzukühlen".

Ich hoffe auf deine Antwort dazu, Gubanov,
DEIN COLUMBO DER GROßE :neig:
COLUMBO LEBE HOCH!!! COLUMBO LEBE HOCH!!!
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon gubanov » Di, 04.08.2009 20:38


Du weißt aber schon, dass Humor und Klamauk zwei verschiedene Schuhe sind? Ersteres gehört zu Columbo, keine Frage, letzteres hat hier - wie in jedem anderen Krimi auch - nichts zu suchen.
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon COLUMBO DER GROßE » Di, 04.08.2009 20:46


Ah, jetzt versteh ich dich schon besser...
zugegeben, manch ein Columbowitz ist nicht sooooooo toll...
aber dieser Klamauk gehört nun mal zum COLUMBOSCHEN HUMOR,
denn, wie gesagt, der Inspektor erfordert in seiner Tollpatschigkeit
und Ullkigkeit einfach Klamauk und die Tradition der Krimireihe Columbo
auch. Ohne Klamauk könnte man zwar auch leben, aber er versüßt dass ganze... er
gibt einen ein Gefühl von "Geborgenheit" und läßt Columbo in seiner Persönlichkeit
besser erstrahlen... und "Lümmelfilme" sind auch nicht gerade vom Humor hochwertiger!
Über Humor kann man nur bedingt streiten... so gibt es Humorrubriken die einfach
abscheulig und dümmlich sind- dazu gehören vor allen diese Sexkomödien von Mario
Barth u.a. ! Da könnte ich dich auch ganz und gar verstehen... aber nicht in dieser
Form von Klamauk- sie kann man ertragen, und wenn sie gut ist bringt sie ein zum
Lachen- somit ist sie eigentlich nur von Vorteil für "Columbo"!!!

Grüße,
DEIN COLUMBO DER GROßE
Zuletzt geändert von COLUMBO DER GROßE am Fr, 11.09.2009 18:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon columbo93 » Mo, 07.09.2009 18:32


Ruth Lytton ist langjährige Direktorin eines Antiquitätenmuseums. Ihr ganzes Leben hat sie für dieses im Familienbesitz befindliche Museum geopfert. Ihr Bruder Edward, der als Treuhänder fungiert, will aber nach einer notwendigen Inventur das verlustbringende Haus schließen. Daraufhin spricht Ruth mit dem neuangestellten Wächter des Museums, Milton Schaeffer. Dieser ist der Bruder des Freundes von Ruth's Nichte Janie Brandt und vorbestraft. Janie hatte ihn eingestellt, um ihm eine neue Chance zu geben. Schaeffer soll nun im Auftrag von Ruth das Museum ausrauben, damit diese die Versicherungsprämien dafür kassieren kann. Für diesen Auftrag soll Schaeffer 100.000 US-$ erhalten. Auch einen falschen Pass will Ruth besorgen. Als Vorschuss überreicht sie ihm 3.000 US-$. Am Abend ruft Schaeffer seinen Bruder von einer Telefonzelle aus an, wird aber vom Anrufbeantworter empfangen. Milton täuscht vor, erschossen zu werden. Anschließend fährt er wie verabredet ins Museum, wo Edward mit Hilfe eines Tonbandes die Inventur macht. Als Schaeffer gerade die Antiquitäten einpackt, wird er von Ruth überrascht. Diese schickt ihn zum Telefon und erschießt ihn dort. Edward hört den Schuss und eilt herbei. Als er in der Tür steht, erschießt Ruth ihn mit Miltons Pistole und legt ihm die andere Waffe in die Hand, so dass es so aussieht, als hätten sich beide gegenseitig erschossen. Dann bringt Ruth das Diebesgut in den Wagen und sticht ein Loch in einen der Reifen. Anschließend löscht sie aus Gewohnheit das Licht und verschwindet. Am nächsten Morgen wird Columbo von Dr. Tim Schaeffer gerufen, der ihm das Band des Anrufbeantworters vorspielt. Durch einen Anruf erfährt Sergeant Miller von Ruth Lytton, dass deren Bruder Schaeffer am Vortag entlassen hat. Daraufhin sucht der Inspektor die Lyttons auf und wird von Ruth empfangen. Nachdem der Inspektor wieder gegangen ist, entdeckt Janie im Museum die beiden Leichen. Columbo findet mal wieder ein paar Kleinigkeiten, die ihn an der vorherrschenden Theorie stören: Das Licht ist aus, der Einbrecher trägt brandneue Sachen und hat sich Teile des Diebesguts in die eigene Tasche gesteckt, während der Großteil in eine geräumige Aktentasche gepackt wurde. Columbo vermutet, dass Schaeffer nach dem Einbruch verreisen wollte, jedoch findet er bei ihm weder Pass noch Bargeld. Am Abend, als Columbo sich erneut mit Ruth unterhält, erfährt er von ihr, dass sie früher mit Peter Brandt verlobt war, dieser aber dann ihre Schwester geheiratet hat. Columbo berichtet Ruth von einigen Kleinigkeiten, die ihn stören, die Ruth jedoch widerlegt. Als Columbo jedoch erzählt, dass das Licht ausgeschaltet war und beide sich unmöglich im Dunkeln erschossen haben konnten, somit also jemand beide ermordet haben muss und dann das Licht gelöscht hat, muss Ruth passen. Columbo stellt Nachforschungen zum Ablauf des Mordtages von Schaeffer an, die seine Vermutungen, er wollte verreisen, bekräftigen. Dann sucht er wieder Ruth Lytton auf, die gerade einen Kunstgegenstand aus dem Museum entwendet hat. Diesen versteckt sie dann bei Janie, während Columbo versucht, den Rest der Familie zu verhören. Kurz darauf berichtet Ruth dem Inspektor, dass der eben von ihr gestohlene Kunstgegenstand schon vor zwei Wochen vermisst wurde und Edward wohl wusste, wer sich dahinter verbirgt und diesen Diebstahl selbst aufdecken wollte. Ruth stößt Columbo förmlich darauf, dass Janie dahinter steckt und tatsächlich entdeckt dieser den Gegenstand bei einer Durchsuchung in ihrem Zimmer und lässt Janie verhaften. Danach hört sich Columbo stundenlang die Bandaufzeichnungen der Inventur an, die Edward in der Mordnacht durchführte. Am nächsten Tag sucht er Janie in ihrer Zelle auf, bringt ihr Essen und Zigaretten mit und legt dabei "zufällig" den Kunstgegenstand dazu, den Janie wie selbstverständlich als Aschenbecher missbraucht. Columbo berichtet, dass Janies Mutter Phyllis bereits im dritten Monat schwanger war, als ihr Vater Ruth verließ und dass Peter Brandt sieben Jahre später an einem Herzanfall starb. Der Inspektor erzählt von seiner Vermutung, dass Ruth sowohl Peter, als auch Edward und Schaeffer ermordet hat, doch davon will Janie nichts wissen. Am Abend sucht Columbo zusammen mit Janie Ruth Lytton auf. Der Inspektor berichtet, dass Janie den Kunstgegenstand nicht erkannt hat und er sie auch nicht für die Mörderin hält. Als Beweis spielt er die Inventuraufnahme ab, auf der Edward den Kunstgegenstand erwähnt; er kann also nicht schon zwei Wochen gefehlt haben. Ruth "überredet" den Inspektor, seinen Verdacht wegen des Mordes an Peter gegen sie fallen zu lassen, um Janie nicht weiter zu quälen, dafür gesteht sie die beiden anderen Morde. Wieder einmal eine gelungene Episode, die vor allem durch eine ungewöhnliche Auflösung besticht. Während der Ermittlungen hegt Columbo den Verdacht, Ruth Lytton habe nicht nur die beiden aktuellen Morde begangen, sondern auch vor 20 Jahren ihren Schwager Peter ermordet. Dafür sammelt er genügend Indizien zusammen. Allerdings verzichtet er auf eine Verhaftung deswegen. Klar, Ruth verspricht ihm dafür, sich für die beiden anderen Morde zu verantworten und legt ein Geständnis ab, was eine Verurteilung weitaus einfacher macht als ein langwieriger Indizienprozess. Doch das schreckt Columbo doch in anderen Fällen auch nicht ab, in denen er die Mörder aufgrund von Indizien verhaftet, bei denen die Lage bei weitem nicht so klar ist wie in diesem Fall... eine recht spannendee folge, mit ungewöhnlicher auflösung

fazit:eher ein reiner routine fall, der aber in punkto spannung und orginelligkeit(wer hat das licht gelöscht) toll ist
Zuletzt geändert von columbo93 am Mo, 26.04.2010 18:18, insgesamt 1-mal geändert.
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon Topi » Fr, 12.03.2010 09:24


Vier Punkte für diese unterhaltsame Folge.

Für 5 fehlt mir dann doch etwas Krimirealität/Spannung.
Aber es ist die lustigste Folge, die ich bisher gesehen habe.

Ein paar Ungereimtheiten stören mich

Die Tante liebt ihre Nichte augenscheinlich - ich traue der Tante da keine jahrzehntelange Verstellung zu - und dann will sie ihr die Morde in die Schuhe schieben?
Logischer wär doch gewesen, sie hätte den Schmuck ihrer Schwester untergeschoben.

1. Die Nichte soll in nächster Generation das Museum weiter führen
2. Die Schwester hat ihr damals den Verlobten ausgespannt
3. Der Bruder sagte, auch die Schwester ist für die Schließung


Zwei Schüsse fallen - und die Techniker sind nicht in der Lage, das Band zu analysieren?

Trotzdem, sehr unterhaltend. Schade, dass man den Friseur nicht noch beim Haareschnippeln gesehen hat.

Ähnlichkeiten:
Columbo sah mit neuer Frisur aus wie Adamo

Wo hab ich die ständig ohnmächtige Schwester schon gesehen?
In "Die oberen zehntausend" mit Grace Kelly, Frank Sinatra, Bing Crosby. Da spielte sie die taffe Reporterin. Celest Holm der Name der Actrice.
War auch in All about Eve und Oklahoma unterwegs.

Die Konstellation zwei konkurrierende Schwestern, eine geliebte Nichte/Tochter, gab es schon mal in "Die alte Jungfer", "The old maid" mit Bette Davis.
Ein sehr ans Herz gehender Film. Nur, dass hier die Tochter bei der ehrenwerte Tante aufwächst und das Mädchen nicht weiß, wer ihre wirkliche Mutter ist :(

Grüße
Topi
Legen Sie Ihren italienischen Namen ab und beißen Sie erstmal auf nichts Hartes.
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Re: Bewertet: "Bei Einbruch Mord"

Beitragvon sagittarius » Fr, 12.03.2010 16:54


Das ist doch was Neues: Eine Mörderin, die arm ist (jedenfalls, was das Museum angeht), selbst beim Stromverbrauch muss sie sparsam sein.

Mich konnte an dem Film nichts überzeugen. Da sind zunächst alberne Nebenfiguren: Eine Schwester, die ständig in Ohnmacht fällt, ein Dienstmädchen, das erschrickt und Teller fallen lässt, ein Friseur, der verhaftet werden will und ein Nonsens-Wächter, der Zigarettenkippen auf den Boden wirft.

Lediglich Miss Lytton, die eine verbitterte alte Jungfer spielt, wirkt abgeklärt und glaubhaft. Gerade sie, eine dreifache Mörderin, ist der vernünftige Pol. Dennoch führt sie, zumindest teilweise, nutzlose Gespräche mit Columbo über den verstorbenen Wächter. Der Miss Lytton kann es doch egal sein, was Mr. Schaeffer plante, wohin er reisen wollte etc., sie hat ihn doch gefeuert, wie sie sagt.

Kriminalistisch ist die Story so wenig hell wie der Wächter. Ist die "Dienstleistung" von Mr. Schaeffer wirklich 100.000 Dollar wert? Auf dem Anrufbeantworter des Bruders des Wächters ist ein Schuss zu hören. Ist es wirklich sicher, dass es zwei waren zur gleichen Zeit? Eine genaue Untersuchung müsste doch Aufschluss geben. Dann sagt Mr. Schaeffer sogar, er rufe aus einer Telefonzelle an, seltsam, wenn man im Museum ermordet wird. Warum sollte ein Einbrecher überhaupt das Telefon im Museum benutzen? Immerhin wurden die Toten aus der richtigen Entfernung erschossen. Kriminalistischer Höhepunkt ist die Frage Columbos: "Wer hat das Licht ausgeschaltet, nachdem sie tot waren?"

Eine Gürtelschnalle soll Janie belasten, die Miss Lytton so liebt. Komisch, das Janie sich so einfach verhaften lässt. Ihr muss doch klar sein, dass ihre Tante den Gegenstand bei ihr deponiert hat. Die Gürtelschnalle "beweist" aber auch Janies Unschuld, da sie ihn als Aschenbecher missbraucht. Schlussfolgerung: Um die Zukunft des Lytton-Museums muss es schlecht bestellt sein, wenn die Nichte nicht in der Lage ist, einen Wertgegenstand aus dem Museum zu erkennen.

Miss Lytton verrät sich, weil die Gürtelschnalle entgegen ihrer Aussage in der Mordnacht im Museum war und sonst niemand genug Grips hat, um zwei Morde zu begehen. Columbo schließt einen Deal mit der Mörderin: Sie gesteht den Doppelmord, dafür leugnet Columbo zuvor gemachte Verdächtigungen, die den Mord an Janies Vater betreffen. Soll sich Janie selbst darüber klar werden, was man mit Kamillentee alles anstellen kann.

Groteske Schlussszene: Zum ersten Mal seit Peter Brandt hat Miss Lytton wieder einen Mann: Arm in Arm verlässt sie mit Columbo die Szenerie.

Für diesen Columbo kann ich nicht mehr als 1 Punkt geben.
Zuletzt geändert von sagittarius am So, 16.05.2010 11:06, insgesamt 2-mal geändert.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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