uff Klaus,
Kay Freestone sehe ich mit ganz anderen Augen. Ungefähr so als ob wir zugleich auf einen Hamburger starren - du siehst ein 5-Gänge-Gourmet-Mahl und ich... einen Hamburger
Wer in so relativ jungen Jahren in der garstigbrutalen Männerwelt schon so ein chronisches Nervenbündel ist, kann nicht so stark sein.
Es ist eben auch nicht gerade resilienzfördernd, sich mit einer Drogensüchtigen und einem superehrgeizigen Alphamännchen zu umgeben. Hätte sie man lieber auf echte Freunde gesetzt und auf einen Augenhöhe-Partner, der sie wirklich mag und sich nicht nur ein Betthäschen für angenehme Freizeitgestaltung hält.
Also das sind schon gravierende Fehler in der Umfeldgestaltung und Partnerwahl, dazu noch ihr krankhafter Ehrgeiz, unrealistische Erwartungshaltung, falsche Selbsteinschätzung.... und so weiter.
Unter Druck trifft sie ungünstige bis falsche Entscheidungen. Sie agiert auch insgesamt eher problemorient als lösungsorientiert, wenn ich mir so ihre Pläne und Entscheidungen anschaue.
Wenn ich Stärke mal so als Gesamtstärke definiere.... hat sie nicht mal die Mörderstärke vieler ihrer männlichen Kollegen.
Ich mag diese Figur sehr, weil sie für Columboverhältnisse interessant und vielschichtiger als sonst gezeichnet ist, aber weibliche Stärke.... ist bei ihr doch eher eine Mangelwirtschaft.
Sie wirkt so gehetzt quer durch den Film, dass ich mir gut vorstellen kann, wie die Stresshormone in ihrem Körper Dauerparty feiern. Sie kommt ja eigentlich nie runter, nie ganz runter, oder?
Stärke hat für mich in jedem Fall ganz viel mit "in sich ruhen" und "mit sich im reinen sein" zu tun.... das sehe ich bei ihr kaum.
also das ist so das erste, spontane, was mir dazu einfällt. Möchte aber nochmal drüber nachdenken, vielleicht bin ich doch etwas zu streng mit ihr. Ach, ich mach ihr ja gar keine Vorwürfe, interessante Figur, wie gesagt, aber nicht stark als Mörderin und Mensch und Frau.