Starke Frauen bei Columbo

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon zimtspinne » So, 17.05.2015 14:03


Nicht, dass ich urplötzlich meine feministische Ader entdeckt hab... gerade weil Feministinnen oft aus Frauen die besseren Männer machen wollen oder gar behaupten, sie seien es schon.

Nein, mir gehts um das Wesen der Columbofrauen, das doch sehr anhängselig ist für meinen Geschmack.

Deshalb mal der Anfang einer Auflistung von Frauen, egal in welcher Rolle, die aus dem Rahmen fallen.....

Ich werde das nach und nach ergänzen, mehr als zwei, drei fallen mir auf Anhieb leider gar nicht ein. Und nicht mal die fallen mir gerad ein :?
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon Doc Brown » So, 17.05.2015 14:49


Die stärkste Frauenpersönlichkeit ist für mich Goldie Williamson. Trägt das Herz auf der Zunge, ist aber nie unfair. Klar Kante, keine Hinterhältigkeiten. Das ist die klassische Ruhrpott-Mentalität. Hart aber herzlich. Käme ich gut mit klar. Zudem scheint sie mit sich selbst im Reinen zu sein, das können nicht viele Frauen im Columbo-Universum von sich behaupten.
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon zimtspinne » So, 17.05.2015 14:55


An Goldie dachte ich vorhin auch.
Aber dann fiel mir gleich auch ein "Manko" ein..... sie lässt sich vom Ex quasi aushalten und macht sich damit auch ein bisschen klein in meinen Augen.

Ruth Lytton fiel mir als nächstes ein, aber auch sie ist für mich keine rundum starke Frau.

Und die Geliebte mit dem Vögelchen kann es auch nicht sein, eine starke Frau würde sich nicht als Geliebte eignen.

Aber die drei sind schon ganz dicht vorne.....
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon martha » So, 17.05.2015 18:49


Starke Frauen brauchen aber keine Sympathiewerte, oder?
Also Edna Brown ist schon 'ne starke Frau.
Da ist aber ganz eindeutig definiert, wer die Hosen anhat.
Da würde ich jetzt nicht sagen:Oh, die ist echt stark...aber doch stark selbstbewusst.
Diese Dominanz ist sicher kein Freudenfest interaktiver Genüsse, aber es ist nicht der Anflug von Weichheit oder Schwäche zu erkennen.
Auch die cholerische Schreibösse aus "Niemand stirbt zweimal" strahlt auf mich eine unglaubliche Stärke aus...alles im Griff...stramm und kess im Ton...aber dann lässt sie sich auf Wayne Jennings ein.
Da fällt das Kartenhaus zusammen.
Miss Prüderie entpuppt sich hier plötzlich als hingebungsvoller Schmachtfetzen.
Das war für mich keine überzeugende Stärke, wenn man sich so dem Pöbel preisgibt.


Stark im Sinne von "hart im nehmen" fand ich etwa die Witwen von Vic Norris und Professor Rusk.
Gefasst, in sich ruhend, ohne Allüren...also im Sinne von charakterstark.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon zimtspinne » So, 17.05.2015 20:04


An Edna dachte ich im zweiten Durchgang sogar auch, zusammen mit der Mordlady aus "Keine Spur ist sicher", was ich dann spontan auf alle Rollen von Shera Danese ausgeweitet hab. Ist aber mehr so eine show-Stärke.

Edna kriege ich nicht zusammen, sie liegt mir so quer als "starke Frau".... es ist ihre Stimme, die alles versaut. Nicht mal ihre Art, mit der könnte ich noch leben.
Ich reagiere sehr stark und sensibel auf Stimmen und Sprachmelodien, viel mehr noch als auf den ersten optischen Eindruck.
Bei Edna komme ich mit der Diskrepanz da nicht klar. Sie hat alles, was ich als charakterfest bezeichnen würde, aber diese Stimme.... so unausgeglichen und brüchig.

Wer mir sehr gut gefällt, dazu auch noch sympathisch ist und auch gefestigt und selbstsicher wirkt, ist die Perserin (?) in der Botschaftsfolge.
Nur ne kleine Rolle, aber sie lehnt zB bestimmt aber nett ab, näheres über die Kaffeetasser zu sagen, ist diplomatisch, aber lässt sich nicht in die Suppe spucken. Sie ist auch diskret und überhaupt nicht vertratscht (wie die Ehefrau des Opfers bei Ken Franklin).
Gerade für diesen Kulturkreis, in dem Frauen ja nicht so viel zu sagen haben bemerkenswert.

Mir gefällt auch die Freundin der Fädenschwester bei Mayfield. Sie ist ja doch sehr selbstkritisch und in diesem Umfeld noch nicht dem Alkohol verfallen... :wink:
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon martha » Di, 19.05.2015 19:38


Die meisten Frauen im Umfeld eines Mörders gibt es ja fraglos bei Barsini.
Leider ist da für mich aber keine starke Frau bei, auch wenn man sich diese Option erhofft hätte.
Louise trennt sich zwar von Max, macht aber auch unverhohlen klar, dass sie ihm nie schaden würde.
Und wenn sie da am Strand liegt ist sie einfach nicht gefeit gegen seine Befehlsgewalt.
Wenn er sagt "Mach die Augen zu" dann umgibt sie fast eine unglaubliche Entspanntheit, weil sie diesem Befehl Folge leisten darf.
Das ist Abkehr, die keinerlei Stärke offenbart.
Ein absolutes Abhängigkeitsverhältnis, das fast schon ferngesteuert scheint.
Und auch die Geliebte und das Model benötigen schon einige Drinks in der Trockensauna, um überhaupt mal die Fähigkeit zu besitzen, ihr eigenes Leben zu reflektieren.
Schwere Kindheit und was weiß ich nicht alles.
Nur dient auch hier wieder der Alkohol dazu, plötzlich einen kessen Aufschlag zu wagen.
Das ist keine Überzeugungsarbeit, sondern eher aus 'ner Laune geboren, dass die beiden Max anschließend verlassen.
Ich wollte nur mal sagen, dass das kein Akt der Stärke ist, dass sie das Abhängigkeitsverhältnis lösen.
Je nach Konsistenz des nächsten Drinks würden sie ihre Meinung sicher wieder ändern.
Ich seh die jetzt nicht soweit entfernt von Dolores.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
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"Martha."
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon Klaus » Sa, 06.06.2015 17:39


Ich denke mal, dass man durchaus auch Kay Freestone zu diesen Frauen zählen kann. Immerhin muss sie sich in der von Männern dominierten Filmbranche ganz schön durchboxen. Das zeigt alleine schon das arrogante Verhalten von Flanagan, dem Chef des Senders, ihr gegenüber. Als Kays Film "The Professional", an dem sie sechs Monate lang gearbeitet hat, als Ersatz für diese unsägliche "Valerie Kirk Show" im TV floppt, setzt er sie eiskalt vor die Tür, indem er sie auffordert, bis zum Ende des Monats zu kündigen. Und zu Beginn der Episode entpuppt sich ihr geliebter Mark ebenfalls als knallharter Geschäftsmann, der ihr die Fähigkeit zum Entscheiden abspricht. Und zum guten Schluss wird sie auch noch von Columbo filmreif vorgeführt bzw. überführt. Aber ihre abschließenden Worte "Ich kämpfe, ich überlebe, vielleicht gewinne ich sogar" sind bezeichnend für diese Powerfrau, die trotz der vielen Tiefschläge niemals aufzugeben scheint.

Insgesamt macht Kay Freestone für mich im wahrsten Sinne des Wortes eine gute Figur und wenn sie sich für Erste einfach mal mit dem Mercedes 450 SL zufriedengegeben hätte, anstatt rasend vor Wut auf ihren Ex-Geliebten zu ballern, könnte sie heute möglicherweise mit Star-Regisseuren wie Steven Spielberg und James Cameron in der ersten Liga spielen. :wink:

Gruß
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon zimtspinne » Sa, 06.06.2015 21:35


uff Klaus,
Kay Freestone sehe ich mit ganz anderen Augen. Ungefähr so als ob wir zugleich auf einen Hamburger starren - du siehst ein 5-Gänge-Gourmet-Mahl und ich... einen Hamburger :wink:

Wer in so relativ jungen Jahren in der garstigbrutalen Männerwelt schon so ein chronisches Nervenbündel ist, kann nicht so stark sein.
Es ist eben auch nicht gerade resilienzfördernd, sich mit einer Drogensüchtigen und einem superehrgeizigen Alphamännchen zu umgeben. Hätte sie man lieber auf echte Freunde gesetzt und auf einen Augenhöhe-Partner, der sie wirklich mag und sich nicht nur ein Betthäschen für angenehme Freizeitgestaltung hält.

Also das sind schon gravierende Fehler in der Umfeldgestaltung und Partnerwahl, dazu noch ihr krankhafter Ehrgeiz, unrealistische Erwartungshaltung, falsche Selbsteinschätzung.... und so weiter.

Unter Druck trifft sie ungünstige bis falsche Entscheidungen. Sie agiert auch insgesamt eher problemorient als lösungsorientiert, wenn ich mir so ihre Pläne und Entscheidungen anschaue.

Wenn ich Stärke mal so als Gesamtstärke definiere.... hat sie nicht mal die Mörderstärke vieler ihrer männlichen Kollegen.

Ich mag diese Figur sehr, weil sie für Columboverhältnisse interessant und vielschichtiger als sonst gezeichnet ist, aber weibliche Stärke.... ist bei ihr doch eher eine Mangelwirtschaft.
Sie wirkt so gehetzt quer durch den Film, dass ich mir gut vorstellen kann, wie die Stresshormone in ihrem Körper Dauerparty feiern. Sie kommt ja eigentlich nie runter, nie ganz runter, oder?
Stärke hat für mich in jedem Fall ganz viel mit "in sich ruhen" und "mit sich im reinen sein" zu tun.... das sehe ich bei ihr kaum.

also das ist so das erste, spontane, was mir dazu einfällt. Möchte aber nochmal drüber nachdenken, vielleicht bin ich doch etwas zu streng mit ihr. Ach, ich mach ihr ja gar keine Vorwürfe, interessante Figur, wie gesagt, aber nicht stark als Mörderin und Mensch und Frau.
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon Klaus » Sa, 06.06.2015 22:28


Hi zimtspinne, ein (wie eigentlich immer) sehr interessanter Beitrag von Dir. Also als Powerfrau sehe ich Kay Freestone auch nur rein beruflich, denn aus meiner Sicht hatte sie es in der Westküstenniederlassung eines großen TV-Senders bereits zu etwas gebracht und sah sich ja im Geiste schon als Nachfolgerin von Mark McAndrews als Leiterin, bevor dieser ihr einen Strich durch die Rechnung machte.

Als Mörderin wirkte sie tatsächlich nicht sehr souverän und eher wie ein Nervenbündel (insbesondere das planlose Wegwerfen des Handschuhs, als Walter den Vorführraum wieder betritt sowie später ihre hektischen Versuche in der Fahrstuhlkabine, die Waffe von der Deckenverkleidung zu ziehen), da gebe ich Dir Recht. Dass sie sich als Frau letztendlich den falschen Mann als Bettgenossen ausgesucht hat, mache ich ihr jedoch nicht zum Vorwurf, das ist schon ganz anderen weiblichen Kalibern passiert.

Aber eine Frau (Du) wird eine andere Frau (Kay) wohl immer anders beurteilen als ein Mann (ich), das ist schon rein biologisch bedingt. Trotzdem mögen wir sie ja beide sehr.

Gruß
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon Klaus » Sa, 13.06.2015 18:08


Ich werfe zum obigen Thema mal den Hut in Form von Dr. Joan Allenby in den Ring, da sich speziell bei ihrer Person m. E. die Geister durchaus scheiden können. Einerseits ist sie eine bekannte und erfolgreiche Sexualtherapeutin, die unter anderem eine Radiosendung moderiert und kürzlich ihr neuestes Buch "Der Kurtisanenkomplex" herausgegeben hat. Als sie bei ihrem ersten Gespräch Columbo fragt: "Wie ist es um ihre Sexualität bestellt, Inspektor?", spricht seine Reaktion Bände: "Ich bin ein verheirateter Mann, Mam. Ich glaube, ich sollte jetzt besser gehen." Auch hier scheinen die Phantasien einer dominanten Sex-Expertin über einen eher verklemmten Inspektor zu triumphieren, wobei sie als verkleidete Black Lady die Männer ohnehin reihenweise um den Finger wickelt.

Und für den gewaltigen Aufwand, den sie für ihre Racheaktion betreibt (Kauf der schwarzen Kurtisanen-Utensilien in Chicago, Verstecken der Sachen unter dem Waschtisch sowie das Umziehen in der Damentoilette während des Konzerts, Treffen mit Kincaid in einer Bar, nach dem Mord in ihrer Klinik Rückkehr zur Konzerthalle, dort wieder umziehen und die Sachen erneut unter dem Waschtisch verstecken), bedarf es schon einer ganzer Menge bitterböser Fantasien... :twisted:

Also eigentlich doch eine starke Frau, oder??? ?-/

Andererseits schnappt eine kleine, aber (zumindest aus meiner Sicht) deutlich attraktivere Sekretärin der großen Black Lady den Mann weg, was sicherlich seine Gründe haben wird, über die man(n) nur spekulieren kann. Die Telefonanruf-Spielchen, die sie mit Columbo treibt, verwirren diesen nur scheinbar und können letztendlich nicht verhindern, dass sie selber von Columbo ausgetrickst und der vor sexuellen Fantasien geradezu sprühenden großen Bestsellerautorin auch noch ein scheinbar unbedeutendes fantasieloses Preisschild zum Verhängnis wird. Spätestens da wurde sie wieder auf Normalmaß zurechtgestutzt und von der ehemals starken Frau in jeder Beziehung war zum Schluss nix mehr zu sehen.

Also am Ende im wahrsten Sinne des Wortes doch zu schwach auf der Brust, oder??? ?-/

Gruß
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon rehamann » Fr, 14.08.2015 09:49


Ich glaube ja das starke Frauen / Menschen sich dadurch auszeichnen dass sie auch schwächen haben und sich dessen auch bewusst sind und auch dazu stehen. Die bisher genannten Frauen haben auf jeden Fall schwächen (sonst wäre es nicht so wie wir es kennen) aber ich glaube nicht das sich jede von denen der Schwächen bewusst ist.
Bei Dr. Allanby könnte das zutreffen aber bei Kay F. glaube ich das sie vor lauter Power ihr Selbstbewusstsein völlig vernachlässigt ...
Mir fallen da aber noch so spontan die Haushälterin bei "Doppelter Schlag" ein, die verbale Auseinandersetzung mit Columbo ist echt "Filmreif" und ihre Schwächen sind wohl nur die Arztsendungen und ihre Liebe zum Beruf ...
Und der kurze Auftritt von Jamie Lee als Kellnerin in "Todessymphonie" machte mir auch einen sehr selbstbewussten Eindruck :-))
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon zimtspinne » Fr, 14.08.2015 10:12


Mir fällt auch noch eine starke Frau ein.

Die Hundetrainerin.

Sie strahlt Selbstvertrauen aus, hat Humor und den Mut, ihre Meinung und Ansichten offen und ehrlich zu vertreten, auch wenn sie sich damit mal unbeliebt macht.
Gerade von einer Frau hätte ich in der Situation mit "Hund" als Beschützer von Mrs Columbo erwartet, dass sie irgend einen diplomatischen Spruch bringt oder schnell in einen Scherz flüchtet.... aber nein, sie sagt direkt heraus, was sie von Hund in der Beschützerrolle hält. Gefällt mir! Columbo wusste das ja eh selbst vorher, er wollte sie nur aufs Glatteis führen :wink:

Dr. Allenby, so gerne ich sie mag, ist leider nicht sehr selbstreflektiert. Sie tut zwar so als ob... wenns aber drauf an kommt, hat sie Scheuklappen auf und schaut lieber nicht so genau hin.
Einen echten Lichtblick hat sie bei dem outing zum Schluss. Wie sie sich und Columbo eingesteht, schon fast gerne in die Rolle der black lady geflüchtet zu sein, fand ich stark und sehr selbstkritisch.
Sie flüchtete ja auch sonst dauernd in Rollen, zB. auch in die der erfolgreichen Therapeutin, die genau weiß, wie ihre Leser und Zuhörer ticken. Dabei erzählt sie sich selbst (und nachher auch Columbo) das Märchen von der starken Frau, deren Liebe durch Rollenspiele statt durch den Magen geht.

Key Freestone hinterfragt ihr Verhalten zu keinem Zeitpunkt. Sie sieht sich nur als Opfer und beschließt daraufhin, zur Täterin zu werden. Auch nicht sehr selbstliebend....
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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon Klaus » Mo, 24.08.2015 09:13


zimtspinne hat geschrieben:Mir fällt auch noch eine starke Frau ein.

Die Hundetrainerin.


Leider spielte sie nur eine Nebenrolle, aber selbst darin war sie um Längen besser als manche Hauptdarstellerin. Ihre deutsche Stimme war übrigens Karin Eckhold (Chefsekretärin "Meislein" in der Schwarzwaldklinik).

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Re: Starke Frauen bei Columbo

Beitragvon martha » Mo, 24.08.2015 17:41


Wobei eine Frau, die Hunde abrichtet von Haus aus natürlich schon tougher erscheint als eine, die einen permanent grinsenden Affen im Arm hält.
Die Profession gibt hier ja schon eine gewisse Dominanz vor.
Stärke beweist man ja in unliebsamer Weise auch immer, wenn man als Bürokratin Bittsteller auflaufen lässt.
Die Dame, die Columbo in "Geld, Macht und Muskeln" bei seiner Anfrage nach Mr.Lacey so lange warten lässt,nutzt die Macht ihrer Position auch schamlos aus.
Im Gegensatz zur Hundetrainerin erntet sie dabei aber keine Sympathiepunkte.
Stärken auszuleben bedeutet ja im Idealfall nicht zwangsläufig immer Schwächen auszunutzen.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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