ich hab nach einem halben Jahr Pause mal wieder nächtliche Columbotage gehabt diese Woche....
unter anderem war das Traumschiff dran und da hab ich mich ja -mal wieder- so über Danzingers in meinen Augen großen Mörderdummheiten geärgert. Naja gut, geärgert ist das falsche Wort, ohne die dummen Fehler wärs ja auch langweiliger, aber bisschen wurmen tut mich das doch.
Als Krimifan kann ich mich ja auch immer gut in die Mörder reinversetzen, ok in manche nicht, aber bei Columbo gibts da keine Probleme, die sind ja recht "normal" gestrickt.
Bei Danzinger sehe ich das Hauptproblem darin, dass er ein kleines Mamasöhnchen ist. Seine ältere Ehefrau spielt den part der Mama. Scheinbar wird er von ihr betüdelt und verwöhnt - so gingen ihm auch die Handschuhe durch die Lappen.
Nie im Leben würde ich mich bei einem Mordplan als Danzinger, bei der eine Geliebte zu beseitigen ist, so abhängig von der Ehefrau machen.... die Handschuhe würde ich selbst einpacken und weder eine Diskussion über vergessene Golfhandschuhe starten (an die sich die Ehefrau später bei einer Befragung erinnern könnte) noch würde ich es dem Zufall überlassen, ob auf dem Kreuzfahrtsschiff Handschuhe zu finden sein werden.
Nächster Fehler: die Waffenquittung unterschieben und dann auch noch demonstrativ ganz nach oben legen.... so leichtsinnig verhält sich doch kein Täter der Welt mit einem IQ über 70.
Diese Unterschieberei hätte ich einfach unterlassen; sie ist zu offensichtlich und zu plump.
Was ich auch niemals so leichtfertig tun würde: Die Verpackung der Pillen einfach in den Pool fallen lassen. Ich hätte die auch nicht erst dort aus der Verpackung genommen, sondern schon früher unbeobachtet und dann hätte ich die Verpackung in einem unbeobachteten Moment über Bord entsorgt.
Ich gehe davon aus, er nahm das Zeug schon mit aufs Schiff (oder klaute er das aus dem Medischrank? Wohl kaum, er konnte nicht damit rechnen, dass es das dort gibt und muss sich ja vorher informiert haben, welches Medi für so eine Aktion geeignet ist), da hätte ich die Originalverpackung schon zu Hause vernichtet und es irgendwo in einer neutralen Verpackung versteckt. Was, wenn die Ehefrau das Medi gefunden hätte und dumme Fragen stellt?
Die auffällige Husterei am Pool hätte ich auch unterlassen. Keine Ahnung, ob er damit vorsorgen wollte, dass ihn auch jemand sieht und nachher retten kann... oder ob er damit begründen wollte, dass er mit den Händen an seiner Nase rumfummelt.... jedenfalls war das viel zu auffällig und viel unauffälliger wäre ein schneller Zug an dem Zeug gewesen, vielleicht versteckt hinter einem Taschentuch. Das hätte ich vorher geübt, da ich nicht schätze, er ist dran gewöhnt, sich alles mögliche in die Nase zu ziehen.
Überhaupt hätte ich mir so eine einsame herumpilgernde Geliebte nie ausgesucht, viel zu hohes Risiko, dass die anhänglich wird.
Wenn das dann schon passiert, hätte ich es lieber erstmal mit Geld versucht und sie nicht gleich ermordet und falls das dann doch nötlg wird, hätte ich mir dafür kein abgeschlossenes Kreuzfahrtsschiff ausgesucht.
Ein Mörder will doch den Tatort möglichst schnell verlassen.... und nicht gezwungen sein, noch wochenlang dort unter möglichen Zeugen zu verweilen, die sich plötzlich bei seinem Anblick erinnern könnten.
Ich denke da an den Kellner, der ihm auf der Treppe begegnete. Auch der Krankenschwester könnten Auffälligkeiten einfallen, wie etwa ein Geräusch, auf das sie im ersten Moment nicht achtete.
also nee, das würde ich mir nicht geben, alles viel zu riskant und stressig.
Mal schauen, ob mir ein Mörder begegnet, der alles so macht, wie ich es auch tun würde als Mörder.