Mörderfehler, die ich nie machen würde

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Doc Brown » Sa, 12.09.2015 13:10


Keine Frage, "Waffen des Bösen" ist kriminalistisch 'ne ziemliche Pleite. Die Fehler Devlins sind schlicht dumm, da gibt es keine Ausreden.

Die Folge lebt jedoch von ihrer tollen Atmosphäre, dem sympathischen und unterhaltsamen Mörder sowie vom guten Zusammenspiel mit Columbo. Eine Gernsehfolge, bei der ich bei meiner Bewertung die Kriminalistik gerne unter den Tisch kehre. :wink:

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen: Die Fehler Devlins würde ich so auch nicht machen. Klar, man entfernt alles am Tatort, was Rückschlüsse auf den Mörder zulassen könnte. Dazu zählt ganz sicherlich die Flasche...
Döp döp döp de de döp döp döp
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon zimtspinne » Sa, 12.09.2015 13:29


Mir gehts mit dem Gernesehen bei dieser Folge leider nicht so. Ich sah sie jetzt seit langem mal wieder und insgesamt noch nicht allzu oft.

Woran das liegt, keine Ahnung. Ich mag Devlin nicht, was aber rein gar nix mit seinem Rollenprofil oder dem Zusammenspiel mit Columbo zu tun hat. Auch das Thema der Folge find ich nicht schlecht.

Der gesamte Devlin-Clan, allen voran auch der junge Spund sowie die selbsternannte "Königin" ist mir derart unsympathisch, wie es sonst nur in wenigen Folgen der Fall ist (bei Blumen des Bösen zB).

Hinzu kommt, dass ich an den poetischen Einlagen scheitere, die sind einfach so gar nicht mein Fall und auch nicht mein Humor. Einiges, was die so von sich geben, find ich noch nicht mal überhaupt lustig. Das bleibt auch konstant so, so oft ich die Folge auch sehe.

Finde die Folge auch keinesfalls übel, aber weder kriminalistisch noch atmosphärisch für mich ein Sahnestückchen.
Ich kann ja viel mehr mit den Frauenthemen anfangen, was Gernesehen angeht.... Hauch von Mord sowie die Black Lady sehe ich immer wieder total gerne (was ihr nicht so nachvollziehen könnt :wink: )
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon crocodile » Sa, 12.09.2015 15:24


Also die Frauenfolgen sehe ich fast alle gerne. "Tödliches Comeback" ist so ein bißchen die Ausnahme.

Überlege auch gerade welche Mörderin die "dümmsten" Fehler macht. Kay Freestone vielleicht. Der weggeworfene Handschuh und die Waffe im Fahrstuhl? Devlin hätte wohl alles direkt am Tatort niedergelegt. :P
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Klaus » Sa, 10.10.2015 08:30


"Mord in Pastell" enthält aus meiner Sicht einen unverzeihlichen Mörderfehler, als Dale Kingston die gestohlenen Bilder in seine Wohnung bringt, nachdem er Columbo seinen Schlüssel überlassen hat. Selbst wenn er den Inspektor dort nicht angetroffen hätte, musste er doch nach seinem emotionalen Aussetzer im Fernsehstudio jederzeit mit einer Hausdurchsuchung rechnen. Da hätte ich mir garantiert einen anderen Aufbewahrungsort für die Bilder überlegt, anstatt Columbo die ultimativen Beweisstücke quasi auf dem Silbertablett zu präsentieren. Aber auch in diesem Fall kommt Hochmut bekanntlich vor dem Fall! :-))

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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon zimtspinne » Mo, 12.10.2015 19:42


Er dachte wohl, Dreistigkeit wirkt am Unverdächtigsten. Übervorsicht funktioniert jedenfalls auch nicht, siehe Allenby und die Tasche :o

Ich habe aber gerade noch ein ganz anderes Problem mit Kingston. Weshalb erschlug der überhaupt seine Geliebte mit einem Stein? Nur wegen der Mitwisserschaft? Die war ihm doch treu ergeben und auch nicht so labil wie andere Mitwisser.
Das war für mich auch ein Fehler.
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Tiktaalik » Di, 13.10.2015 22:06


zimtspinne hat geschrieben:Ich habe aber gerade noch ein ganz anderes Problem mit Kingston. Weshalb erschlug der überhaupt seine Geliebte mit einem Stein? Nur wegen der Mitwisserschaft? Die war ihm doch treu ergeben und auch nicht so labil wie andere Mitwisser.
Das war für mich auch ein Fehler.

Mitwisser sind immer schlecht, da sie immer zu einer Schwachstelle werden können, falls sie entdeckt werden.
Es gibt aber noch einen ganz simplen Grund für den 2. Mord. Ich denke, dass es zeitlich gesehen einfach keinen Platz mehr für Kingstons Komplizin gab. Nach dem Tod von Tracy konnte sich die Episode ganz auf Dale Kinstons Überführung konzentrieren. Zudem hatte Tracy ihre Aufgabe erledigt. Welche zielführenden Szenen hättest du dir denn noch mit ihr vorstellen können? Mir fällt da nix Gescheites ein.

Sie ab der Mitte plötzlich verschwinden zu lassen, wäre auch keine gute Lösung gewesen. Ich finde, ihre Rolle wurde durch den Mord sehr plausibel beendet.
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon crocodile » Mi, 14.10.2015 17:22


Komplizen birgen natürlich immer ein zusätzliches Risiko. Jeglicher Mitwisser ist fast schon ein Fehler zu viel. Wenns ums Eingemachte geht, hält die Treue oft nicht allzu lange. Für Kingston war die junge Geliebte sicherlich auch zu gefährlich. Zumal Columbo bereits wusste das eine Frau vomTatort flüchtete. Oder kam das erst später raus? Bin ich mir gerade nicht sicher.

Die Bilder mit in die Wohnung zu nehmen war dagegen wirklich dümmlich. Aber so kommen wir wenigsten in den Genuß eine der besten finalen Auflösung zu sehen. :wink:
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon zimtspinne » Mi, 14.10.2015 17:35


Ja ja. Aber darüber muss man sich doch vorher Gedanken machen!?

Also besser gleich ohne Mitwisser antreten. Ich weiß gerade nicht mehr genau, mit welchen Aufgaben die Holde betraut wurde, es war aber nichts mordbedeutendes, was er nicht hätte auch anders (und allein) lösen können. Ihr Getrappse war ja sogar kontraproduktiv.

Ja und dann... scheint mir das Risiko für einen Mitwissermord höher als für einen lebenden Mitwisser. Wenn er solch ein Typ ist wie die Malstudentin.
Klar, ist das Risiko für den Mitwisser-Mord kurzfristig enorm hoch, langfristig steigt dann eher das Risiko für/mit der Mitwisserin.
Es wäre klüger gewesen, sie erst später aus dem Weg zu räumen, wenn schon Gras über den ersten Mord gewachsen ist.

Ich finde das generell einen argen Mörderfehler, die Mitwisser immer direkt während der ersten heißen Aufklärungsphase umzubringen. Genau wie Viveca.
Oder generell noch nachzulegen mit irgendwas während Columbo schon fest an ihren Hacken klebt. Dafür wäre ich ja viel zu feige.
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Klaus » Mi, 14.10.2015 19:16


Auch in "Tödliche Liebe" gab es mit Trish eine klassische Mitwisserin, die jedoch von Creighton nach Erfüllung seines dubiosen Auftrages verschont wurde. Möglicherweise war ja vertraglich festgelegt, dass Peter Falks Ehefrau Shera Danese in ihren jeweiligen Rollen keinesfalls das Zeitliche segnen durfte?!? ?-/

Eigentlich erstaunlich, dass sie diese Folge überlebt hat, denn wie sich nach dem Mord an Creightons Lebensgefährtin schnell zeigte, hatte Trish ihn jetzt in der Hand und erpresste ihn erfolgreich mit ihrem Halbwissen. Und im Gegensatz zu Kingstons Komplizin UND Geliebten war Trish lediglich eine Mitarbeiterin des Staranwaltes und somit wohl weniger emotional mit dem späteren Mörder verbandelt als Tracy. Die war ihrem Dale offensichtlich derart ergeben, dass sie für ihn wahrscheinlich sogar einen Picasso geklaut hätte. Dass aber frühere Bettgeschichten möglicherweise ein triftiger Hinderungsgrund für die Beseitigung einer Komplizin sein könnten, wurde ja von Kingston eindrucksvoll widerlegt. :twisted:

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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Tiktaalik » Mi, 14.10.2015 19:21


Klaus hat geschrieben:Möglicherweise war ja vertraglich festgelegt, dass Peter Falks Ehefrau Shera Danese in ihren jeweiligen Rollen keinesfalls das Zeitliche segnen durfte?!? ?-/

In "Undercover" hat sie Geraldine Ferguson gespielt und wurde ermordet.
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Tiktaalik » Mi, 14.10.2015 19:24


zimtspinne hat geschrieben:Also besser gleich ohne Mitwisser antreten. Ich weiß gerade nicht mehr genau, mit welchen Aufgaben die Holde betraut wurde, es war aber nichts mordbedeutendes, was er nicht hätte auch anders (und allein) lösen können. Ihr Getrappse war ja sogar kontraproduktiv.

zimtspinne hat geschrieben:Es wäre klüger gewesen, sie erst später aus dem Weg zu räumen, wenn schon Gras über den ersten Mord gewachsen ist.

Mit später meinst du ja sicher mehrere Monate oder gar Jahre. Da Columbo meistens aber nur einige Tage/Wochen ermittelt, wird das schwierig umzusetzen.
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Klaus » Mi, 14.10.2015 19:33


Tiktaalik hat geschrieben:
Klaus hat geschrieben:Möglicherweise war ja vertraglich festgelegt, dass Peter Falks Ehefrau Shera Danese in ihren jeweiligen Rollen keinesfalls das Zeitliche segnen durfte?!? ?-/

In "Undercover" hat sie Geraldine Ferguson gespielt und wurde ermordet.


Ich danke Dir, hatte ich glatt vergessen, da ich diese Folge nur einmal vor mehr als 10 Jahren gesehen habe und danach nie wieder. :mauer:

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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon zimtspinne » Mi, 14.10.2015 19:43


So gesehen wird jegliche Logik der Dramaturgie geopfert....
dagegen hab ich ja nichts, sonst gäbe es kaum einen Film, aber es sollte schon halbwegs plausibel sein und eben auch zum Mördertyp und zur Gesamtgeschichte passen.

Viveca und Kingston sind ja die typischen Macht- und Herrschaftsmenschen. Die sind sich ihrer Sache so sicher, dass sie wohl nicht anders können. Ob es real auch sowas gibt? Sicher.

Bei Trish hab ich mich auch gewundert. So ingesamt.
Vielleicht hat ihr Geschäftspartner ja eine geheime maso-Ader? Sie hat die Hosen an, soviel ist klar.
Umso erstaunlicher, dass er diese Frau zur Komplizin machte. Allerdings entbehrt die Sache mit dem Foto eh jeglicher Logik, das hatten wir ja schon öfter mal in den Bewertungen diskutiert und keiner konnte ihn da verstehen.
Eine solche Kontrollfreakin holt man nicht so leichtsinnig ins Boot. Oder er hätte sich besser absichern müssen. Sollte er doch können, als Staranwalt.
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Tiktaalik » Mi, 14.10.2015 19:57


Klaus hat geschrieben:Ich danke Dir, hatte ich glatt vergessen, da ich diese Folge nur einmal vor mehr als 10 Jahren gesehen habe und danach nie wieder. :mauer:

Gerne, Klaus!

Dann wirds aber mal wieder Zeit, die Episode ist klasse :-)
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Re: Mörderfehler, die ich nie machen würde

Beitragvon Klaus » Mi, 11.11.2015 20:00


Etude in Schwarz hatte ich seit Menschengedenken nicht mehr gesehen, da mir diese "Klassik"-Folge schon damals maximal zwei verwelkte Blumen wert war. :? :?

Ich konnte mich daher an viele Details nicht mehr erinnern, aber als ich sie mir vor einigen Tagen auf zdf_neo mal wieder angetan habe, bin ich bei der Szene zusammengezuckt, als Alex Benedict die am Tatort verlorene Nelke findet und sie sich wieder unbemerkt ins Knopfloch seines Fracks steckt!!! Um Himmels willen, die hätte ich doch sofort in meiner Hosentasche verschwinden lassen und später unbemerkt entsorgt, zumal er die Blume schon während des Konzerts vermisst und Columbo das Anstecken selbiger auch noch sofort bemerkt hatte. Ein derart belastendes Beweisstück lässt man auf Nimmerwiedersehen verschwinden und steckt es sich nicht erneut an, wo es anschließend alle Welt einschließlich seiner Frau und Columbo wieder sehen konnte, was ihm dann letztendlich zum Verhängnis wurde. Da hätte Benedict auch gleich seinen Personalausweis am Tatort zurücklassen können... :mauer:

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