Das bin ja ich!

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Das bin ja ich!

Beitragvon martha » Sa, 24.05.2014 17:54


Hallo Gemeinde!

Nur mal so 'ne Frage.
Gibt es eigentlich eine Person, die ihr in den Columbo-Folgen gesehen habt und wo ihr gedacht habt: Mein Gott, das könnte ich aber jetzt sein!
Jemand, der womöglich eurem Aussehen halbwegs entspricht, euch in Gestik, Mimik oder Gangart gleicht...oder jemand, der euch kommunikativ sehr ähnlich ist, der eure Weltanschauungen teilt, mit dem ihr euch auch inhaltlich einfach am stärksten identifizieren könnt.
Vielleicht sind es ja auch nur einzelne Szenen, wo ihr sagt: da hätte ich jetzt aber absolut genauso gehandelt oder gesprochen.
Oder wenn ihr jetzt eine Rolle gewonnen hättet und in eine Columbo-Figur hättet schlüpfen dürfen...
Bei wem hättet ihr dem Regisseur gesagt: Der oder die...und nix anderes, Chef!!!
Weil da muss ich mich als schauspielernder Laie nicht groß umstellen, weil die Person einfach meinem Naturell entspricht.

Vielleicht kommen wir ja hier zu überraschenden Ergebnissen. :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon martha » Sa, 24.05.2014 20:11


Also ich hab hier meine Person gefunden.
Es ist jemand, der nicht nur die gleiche Haarfarbe wie ich hat, sondern auch wesentliche Charakterzüge von mir aufweist.
Ich hab ihn hier gar nicht so gut bewertet, aber das war wohl Selbstkasteiung meinerseits.
Der Mann ist introvertiert und eher unsicher, versucht das aber mit flottem Auftreten zu kompensieren.
Ein schön rausgeschossenes Bonmot geht da gerne mal vor einer ernstzunehmenden Aussage.
Und wenn er im Finale panisch wird, klammert er sich an den letzten Strohhalm, der ihn vielleicht noch aus der Misere retten könnte.
Bei dieser Beschreibung sehe ich mich sehr verwandt.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon Ducky » So, 25.05.2014 06:22


Hm,,,

... mit Carsini teile ich die Leidenshaft des Sammelns. Nur, dass es bei mir eben nicht Weine sind, sondern Autogramme, Comics, DVDs/blu rays usw.

... mit Milo Janus teile ich de gesunden Lebenswandel und (seit kurem) die Fitness-Begeisterung

... mit Joe Devlin teile ich den Einsatz für eine Sache, an die ich glaube
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon Mr. Brimmer » So, 25.05.2014 09:11


Was meine zeitweise Kommunikationsbereitschaft bzw. meist
vorherrschende Einsilbigkeit bei Antworten betrifft kann ich mich
irgendwie in dem Reisebüromitarbeiter ? wiedererkennen, der im Eismann
da am Tisch sitzt und gelangweilt wirkt..auch als Columbo ihn anspricht..
In seinem Beisein hat der Columbo doch auch die zündende Idee mit dem Kuckuck
bzw. der Uhr. :wink:----Den hätt ich auch recht gut spielen können. :)
Und als Zyniker käm mir bei den Mördern vom sprachlichen her wohl
Dale Kingston recht nahe.
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon Doc Brown » Mo, 26.05.2014 14:40


@ martha: Bist du Harold van Wyck?

"Das bin ja ich!" habe ich bei Jim Ferris gedacht, insbesondere, als wir die Figur hier mal seziert haben. Ferris trifft im Großen und Ganzen meine Charaktereigenschaften. Natürlich ist die Figur hoffnungslos überzeichnet, denn schätzungsweise 1/3 des weltweiten Vorrats an Naivität werden allein durch Jim Ferris verbraucht. Ganz so naiv, konfliktscheu und devot bin ich dann doch nicht. Ich hätte sicherlich auch spätestens als ich meine Frau belügen soll klar "Nein!" gesagt und ich besitze auch nicht die Schreibqualität und Kreativität von ihm, aber charakterlich geht das sonst schon in eine ähnliche Richtung: ehrlich, hilfsbereit, bescheiden, fleißig, zuverlässig, eher al­t­ru­is­tisch denkend, aber trotzdem eine gewisse Geradlinigkeit bewahrend. Das alles mit einem Schuss Naivität und Konfliktscheue versetzt.

Jap, bei Ferris sehe ich die engste Korrelation zu mir.
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon martha » Mo, 26.05.2014 17:57


Ja, bei mir ist es am ehesten Harold van Wyck.
Wobei mir seine Stimme wesentlich besser gefällt als meine eigene.
Aber ich hab 'ne recht große Familie, wo ich mich auch nicht mit jedem sonderlich gut verstehe.
Und so diese Situation, wo Harold zum Krisenrat der Familie stößt und alles, was er da so sagt...das erinnert mich schon stark an mich selbst.
Allein die erste Szene da...
"Margaret, hast du was mit deinem Haar gemacht?"
"Nein."
"Dacht ich mir's doch.".
Das ist so das Motto: Heuchelei antäuschen, und dann mit Ironie auskontern.
Da landet man zwar manchen Rohrkrepierer, aber mit der Zeit gewöhnt man sich dran.
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon zimtspinne » Mo, 26.05.2014 18:52


Das ist mal eine witzige und kreative Umfrage.

Ich würd jetzt gerne sowas charmantes, liebreizendes wie Lauren Staton nennen oder was ehrgeiziges, erfolgreiches wie Viveca Scott. Kommt aber nicht hin.

Beth Catwick ist meine Figur. Wie sie hatte ich schon radikale Umbrüche sowie äußerliche Veränderungen in meinem Leben und wie bei ihr reagierte das Umfeld mit Unverständnis. Sogar das übers-Ziel-hinaus-schießen kommt mir vertraut vor.
Mit 14 hab ich mich wie Beth durch bestimmte Auslöser ziemlich schnell und ziemlich radikal verändert vom schüchternen unscheinbaren Mäuschen zur schüchternen auffälligen Wespe, die sich auch mal nimmt was sie will und drauf pfeift, was die Welt davon hält.
Der Krach mit dem Nest verlief bei mir später ähnlich wie bei ihr, ja die Kaffeeszene hätte ich glatt selbst erlebt haben können :o
Beth hat das ja in einem Husch zusammengefasst, was natürlich praktisch ist.
In den Bewertungen wurde oft (sogar von mir!) kritisiert, wie unglaubwürdig so eine Spontanveränderung ist... Entwicklungen müssen doch immer langsam stattfinden, nur nichts überstürzen. Stimmt aber nicht bei genauerem Hinsehen, ich hab mich mindestens zweimal innerhalb sehr kurzer Zeit verändert bzw meine Einstellung zu den Dingen und Menschen.
Was ich nur unrealistisch fand, war ihre aus dem Boden gestampfte Selbstsicherheit. Ich hab schon skeptisch geguckt, wie das alles ankommt und mir selber da erstmal nicht getraut. Aber so das schnippische, abwehrende, auf Distanz haltende, das war bei mir alles zeitweise ähnlich. Also beim Umbruch zwei jedenfalls, da gabs ja auch wesentlich mehr äußeren Widerstand auf meine Veränderungen. Bei Beth wars ebenso und deshalb war die Figur auch im großen und ganzen recht stimmig. Ich mochte sie auch schon immer, wahrscheinlich unbewusst, weil ich mich in ihr gesehen hab.

etwas peinlicher ist da schon meine Ähnlichkeit mit der Prince-Witwe.. ich hab mich mal in einer fremden Wohnung bei teurer Alkoholika bedient (ohne zu fragen) und einmal auch mit dem Glas herumgefuchtelt bis der Inhalt gegen die Wand flog. Und ich hab ne zeitlang zu viel davon konsumiert.

Ansonsten bin ich manchmal so unverblümt und manipulativ wie Barsini und hab schon mal bei einem Mädelsabend vorgeschlagen, jede soll ihrer Nachbarin erzählen, was sie wirklich von ihr hält. Kam aber nicht so gut an wie in Barsinis Harem, der Vorschlag wurde einfach ignoriert.
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon crocodile » Di, 27.05.2014 11:32


"Das bin ja ich!" ist mir hin- und wieder bei Columbo selbst aufgefallen. Zum Beispiel die Szene wo er bei Galesko nen Aschenbecher sucht und am Ende die Manteltasche benutzt. Irgendwas entsorgen und nicht wissen wohin ... das passt. :)

Auch die zerknitterte Art wenn Columbo des morgens einen Tatort aufsuchen muss. Unrasiert, ungekämmt irgendwo hinrennen, zum Bäcker oder so.
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon Ducky » Di, 27.05.2014 12:22


Columbo und ich haben die, ich sgae mal, soziale Unangepasstheid / Indibvidualität gemeinsam. Wir haben es beide nicht so mit den gesellschaftluichen Konventionen.
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon MrGrady » Do, 05.06.2014 00:46


Ich würde mich am ehesten als eine Mischung aus Columbo und Roger Stanford (Zigarren für den Chef) beschreiben. Understatement, Unordnung in trivialen Alltagssituationen und absurder Humor liegen mir nahe. Für meine Mitmenschen bin ich auf den ersten Blick kaum zu durchschauen. Manchmal genieße ich das, manchmal ist es mir selbst eher lästig :wink: Am fernsten ist mir Colonel Rumford (Des Teufels Corporal). Dieses humorlose und kommandierende Auftreten mit Disziplin als Selbstzweck käme mir nie in den Sinn.
Wo Leben herrscht, herrscht Inkonsequenz.
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon Devlin » Sa, 07.06.2014 16:57


Eine Mischung aus Roger Stanford und Columbo käme auch bei mir hin.
Dann noch Joe Devlin, ein bisschen von Jim Ferris und von Eric Wagner.
So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Das bin ja ich!

Beitragvon rehamann » Fr, 20.06.2014 13:48


Also, ich kann mich sehr gut in Mr. Galesko hineinversetzen, ich sehe zwar völlig anders aus als er aber ich glaube in einer ähnlichen Situation, unter der Knute einer solch herrschsüchtigen und nörgelnden Ehefrau, wäre ich auch zu so einer Tat fähig ?-/ . Nur den zweiten Mord hätte ich wohl vermieden.Auch drängt sich mir die Frage auf warum er sich nicht einfach hat scheiden lassen :noidea:
Aber Verständnis habe ich auf jeden Fall für Galesko und wundere mich jedesmal das man so einen Zustand so lange mitmacht und aushält...
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