Die Erklärungsnöte der Mörder

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon martha » Di, 04.03.2014 17:17


Hallo Gemeinde!

Das ist ja das uns liebgewonnene Spielchen, dass Columbo die Mörder mit Indizien bzw.Ungereimtheiten konfrontiert und die Schurken dann oft blitzschnell eine Erklärung dafür liefern müssen.
Das wirkt manchmal etwas bemüht, vielleicht auch mal mau, häufig aber schon recht plausibel und streckenweise sogar kreativ.
Letztlich ist es ja eine Art Lehrer-Schüler-Situation.
Der Inspector stellt 'ne Frage und der Mörder weiß eigentlich nix, hält es aber doch für ratsam so zu tun, als wüsste er was.
Aus dem Gefühl heraus scheinen mir besonders Tommy Brown und Leon Lamarr mit besonders vielen Fragen des Inspectors konfrontiert zu werden.
Lamarr kommt dabei sicher zugute, dass er scheinbar alles über seinen Neffen Freddy weiß.
Tommy Brown dagegen ringt eher um gescheite Erklärungen, macht seine Sache aber letztlich doch ganz gut.

Wer ist für euch der König der Aufklärung von Ungereimtheiten?
Welche Notlügen der Mörder sind euch in Erinnerung geblieben?
Hättet ihr vielleicht bessere Antworten parat gehabt? :) !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Ich habe hier zur Einstimmung mal einen kleinen Fragenkatalog zusammengestellt.
Mich hätte interessiert, ob ihr spontan noch wisst, welche Erklärungen die Mörder hier geliefert haben.

1)Wie begründet Dr.Flemming, dass sein Gepäck auf dem Hinflug nach Acapulco schwerer war als auf dem Rückflug?
2)Welche Idee versucht Paul Galesko dem Inspector einzureden, als dieser ihn damit konfrontiert, dass in Galeskos Bildband unzählige Fotos von Deschler zu sehen sind, obwohl sich beide offenbar gar nicht kannten?
3)Wie erklärt Tommy Brown, warum sein Gurt geöffnet war?
4)Welche Erklärung liefert Carsini, dass das Verdeck von Rics Auto geöffnet war, obwohl es am errechneten Todestag geregnet hatte?
5)Was sagt Harold van Wyk dazu, dass der vermeintliche Einbrecher in der Wohnung keine Spuren hinterlassen hat, obwohl das Gras draußen nass war?
6)Was für eine Erklärung liefert Leon Lamarr dafür, dass in Freddys Wohnung kein Kostüm gefunden wurde, obwohl dieser doch zu einem Kostümfest eingeladen war?
7)Was meint Barsini zu der Tatsache, dass in Vitos Bar auf dem Fußboden keine Farbflecken auf dem Fußboden waren, obwohl er dort doch ein Bild gemalt hätte?


Viel Spaß! :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon tina_82 » Di, 04.03.2014 20:59


Hey, da gibt es auf jeden Fall Aussagen und kreative Lösungsansätze der Mörder, die mir schon Fragezeichen ins Gesicht gemalt und unverständliches Kopfschütteln hervorgerufen haben. Ich frage mich oft generell, was das soll. Ich würde einfach die Schultern zucken und sagen: "Hab auch keine Antwort auf ihre Frage, Columbo!" Anstatt mir die wüstesten Geschichten aus den Fingern zu saugen. Wäre ja sein Problem.
Aber viele Mörder fühlen sich wohl auch geschmeichelt, wenn sie mitschnüffeln dürfen und merken meist zu spät, wie sie sich verstricken. Oder es ist einfach zu verlockend, falsche Fährten zu legen und der Inspektor wirkt so herrlich naiv und allesglaubend. Dieses Spiel zwischen Mörder und Ermittler macht die Serie schließlich auch aus.

Ich kann die Folgen ja leider nicht auswendig. Maximal die erste wunderbare Pilotfolge kenne ich ansatzweise. :wink: Ich glaube, bei Dr. Flemming, war es Lektüre, die er als Gepäckballast angab.
Oder?

Ich muss beim Schauen einfach mal mehr darauf achten.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon martha » Di, 04.03.2014 21:54


Ja, Tina, das ist ja auch so ein Reiz-Reaktions-Modell.
Wenn einem 'ne Frage gestellt wird, ist man ja meist genötigt, 'ne Antwort geben zu müssen.
Gut, wenn man sagt "Keine Ahnung. Ich weiß es nicht" ist das auch 'ne Antwort, aber fraglos keine, die das eigene Ego befriedigt.
Ich denke auch, dass die meisten Mörder mit einer halbwegs plausiblen Begründung der Meinung sind, dass sie damit vielleicht schon aus der Sache raus sind.
Irgendwie ist es doch auch so 'ne Bringeschuld dem Ermittler gegenüber.
Die meisten werden ja dann auch erst sauer, wenn sie mehrere Fragen von Columbo gestellt bekommen, weil sie merken, dass eine einigermaßen gelungene Erklärung noch nicht entscheidend war.
Und hinten raus werden die Schurken dann ja auch wesentlich patziger als zu Beginn der Befragungen.

Die Antwort von dir zu Dr.Flemming stimmt übrigens.
Er hatte sich offenbar Fachliteratur mitgenommen, die er in Acapulco gelesen und dort dann auch entsorgt hat.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon Devlin » Di, 04.03.2014 23:24


Tolle Idee, martha :)

Tommy Brown gab doch an, das in der Maschine etwas ausgestiegen ist, und er musste den Gurt öffnen um sich darum zu kümmern.

Carsini meinte zu dem offenen Verdeck, dass es wohl der Wind zurück geschlagen hat.

Harold van Wyck meint doch zu Columbo, dass der Einbrecher vielleicht seine Schuhe ausgezogen hat, wie es Columbo ja auch gemacht hat.

Wer im Speziellen die besten Notlügen auf Lager hatte, dafür müsste ich die Sache mal genauer ansehen.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon Doc Brown » Mi, 05.03.2014 11:59


tina_82 hat geschrieben:Ich würde einfach die Schultern zucken und sagen: "Hab auch keine Antwort auf ihre Frage, Columbo!" Anstatt mir die wüstesten Geschichten aus den Fingern zu saugen. Wäre ja sein Problem.


Man muss da aber schon unterscheiden. Wenn Columbo dem Mörder eine konkrete Frage stellt, dann muss er auch eine konkrete Antwort liefern. Wenn also Dr. Flemming gefragt wird, warum sein Gepäck auf der Rückreise deutlich leichter als auf der Hinreise war, dann kann er ja schlecht sagen "Keine Ahnung". Es sind ja nicht nur ein paar Gramm, sondern 20(?) kg und die verschwinden mal nicht eben unbemerkt.

Anders ist es, wenn der Inspektor unkonkrete Fragen stellt, allgemein von "dem Mörder" spricht oder "Warum hat das Opfer wohl...?"
Da ist es besser einfach die Klappe zu halten und dem Inspektor zu entgegnen: "Finden Sie es doch 'raus, Sie sind doch der ermittelnde Beamte."
Bestes Beispiel aus mathas Liste ist van Wyck, der Columbo erklärt, warum keine Fußspuren im Haus sind. Das ist eine Frage, für die er keine Erklärung haben muss, sondern die Antwort Columbo überlassen sollte. Er fühlt sich aber wohl ertappt und stammelt sich dann eine Erklärung zusammen. So geht es wohl den meisten Mördern, sie fühlen sich bei einem Fehler ertappt und wollen das umgehend korrigieren.

Ansonsten stimme ich dir zu, dass es für viele Mörder sicherlich auch zu verlockend ist, dem naiv und unbedarft wirkenden Columbo falsche Fährten zu legen. Justin und Cooper sind in dieser Kategorie wohl die Führenden.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon zimtspinne » Mi, 05.03.2014 19:06


Doc Brown hat geschrieben:
Man muss da aber schon unterscheiden. Wenn Columbo dem Mörder eine konkrete Frage stellt, dann muss er auch eine konkrete Antwort liefern. Wenn also Dr. Flemming gefragt wird, warum sein Gepäck auf der Rückreise deutlich leichter als auf der Hinreise war, dann kann er ja schlecht sagen "Keine Ahnung". Es sind ja nicht nur ein paar Gramm, sondern 20(?) kg und die verschwinden mal nicht eben unbemerkt.


Einspruch!
Ich finde es völlig normal, dass die Gepäcklast auf Hin- und Rückreise nicht übereinstimmt. Wenn dazwischen ein Urlaub liegt und das tuts ja hier. War bei mir nie der Fall und ich bin da sicher keine Ausnahme.
Man kann da zB Getränke für die Fahrt mitnehmen oder Mitbringsel, oder sonstwas. Wenn der verwöhnte reiche Flemming in die Wildei zum Segeln fährt, wärs auch vorstellbar, der nimmt sich zur Sicherheit ein paar Spezialitäten aus der Heimat mit oder ein paar Flaschen seines Lieblingsbrandys oder oder.
Bücher und Zeitschriften hab ich zB oft mitgenommen, gelesen und zum großen Teil nicht wieder mit nach Hause genommen. Find ich völlig logisch und sogar erstaunlich realistisch für einen Columbo :o

Man kann doch ganz allgemein die Aussage verweigern bei einem Verhör oder?
Davon macht natürlich niemals ein Columbomörder Gebraucht, da sonst Columbo ja im Eimer wäre.
Ansonsten werden konkrete Fragen zum Tathergang, zum Alibi usw beantwortet; Columbos Spekulationen und Gedankengänge aber muss ein Verdächtiger keineswegs folgen und schon gar nicht kommentieren oder gar noch Erklärungen finden. Warum sollte er Columbos Job machen? Bekommt dafür ja keine Provision.

Die Egos der Mörder sind eh so eine Sache für sich. ein wirklich Schuldiger hätte ganz sicher andere Probleme als sich sein Ego zu streicheln, indem er mit dem Ermittler das Verbrechen seziert und analysiert. Von einigen irren Serienmördern a la Hannibal Lecter mal abgesehen oder wenn der Typ irgend eine Art von Psychose, Manie oder sonstwas hat.

Das ist halt einfach die Columbowelt, die man gar nicht so mit "normalen" Maßstäben messen und vergleichen kann.

Das Columbospiel ist das Kernstück und dazu gehört, dass die Mörder absolut kein Unrechtsbewusstsein und Schuldbewusstsein zeigen, sondern nur daran denken, wie sie dem schnüffelnden Inspektor entgehen können, den sie eh für trottelig halten.

Ich mag besonders Lauren Staton in diesem Spiel. Sie spielt mit, setzt aber ab und zu auch Grenzen auf höfliche Art und Weise. Sonst blaffen die drangsalierten Mörder ja gerne mal los, schmeißen Columbo raus oder lassen sich doch auf sein Spiel ein.
Mayfield hab ich auch in Erinnerung, dass er dem neugierigen Insepektor ein paar Mal kurz und knapp Grenzen setzt und sich nicht aus der Ruhe bringen lässt (zB als er empfiehlt, Columbo solle besser Krankenhäuser meiden, wenns seinem Magen nicht bekommt).

Mir gefallen Mörder besser, die nicht auf jeden Käse eingehen oder gar dabei noch rumschleimen und versuchen, sich bei Columbo einzuzecken. Hab ich noch nie so drüber nachgedacht, wird mir aber jetzt klar.
Damit ist mir der kühle und distanzierte Santini auf jeden Fall lieber als der teilweise anbiedernde Devlin. Also ich meine, mir gefällt die Strategie der wehrhaften Mörder besser.
Columbo tritt ja echt manchmal schon sehr aufdringlich und penetrant auf, respektiert weder Privatsphäre noch Uhrzeit, und da darf ein Mörder schon mal entsprechend reagieren. Man muss sich als Bösewicht ja nun auch nicht alles bieten lassen :P

So oder so sind die Strategien der Mörder schon sehr unterschiedlich und das macht gerade den Reiz aus.
Bei Carsini mag ich, dass der immer so versonnen wegzuschweifen scheint und das Thema immer auf seinen Wein bringt, wenn es nicht schon da ist. Sogar während Columbos Polizeiarbeit zelebriert er seine Weinlust in vollen Zügen und lässt sich da gar nicht gerne ablenken.

Viveca Scott hat auch eine spezielle Strategie, sie setzt den Inspektor einfach schachmatt, indem sie ihn ins Gehege der Nackedeis rennen lässt *g
Immerhin schafft sie es in der Zeit, einen zweiten Mord zu begehen.

Manches Mal gelingt es einem Mörder schon, den Inspektor abzuhängen, wenn auch nur kurz. Sonst wärs ja auch langweilig, wenn er immer sofort erfolgreich am Ziel wäre.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon Mr. Brimmer » Mi, 05.03.2014 19:36


Im Grunde ist es meist so dass wir das Columbo/ Mörder Spiel nach
unterhaltsamen Gesichtspunkten, Sympathie bzw. Dialogwitz, Schlagfertigkeit
etc. bewerten...Ist natürlich unterhaltsamer, realistischer sind da aber schon
eher die etwas mundfaulen, zurückhaltenden mit leichter Blockadehaltung
agierenden Mörder...Wenn ich kurz darüber nachdenke haben Mörder wie
Clayton, Mayfield oder Greenleaf ne gute Distanz zum Inspektor....Hayward, Devlin,
Gerard oder Crawford überziehen da ziemlich...
--zu Fleming: Na ja 20 Kilo Übergepäck ist dann schon allerhand....5 - 10 Kilo
kann man wohl noch vertreten..bei 20 kann man aus Inspektor-Sicht schon mal
nachfragen...Das mit den Büchern fand ich aber eher ne mittelprächtige Ausrede.
Hätte ja ein Sportgerät oder so was sein können..Wenn man bei sowas aber gleich
die Aussage verweigern würde wäre das wohl eher kontraproduktiv für den " Verdächtigen "
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon zimtspinne » Mi, 05.03.2014 20:11


ja, unterhaltsam sind die Anbiederer definitiv auch....

nur persönlich find ich sie dann halt oft zu kuschend und mitläuferisch... Columbo überschreitet ihre Intimsphäre teilweise und sie lassen sich das gefallen (einem rückt er ja sogar mal tatsächlich körperlich auf die Pelle, in dem Auto, und es gab gefühlt auch noch mehr Szenen).
Aus diesem Grund mochte ich wahrscheinlich auch Hayward und diesen Pseudo-Inspektor (Name grad nicht da) nicht so recht.
Zu abschmetternd ist natürlich auch wieder nicht gut, für uns :wink:

mein Favorit bleibt aber jetzt Carsini.
Wenn der sich anbiedert, nimmt er Alkohol und setzt damit Columbos Hirn erstmal außer Gefecht.

Da fällt mir auf, die Mörder sind durchaus nicht nur immer passiv, sie sind schon manchmal ordentlich auf dem Kriegspfad mit Columbo, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht.
Brimmer bietet einen verführerischen Job an, der Gedankenleser Blake will ihn sogar köpfen. Lauren würde notfalls auch ihren Körper bis aufs Ganze einsetzen (hab ich das Gefühl) und Abigail versucht es mit der Schmeichel/Weibchen/Opfertour.

ja, so sind sie, unsere Ganoven :)
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon Doc Brown » Mi, 05.03.2014 22:27


zimtspinne hat geschrieben:Einspruch!
Ich finde es völlig normal, dass die Gepäcklast auf Hin- und Rückreise nicht übereinstimmt. Wenn dazwischen ein Urlaub liegt und das tuts ja hier. War bei mir nie der Fall und ich bin da sicher keine Ausnahme.
Man kann da zB Getränke für die Fahrt mitnehmen oder Mitbringsel, oder sonstwas. Wenn der verwöhnte reiche Flemming in die Wildei zum Segeln fährt, wärs auch vorstellbar, der nimmt sich zur Sicherheit ein paar Spezialitäten aus der Heimat mit oder ein paar Flaschen seines Lieblingsbrandys oder oder.
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Ich wollte jetzt nicht generell in Frage stellen, dass sich das Gewicht des Gepäcks über einen Urlaub verringern kann.
Es ist halt eine konkrete Frage Columbos, die einer Antwort bedarf. Beantwortet Flemming die Frage nicht, macht er sich verdächtig, denn wo die 20 kg geblieben sind, muss er wissen, so viel Gewicht "verschwindet" nicht unbemerkt. 20 kg sind immerhin fast ein ganzer Koffer. Das ist ungewöhnlich viel.

Im Gegensatz dazu ist es - wie du schon richtig sagst - von einigen Mördern völlig unnötig, sich auf die losen Gedanken und das unkonkrete Spekulieren von Columbo einzulassen. Dann wäre die ganze Serie aber nur halb so gut, denn gerade die von dir genannten Hayward und Devlin finde ich besonders unterhaltsam, weil sie nämlich genau das tun, was sie rationell gesehen nicht tun sollten: Sie bandeln mit dem Inspektor an und beteiligen sich an der Mörderjagd.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon martha » Do, 06.03.2014 19:01


Devlin hat geschrieben:Tommy Brown gab doch an, das in der Maschine etwas ausgestiegen ist, und er musste den Gurt öffnen um sich darum zu kümmern.


Ja, er musste sich darum kümmern, dass der Strom ausgefallen war.
Deshalb öffnete er den Gurt, um aus dem Handschuhfach die Taschenlampe zu holen.
Für die Kürze der Bedenkzeit eigentlich eine brauchbare Erklärung.
Denn gerade Tommy Brown fühlt sich ja eigentlich komplett aus dem Schneider, weil er nachweislich selbst in der abgestürzten Maschine gesessen hat.
Das macht er Columbo ja auch bei der ersten Begegnung deutlich.
Und der Inspector will das als entscheidenden Punkt ja auch besonders hervorheben.
Welcher Mörder vermutet bei einer derart klaren Ausgangslage denn noch Nachfragen, die sich immer mehr zu Verdachtsfragen steigern?
Da muss man schon Schurke bei "Columbo" sein, um das durchmachen zu müssen.

Deine Antworten zu Carsini und van Wyck waren auch richtig.

Gibt es noch Ideen zu den anderen offenen Fragen? :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon crocodile » Do, 06.03.2014 19:12


Mich interessiert vor allem die Auflösung zu den fehlenden Farbflecken. Mir fällt Barsinis Antwort darauf einfach nicht mehr ein. ?-/

War ja doch ein ziemlicher Klops vom Malermeister.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon tina_82 » Do, 06.03.2014 20:31


Mh, ich hab auch keine Ahnung.
Aber was würde ich an seiner Stelle sagen? :wink: Ist ja eine konkrete Frage, auf die man möglichst antworten sollte.
Hab ein Tuch unter die Leinwand gelegt, weil ich den Boden nicht verschmutzen wollte. Was hat er gesagt? Vielleicht, dass er nur die Skizze in der Bar angefertigt, aber das Bild daheim gemalt hat?
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon martha » Do, 06.03.2014 21:39


Ja, aber jetzt nehmen wir mal an, dass Barsini dieses Tuch gar nicht braucht.
Wir kennen ihn ja doch als sehr exaltierten Menschen.
Er kann sich auch immer auf seine künstlerische Freiheit berufen.
Bei Frauen lässt er ja offenbar ohnehin nix anbrennen.
Aber was passiert jetzt für den konkreten Fall, wenn er auf einmal behauptet, dass er seine Leidenschaft auch bezwingen kann?
Also ich will hier keine Erwartungshaltung enttäuschen, aber es ist eigentlich 'ne ganz unspektakuläre Erklärung, die Barsini hier abgibt.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon zimtspinne » Fr, 07.03.2014 07:07


tina_82 hat geschrieben:Mh, ich hab auch keine Ahnung.
Aber was würde ich an seiner Stelle sagen? :wink: Ist ja eine konkrete Frage, auf die man möglichst antworten sollte.
Hab ein Tuch unter die Leinwand gelegt, weil ich den Boden nicht verschmutzen wollte. Was hat er gesagt? Vielleicht, dass er nur die Skizze in der Bar angefertigt, aber das Bild daheim gemalt hat?


nein, er sagte, es gibt sanfte und leidenschaftliche Pinselstriche (die Worte genau weiß ich nicht mehr). Es kommt halt auf die Maltechnik an, ob es kleckst oder nicht.
Was ich übrigens als Hobbykleckser bestätigen kann. Habe in einem Kinderzimmer Sonnenblumen gemalt, und den Boden nicht ausreichend ausgelegt. Die mami war nachher nicht sehr begeistert. Gerade am letzten WE hab ich bei mir an die Wand zwei Eulen auf einem Ast als eine Art Wandtattoo mit schwarzer Farbe gemalt und es gab nicht einen Klecks auf dem Boden. Bei den Sonnenblumen hatte ich die Pinsel richtig auf die Wand geklatscht, dass die Farben ineinanderlaufen, bei den Eulen kams eher auf Präzision an.
Jetzt müsste Columbo einen Künstlermaler analysieren lassen, ob dieses Bar-Bild auch klecksende Pinseltechnik enthält. Dass ein Maler seine "Malleidenschaft zügelt damit der Boden nicht bekleckert wird" ist natürlich Quatsch. Das würde kein Maler, der mit Begeisterung malt tun.

Barsini hätte auch einfach sagen können, er habe den Boden mit Zeitungspapier ausgelegt, da es sich ja um einem fremden Raum handelte und er dort nicht mehr wohnt wie früher.
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Re: Die Erklärungsnöte der Mörder

Beitragvon crocodile » Fr, 07.03.2014 11:11


Ach ja, die sanfte Pinseltechnik.

Eine Art Unterlage wäre wohl die bessere Antwortalternative gewesen. In fremden Einrichtungen dürfte ein Maler eher auf Vorsicht bedacht sein und nicht alles einsauen wollen. :wink:
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