Mr. Brimmer hat geschrieben:
Ich nehme zuallererst Ken Franklin als Mandanten. Nicht weil er mir sympathisch
ist, sondern weil mich bei dem ansonsten guten Fall hier am allermeisten die
mehr als dumme Beweis / Indizienfuehrung ankotzt die der Inspector sich
da zusammenbastelt...das gipfelt dann am Ende mit dem " tollen " ,
" unbestreitbaren " Beweis mit dem Fresszettel den er irgendwie findet ?
oh ja, dort würde ich auch einsteigen, schon allein um dem Inspektor eins auszuwischen, über den ich mich in dieser Folge gelegentlich geärgert habe.
Die dreisten Zusammenreimungen Columbos sind die eine Sache und dazu kommen in dieser Folge noch eine Feindseligkeit, Arroganz und Schnippigkeit/Ruppigkeit, die mir einfach einen Zacken zu viel sind. So lässt er auch grundsätzlich das höfliche Mr. und Sir weg und nennt ihn einfach kess "Franklin".
Da hab ich mir so manches Mal gedacht, für diese Frechheit allein gehört Columbo vom Hof gejagt. Der Neid (oder was auch immer das sein mag) in dieser Folge steht Columbo auch nicht gut zu Gesicht - "ist das ein Kunstdruck? Ich dachte, echte Gemälde gibts nur im Museum." Das von einem Ermittler, den wir in der high society ein- und ausgehen sehen. Sehr uncool, Mr. Columbo!
Die Autofahrtsache war auch mehr als blöde.... ich würde wahrscheinlich in so einem Schockzustand auch das tun, was ich immer tue, schon rein aus Gewohnheit. Außerdem wurde doch schlüssig begründet, weshalb der Flug keine zeitsparende Alternative gewesen wäre.
Genau das gleiche mit der Post. Ist mir selbst schon passiert, dass ich aus Nervosität an Post und Zeitungen rumgefummelt habe. Franklin blieb gelassen dabei, aber das konnte Columbo ja nicht sehen.
Solche columbotypischen Superbeweise liebe ich ja eh... wenn Columbo mal ganz dreistfrech von sich auf den Rest der Welt schließt. Nur weil er etwas tun, nicht tun oder ganz anders machen würde, muss auch jeder mutmaßliche Mörder so funktionieren.
Ich mag Columbo ja wirklich, aber ein paar Marotten sind schon arg marottig bis grenzwertig.... zumindest in einigen Folgen.
Sowas würde ein Anwalt doch wirklich in nullkommanix zerpflücken.
Genauso das kleine Zettelchen mit Mordplan.
Franklin wäre für einen Strafverteidiger eine sichere Sache, glaube ich.
natürlich würde in einem echten Fall die Spurensicherung ganz anders tätig werden und hätte zB in LaSankas Haus nach Spuren von Franklin gesucht und wahrscheinlich auch gefunden. Ein Rechtsmediziner hätte auch festgestellt, dass sie betäubt oder bereits tot in den See geworfen worden war.
Merkwürdig ist auch, dass es keinerlei Zeugen in und ums Bürogebäude gab, die das Gespann über den Hof schlendern sahen. Dort waren doch irrsinnig viele Fenster, aus denen geschaut werden konnte.
Da ich Risiken mag, würde ich mir Santini aussuchen. Das wäre ein recht heißes Eisen und man könnte mal ein wenig Grenzen austesten. Ich vermute allerdings, Amerika geht recht großzügig mit ehemaligen SS-Schergen um, von daher wärs auch wieder nicht so sehr riskant, ihn zu verteidigen.
Den Mörder aus Schleichendes Gift würde ich mir auch gerne schnappen, weil ich mich dort über die gefälschten "Beweise" geärgert habe und man diesen Prozess sicher doch genauso ruckzuck gewinnt wie den Londoner Perlenprozess