Charakterisierung derMörder

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Charakterisierung derMörder

Beitragvon sagittarius » Sa, 17.12.2011 13:29


Was sind Columbos Gegenspieler für Menschen?
Wie kann man sie charakterisieren?
Ich habe zu jedem von ihnen einige Worte geschrieben und hoffe, es sind passende Bemerkungen. Vielleicht fällt dem einen oder anderen Foristen eine Ergänzung ein.
Hier sind die Mörder der ersten Hälfte der Columbo-Folgen.


01) Dr. Flemming aus "Mord nach Rezept"
Hat er sich übernommen? Er hat eine Praxis, eine Ehefrau und eine Geliebte. Eines davon ist zu viel.

02) Mrs. Williams aus "Lösegeld für einen Toten"
Sie ist eiskalt, gierig, skrupellos, und sie hat kein Gewissen. Damit ist sie umfassend charakterisiert.

03) Ken Franklin aus "Tödliche Trennung"
Er lebt vom schriftstellerischen Talent seines Partners und tut das, was er gut kann: Public Relations in eigener Sache.

04) Mr. Brimmer aus "Mord mit der linken Hand"
Als Privatdetektiv arbeitet er mit Columbo zusammen und kämpft so für das Recht. Das hat er auch nötig, denn von Betrug, Erpressung und Totschlag will er nichts wissen.

05) General Hollister aus "Mord unter sechs Augen"
Die Story zeigt, dass ein Frauenflüsterer auch mit Waffen umgehen kann und Columbo Schwierigkeiten hat, wenn er seine Spürnase nicht einsetzen darf.

06) Dale Kingston aus "Mord in Pastell"
Er ist großmäulig und verspottet Künstler. Da man damit nicht viel Geld verdienen kann, muss er andere Wege finden.

07) Beth Chadwick aus "Schritte aus dem Schatten"
Vom Mauerblümchen zum Vamp, vom schüchternen Mädchen zur extrovertierten Unternehmensführerin: Das verkraften nur wenige. Sie gehört nicht dazu.

08) Roger Stanford aus "Zigarren für den Chef"
Er kennt sich aus mit Chemie, Zigarren und Bomben. Was in aller Welt bezweckt er damit, und warum macht er das?

09) Eliot Markham aus "Denkmal für die Ewigkeit"
Er interessiert sich für die Frau des Geldgebers genauso viel wie für sein Bauprojekt. So etwas geht selten gut.

10) Alex Benedict aus "Etüde in Schwarz"
Er liebt seine Frau und seine Geliebte weniger, umso mehr aber sein Orchester und Blumen.

11) Jarvis aus "Blumen des Bösen"
Wir wissen nicht genau, was er macht, aber wir wissen, was er braucht: Geld.

12) Paul Hanlon aus "Wenn der Eismann kommt"
Er ist der Workaholic in Person, sein Football-Verein ist Ausdruck seiner Selbstbestätigung. Klar, dass da ein Partylöwe nur stört, wenn dieser der Besitzer ist.

13) Nicholas Frame und Lillian Stanhope aus "Alter schützt vor Torheit nicht"
Sie sind ein abgetakeltes Schauspielerpaar. Ihre Aufführung zeigt, dass nur wenig Dummheit genügt, um zwei Menschen zu Tode zu bringen.

14) Nora Chandler aus "Klatsch kann tödlich sein"
Sie ist eine nette Person mit einem dunklen Geheimnis. Warum begeht sie einen neuen Mord und beseitigt nicht die Spuren des alten?

15) Dr. Mayfield aus "Zwei Leben an einem Faden"
Er ist skrupellos, unmenschlich und unnahbar. Wichtig sind ihm nur Ruhm und Ehre. Hat er wirklich den richtigen Beruf gewählt?

16) Emmett Clayton aus "Schach dem Mörder"
Er wurde nur Weltmeister, weil sein Vorgänger krankheitsbedingt zurücktreten musste. Er fürchtet sich zurecht vor einem Match, von Sportsgeist keine Spur. Was kann denn Dudek dafür, dass er besser Schach spielt?

17) Norman und Dexter Paris aus "Doppelter Schlag"
Sie hassen sich und gehen sich aus dem Weg. Doch wenn es ums Erbe geht, sprechen sie die gleiche Sprache.

18) Viveca Scott aus "Ein Hauch von Mord"
Sie ist ehrgeizig und will den Konkurrenten unbedingt übertrumpfen; wenn nötig, um jeden Preis.

19) Adrian Carsini aus "Wein ist dicker als Blut"
Er lebt in einem mit Wein gefüllten Elfenbeinturm. Das Getränk ist ihm wichtiger als sein Bruder. Doch ohne den Wein ist er ein Nichts und taugt nur fürs Etikettenkleben.

20) Nelson Hayward aus "Stirb für mich"
Er ist der geborene Politiker: Er redet viel und handelt ganz anders. Ausgerechnet er will die Kriminalität bekämpfen. Beim letzten Wahlkampf vergaß er aber, ein Kind in die Arme zu nehmen.

21) Dr. Kepple aus "Ein gründlich motivierter Tod"
Er ist wirklich motiviert: in seinem Beruf, als Erpresser und als Mörder. Aber auch ein Doktorgrad schließt dumme Fehler nicht aus. War seine Doktorarbeit ein Plagiat?

22) Riley Greenleaf aus "Schreib oder Stirb"
So einen raffinierten Mordplan denken sich nur wenige aus, vielleicht hätte er seinen Intellekt rein beruflich nutzen sollen.

23) Dr. Cahill aus "Teuflische Intelligenz"
Wo ist hier Intelligenz im Spiel?
Ein Glück für Cahill, dass Columbo keine Spuren finden darf, die seine Schuld beweisen.
Ein Pech für Cahill, dass er einen Sohn hat, den er liebt.

24) Tommy Brown aus "Schwanengesang"
Er lässt seine Frau und ein junges Mädchen, welches er vor Jahren verführt hat, in einem Flugzeug abstürzen, und nimmt selbst ein hohes gesundheitliches Risiko auf sich. Ein solcher Mann kann doch nicht ganz und gar schlecht sein!

25) Mark Halperin aus "Meine Tote – Deine Tote"
Er ist wirklich ein Freund. Aber es gibt ja den Spruch, dass man dann keine Feinde mehr braucht.

26) Milo Janus aus "Geld, macht und Muskeln"
Er ist sportlich und durchtrainiert. Seltsam, dass er in undurchsichtigen Geschäften genauso viel Talent hat.

27) Paul Galesko aus "Momentaufnahme für die Ewigkeit"
Er fühlt sich von seiner biestigen Frau zurecht gekränkt. Warum aber wählt er, um sie loszuwerden, den denkbar kompliziertesten Weg anstatt den einfachsten?

28) Colonel Rumford aus "Des Teufels Korporal"
Er denkt nur in militärischen Kategorien. Entwicklung und Veränderung sind ihm fremd. Steckt darin wirklich Tragik oder nur gekränkte Eitelkeit?

29) Mr. Danzinger aus "Traumschiff des Todes"
Er konnte es wohl nicht verwinden, nur ein Autohändler zu sein, und er konnte nicht damit leben, dass der Mann, dem er die Schuld in die Schuhe schieben wollte, nicht verhaftet wurde. Dabei ist es unbegreiflich, dass der Mordplan, der so kompliziert wie unglaubhaft ist, beinahe aufgegangen wäre.

30) Harold van Wyck aus "Playback"
Ihm gefällt seine snobistische Rolle. Gefahr droht ihm weder von Frau noch Schwager, nur von ihm selbst und seiner Technik.

31) Dr. Collier aus "Der Schlaf, der nie endet"
Er ist ein drastisches Beispiel dafür, dass ohne ersichtlichen Grund ein Mensch zu Tode kommt und dann eine Kettenreaktion einsetzt, die in einem zweiten Mord gipfelt.

32) Grace Wheeler aus "Tödliches Comeback"
Sie lebt in der Vergangenheit, die ihr alles bedeutet. Sie erkennt nicht, dass die Gegenwart eine andere Zeit ist.

33) Hassan Salah aus "Mord in der Botschaft"
Er mordet, er sprengt, er stiehlt, er lügt, er betrügt. Weiß man warum?

34) Nelson Brenner aus "Tod am Strand"
Er ist der Typ des Geheimnisvollen. Niemand weiß, was er macht. Niemand weiß, warum er sich ein Alibi verschafft, das er nicht braucht. Wer aber etwas vermutet, weiß schon zu viel.

35) Luis Montoya aus "Blutroter Staub"
Er ist ein stolzer, heldenhafter und berühmter Mann. Dieser Schein muss gewahrt bleiben. Zur Not mit Leichen.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Charakterisierung derMörder

Beitragvon martha » So, 18.12.2011 14:05


Schöne Liste, sagittarius.
Und teilweise recht launig gehaltem. Sowas gefällt mir immer.
Aus Dr.Kepple sollte man aber keinen Guttenberg machen.
Der Mann hat ja an einer renommierten US-Akademie promoviert. :P

Zwei Fragen habe ich mir aber auch schon immer gestellt.
Warum morden Roger Stanford und Onkel Jarvis?
Da ist mir die Motivation nicht hinreichend ausgearbeitet worden.
Deshalb können diese Schurken bei mir auch nicht sonderlich punkten.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Charakterisierung derMörder

Beitragvon Devlin » So, 18.12.2011 14:31


Jarvis Goodland machte es aus Gier. Um des Geldes willen. Nur in einer solchen Ausnahmesituation liess sich das Geld aus dem Fonds herausholen.

Roger Stanford wollte wohl die alleinige Kontrolle über sein Erbe, den Chemiekonzern und über Tante Doris.
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Re: Charakterisierung derMörder

Beitragvon martha » So, 18.12.2011 15:10


Gut, Geld und Macht sind immer Motive.
Ich möchte sie dann aber doch besser unterfüttert haben.
Das gelingt in den anderen Folgen wesentlich überzeugender.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
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Re: Charakterisierung derMörder

Beitragvon sagittarius » So, 18.12.2011 16:48


Devlin hat geschrieben:Jarvis Goodland machte es aus Gier. Um des Geldes willen. Nur in einer solchen Ausnahmesituation liess sich das Geld aus dem Fonds herausholen.

Roger Stanford wollte wohl die alleinige Kontrolle über sein Erbe, den Chemiekonzern und über Tante Doris.

Bei Jarvis liegt aber keine Ausnahmesituation vor. Das Verbrechen (vorgetäuschte Entführung und Mord) ist geplant. Jarvis nutzt aber den Umstand, dass sein Neffe den Liebhaber von dessen Frau wegkaufen will.

Bei Stanford sehe ich die Motivation auch so, aber so wie er sich benimmt, dürfte er kaum einen Konzern lenken können, und ich weiß gar nicht mal, ob er das wirklich will. Zudem wird er ja nicht arm, wenn er aus der Firma harausgekauft wird, was sein Onkel beabsichtigt.
Zuletzt geändert von sagittarius am Fr, 30.12.2011 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Charakterisierung derMörder

Beitragvon Devlin » So, 18.12.2011 17:14


Ich meinte, er hat es geplant an das Geld zu kommen.
Er befand sich nicht in einer Ausnahmesituation, aber er nutzte sie aus. :wink:
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