Wirklich böse ?

[Doc Brown]

Nö, die Opfer sind doch auf die Schurken reingefallen.
Das ist ja immer die Frage, ob man in Ausnahmesituationen zu kritischer Distanz fähig ist.
Ken Franklin hat es bei LaSanca perfekt beherrscht, den Charmeur zu spielen.
So einfach funktioniert die Kategorisierung dann doch nicht.

Das liegt aber teilweise auch an der Naivität der Opfer, gerade bei LaSanca ist diese ja extrem ausgeprägt. Dass sie sich auf Franklin einlässt und seine wahre Intention nicht erkennt, tut beim Zusehen fast schon körperlich weh.

[zimtspinne]

Ich wäre mir aber nicht ganz sicher, ob frau nicht so in die Blauäugigkeitsfalle tappen kann, wenn ich so dran denke, was für Geschichten ich schon teilweise gehört habe. Und ich meine jetzt nicht aus der B*ldzeitung

LaSanca ist eine Einsiedlerin, die wenig soziale Kontakte hat und auch keine Freundin, die sie vor solchen Typen warnt. Sie ist ja geradezu prädistiniert, auf einen Schmeichler hereinzufallen.

[Devlin]

Kingston und Lamarr

[chasecarsini]

Glaube persönlich kaum an das wirklich umfassend BÖSE im Menschen. Kein Mensch ist von Grundauf böse, viele Menschen entscheiden sich nur für das unfassbar Böse, für die falschen Taten, für entsetzliche Verbrechen, für Mord und Totschlag.
Irgendwann im Leben sind viele Leute mal falsch abgebogen, vielleicht gibt es auch frühkindliche Konditionierungen... oder auch einfach Störungen im Gehirn, vieles ist nicht geklärt. Die Mörder bei Columbo sind ja meist intelligente, gebildete Menschen, die eigentlich meist einen durchaus guten Kern haben, viele sind sehr kreativ in ihrer Mordvariante. Leider wenden sie diese Kreativität falsch an, für das Schlechte.
Am bösartigsten sind allerdings solche Personen wie dieser Halperlin, der gleich in mehrfacher Hinsicht ein mieser Charakter ist: Er lügt und hilft bei der Vertuschung eines Verbrechens und nutzt seine hohe Position bei der Polizei gnadenlos aus (obwohl dies doch eine Vertrauens- und Respektposition ist, in der die Menschen einem vertrauen), er bringt seine eigene Frau um auf perfide Weise, nachdem er sich mit ihr darüber gestritten hat, dass sie sich sozial engagiert, während er die Hilfsbedürftigen als soziale Schmarotzer bzw. Nichtsnutze oder zumindest so ähnlich darstellt, als seien sie alle schlechte, nutzlose Gesellschafts-Mitglieder.
Er vertritt eine menschenunfreundliche und verachtende Haltung und hält sich dabei für den schlauen Fuchs, der mit einem furchtbaren Verbrechen davonkommt und zusätzlich noch so hinterfotzig ist, einem unschuldigen Einbrecher-König (Artie Jessup) den Mord in die Schuhe schieben zu wollen und dann auch noch angebliche "Indizien" in der angeblichen Wohnung des Einbrechers zu verstecken (die Wohnung, die sich dann ja als Columbos herausstellte)... Das ist absolut verwerflich. Keine Ahnung, was jemanden zu so was treibt, aber so kam es nunmal. Diese Anwältin, diese Williams, ist auch nicht besser.

[der_wahre_hannes]

Zu dieser Frage fallen mir Justin Rowe und Cooper Redman aus "Columbo goes to College"/"Luzifers Schüler" ein. Die beiden haben keinerlei Skrupel, ihr Opfer umzubringen und anschließend auch noch den armen Inspektor zu verhönen. Selten habe ich mich bei der Überführung der Täter so sehr gefreut, wie bei diesen beiden.