das hier ist die seit langem anspruchsvollste Diskussion, mein Gehirn hat sich schon verknotet
Das Geständnis würde ich mal außen vor lassen. Das ist für mich Teil der schwachen Überführung.
Zu Franklin passt dieses plötzliche Kleinbeigeben nicht, er saß doch gerade einen Augenblick zuvor noch fest im Sattel und ließ Columbo mit seinen fadenscheinigen "Beweisen" auflaufen.
Natürlich könnte ein Columbo so nicht enden.
In keiner Folge sonst war ich aber so wenig überzeugt vom Geständnis und Verhalten des Täters, noch war es stimmig.
Fakten, die nur wir kennen:
Ken denkt sich irgendwann laut einen Phantasie-Mordplan aus.
Jim findet ihn so interessant, dass er ihn auf einen seiner vielen Zettelchen notiert.
Ken erinnert sich in seiner Existenzangst an seinen eigenen Mordplan und beschließt, ihn an Jim selbst auszuprobieren.
Er weiß nicht, dass Jim damals den Mordplan notierte.
Der Zettel existiert noch irgendwo in Jims Zettelwirtschaft und wird von Columbo gefunden.
Columbo entdeckt die Ähnlichkeit bzw stellt fest, alle Punkte des Phantasiemordes könnten auch auf Kens mutmaßlichen Mord zutreffen.
Fakten, die Columbo kennt:
Jim wurde ermordet.
Ken hat ein Motiv.
Ein Notizzettel in ihrem Büro beschreibt einen Mordablauf zwischen A, B und C
Könnte auf den Jim-Mord passen
Die Ehefrau Jims findet zufällig einen Zettel, auf den genauso ein Mord beschrieben wird
Columbo denkt, der Zettel stammt von Jim
und ist sich sicher, Ken folgte diesem Mordplan, um den abtrünnigen Jim loszuwerden.
Er sagt sogar später, Ken könne sich niemals solch einen komplexen Mord ausdenken, der schlampige Mord an LaSanka wär seine Idee, der andere stammt ursprünglich von seinem kreativen Partner Jim.
... und an der Stelle schweben ganz viele Fragezeichen über meinem Kopf.
Wie will Columbo ohne Beweise beweisen, dass Ken den Phantasiemord real beging?
Anhand eines Zettels, den er nachweislich nicht mal selbst schrieb (es war ja Jims Schrift und Ken hatte keinen Grund, dessen Zettelchen zu verfolgen, da er eh nicht an der Schreiberei beteiligt war).
Columbo muss beweisen, dass Ken diesen Zettel gesehen und umgesetzt hat.
Oder dass die Idee dafür ursprünglich von ihm stammt und Jim sie nur aufschrieb. Das ist aber ausgeschlossen, da Columbo diesen phantasievollen Mord Kens grauen Zellen gar nicht zutraut.
Da fällt mir gerade ein, die Ehefrau war doch dabei als Columbo den Zettel fand. Das Ganze fand also nicht im ehemaligen Büro statt sondern in Jims Privatwohnung?
Wie soll dort Ken bitte den Zettel gelesen haben?
Selbst wenn die Morde sich gleichen, das kann genauso gut auch Zufall sein.
Das mit der Versicherung finde ich außerdem nicht ganz klar.
Jim hatte doch Ken schon gekündigt. Es war allseits bekannt, mit Madame Melville gehts nicht weiter, Jim macht stattdesen sein eigenes Projekt. Ohne Ken.
Da würde doch jede Versicherung hellhörig werden?
Weshalb sollte Ken überhaupt noch davon profitieren, wenn er gar nicht mehr mit Jim zusammenarbeitet? Die hatten das ja auch öffentlich im TV verkünden lassen.
ich wäre mir jedenfalls nicht sicher, ob eine Versicherung in diesem Fall überhaupt zahlt. die gilt doch nicht automatisch weiter, wenn die Bedingungen sich vollkommen geändert haben.
Da hätte Ken schon viel früher aktiv werden müssen, bevor Jims Pläne öffentlich bekannt werden.
oder denke ich da jetzt ganz verquer?