Ich kann deinen Gedankengang schon verfolgen.
Ganz so einfach ist es aber auch wieder nicht.
Freddy könnte genauso gut zu Leon Lamarr gehen, weil er den eben als erfolgreichen Geschäftsmann kennt, der sich auch gerade deshalb mit Grauzonen der Legalität auskennt und Risiken abschätzen kann.
Von einer töpfernden Poetin ist das eher nicht zu erwarten.
Weshalb sollte Freddy nicht eine gewisse Skrupellosigkeit eingeplant haben? Die zeigte er beim Umgang mit seiner Ex.
Und die Mordlust eines bis dahin unauffälligen Menschen einzuschätzen hat für mich nichts mehr mit alltäglicher Menschenkenntnis zu tun. Das zeigt die Geschichte echter Morde (ich habe viele Bücher und Tatsachenberichte gelesen), dass Morde kaum jemals vorhersehbar sind. Das ist das extremste Mittel, seine Interessen durchzusetzen; entsprechend hart wird und wurde es auch immer von der Gemeinschaft geahndet.
Nein, Freddies Verhalten war in seiner Situation eher normal. So naiv sind doch die meisten Leute, die auf irgendwelche Geschäftemacher hereinfallen... und da geht es um weit weniger. Das ist die ganz normale Gutgläubigkeit (gepaart mit Gier) des Normalbürgers, dabei bleibe ich. Passiert den meisten mindestens einmal im Leben, auf irgendwas hereinzufallen, was im Nachhinein doch ganz offensichtlich ist.
Aber aus der Fernsehsessel-Perspektive lässt sich das natürlich gleich ganz leicht durchschauen
Wäre dem nicht so und Freddie wäre die Ausnahme in Sachen Naivität, könnten die meisten Verbrechen gar nicht stattfinden, weil sie vorhergesehen würden.
Ich kann mir übrigens vorstellen, bei so einem Deal ernsthaft in Mitmachlaune zu geraten. Hohes Risiko, aber auch hoher Gewinn, der mit "normaler" Arbeit kaum je zu erlangen ist... es trifft ja im Fall der Lottogesellschaft auch keinen Falschen