Der fast perfekte Mord

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Der an sich perfekte Mord

Dr. Fleming
3
11%
Roger Stanford
1
4%
Dr. Mayfield
2
7%
Colonel Rumford
5
18%
Dr. Allenby
2
7%
Wesley Corman
6
21%
Luzifers Schüler
9
32%
 
Abstimmungen insgesamt : 28

Der fast perfekte Mord

Beitragvon Mr. Brimmer » Sa, 12.02.2011 17:20


Sowas gab es schon mal, aber dennoch mal eine Neuauflage :
Alle Mörder wurden von Columbo geschnappt. Nur Lauren Statons Tochter ( Beihilfe ) und
Grace Wheeler ließ er laufen. Überführt hat er aber jeden.
Manche Mörder stolperten über ihren Übermut, über grenzenlose Selbstüberschätzung,
oder daran dass sie zu viele Mitwisser hatten. Manche versuchten zu sehr
falsche Indizien zu streuen, oder lassen sich unnötigerweise von
Columbo zu einem Geständnis bewegen, obwohl nichts bewiesen werden könnte.
Andere hatten fast perfekte Morde
begangen, aber dann kam ein dummer Zufall dazwischen.
Darum soll es in der Umfrage gehen. Mörder die fast perfekt mordeten, aber
durch sie nicht beeinflußbare Umstände oder einfach nur Pech doch erwischt wurden.
Oder durch ihr ungeschicktes Verhalten nach der Tat.
Es geht nicht im ihr Verhalten oder ihre Fehler nach der Tat, nur um den Mordablauf an sich und was damit zusammenhängt.
Es geht um geplante Morde, nicht um Morde im Affekt.
Das Gegenstück mit den dilletantischsten Mördern folgt.

1. Dr. Fleming : Ein genialer Plan wie ich finde. Alles super durchdacht und hat auch
super funktioniert. Jedoch geht er für sein perfektes Alibi das
Risiko ein dass seine Gespielin einknickt oder was versemmelt ( Hand -
schuhe vergessen ). Aber was Plan, Umsetzung und Ausführung angeht
wirklich nichts auszusetzen.

2. Roger Stanford : Wirklich genial in der Lage zu sein so eine Bombe zu bauen von der
nach der Explosion nichts mehr übrig bleibt. Die Zigarrenkiste im
Auto unterzubringen ist problemlos, falls rauskommt dass eine
Kiste feht kann die jeder genommen haben. Die Fehler macht er
allesamt später. Der Mord ist recht perfekt. Mitwisser hat er auch
nicht. Minimales Risiko.

3. Dr. Mayfield : Er hat sich stets unter Kontrolle, zeigt keine Emotionen und ist eiskalt.
Genauso mordet er auch. Ohne viel drumherum. Einfach mit dem
Brecheisen in der Garage auf die Rübe. Kein Zeuge, kein Verdacht.
Genauso einfach und ohne viel drumherum der Mord an Alexander. Er
läßt nie Spuren zurück, ihm geht es nur um Mord und wieder weg. Bei
Dr. Hideman hätte das auch geklappt. Dummer Zufall, dass Columbo
durch eine Notiz der ermordeten Schwester Verbindung mit dem
Nahtmaterial herstellen kann. Dafür kann Mayfield nichts.

4. Colonel Rumford : Das Opfer wird vor aller Augen durch die in die Luft fliegende
Kanone getötet. Falls tatsächlich jemand durch gründliche Ermittlung
auf den in der Kanone belassenen Lumpen stößt, so kann man immer
noch den schlampigen Rekruten dafür verantwortlich machen.
Perfekter Mord. Dumm nur daß er bei der Vorbereitung den Cidre
entdeckt und als harter, kompromißloser Colonel später nicht
aus seiner Haut kann und die Schuldigen sucht. Der Mord selbst ist
wohl fast perfekt.

5. Dr. Allenby : Sie hat kein perfektes Alibi. Das braucht sie aber auch nicht, da sie in
Verkleidung mordet mit dem riesen Vorteil nicht darauf achten zu müssen
dass sie nicht gesehen wird. Solange niemand zwischen Lisa und Allenby
eine Verbindung herstellen kann, ein perfekt ausgeführter Mord.

6. Wesley Corman : Hat falls erforderlich ein perfektes Alibi, da das Opfer mit Verzögerung
tirbt. Und dann auch noch in den Armen einer Frau, da wird die
Verdächtige gleich noch mitgeliefert. Es bleiben vom Gift. Der Mord
mitsamt Planung absolut top. Nur danach hätte er sich zurückhalten
sollen.

7. Luzifers Schüler : Keine Zeugen, keine Waffe, null Spuren. Der Wagen
wird unauffällig mit der Waffe weggefahren. Der
perfekte Mord. Keiner hat eine Idee. Brillante
Planung sowie Ausführung. Dafür dass das Video-
signal dummerweise übertragen wurde können
sie nichts.



Jeder hat 3 Stimmen. Meine gehen an die beiden Studenten, Dr. Allenby und an Colonel Rumford.
P. S. Man beachte dass alle aufgeführten Mörder außer Rumford und die Studenten
einen Doktortitel haben...Das fiel mir grade auf. Überlegener Intellekt ??
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon martha » Sa, 12.02.2011 20:42


Für mich war die Tat von Justin und Cooper eigentlich auch immer die ausgeklügelste Angelegenheit.
Schließlich haben sie sogar den Inspector als Zeugen, dass sie zur Tatzeit im Hörsaal waren. Das ist natürlich ein Sonder-Bonus.
Aber es sind ja immer diese Kleinigkeiten, die den Ausschlag geben.
Columbo wird ja im Grunde erstmals stutzig, als er in geselliger Studentenrunde den Namen "Rowe" hört.
Und eben ein gewisser Mr.Rowe hatte ja in dem Restaurant ein Treffen mit dem Professor.
Wenn man telefonisch einen Tisch bestellt, wäre es sicher nicht unbedingt nötig gewesen, seinen eigenen Namen zu nennen.
Wenn ich einen Mord plane, wäre ich da extrem vorsichtig.
Womöglich war das die entscheidende Fahrlässigkeit.
Aber das ist ja das, was ich immer predige: Ohne Fehler gäbe es ja überhaupt keine Ermittlungsansätze.
Kleine Schlampigkeiten bleiben bei dieser Serie das Salz in der Suppe!!!

Bei Corman bin ich mir nicht mehr sicher, wie das mit der Gangschaltung vom Auto des Opfers war.
War das von ihm beabsichtigt oder ein Fehler in der Mordplanung?
Das habe ich nicht mehr so ganz in Erinnerung.
Ansonsten ist das mit diesem zeitlich versetzten Mord durch die Zahnbehandlung natürlich auch 'ne extrem ausgebuffte Sache.

Ich denke, diese beiden Folgen bekommen erstmal meine Stimme.

Das dritte Votum spar ich mir noch auf. :)
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon Mr. Brimmer » So, 13.02.2011 10:57


Das mit der Gangschaltung im Leerlauf hat Wesley absichtlich gemacht,
weil er wollte ja dass letztendlich in Richtung seiner Frau weiterermittelt
wird und nicht das ganze als Unfall abgeschlossen wird.
Das gehörte alles zu seinem raffinierten Plan.
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon sagittarius » So, 13.02.2011 11:44


Ich stimme für:
1. Dr. Flemming
2. Dr. Allenby
3. Luzifers Schüler

Zu 1: Die Planung ist detailreich, Flemming hat ein perfektes Alibi, da er zur Tatzeit angeblich weit weg war. Aber er erkauft sich diesen Plan mit einem Risiko, nämlich einer Komplizin und Mitwisserin, die ihm ja auch zum Verhängnis wird.

Zu 2: Das ist natürlich raffiniert. Sie verkleidet sich, viele sehen sie und dennoch sucht die Polizei nach einem Phantom.

Zu 3: Der größte Pluspunkt ist natürlich, dass sie zur Tatzeit im Hörsaal saßen unter Columbos Augen und auch kein Motiv offenkundig ist. Dennoch: Das Mordauto mit der Waffe barg auch ein Risiko. Denn genau von dort musste der Schuss ja gekommen sein.


Was Dr. Mayfield angeht, so ist sein Mordanschlag an Hideman fies, aber er macht den Fehler, das falsche Nahtmaterial im OP-Saal liegen zu lassen, was der Krankenschwester auffällt. Dadurch kommt die ganze Handlung ja erst in Gang.
"So was wie den perfekten Mord gibt es nicht. Das ist nur eine Illusion."
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon Mr. Brimmer » So, 13.02.2011 11:57


sagittarius hat geschrieben:Was Dr. Mayfield angeht, so ist sein Mordanschlag an Hideman fies, aber er macht den Fehler, das falsche Nahtmaterial im OP-Saal liegen zu lassen, was der Krankenschwester auffällt. Dadurch kommt die ganze Handlung ja erst in Gang.


Richtig. Das hatte ich vergessen. Schon ein böser Fehler.
Dafür muß sie ja auch sterben. Dieser Mord war dann fast perfekt.
Aber das mit dem liegengelassenen Nahtmaterial schließt ihn vom
Kreis der Top - Mörder aus.
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon zimtspinne » So, 13.02.2011 12:12


Fleming war doch der mind control Doktor?
Das fand ich eine super Idee, zumal das in den 60er Jahren mal großes und geheimnisumwittertes Thema in den USA war, also mal wieder ganz auf der Höhe der Zeit (genau wie die subliminale Suggestionstechnik in einer Columbofolge), dieser Columbo.

Schade, dass es so schlampig umgesetzt wurde. Der Psychodoc hätte strikt zwischen wach und trance trennen müssen bei seiner "Patientin", so wäre ihre instabile Persönlichkeit auch nicht zum großen Problem geworden.
Er hätte sie für die Zeit des gemeinsamen Mordes einfach in einen Trancezustand versetzen können, dann hätte sie nachher nichts mehr gewusst. Das wäre in sich stimmiger gewesen und so funktioniert mind control auch normalerweise, wobei allerdings umstritten ist, ob es tatsächlich erfolgreich praktiziert werden konnte (zB bei Attentaten, Militär, Sekten, rituellem Missbrauch).

Das ist wahrscheinlich einfach ein zu komplexes Thema, dem man in 90 (oder 70?) Minuten nicht gerecht werden kann. Kein Wunder, dass die Folge beim Zuschauer nicht besoners gut ankommt.

Interessant fand ich immer heraus zu finden, ob die Frauenwelt vor 30 Jahren tatsächlich ihren Schmuck am Strand in ihren Schuhen versteckte... normalerweise trägt frau da doch eher leichtes Schuhzeugs, in dem es nicht viel zu verstecken gibt. Meine Freundinnen und ich haben das zumindest noch nie gemacht, aber das muss ja nichts heißen :smoke:

von mir geht jeweils ein Punkt an Luzifers Schüler und Teufels Corporal. Die haben das sehr strategisch bis in alle Feinheiten geplant und voraus berechnet - mit meinem Zeit-Missmanagement bekäme ich so etwas nie hin und kann da schon vor Neid erblassen :wink:
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon sagittarius » So, 13.02.2011 12:16


Flemming war nicht der "mind control Doktor".
Das war Dr. Collier aus "Der Schlaf, der nie endet". Der Dr. Flemming aus "Mord nach Rezept" war offenbar ein "normaler" Psychiater.
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon zimtspinne » So, 13.02.2011 12:27


ok, hab da wohl was durcheinander geworfen ^^
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon columbo93 » So, 13.02.2011 23:55


Ich hatte ja auch schonmal ´ne ähnliche Umfrage erstellt...
Aber das hier ist dann doch ´ne Erweiterung.

Ich nehme Luzifer´s Schüler und Schleichendes Gift.

Luzifer´s Schüler wurde soweit schon erläutert, eine tolle Mordplanung, ein Bomben-Alibi, alles bedacht und Columbo als Alibi, dass ist dann doch echt stark!

Doch für den besten Mord halte ich Schleichendes Gift!
Eine Akribik und 100%-tige Genauigkeit!
Ein zeitversetzter Mord und dann durch den Ganghebel des Auto´s den verdacht auf die Frau zu lenken, ist schon raffiniert! Ein rundum perfekter Mord, der ohne den Trick niemals bewiesen werden konnte!
Spitzenmäßig!
"Meine Frau hat einmal 80 Dollar für eine Fußbank geboten, der auf Kaffeedosen stand. Können Sie sich das vorstellen?"
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon dakotabeige » Fr, 11.03.2011 08:13


grüß euch,
da ich jetzt auch wieder öfter columbo schau dacht ich mir ich meld mich mal an und plauder etwas mit.

ich frag mich nur was columbo gemacht hätte bei "schleichendes gift" wenn der mörder die nerven bewahrt hätte. wär dann sicher nicht so gut gekommen.

gestern hab ich mir "wein ist dicker als blut" angesehen. ich muss gestehen das ich jetzt beim genaueren hinsehen nicht ganz nachvollziehen konnte wie columbo den mörder überführt. gut, der wein wurde durch das wetter zwar schlecht aber das beweisst meiner meinung nach noch gar nichts. der mörder hat nochimmer das alibi in new york gewesen zu sein und konnte deswegen die klimaanlage nicht einschalten um seinen wein zu schützen, egal ob er den bruder ermordet hat oder nicht. dass das auto nicht nass ist bzw das verdeck nicht offen ist könnte ein indiz sein das der wagen nicht schon 5 tage dort stand aber wenn es dazwischen 40 grad hatte wird ned mehr viel von regenspuren übrig sein.

vielleicht kann mich da ja jemand aufklären oder ich muss mir die episode nochmal ansehen :)

mfg
"Gehen wir Inspector"
"Man wird sehr schnell dahinterkommen das ihre Geschichte nicht stimmt"
"Das könnte schon ein paar Monate dauern"
"Oh ja...ja, möglich"

-Tödliches Comeback-
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon Pjupe » Fr, 11.03.2011 21:33


Hat es nen Grund, dass die Auswahl so beschränkt ist? Gibt m.E. noch andere Mörder, die einen sehr gut durchdachten, fast perfekten, Mord begangen haben.

Wenn ich mir von den genannten 3 aussuchen muss, stimme ich für Rumford, Corman und die Studenten.

Begründung:

Fleming fällt weg, weil er eine Mitwisserin hat. Ein so hohes Risiko geht ein kluger Mörder nie ein.

Standford... kann ich nicht beurteilen, da ich die Folge lange nicht gesehen habe. Würde aber wohl auch nichts ändern, da ich zu dem Plot nie Zugang gefunden habe.

Für Mayfield habe ich Sympathien, schließlich ist er derjenige, der allein 2 Morde und einen Mordversuch begeht und dabei immer cool bleibt - und sogar fast damit durchkommt. Trotzdem bekommt er von mir keine Stimme, weil er im Grunde bei der Ausführung des einzigen wirklich geplanten Mordes einen groben Fehler begeht, der die anschließenden Morde überhaupt erst notwendig macht. Zumal ich mich frage, was er von dieser Mordmethode hätte. Würde man, würde das Opfer obduziert werden, nicht merken, dass mangelhaftes Nahtmaterial verwendet wurde? Damit wäre zwar kein Mord bewiesen, aber es würde doch ein sehr schlechtes Licht auf den sonst so makellosen Mayfield werfen. Bei den Folgemorden ging er jeweils ein hohes Risiko ein, eventuell von zufällig vorbei kommenden Leuten entdeckt zu werden.

Rumford war die - wie ich finde - unsympathischste Rolle von McGoohan. Normalerweise würde ich nicht für ihn stimmen. Dennoch muss ich zugeben, dass die Ausführung des Mordes fehlerfrei war und man ihn, wäre sein Ordnungswahn nicht mit ihm durchgegangen, nie hätte überführen können. Das ist leider der Unterschied zu der eigentlich genialen Folge "Mord nach Termin", wo er diesen hirnrissigen Fehler mit dem Käse macht. Die Folge wäre damit nach 20 Minuten eigentlich erledigt gewesen.

Allenby finde ich sehr sympathisch. Black Lady gehört auch zu meinen Lieblingsfolgen. Leider ist das aber nur der Sympathie geschuldet, denn inhaltlich strotzt die Folge nur so vor Logiklücken. So trägt sie z.B. nur einen Handschuh und hinterlässt mit der anderen Hand genug Spuren (abgesehen davon, dass man sie mit dem Aufkommen der DNS-Analyse hätte überführen können). Zudem frage ich mich: hat sie der Pförtner nicht gesehen, als sie ihren Liebhaber in flagranti erwischt hat (zu Beginn der Folge)? Damit wäre sie von Anfang an verdächtig gewesen. Wo war er, nachdem sie den Mord begangen hat? Fragen über Fragen, die den Mord in ein sehr ungünstiges Licht rücken, weil man unterstellen muss, dass er nur funktioniert hat, weil es eben diese Logiklöcher gibt.

Corman ist gut. Ich fand zwar manches, was er gemacht hat, unsinnig, bzw. unnötig. Letztlich war es aber nicht entscheidend für seine Überführung. Ohne seinen Fehler am Schluss hätte man ihn nicht überführen können. Nebenbei bemerkt glaube ich allerdings auch, dass man ihn so oder so nicht hätte verurteilen können, weil er sein Geständnis nur hätte widerrufen müssen. Durch die Täuschung könnte man ihm dieses m.W. nicht zur Last legen. Sicher bin ich mir da allerdings nicht, bin kein Experte auf dem Gebiet des amerikanischen Rechtssystems. Daher Punkt für den Zahnarzt.

Die Studenten waren auch nah dran. Allerdings war die Aktion auch nicht ganz risikolos. Die Konstruktion hätte z.B. auffallen können, vielleicht sogar müssen. Dennoch, auch wegen der Originalität, der letzte Punkt an die Studenten.

---

Von denen, die nicht in der Liste sind, halte ich viel von dem Typ aus "Tödliche Tricks". Dessen Überführung war sowieso fragwürdig, da letztlich im Grunde nur ein versuchter Mord an Columbo bewiesen werden konnte - und das auch ohne Zeugen (Aussage gegen Aussage). Der Mord selbst war tadellos. m.E. ein Top 3 Mörder, wenn auch ein Unsympath.

Nicht zu Verachten ist auch der Mann Mörder aus "Momentaufnahme für die Ewigkeit". Ist zwar auch ein gewisses Risiko eingegangen, aber hat sich für die Sache sogar selbst angeschossen - und wäre nicht überführt worden, wenn er am Ende nicht die Beherrschung verloren hätte. m.E. in der Top 3.

Playback wäre ebenso einen Punkt wert, auch wenn das Risiko, dass das Opfer etwas sagt, was zur Überführung führen könnte, durchaus bestand.
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon martha » Sa, 12.03.2011 14:35


dakotabeige hat geschrieben:gestern hab ich mir "wein ist dicker als blut" angesehen. ich muss gestehen das ich jetzt beim genaueren hinsehen nicht ganz nachvollziehen konnte wie columbo den mörder überführt. gut, der wein wurde durch das wetter zwar schlecht aber das beweisst meiner meinung nach noch gar nichts. der mörder hat nochimmer das alibi in new york gewesen zu sein und konnte deswegen die klimaanlage nicht einschalten um seinen wein zu schützen, egal ob er den bruder ermordet hat oder nicht.


Klar, das ist sicher nicht hundertprozentig wasserdicht, aber ich denke, dass der Kern der Überführung darin liegt, dass die Klimaanlage ausgeschaltet wurde.
Denn dadurch konnte der Tatzeitpunkt vertuscht werden, wodurch auch Carsinis Alibi dann keine Relevanz mehr hatte.
Und Columbo geht einfach davon aus, dass ein Weinliebhaber niemals die Klimaanlage ausschaltet, wenn nicht ein äußerst triftiger Grund vorliegen würde. Und der besteht ja nunmal darin, dass Adrian im Weinkeller den armen Ric quasi zwischengelagert hat.
Dieser extrem heiße Tag spielt dem Inspector natürlich dann einen unverhofften Trumpf in die Hände.
Und Carsinis Flaschen-Entsorgung liefert letztlich den Beweis, dass die Klimaanlage ausgeschaltet war.
Carsini kann es einfach nicht ertragen, dass überhitzter Wein in seinem Keller lagert.
Wie er so schön sagte: Er tat für die Aufklärung den Rest...und das gründlich.

Das ist fraglos keine absolut zwingende Überführung, aber eine für meinen Geschmack durchaus einleuchtende.
Und am Ende bekommt Columbo dann ja auch ohne großen Aufwand Carsinis Geständnis.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon Doc Brown » So, 05.06.2011 19:39


Eine interessante Umfrage, die ich erst jetzt beim Stöbern entdeckt habe. Von mir gibt's nur zwei Stimmen: Eine für den Zahnarzt und die andere für Rumford.
Vieles wurde hier ja schon gesagt:

Der ausgeklügelte, zeitversetzte Mord von Corman ist genial um sich seiner Frau und deren Liebhaber zu entledigen. Bei der Überführung verhält er sich dann mehr als blauäugig, aber das ist ja hier nicht gefragt.

Eine ähnlich clevere Vorgehensweise wählt Rumford. Alles sieht wie ein Unfall aus, wäre da nicht der Cidre gewesen. Sollte jemand doch den Lappen aus der Kanone finden, kann er die Schuld auf die Kadetten schieben. Solche Morde gibt es vermutlich in unserer Welt zu haufe. Also Morde die als Unfall deklariert sind, obwohl jemand an gewissen Stellschrauben "nachgeholfen" hat.

Fleming fällt raus, weil er seine labile Geliebte mit in den Mord einbezieht, eine klare Schwachstelle im Plan. Allenby fällt raus, weil ich mich jedes mal beim Ansehen wundere, dass sie nicht im Vamp-Outfit erkannt wird. Ein zu großes Risiko und damit auch eine zu große Schwachstelle im Plan. Die Morde von Stanford und Mayfield habe ich nie als besonders clever oder fast perfekt empfunden.

Bleiben noch die beiden Studenten. Wie ich ja schon im Bewertungsthread zu der Folge geschrieben habe ist der Mord - so wie er gelaufen ist - nahezu perfekt, aber:
Die Planung ist keineswegs perfekt, weil die Unsicherheit bestand, dass der Wachmann den Mord auf seinen Monitoren sieht oder zumindest die Leiche in der Tiefgarage auf seinen Monitoren entdeckt. Dann wäre auch noch das zweite Band gesichert worden und das Alibi der Studenten wäre zunichte gewesen. Man hätte dann vermutlich gesehen, dass der Schuss aus dem Auto der Studenten kam. Dass der Wachmann die Leiche geschlagene 40 Minuten nicht entdeckt und somit auch die Bänder nicht sichert, konnten die Studenten nicht planen. Das Risiko, das die beiden eingingen war zu groß und damit für mich kein (fast) perfekter Mord. Dazu gehört für mich nämlich auch die "Variablen" so gering wie möglich zu halten.
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon Devlin » Mo, 30.01.2012 11:38


Stimme für:

Roger Stanford
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So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Der fast perfekte Mord

Beitragvon Ducky » Mo, 30.01.2012 11:59


Meine Stimmen gehen zunächst an "Luzifer's Schüler" und den mordenden Zahnarzt. Aus den bereits im Thread genannten Gründen
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