von zimtspinne » Di, 25.01.2011 11:54
Ich find beide nicht schlecht, kann auch gerade bei Schwanengesang nachvollziehen, dass sich viele zu dieser Folge hingezogen fühlen.
Mir war der Mörder immer sehr unsympathisch, beinahe schmierig. Unsympathisch ist kein Problem, das sind mir andere Mörder auch, aber auf eine andere Art. Ich kann sie trotz aller Antipathie faszinierend finden (Fielding Chase zB), das kann ich bei Brown nicht. Mag daran liegen, dass der zu den Typen gehört, der seine Prominenz ausnutzt, um Minderjährige flachzulegen.
Ich verstand auch zum Schluss den Satz: "Jemand der solche Musik..." überhaupt nicht. Es ist ja nun bekannt, dass sehr viele große Künstler privat die reinsten Schinder waren oder sind. Genialität sagt überhaupt nichts über den Charakter aus. Ich behaupte sogar mal frech, wahrscheinlich hat der Durchschnittsmensch ohne besondere Hochbegabungen den ausgeglicheneren oder meinetwegen auch besseren Charakter.
Da benutzt Columbo doch ein recht einfaches Weltbild.
Genau wie bei Brady, der nicht schlimmer als der durchschnittliche Columbo-Mörder ist, von ihm aber so richtig nachgetreten wird.
Viel besser gefiel er mir da schon in "Alter schützt vor Morden nicht", als er sinngemäß sagte, alle Mörder haben auch irgend eine Stärke.
Zu "Meine Tote, deine Tote" kann ich nicht so viel sagen. Ist mir eigentlich kaum überhaupt in Erinnerung geblieben. Soweit ich weiß, ging es da im weitesten Sinne um Politik, ein Thema, das mich bei Columbo nicht sonderlich mitreißt.
Wenn ich Emotionalitäten mal ausklammere, fand ich bei Schwanengesang immer die solide Ermittlungsarbeit positiv. Schon in den ersten Szenen. Das war kein Wischiwaschi, dem man kaum folgen kann. Fallschirmgröße, Gewicht, Blutuntersuchung - kann man alles nachvollziehen, ohne sein Hirn verbiegen zu müssen.