Ich bin schon Krimifreund, guck aber wie gesagt selten einen Krimi mehr als einmal. Da brauch ich dann schon eine längere Pause dazwischen.
Sogar wirklich gute Krimis schaue ich mir nicht so oft an wie ich das bei Columbo kann.
Das klingt jetzt vielleicht ketzerisch, aber für mich ist Columbo gar kein echter Krimi, sondern eher was in Richtung Krimikomödie oder Krimi-Unterhaltung.
Bei einem waschechten Krimi sitz ich in der Ecke und bibbere.
bei Columbo kann ich mich wunderbar entspannen und danach auch gut einschlafen (bis auf die Theaterfolge, die macht mich wuschig).
Man kann ja auch sagen, dass Columbo außerhalb so ziemlich jeder Krimiregel liegt. Die KTU kommt in Alltagsklamotten daher, Columbo schlägt sein Mitternachtsei an der Tatwaffe klein oder trägt Beweisstücke in seinen Manteltaschen umehr.
Tatverdächtige werden grundsätzlich zu Hause oder in ihrem sonstigen Umfeld befragt; nie aufs Präsidium geladen.
Selbst wenn Columbo schon kurz vor der Aufklärung steht oder der Tatverdächtige noch einmal zugeschlagen hat, kommen sie nicht in Untersuchungshaft. Haftprüfungstermine habe ich auch noch nie bei Columbo gesehen, ebensowenig die Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft.
Naja und letztlich ist es auch total unrealistisch, dass ein Inspektor in dieser Position stets alleine unterwegs ist, um seine Mörder in die Mangel zu nehmen, sogar bei höchst gefährlichen Subjekten. Er spielt auch schon mal mit Mördern, die gerade eben einen Menschen zerfleischt haben.
Also für mich ist das alles was besonderes und was noch viel wichtiger ist, es ist so umgesetzt, dass mich all diese Unlogik und Regellosigkeit überhaupt nicht stören sondern gut unterhalten.
Wenn ich dann manche Bewertungen lese, in denen fast nur über die schlechte Kriminalistik bestimmter Folgen gemotzt wird, ist das für mich eben etwas komisch ab und an