columbo93 hat geschrieben: " restaurant devolapass esoxation (?) "
Lass das aber lieber nicht deine Englischlehrerin sehen.
Ansonsten wieder 'ne tolle Umfrage.
Nur leider hab ich Pech, denn meine Lieblingsbeerdigung steht nicht zur Auswahl.
Für mich ist nämlich die Gruftfete in "Tödlicher Jackpott" die aussagekräftigste Abschiedszeremonie.
Da gibt es sanftes Gitarrengesäusel, wohlbekannten Verwandtentratsch, einen heuchelfreudigen Mörder und eine triebhafte Witwe, die über dem kalten Leichnam ihre heiße Zunge kreisen lässt.
Onkel Leon pfeffert in seine Grabrede nochmal ordentlich sprachlichen Schmalz rein.
Dass er seinen Neffen gar als Blutsbruder bezeichnet ist dann wirklich der Gipfel der Dreistigkeit.
Da wähnt man sich ja fast bei den Karl-May-Festspielen.
Onkel Leon zieht bei der Trauerarbeit wirklich alle Register.
Insgesamt ist das eine ungemein starke Szene, weil die relevanten Personen dieses Krimis hier noch mal sehr bündig und treffend skizziert werden.
Sehr gelungen!!!
Bei der "Momentaufnahme für die Ewigkeit" besticht natürlich Columbos auffallend unauffälliger Versuch, Fotos zu schießen.
Putzig, wie der Inspector sogar noch versucht, die Kamera hinter seinem Mantel zu verstecken.
Noch witziger wird es aber erst einige Szenen später, wenn wir einen Blick auf die verunglückten Schnappschüsse werfen dürfen.
Da muss Columbo wohl beim Knipsen das Glasauge verrutscht sein.
Aber eins scheint mir klar: Ohne seine Anwesenheit wäre es sicher eine Beerdigung zum einschlafen gewesen.
Extrem langwierige Predigt. Da hatte Galesko echt Glück, dass er sitzen durfte.
"Ruhe sanft, Mrs.Columbo" bietet sicherlich die emotionalste und gleichzeitig irreführendste Bestattung.
Die einzelnen Szenen am Grab bilden ja die Klammer der gesamten Folge, und beim ersten Angucken ist man natürlich erst mal auf dem "Hä, was soll denn das???"-Trip.
Ansonsten eine doch sehr staatstragende Atmosphäre: dunkel, ernst, düster, und der Regen verstärkt diesen Eindruck noch.
Hier soll wirklich mit aller szenischen Gewalt Trauer und Verlust in den Vordergrund gerückt werden.
Ganz anders bei der weißen Beerdigung in "Tödliche Tricks":
helle Farben, nette Tricks und zumindest eine winzige Träne im Auge des Mörders.
Im Großen und Ganzen recht passend und unterhaltsam, auch wenn die Welt der Magie hier sicher nicht das spektakulärste Programm aufbietet.
Bei "Mord a la Carte" ist dagegen sicher Columbos Zettelnummer der Clou.
Hier habe ich aber schmerzlich den Mörder vermisst.
Ich wäre zu gern Zeuge gewesen, wie sich Paul Gerard mit flottem Hüftschwung und hochgekochter Gestik vom Grab entfernt hätte.
Fazit:
Für mich ist bei den Beerdigungsszenen kein Ausreißer nach unten dabei.
Das passt, zumal ja auch auf einigen Beerdigungen Ermittlungsarbeit des Inspectors geleistet wird, somit Handlungsrelevanz gewährleistet ist.
Mein Gernseh-Favorit:"Tödlicher Jackpott"!