Columbo und seine Feinde

Alles rund um die Columbo-Episoden, ihr könnt Fragen stellen oder einfach nur über die verschiedenen Folgen plaudern.

Columbo und seine Feinde

Beitragvon Adrian Carsini » Di, 17.06.2008 11:21


Vielleicht ist euch aufgefallen (mit sicherheit :D ) das Columbo an den Tator kommt und sich sofort mit dem Mörder unterhält und anscheined weiß er immer von der Ersten Unterhaltung an das der Mörder vor ihm steht (siehe Teuflische Intiligenz) was verrät eigentlich immer den Täter?

Zudem ist mir aufgefallen das Columbo immer eine Scheinfreundschaft mit dem Täter aufbaut. (siehe Mord im Bistro). Was meint ihr spekuliert er oder blufft und setzt alles auf eine Karte ???
Benutzeravatar
Adrian Carsini
Polizeihauptmeister
Polizeihauptmeister
 
Beiträge: 30
Registriert: So, 08.06.2008 13:20
Wohnort: Haltern am See

Re: Columbo und seine Feinde

Beitragvon Venus » Di, 17.06.2008 18:16


Ich glaube, dass das ein wichtiger Aspekt der Detektivgeschichte ist, dass der Detektiv immer schlauer als alle anderen ist. Mir fiel immer auf, dass Columbo die Mörder bzw. die Verdächtigen nervt, unangekündigt bei selbigen auftaucht. Das wäre mal interessant zu untersuchen, in welchen Folgen Columbo es schnell wusste, in welchen er erst später draufkam und in welchen Folgen es nur noch um die Beweise ging.

1. Tödliche Kriegsspiele- schnelle Entlarvung des Mörders, als dieser den Dreck vom Boden wischte

2. Zwei Leben am seidenen Faden- richtigen Mörder im Visier, aber Beweis erst in letzter Minute

3. Keine Spur ist sicher- erst nach und nach kam Columbo drauf.

Wer macht weiter? :wink:
Venus
 

Beitragvon martha » Di, 17.06.2008 19:33


Bis auf wenige Ausnahmen hatte ich immer den Eindruck, dass Columbo sofort den Durchblick hat.
Deshalb beißt er sich ja auch immer sofort am Mörder fest. Es gibt zwar ab und zu noch weitere Verdächtige, die aber absolut keine Rolle spielen und von Columbo nur sehr kurz und routinemäßig befragt werden
(Etwa in "Mord mit der linken Hand" oder "Luzifers Schüler").

War für mich nicht immer schlüssig, warum Columbo sofort den richtigen Täter im Visier hatte.
Ich fand's immer gut, wenn ich kleine Hinweise erhielt, wie Columbo auf die richtige Spur kam.
Etwa in der allerersten Episode "Mord nach Rezept", wo Dr. Flemming nach seiner Reise die Wohnung betritt, ohne nach seiner Frau zu rufen.
Klar, auf solche Details springt Columbo an. Das reicht aus, um den Mörder fortan in die Zange zu nehmen.
Natürlich geht's nicht immer so flott.
In der von "Venus" erwähnten Folge "Keine Spur ist sicher" dauert es wohl mit am längsten, bis Columbo dem Schurken auf die Spur kommt.
Und im einzigen Fall mit drei Toten ("Ein Spatz in der Hand") kommt Columbos Scharfsinn erst ganz am Schluss zum Tragen.
Aber das sind wirklich die Ausnahmen von der Regel.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."
Benutzeravatar
martha
Inspektor
Inspektor
 
Beiträge: 16259
Registriert: Mi, 08.03.2006 00:59
Wohnort: Bochum

Beitragvon Venus » Di, 17.06.2008 20:09


In der von "Venus" erwähnten Folge "Keine Spur ist sicher" dauert es wohl mit am längsten, bis Columbo dem Schurken auf die Spur kommt.

<<Ich glaube, dass ist auch der einzige Film, der so konzipiert wurde, dass sich die Story rund um die beiden, die den Mord geplant haben, erst nach und nach entwickelt.

Das ist das schöne an Columbo, man weiss, dass er den Dingen schneller auf den Grund kommt als alle anderen und nimmt es ihm nicht übel... :wink: !
Venus
 

Beitragvon Adrian Carsini » Mi, 18.06.2008 15:27


ja wisst ihr das beschäftigt mich weil wie einer schon sagte er beißt sich drauf fest. wäre es nicht besser wenn es mehrere Verdächtige geben würde ? wären die Folgen dann besser als vorher wenn es länger dauert ?
Benutzeravatar
Adrian Carsini
Polizeihauptmeister
Polizeihauptmeister
 
Beiträge: 30
Registriert: So, 08.06.2008 13:20
Wohnort: Haltern am See

Beitragvon Venus » Mi, 18.06.2008 17:13


wäre es nicht besser wenn es mehrere Verdächtige geben würde ? wären die Folgen dann besser als vorher wenn es länger dauert ?

<<Nein, das glaube ich nicht. Ich darf an dieser Stelle vielleicht auf Krimis wie Der Alte oder Derrick hinweisen, da gibt es ja immer mehrere Verdächtige und ich finde es gerade das geniale an Columbo, dass er sofort weiss, welcher Spur er nachzugehen hat. Ich erinnere mich an die Folge Schleichendes Gift als James Read seiner Frau den Mord in die Schuhe schieben wollte und Columbo die Frau am Pool verhörte und sofort wußte, dass sie mit der Sache nichts zu tun hatte. Ich glaube, das ist das einmalige an ihm, dass er es nicht nötig hat, die Unbeteiligten nach und nach auszusortieren, sondern immer gleich den richtigen Verdächtigen im Auge hat. Die Story ist halt so konzipert, dass er immer den richtigen Riecher hat und es nur noch darum geht, den Mörder zu überführen. Es geht nicht um das "Wer" an erster Stelle, sondern um das "Wie" der Betreffende die Tat begangen hat.
Venus
 

Beitragvon Tobi-Wan_Kenobi » So, 22.06.2008 15:18


Einleuchtend fand ich seine Erklärung in "Mord à la carte".

Von Anfang an verdächtigt er den richtigen, weil dieser direkt nach der Benachrichtigung zum Tatort gefahren ist, ohne vorher einen Arzt aufzusuchen. Obwohl ihm mitgeteilt wurde, dass sein Opfer vergiftet wurde. Damit offenbart er schon fast Täterwissen, denn jemand, der keine Ahnung hat, hätte sich selbst untersuchen lassen, da er unmöglich wissen kann, ob er nicht auch selbst etwas von dem Gift abbekommen hat.

Ziemlich genial!

Adrian Carsini hat geschrieben:ja wisst ihr das beschäftigt mich weil wie einer schon sagte er beißt sich drauf fest. wäre es nicht besser wenn es mehrere Verdächtige geben würde ? wären die Folgen dann besser als vorher wenn es länger dauert ?


Wäre es nicht. Columbo lebt nur von seinem Täter-Ermittler-Verhältnis. Wäre dieses nicht vorhanden, würden die Filme stark an Spannung verlieren. Sieht man an den alten Derricks. Die sind einfach nicht so gut wie die späteren. Das liegt einerseits am fehlenden Verhältnis von Ermittler und Täter, aber noch mehr am meist missglückten Ende. Fast nie ein zwingender Beweis, immer gestehen die Mörder die Tat selbst, ohne dass es dazu einen zwingenden Anlass gäbe. Wäre das Verhältnis zwischen Derrick und den Mördern (die er ja auch immer sehr schnell erahnt) intensiver, dann wäre da viel mehr zu holen gewesen. Kurz angedeutet wird das allerdings nur in der allerersten Folge, in der er den Mörder mit seiner Theorie des Tathergangs konfrontiert.

Es geht aber auch noch einfacher: Einfach mal die klassischen Columbos mit denen vergleichen, wo der Mörder unbekannt ist. Ein gewaltiger Qualitätsunterschied. Außerdem ist die Frage einfach auch, wie der Mörder überführt werden kann oder ob diesem das perfekte Verbrechen gelungen ist. "Nebenkriegsschauplätze" sind da nur störend.
Tobi-Wan_Kenobi
Polizeihauptmeister
Polizeihauptmeister
 
Beiträge: 32
Registriert: So, 16.12.2007 23:43
Wohnort: Reichenbach an der Fils




Zurück zu Die Episoden

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 19 Gäste